Taubertal-Festival

06.-09.08.2015 – Photos Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)

Saturday, August 15th, 2015
06.-09.08.2015 – Photos Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)
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06.-09.08.2015 Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)

Friday, August 7th, 2015
06.-09.08.2015 – Photos Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)
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Das Taubertal-Festival wird 20! Immer noch kein Radiohead im Line-Up 😉 – aber dafür alles, was sonst Rang und Namen hat. Am Freitag spielten z.B. gleich drei Bands, die alle als Headliner hätten auftreten können, hintereinander auf der Hauptbühne. Und auch wenn die anderen Tage in meinen Augen ein wenig schwächer besetzt waren, hat das Taubertal insgesamt ein absolut jubiläumswürdiges Programm aufgefahren.

Donnerstag, 6. August – Eröffnung im Steinbruch

Mein letzter Besuch im Steinbruch ist lange her – wenn man bequem in der Stadt übernachtet, ist der Steinbruch schwer zu erreichen. Wenn dort aber Boppin’ B und Sondaschule auf dem Programm stehen, fällt die Entscheidung, schon einen Tag früher anzureisen

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, nicht wirklich schwer!

Beide Bands lieferten tolle Auftritte ab und waren sichtlich begeistert von der Resonanz des Publikums. Boppin’ B hatten ihren letzten Auftritt beim Taubertal eigenen Angaben nach 2004 – was dann auch meine erste Begegnung mit ihnen war. Viele weitere folgten, und auch wenn ich die Musikauswahl diesmal für ein Festival nicht perfekt fand – es war ein sehr gelungener Auftritt!

Sondaschule spielten überraschend viel von ihrem neuen Album, das erst letzte Woche erschienen ist. Genauso überraschend war es, dass das Publikum alle Lieder abfeierte, auch wenn viele vermutlich die neuen Lieder noch gar nicht kannten! Die Stimmung war grandios, die Band total überwältigt und das Festival somit würdig eröffnet!

Taubertal 2015Allerdings muss es für den Eröffnungsabend auch Kritik geben. Hauptsächlich für den Sound – insbesondere Sondaschule lieferten einen einzigen Klangbrei ab. Es wurde im Laufe des Konzertes etwas besser, aber Ansagen und Texte waren kaum zu verstehen. Die Anlage der Steinbruchbühne wirkte, als wäre sie auf deutlich weniger Leute ausgelegt; eventuell war der Sound mittig vor der Bühne besser, aber da war natürlich das Mosh-Pit. Und seitlich und hinten war der Klang unerträglich. 🙁 Sehr sehr schade! Wenn man schon tolle Bands im Steinbruch bucht, sollten sie auch eine vernünftige Anlage zur Verfügung haben. Vor allem, weil beide Bands genauso gut ins “echte” Line-Up auf dem Hauptgelände gepasst hätten.

Ein weiterer Kritikpunkt war die Security. Die lieferte zwar gute Arbeit – aber zwei Leute im Graben bei Sondaschule? Definitiv zu wenig. Zumal der Großteil des Publikums zu diesem Zeitpunkt doch schon leicht (*hüstel*) alkoholisiert und dementsprechend nicht wirklich zurechnungsfähig war. Was sich auch sonst immer wieder zeigte – z.B. an den zwei Honks, die bei Boppin’ B hinter mir einem Mädel imponieren wollten und lautstark irgendwelchen Mist (wohlgemerkt ohne jeglichen Zusammenhang zum Konzert!) grölten; und das nicht irgendwo hinten, sondern in der zweiten Reihe. Gut gemeint, aber auch eher unglücklich, war die Ruder-Aktion vor der Bühne bei der Sondaschule. Natürlich sieht sowas toll aus, aber sehen konnte aufgrund der niedrigen Bühne und des flachen Geländes eh niemand was, und aufgrund des miesen und leisen Sounds bekam man so auch nichts mehr vom Geschehen auf der Bühne mit …

Und zuguterletzt noch ein “Daumen runter” für die Startzeiten – zum angekündigten Beginn um 21.30 standen Boppin’ B schon lange auf der Bühne, und auch Sondaschule starteten und endeten deutlich vor ihrer Zeit. Gut, selbst schuld, wenn man nicht früher vor Ort ist – aber wenn der Shuttlebus wegen offener Tür nicht weiterfahren kann und man so den Anfang verpasst, obwohl man trotzdem noch pünktlich ist, ist es ärgerlich.

Insgesamt also ein musikalisch toller Auftakt mit wunderbaren Konzerten, aber leider einigen organisatorischen Schwächen.

Freitag, 7. August – gleich drei Headliner!

Taubertal 2015Zumindest auf dem Papier war der Freitag der stärkste Tag im Line-Up. Und auch das Wetter passte hundertprozentig: Temperaturen gut jenseits der 35°C-Marke, kein Wölkchen am Himmel, und gegen Abend kühlte es im Tal (im Gegensatz zur Stadt …) so weit ab, dass man nicht mehr durchgehend schwitzen musste.

Das Programm vor den Abend-Headlinern war in meinen Augen allerdings eher mau. Einige der Emergenza-Bands lieferten richtig gute Konzerte ab, allerdings wie immer vor eher kleinem Publikum. Heißkalt als erste Nicht-Emergenza-Band auf der “Sounds for Nature”-Bühne boten trotz Hitze eine sehr energievolle Show mit viel Bewegung (sowohl vor als auch auf der Bühne) und wagten sich sogar kurz in den staubigen Hexenkessel vor der Bühne! Auf mich sprang der Funke jedoch nicht über, obwohl ich Heißkalt erst letzte Woche beim Mini Rock gesehen hatte; die Lieder blieben bei mir nicht wirklich hängen.

The Menzingers spielten dann vor deutlich kleinerem Publikum. Sehr schade, denn ihr melodiereicher Punk passte perfekt zum Festival und zum Aufwärmen für insbesondere The Offspring. Die wenigen, die vor der Bühne feierten, waren dafür voll und ganz bei der Sache.

Die ersten beiden Bands auf der Hauptbühne waren Django 3000 und The Majority says – zwei Bands, die unterschiedlicher kaum hätten sein können. Django 3000 versammelten mit bayrischem Ska/Gypsy-Pop eine ziemliche Meute vor der Bühne, die aufgrund der noch recht frühen Uhrzeit zwar eher langsam und vorsichtig herumhüpfte, aber sichtlich Spaß hatte. The Majority says waren danach für die eher ruhigen Töne zuständig … vor der Bühne war es so leer wie sonst meist beim Emergenza-Gewinner (was ja an sich sehr schade ist!), aber die Musik passte gut, um sich auf den Hang zu setzen und unterhalten zu lassen. Ehrlich gesagt glaube ich aber nicht, dass der Name vielen im Gedächtnis bleiben wird (und wenn ich mich nicht komplett verhört habe, haben The Offspring sie später als “The Mystery says” bezeichnet … *hüstel*)

Taubertal 2015Während das Gelände den ganzen Tag über eher leer wirkte, füllte es sich schlagartig kurz vor 20 Uhr. Zeit fürs Farin Urlaub Racing Team! Farin Urlaub ist nicht die ärzte, mehr Musiker auf der Bühne machen die Musikqualität nicht unbedingt besser (Autsch, da waren doch sehr viele sehr schiefe Töne dabei!), und dennoch – Farin Urlaub macht grundsätzlich Spaß! Mit einer guten Mischung aus neu und altbekannt (wobei die alten Hits größtenteils neu arrangiert wurden) sowie einer riesengroßen Portion Geblödel (allen voran die “pantomimische” Umsetzung des Anfangs von “Alle dasselbe” – Krähen, die gen Zwickau ziehen, Blitze und perlendes Gelächter) hatte Herr U. das Taubertal fest im Griff, alle waren voll und ganz dabei, und es wurde fleißig gecrowdsurft und getanzt. Und auch wenn noch zwei grandiose Bands folgten: absolut Headliner-würdig!

Bei The Offspring wurde es dann noch mal voller auf dem Gelände. Mein erster Gedanke nach den ersten paar Songs: Oh je, die sind alt geworden … Sonderlich viel Bewegung gab es auf der Bühne definitiv nicht! Umso mehr dafür im Publikum – da wurde gefeiert, als gäbe es kein Morgen. Ich muss allerdings gestehen, dass ich The Offspring nie zu ihrer “Hochzeit” gesehen habe – gut möglich, dass sie auch da schon eher eine Shoegazer-Band waren. Allerdings mit richtig guter Musik! Und das stellten sie auch diesmal wieder unter Beweis, und natürlich fehlten auch die alten Hits nicht. Man musste allerdings recht textsicher sein, denn der Sound war nicht perfekt. Es klang aber perfekt nach Offspring, und ich war sicher nicht die Einzige, die sich in die Jugendzeit zurückversetzt fühlte … Die Stimmung war fantastisch, und ich habe schon einige “echte” Headliner auf dem Taubertal erlebt, die diesen Slot nicht wirklich verdient hatten – ganz im Gegensatz zu The Offspring!

Taubertal 2015Und dann war es Zeit für den letzten der drei Headliner: Kraftklub! Vor drei Jahren noch auf der kleinen Bühne, waren sie erst mal überwältigt – von der Menge an Zuschauern und Resonanz (“Erst mal alle die Arme nach oben!” Alle Hände auf dem GANZEN Gelände gehen in die Luft. “Alter …!!”) sowie von der Tatsache, dass sie nach The Offspring und Farin Urlaub auf die Bühne dürfen. Aber: zu Recht! Die Show ging vielleicht ein wenig verhalten los, steigerte sich dann aber von Lied zu Lied. Mit Slow-Motion-Wall-of-Death, einer mobilen Bühne mitten im Publikum und Wettstagediven zurück zur Hauptbühne, T-Shirt-Wedeln, Müll-Hochschmeißen in Randale (und auch hier saß das KOMPLETTE Taubertal vorher auf dem Boden!) und natürlich ordentlich Konfetti am Ende … grandios. Strahlende Gesichter, wohin man blickte – genau so muss ein perfekter Festivaltag enden!

Der einzige Wermutstropfen bei der Sache: Das war Tag eins – kann das am Samstag oder Sonntag tatsächlich noch getoppt werden?

Samstag, 8. August – die letzten 20 Sekunden!

Taubertal 2015Dieser Tag hätte um einiges verkürzt werden können – denn bei den meisten Bands waren eh die letzten 20 Sekunden die wichtigsten. 😉 Bei Schmutzki waren es sogar nur die letzten 19, bei Madsen sollte das Publikum (inklusive Hang) beim regulär letzten Song Nachtbaden am Ende das komplette Gelände zum Beben bringen, und bei Marteria dauerten die letzten 20 Sekunden mindestens fünf Minuten.

Aber der Reihe nach …

Schmutzki auf der kleinen Bühne konnte ich zwar leider nicht komplett sehen, aber die letzten paar Lieder reichten aus um sicher zu sein, dass sie wie schon beim Mini Rock ein super Konzert ablieferten. Vor der Bühne (oder genauer gesagt seitlich vor der Bühne – war da mehr Schatten? ;-)) staubte es ordentlich, und der Schmutzki-Mob hatte es rechtzeitig aus den Zelten und vor die Bühne geschafft.

Danach wurde es dann allerdings eher ruhig … erst Team Me auf der Hauptbühne konnten wieder ein paar Leute aufs Gelände locken. Zumindest auf den Hang! Der Großteil ihrer Lieder lud doch eher zum Chillen und Rumsitzen ein, sodass vor der Bühne kaum jemand stand. Obwohl die wenigen schnelleren und energievolleren Stücke sehr gut rüberkamen; die reichten aber nicht, um das Publikum zum Tanzen zu bringen.

Das sah bei The story so far an der kleinen Bühne anders aus. Ihr sehr amerikanischer “Auf die Fresse”-Rock kam richtig gut an, und auch wenn immer noch nicht allzu viel los war – die Zuschauer hatten offensichtlich Spaß!

Taubertal 2015Es folgte die erste richtig große Überraschung des Festivals für mich: Babylon Circus auf der Hauptbühne! Ich wollte es mir gerade auf dem Hang bequem machen, weil die ersten Töne und Sätze auf Französisch mich doch eher skeptisch werden ließen, aber zwei Minuten später stand ich vor der Bühne und tanzte mit. Reggae/Ska/Gypsy, mit Bläsern und tollen Melodien, und das Ganze auf Französisch! Grandios und äußerst unterhaltsam – perfekt für einen sonnigen Nachmittag. Die Band schaffte es sogar, die Leute auf dem Hang zum Aufstehen und Mittanzen zu bewegen, und das ist um die Uhrzeit nun wirklich nicht einfach. Aber voll und ganz verdient!

Danach standen Against Me! auf dem Programm – eine gute Spur rockiger, aber auch mit super Musik. Allzu voll war es vor der Bühne zwar immer noch nicht und die meisten schienen die Musik nicht zu kennen, aber die Resonanz war dennoch gut. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass die Lieder noch deutlich besser ankommen würden, wenn man sie vorab schon mal gehört hätte.

Dieses Problem hatten Madsen natürlich nicht, denn so ziemlich jeder hat schon mal ein paar Madsen-Songs gehört. Dafür haben sie von jeher das Problem, dass sie den Ruf der “Mädchenpunks” haben, die man nicht ernst nehmen kann – das konnte man auch vor Beginn des Konzertes von einigen Besuchern hören. Eigentlich wollten sie Madsen ja gar nicht anhören, aber ach ja, mal gucken … Und ich bin mir sicher: Jeder Zweifler wurde (mal wieder!) eines Besseren belehrt, denn Madsen rocken einfach! Schade war nur die doch recht kurze Spielzeit, die sie zudem auch ein wenig verplemperten – natürlich wollten sie auch Stücke vom neuen Album spielen, das nächste Woche erscheint. Allerdings kannte die ja noch keiner, sodass das die Stimmung ein wenig drückte. Dazu dann noch eine lange Zugabenpause … Schade, da hätten sonst noch ein paar mehr Hits reingepasst! Aber auch so ein toller Auftritt mit klasse Stimmung und vollem Gelände – und ausdauerndem “ohohoh”-Chor, noch lange nachdem Madsen von der Bühne gegangen waren.

Taubertal 2015Headliner des Tages: Marteria. Nicht unbedingt meine Musik, aber ganz ehrlich: Der Anfang war extremst eindrucksvoll! Wie schon bei Kraftklub am Freitag war das Publikum von Beginn an voll dabei – und ich meine das ganze Publikum, so weit man sehen konnte! Bei allen Hits wurde lauthals mitgesungen, und Marteria lieferte eine komplette Show mit richtig guter Band, Licht- und Videoshow und allerhand Pyro. Echt klasse und unterhaltsam! Allerdings schaffte er es dann, mittendrin die Stimmung ziemlich zu töten, als er drei, vier Lieder als Marsimoto performte. Von einem Moment auf den anderen verwandelte sich das mitreißende Rockkonzert in eine Chill- und Kiffershow, und ich war nicht die Einzige in meinem Umfeld, der die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben standen. Plötzlich war auch nur noch maximal die Hälfte des Publikums bei der Sache … Danach dauerte es dann einige Songs, bis die Stimmung wieder da war. Aber spätestens bei den schon erwähnten letzten “20” Sekunden (inklusive Viva-con-Agua-Schlauchboot und T-Shirt-Wedeln und -Wegwerfen) zeigte sich, dass Marteria das Publikum fest im Griff hatte. Insgesamt ein durchaus gelungener Auftritt – und sicher nicht der letzte auf dem Taubertal, denn Marteria war selbst äußerst begeistert.

Als “Rausschmeißer” spielten danach noch Funeral for a friend auf der Sounds-for-Nature-Bühne. Übrigens eine tolle Neuerung, den Headliner der kleinen Bühne erst eine Viertelstunde nach dem Ende des Haupt-Headliners spielen zu lassen! So konnten diejenigen, die sich nicht für Funeral for a friend interessierten, in Ruhe das Gelände verlassen, ohne dass sich Leute zur anderen Bühne durchdrängelten, und vor der kleinen Bühne war es deutlich entspannter als sonst oft. Daumen hoch! Auch für die Band natürlich – Hardcore mit Melodien und “late night circle pit”. Ein perfekter Abschluss für den Festivaltag!

Sonntag, 9. August – 2 x 20 Jahre!

Taubertal 2015Wie immer stand der Festival-Sonntag ganz im Sinne von Emergenza – los ging es mit den letzten Teilnehmerbands auf der Sounds-for-Nature-Bühne, und nach der Siegerehrung spielten dann die Gewinner auf der Hauptbühne und die zweit- und viertplatzierte Band (Nummer drei war schon auf dem Weg nach Hause) noch mal auf der kleinen Bühne. Den Hauptpreis absahnen konnten diesmal Ninja Beats aus Japan, die mit einem wilden Stilmix aus Elektro/Beatboxing und traditionellen japanischen Instrumenten einen sehr abwechslungsreichen Auftritt ablieferten. Im Gegensatz zu den letzten Jahren war vor der Bühne auch erstaunlich viel los beim Emergenza-Gewinner!

Das könnte teilweise auch daran gelegen haben, dass sonst nicht allzu viel auf dem Programm stand. Die erste Band auf der Hauptbühne, Get dead, konnte mit ihrem amerikanischen Punkrock zwar voll und ganz überzeugen – aber es war offensichtlich, dass sie kaum jemand kannte. Daher tanzte sich auch nur eine Handvoll Leute warm …

Nach der Emergenza-Band war dann Ferris MC an der Reihe – aber auch hier war es doch eher leer vor der Bühne. Immerhin der Hang war gut besetzt, aufstehen wollte aber niemand. Schade, denn das Konzert war super, aber es war einfach noch zu früh am Tag.

Direkt danach setzte aber eine Massenwanderung Richtung Festivalgelände ein … die Dropkick Murphys wollte dann doch jeder sehen! Damit wurde mein ursprünglicher Plan, mir Schlaraffenlandung und Kyle Gass Band auf der kleinen Bühne anzusehen, allerdings vereitelt … Der eine große Schwachpunkt des Taubertal-Festivals ist der Weg zwischen den beiden Bühnen. Die Entfernung ist absolut machbar, aber sobald das Gelände ein wenig voller wird, ist kein Durchkommen mehr in der schmalen Passage, zumal an beiden Seiten Buden platziert sind (und die Leute dort natürlich auch mal stehen bleiben). Sehr sehr schade! Am ersten Abend wäre ich vermutlich noch außenrum gelaufen, aber am letzten Tag des Festivals siegte dann doch die Faulheit, auch wenn ich beide Bands gerne gesehen hätte.

Stattdessen sicherte ich mir also ein schönes Plätzchen auf dem Hang, wo ich beim Auftritt der Dropkick Murphys sowohl die Bühne als auch das Publikum im Blick hatte. Der perfekte Platz, besonders für dieses Konzert! Die Band lieferte, wie schon 2011, ein grandioses und energiegeladenes Konzert ab – und das Publikum vorne drehte komplett durch. Moshpits, Circle pits und gaaaaanz viel Gesurfe! In Kostümen, im Schlauchboot … ich hätte nicht vorne drin stehen wollen, aber es sah von oben fantastisch aus. Die Murphys holten dann kurzentschlossen zwei kleine Kinder, die vorne standen und ständig Crowdsurfer auf den Kopf bekamen, für den Rest des Konzertes auf die Bühne. Eine tolle Aktion! Aber ernsthaft: Wer stellt sich bitte mit zwei kleinen Kindern in die erste Reihe bei so einem Konzert?! Nun ja …

Taubertal 2015Abschlussheadliner des Festivals waren wie schon 2012 die Beatsteaks. Für mich persönlich nicht unbedingt der stärkste Headliner – ich habe zwar schon einige fantastische Beatsteaks-Shows gesehen, genauso aber auch einige, die mich absolut nicht umgehauen haben. Mein erster Eindruck dieses Jahr war, dass dies wohl eher eines der schwächeren Konzerte werden würde. Im Gegensatz zu Kraftklub und Marteria waren zu Beginn nicht alle Hände in der Luft, und überhaupt wirkte es etwas weniger gedrängt vor der Bühne. Dieser Eindruck dauerte aber nur ungefähr anderthalb Lieder – dann sprang Arnim von der Bühne vorne auf die Plattform direkt am Gitter, schnappte sich einen Wasserschlauch, und Band und Publikum drehten durch. (Ich will ja nicht wissen, was die Security zu der Kombination Frontmann im Publikum, Wasser und Fotografen im Graben gesagt hat … *hüstel*) Das Publikum machte genau so weiter, wie es bei den Dropkick Murphys begonnen hatte, und die Stimmung war grandios. Die Beatsteaks feierten ihren 20. Geburtstag, genau wie das Taubertal, und endlich gab es auch ein “Happy Birthday”! Ein tolles Headlinerkonzert, und auch wenn Kraftklub in meinen Augen knapp gewonnen haben: das war ein extremst knappes Rennen. Und das bedeutet, es war ein extremst tolles Festival!

Auf der kleinen Bühne gab es zuguterletzt noch ein ordentliches Schmankerl: AnnenMayKantereit. Da ich letztes Jahr ins Ausland umgezogen bin, ist diese Band bisher komplett an mir vorbeigegangen – ein Fehler! Ich habe zwar nur ein paar Lieder mitbekommen, da ich mir das Beatsteaks-Konzert bis zum Ende angesehen habe, aber das Konzert war klar ein würdiger Abschluss fürs Festival. Wunderbar!

Fazit

Taubertal 2015Außer “toll toll toll” und “heiß heiß heiß” gibt es als Fazit zum Festival kaum etwas zu sagen! Kein Tropfen Regen, Temperaturen zwischen 30 und 40 °C mit nur sehr geringer Abkühlung am Abend und wundervolle Konzerte. 🙂 Etwas schade war es natürlich, dass am Nachmittag eher wenig Leute auf dem Gelände waren – das lag aber sicher nicht nur am Wetter, sondern auch an eher unbekannten Namen auf den Bühnen. Was aber nicht schlimm ist: wer sich für gute Musik interessiert, der kommt trotzdem, und wer zu dem Zeitpunkt einfach schon “gesättigt” ist und nichts Neues mehr entdecken will, der verpasst für sich persönlich nichts.

Die Organisation passte wie immer – die große Hitze bot neue Herausforderungen (z.B. die Brandgefahr und die Wassersituation auf dem Berg-Campingplatz, die sich in den letzten Jahren bewährt hatte, die aber nie mit so hohen Temperaturen getestet wurde …). Das Problem des Durchgangs zur kleinen Bühne habe ich schon erwähnt, da gibt es aber vermutlich keine Alternative. Die Variante, das letzte Konzert auf der kleinen Bühne erst eine Weile nach dem Headliner beginnen zu lassen, war aber schon mal ein sehr guter Ansatz!

Was noch erwähnt werden muss, ist die Security. Bei einem Festival dieser Größenordnung geht natürlich nicht immer alles locker zu, sodass es mit Sicherheit auch Situationen gab, die weniger entspannt waren – meist jedoch war es ein sehr nettes Miteinander, die Securities hatten Spaß im Graben wie an den Einlässen, immer nette Worte, und bei den Konzerten wurde auch schon mal mitgetanzt. Und das ist toll! Crowdsurfen wurde wie in den letzten Jahren toleriert (auch wenn es gefährlich ist) – bei Bengalos dagegen gab es keine Gnade, und die Anzünder wurden (sofern möglich) rausgeschmissen. Beide Daumen hoch!

06.-09.08.2015 Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)

Sunday, May 24th, 2015
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Taubertal-Festival 2015Das Taubertal-Festival wird 20! Und zum zehnten Mal geht es auch für mich nach Rothenburg – wenn auch diesmal mit etwas längerem Anreiseweg. Nachdem ich im letzten Jahr nach Norwegen umgezogen bin, war ich nicht sicher, ob ich es in diesem Jahr wieder zum Festival schaffen würde. Dann aber immer wieder die News aus der Heimat: Kraftklub gehen auf Tour! Madsen gehen auf Tour! Farin Urlaub und sein Racing Team! Und jedes Mal ein kleiner Stich … Können die sich nicht absprechen und gleichzeitig auf Tour gehen, sodass sich ein Trip nach Deutschland lohnt?

Können sie. Oder zumindest können sie einfach alle beim Taubertal spielen! 🙂 Und damit macht das Taubertal-Festival mal wieder seinem Ruf alle Ehre, immer alle tollen Bands zu versammeln. Man nehme die Creme de la Creme aus Deutschland – Kraftklub, Beatsteaks, Farin Urlaub, Marteria, Sondaschule, Olli Schulz. Ausgeschmückt wird das Ganze dann mit internationalen Bands: The Offspring, Dropkick Murphys, Against me!, Funeral for a friend, Everlast. Vielleicht nicht die größten Namen, aber alles Bands, die man sich nicht entgehen lassen würde, wenn sie im Zwei-Stunden-Umkreis spielen. Und alle beim selben Festival; wie immer drei Tage prall gefüllt mit grandioser Live-Musik.

Genauer genommen sogar vier Tage – den Donnerstag habe ich in den letzten Jahren meist ausfallen lassen. Aber gerade habe ich mein Hotel umgebucht … Eröffnet wird das Festival nämlich im Steinbruch mit u.a. Boppin’ B und Sondaschule – mehr als genug Grund, um schon am Donnerstag anzureisen! Oder (für die Camper) sogar schon am Mittwoch; das wird nach viel berechtigter Kritik im letzten Jahr diesmal nämlich wieder erlaubt sein.

Zusätzlich zum tollen Line-Up (das noch nicht vollständig ist) kündigen die Veranstalter zum Jubiläum auch eine Reihe Extras und Specials an. Lassen wir uns überraschen, was es damit auf sich haben wird – aber auch so ist und bleibt das Taubertal eines der schönsten deutschen Festivals. Wunderschön gelegen, praktisch in Laufweite nach Rothenburg für den Sonntagsbrunch (oder die Dusche im Schwimmbad), mit bewährter und “grüner” Infrastruktur – was inmitten eines Naturschutzgebietes natürlich grundlegende Voraussetzung ist, aber für ein Festival dieser Größenordnung absolut keine Selbstverständlichkeit. Das Taubertal ist seit Jahren Vorreiter für “Sounds for Nature”, mit 100% Ökostrom, Green-Camping, der “Love your tent”-Kampagne und enger Kooperation mit dem Bund Naturschutz.

Noch gibt es Tickets – das Taubertal war in den letzten Jahren aber immer restlos ausverkauft. Wer dabei sein will, sollte sich also schnell seine Tickets sichern! Wochenendtickets inkl. Camping kosten 109 Euro (198 Euro für VIP-Tickets)

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, Tagestickets kosten 50-55 Euro (80 Euro für VIP-Tickets). Alle Infos, Ticketlinks und das bisherige Line-Up gibt es auf http://taubertal-festival.com/.

08.-10.08.2014 – Photos Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)

Monday, August 11th, 2014
08.-10.08.2014 – Photos Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)

08.-10.08.2014 Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)

Saturday, August 9th, 2014
08.-10.08.2014 – Photos Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)
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Taubertal 2014Rothenburg ob der Tauber, Anfang August – Zeit fürs Taubertal-Festival! Dieses Jahr zum 19. Mal, und zum 9. Mal für mich (was, wie mir gerade auffällt, ein doppeltes Jubiläum im nächsten Jahr bedeutet, yay! 🙂 ).

Wie in den letzten Jahren schon oft geschrieben: Das Taubertal ist eines der schönsten Festivals Deutschlands. Dazu trägt vor allem die Lage bei; im Tal direkt unter der Stadt, mit wahnsinnig schöner Aussicht auf die bewaldeten Hänge, obendrüber die Burgmauer. Einfach wunderschön! Im Sommerwetter kann man im Biergarten mitten in der Tauber sitzen oder aber das Geschehen auf der Bühne vom Hang aus mitverfolgen – ganz gemütlich im Sitzen, und dennoch nah dran und mit bester Aussicht sowohl auf die Bühne als auch über das gesamte Publikum. Dazu eine bestens erprobte Infrastruktur, die zwar ein paar “Nervpunkte” beinhaltet (z.B. den engen Durchgang zwischen den Bühnen oder die Tatsache, dass alle Zuschauer erst einmal am Gelände vorbei müssen, bevor sie zum Einlass kommen), aber durchaus durchdacht und begründet ist und daher super funktioniert.

Im Gegensatz zu den letzten Jahren werde ich hier diesmal keinen Bericht à la “zuerst spielte Band 1 und sie waren soundso, dann war Band 2 dran und tat folgendes, und Band 3 habe ich verpasst” schreiben – einerseits ist das für mich stressig, da ich nach jeder zweiten Band ins Pressezelt hetzen und weiterschreiben muss, andererseits (und hauptsächlich!) ist das nicht wirklich spannend zu lesen. Stattdessen gibt es dieses Jahr (zumindest testweise) eine Art “Best of” des jeweiligen Tages. Das dauert dann zwar etwas länger, bis es online ist, ist aber hoffentlich interessanter zu lesen. 🙂

Also, los geht’s!

Freitag, 8. August: Wie viel Konfetti pro Tag ist eigentlich erlaubt?

Der Wetterbericht fürs Festivalwochenende war recht durchwachsen. Freitag schön, Samstag Gewitter, Sonntag wechselhaft. Oh je … bei den Subways ist das Gelände schon einmal abgesoffen, und die spielen am Samstag …

Taubertal 2014Für den Freitag stimmte die Prognose jedenfalls: strahlender Sonnenschein und auch abends noch angenehm warm! Ich war dieses Jahr etwas später an als sonst und schaffte es erst zur zweiten Band der Hauptbühne, SDP, aufs Gelände. Daher bin ich mir nicht ganz sicher, ob mich der Eindruck trügt, aber gefühlt war zu diesem Zeitpunkt schon SEHR viel mehr los als sonst am Freitagnachmittag! Der Hang war vollbesetzt, und vor der Bühne drängten sich die Massen. Was allerdings auch eine ganze Menge an Alkoholleichen mit sich führte – schon um 17 Uhr am Freitagnachmittag … Sicherlich lage die Menge an Leuten nicht nur am schönen Wetter (denn das kann man ja auch am Campingplatz genießen), sondern auch an SDP auf der Bühne. Beim Mini Rock spielten die Jungs als Headliner, das Taubertal durften sie mit eröffnen. Und das taten sie in bester Manier! Die Stimmung war genial, die Masse tobte, und sogar der Weihnachtsmann surfte über die Menschenmenge … (und war leider zu schnell für meinen Fotoapparat, menno).

A propos Fotoapparat: Vom Taubertal gibt es von mir nur Fotos mit der Kompaktkamera aus der Menge heraus (und die erst nach dem Festival). Einerseits sind dort für meinen Geschmack einfach viel zu viele Fotografen akkreditiert (beim Sportfreunde-Konzert stand ich am Hang und konnte den Graben während der ersten drei Lieder sehen – und das war ein Gedränge wie sonst nur in der ersten Reihe HINTER der Absperrung!), andererseits würde bei meiner Kamera und dem Abstand zwischen Graben und Hauptbühne sowieso nichts Brauchbares dabei rauskommen, und zuguterletzt ist es bei den Entfernungen zwischen den Bühnen einfach nicht machbar, sowohl zu knipsen als auch genug von den Konzerten mitzubekommen, um darüber schreiben zu können.

Aber zurück zu SDP – ich bin doch jedes Mal wieder erstaunt darüber, wie bekannt sie sind. Spätestens bei der Leiche sangen vor der Bühne alle lautstark mit, und getanzt wurde im strahlenden Sonnenschein sowieso. Und überall nur grinsende Gesichter, wunderbar! Lustig fand ich auch, wie später beim Sportfreunde Stiller-Konzert eine Gruppe neben mir bei “Wunderbare Jahre” durchgehend “wo war ich in der Nacht von Freitag auf Montag” sang. Passte perfekt, und ich hätte es genial gefunden, wenn sich das fortgesetzt hätte und plötzlich das ganze Publikum das falsche Lied gesungen hätte … 😉

Taubertal 2014Bleiben wir doch gleich bei den Sportfreunden. Die spielten wie ich fand ein tolles Konzert – ein guter Mix aus neu und alt, nett präsentiert, mit ordentlicher … na ja, Bühnenshow ist bei den dreien vielleicht übertrieben, aber mit imposantem Bühnenbild. Und Konfetti! 😉 Konfetti gab’s vorher auch schon bei SDP und mehrfach bei Biffy Clyro – ich fragte mich doch, wie viel Konfetti an einem Tag denn überhaupt erlaubt ist. 😉 Und vor allem am ersten Festival-Tag – das Zeug kriegt man doch nie wieder weg!

Zurück zum Thema. Wie gesagt ein schönes Konzert von den Sportfreunde Stiller, deren letztes Konzert beim Taubertal schon so lange her war, dass damals die Bühne noch auf der anderen Seite stand und ständig das Aggregat ausfiel, während sie auf der Bühne standen. Das müssten 2002 gewesen sein … Diesmal also als Headliner. Waren sie auch eine Headliner-Band? Hmm … da muss ich trotz aller Sympathien für die Sportis sagen: nein. Leider nicht. Es war ein schönes Konzert, die Stimmung war gut – aber da hab ich schon ganz anderes erlebt. Natürlich sind ihre Lieder recht bekannt (wobei der “wir sind mutterfickender Weltmeister”-Song wie immer in den letzten Jahren nur ganz kurz in “1. Wahl” angespielt wurde und große Hits wie “Wellenreiten” oder “Heimatlied” komplett fehlten) und kamen auch gut an, aber weiter hinten war deutlich weniger los als sonst oft beim Headliner. Schade!

Der eigentliche Headliner des Abends waren somit ganz klar Biffy Clyro. Die hatten ja im letzten Jahr schon voll und ganz überzeugt mit einem wahnsinnig energievollen und emotionalen Auftritt. Und in diesem Jahr genauso! Ich gestehe, ich habe mich schlecht vorbereitet – nach ihrem Konzert im letzten Jahr hätte ich mich dringend mal reinhören sollen, dann hätte ich das Konzert in diesem Jahr sicher noch mehr genießen können. Aber auch so kann ich nur sagen: grandios!

Taubertal 2014Für mich war insbesondere der Vergleich zu Jimmy Eat World, die direkt vor Biffy Clyro auf der Hauptbühne spielten, sehr interessant. Beides sind für mich Bands, die ich nur vom Namen und ein, zwei Konzerten her kenne. Jimmy Eat World verwechsle ich vom Namen her immer wieder mit Less Than Jake (warum auch immer?!), sodass ich im ersten Moment enttäuscht war, dass kein “Gebläse” dabei ist. Bei Biffy Clyro ärgerte ich mich erst mal über mich selbst, dass ich sie mir im vergangenen Jahr nicht mal ordentlich angehört habe. Demnach waren die Voraussetzungen ähnlich. Musikalisch sind die beiden Bands auch im ähnlichen Genre, wobei Biffy Clyro ein wenig härter sind. Und dennoch: ein meilenweiter Unterschied! Jimmy Eat World kamen auf die Bühne und spielten ihr Konzert. Und nach zehn Minuten hielt mich nichts mehr auf meinem Platz und ich zog los, mir etwas zu Essen zu organisieren (“Hören tu ich sie auch von weiter hinten …”). Nicht das kleinste Gefühl, irgendwas zu verpassen. Biffy Clyro kamen auf die Bühne und zogen ALLE in ihren Bann, bevor sie überhaupt nur einen Ton gespielt hatten. Allein ihre Bühnenpräsenz, dazu Unmengen an Energie – da war die Musik fast schon Nebensache, man konnte einfach nicht weggucken. Aber die ganze Präsenz und Energie spiegelte sich genauso auch in der Musik wider, und mich hätten keine zehn Pferde dazu gebracht, mich von meinem Platz wegzubewegen. Das ist dann wohl das berühmte “Etwas”, das Stars von Musikern unterscheidet … Und ganz klar: Biffy Clyro hätten den Headliner-Spot verdient gehabt!

Taubertal 2014Die “kleine” Bühne hat in diesem Jahr in meinen Augen eine ziemliche Aufwertung erhalten – hauptsächlich deshalb, weil es zum ersten mal keine Überschneidungen in den Auftrittszeiten der Bands auf den beiden Bühnen gab. Emergenza ausgenommen – die Auftritte der Emergenza-Bands fanden zur Hälfte am Nachmittag während der ersten Bands auf der Hauptbühne statt, zur anderen Hälfte abends während Co-Head und Headliner. Ein interessantes Konzept; auf den ersten Blick unfair, weil abends einfach viel mehr Menschen auf dem Gelände sind. Allerdings sind die Menschen abends vermutlich auch noch mehr an der Hauptbühne interessiert als an Emergenza … dennoch, allein die Tatsache, dass einige Bands im Dunkeln spielen und andere nicht, könnte die Chancen verzerren. Dennoch, zwei Daumen hoch für die Tatsache, dass man nur wirklich ALLE verpflichteten Bands sehen kann, wenn man möchte!

Zebrahead waren der Headliner der kleinen Bühne, und wie beim Mini Rock letztes Wochenende wussten sie voll und ganz zu überzeugen, und das Publikum war wild und begeistert bei der Sache. Und auch wenn sie von der Bühne herab immer wieder beteuerten, völlig besoffen zu sein – das Konzert meisterten sie auch so problemlos. 😉

Insgesamt ein sehr toller Auftakt für ein hoffentlich grandioses Festival – mal sehen, wie das Wetter in den nächsten Tagen noch mitspielt …

Samstag, 9. August: Eskalation bei Vollmond!

Taubertal 2014Richtig – Vollmond! Oder genauer gesagt: sichtbarer Vollmond, sprich klarer Himmel, sprich kein Tropfen Regen … yeah!

Wunderschönes Festivalwetter also auch am Taubertal-Samstag! Und wie schon am Freitag gab es auch am Samstag zwei Bands, die den Headliner-Status für sich beanspruchen konnten: Zuerst die Broilers als vorletzte Band auf der Hauptbühne und dann Casper als eigentlicher Headliner. Während am Freitag klar der Co-Head, sprich Biffy Clyro, die beste Show ablieferte, fand ich es am Samstag unmöglich, einen klaren “Gewinner” auszumachen. Zu unterschiedlich die beiden Bands, nicht vergleichbare Musik, eine völlig andere Zielgruppe.

Die Broilers überraschten mich komplett. Ich hatte ihren Auftritt 2012 als “ganz nett” in Erinnerung – an mir sind die Broilers bisher ziemlich vorbeigegangen (als eine der wenigen deutschen Punk-Bands, eigentlich verwunderlich!). Aber schon 2012 fand ich es eindrucksvoll, wie sehr die Band abgefeiert wurde. In diesem Jahr das gleiche Bild, aber noch um einiges verstärkt. Das Gelände war gerammelt voll, und bis hinten waren alle beim Konzert dabei – deutlich mehr Stimmung und Bewegung im Publikum als bei den Sportfreunden am Abend zuvor. Und als es dann dunkel wurde und von der Bühne die “Eskalation bei Vollmond” ausgerufen wurde, mit parallelen Circle Pits in beiden Wellenbrechern, Bengalos gezündet (auf der Bühne und auch im Publikum – lernen die Menschen denn nie? *seufz*) und zum Abschluss noch ein Feuerwerk hinter der Bühne abgefeuert wurde – da hätte ich nicht in Caspers Schuhen stecken wollen, der danach noch auf die Bühne “musste”. Denn das zu toppen, war nun wirklich harte Arbeit!

Taubertal 2014Hat Casper es geschafft? Gute Frage … Zumindest hat er so ziemlich alle Zuschauer aufs Gelände gezogen – es war sehr gut gefüllt, und wie schon bei den Broilers waren auch die Leute am anderen Ende des Platzes dabei und machten mit. Das überraschte mich ein wenig; ich hätte mehr “was macht Hip-Hop auf einem Rock-Festival”-Veweigerungshaltung erwartet, aber offenbar ließen sich die Anwesenden wirklich darauf ein – und wurden nicht enttäuscht! Caspers Lieder sind sehr energiegeladen, seine Vortragsweise sowieso, und ich war definitiv nicht die einzige, die vom Auftritt voll und ganz überzeugt war. Dennoch – ob die Stimmung die Atmosphäre bei den Broilers toppen konnte? Bei denen war das ganze Konzert über Leben und Bewegung im Publikum. Bei Casper beschränkte sich die Bewegung (zumindest zu Beginn des Konzertes) doch eher auf Arm rauf, Arm runter. Er selbst bemerkte dann auch leicht ironisch, nachdem er das Publikum zum Mitmachen aufforderte und nur ein laues Lüftchen als Resonanz zurückkam: “Euphorie pur …” Als es dann aber wirklich zur Sache ging, waren doch alle dabei. Und spätestens bei den Zugaben fuhr Casper dann mehr und mehr die Rockseite auf, coverte BGS von den Buttocks und forderte “ganz viele von diesen Kreisen” (sprich Circle Pits) – die er mit ein bisschen Beharrlichkeit dann auch bekam. Er hat das Publikum also klar zu überzeugen gewusst – auch wenn das wirklich harte Arbeit war.

Den Auftakt auf der Hauptbühne machten am Samstag Lagwagon, gefolgt von den Schröders und den Subways. Und hier war die Reihenfolge unumstritten – es steigerte sich durchgehend. 😉 Lagwagon hatten ganz offensichtlich keine Lust, um diese Uhrzeit für so wenige Leute vor der Bühne zu spielen. Der Gesang war miserabel, und auch spielerisch war es kaum besser. Wer sich diesen Auftritt gespart hat, kann sich also sicher sein, nichts verpasst zu haben. 😉

Taubertal 2014Bei den Schröders sah das schon anders aus: Die hatten Bock, und das Publikum war heiß, sie endlich wieder zu sehen! Ich hätte zwar deutlich mehr Leute vor der Bühne erwartet (zu Beginn waren maximal halb so viele Leute vor Ort wie am Freitag zur gleichen Zeit bei SDP), aber die Stimmung war gut. Was man vom Sound leider nicht behaupten konnte … Es dauerte einige Lieder, bis der Sound so weit akzeptabel war, dass man die Lieder auch ohne tiefere Kenntnisse der Schröders-Diskografie erkennen konnte. Und auch dann fehlte mir persönlich der letzte “Biss” – sie sind offenbar noch nicht wieder warmgespielt. Die Zusammenstellung der Setlist war auch ein wenig … nennen wir es “eigen”. Ein paar Perlen waren drin, aber bei einer Reunion erwartet man doch die ganzen guten, alten Hits – ist das nicht der Sinn dabei? Zum Abschluss des Konzertes spielten die Schröders dann tatsächlich noch “Lass uns schmutzig Liebe machen” und “Frösche”, aber nicht ohne anzukündigen, dass das die Gewinner der Fanabstimmung waren und die Band selbst da ja nicht so begeistert von sei … Hmm. Ich hatte mir vom Konzert deutlich mehr versprochen – aber es ist verständlich, dass sie ein paar Konzerte brauchen, um den Rost abzuschütteln und zur alten Form zurückzukehren.

The Subways hingegen legten gleich mit voller Energie los! Dieses Jahr nicht vor einer Schlammgrube, sondern vor trockenem, feierwütigem Publikum. 😉 Ein grandioses Konzert, massenhaft Energie auf der Bühne und im Publikum, immer wieder Wahnsinn diese Band.

Taubertal 2014Auch die kleine Bühne war am Samstag sehr vielversprechend besetzt. Vorab aber noch mal kurz ein Wort zum Emergenza-Contest: Der Unterschied zwischen den Spielzeiten am Nachmittag und am Abend ist doch gigantisch. Trotz der Aufwertung der kleinen Bühne und des Versuchs, mit den Emil Bulls (oder am Freitag Montreal) Leute schon früh aufs Gelände zu locken, herrschte bei den Nachmittags-Emergenza-Konzerten gähnende Leere. Und es muss doch frustrierend sein, am hellerlichten Tage vor fast niemandem zu spielen anstatt abends im Dunkeln, mit imposantem Bühnenlicht, vor Leuten die im Vorbeigehen kurz zuhören? Ich bin sehr gespannt, wer dieses Mal gewinnen wird und ob es eine Nachmittags- oder Abends-Band sein wird …

Wie schon erwähnt spielten die Emil Bulls am frühen Nachmittag. Sie selbst hatten wohl am wenigsten von diesem Auftritt erwartet – aber weit gefehlt. Vom ersten Ton an tanzte die Meute, und somit waren die Bulls für die erste Staubwolke des Festivals verantwortlich … “Eine Wall of Death am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen!”, auch Circle Pits wurden schon mal geübt – und da ich die Emil Bulls gerade letzte Woche erst gesehen hatte, waren mir auch einige der Lieder noch im Ohr, immer ein gutes Zeichen. Klasse Auftakt! (Wobei die Bulls nicht die erste Band des Tages waren – das waren Shark Tank, die sich vom “Wanderweg” aus der Stadt ins Tal aus gut anhörten, die ich aber leider nicht mehr sehen konnte.)

Russkaja waren ein netter Abschluss des Tages, allerdings besteht das alte Problem der kleinen Bühne weiterhin – nach den Konzerten auf der Hauptbühne ist es dort einfach zu überfüllt, als dass man ein Konzert wirklich genießen könnte. Es sei denn, man verschwindet vor Konzertende von der Hauptbühne und kann sich in den vorderen Bereich der kleinen Bühne vorkämpfen …

Meine Überraschung des Tages war Dave Hause – den kannte ich überhaupt nicht und ich sah nun auch nur zwei Lieder, aber das klang äußerst vielversprechend. Nur er alleine mit Gitarre, teilweise noch von einem Mitmusiker unterstützt, mit sehr eingängigen Liedern mit guten Texten und einer wunderbaren Stimme. Den Namen sollte man sich merken!

Taubertal 2014Soviel zur Musik. Davon abgesehen aber noch ein wenig Kritik – und zwar am Publikum. 🙁 Einerseits sind da die Unmengen an Alkoholleichen zu erwähnen. Klar, für viele hat ein Festival wenig mit Musik und viel mit Gemeinschaft, Feiern und eben Alkohol zu tun; da hat jeder seine eigenen Präferenzen. Aber diejenigen, die schon um fünf Uhr abends vom Roten Kreuz abtransportiert werden müssen oder diejenigen, die mitten im Konzert mitten in der Menschenmenge liegen und ihren Rausch ausschlafen, sollten ihre Prioritäten vielleicht doch einmal überdenken …

Das ist aber nur der eine Kritikpunkt. Natürlich verändert sich ein Festivalpublikum über die Jahre. In den letzten Jahren scheint sich das Taubertal-Publikum aber in die völlig falsche Richtung zu entwickeln – nämlich in die der Rücksichtslosigkeit und Ignoranz und Respektlosigkeit gegenüber Mitmenschen. Wenn noch viel Platz ist, muss man dann wirklich grundsätzlich andere Leute anrempeln, wenn man durch möchte, statt einfach nebendran vorbei zu gehen? Muss man jedem, der nicht dem eigenen Ideal entspricht, blöde Sprüche entgegenschmettern und sich lustig darüber machen, wenn jemand selbstversunken tanzt? Muss man alle Mädels, die crowdsurfen, betatschen und so weit wie möglich ausziehen (so gesehen beim Broilers-Konzert; ich habe kein Mädel – im Gegensatz zu den Jungs- gesehen, die mehr als einmal gesurft ist …)? Die normalen Regeln des Miteinanders werden nur durch ein Festival nicht außer Kraft gesetzt … Und die diversen Bengalos, die im Publikum gezündet wurden, waren auch völlig unnötig und nur gefährlich.

Davon abgesehen ein weiterer toller Festivaltag. Und die vielen strahlenden, begeisterten Gesichter nach einem tollen Konzert machen auch viel wieder wett! 🙂

Und zum Abschluss noch eine kurze Beobachtung zum Thema “wie viele Fotografen kann man beim Headliner in den Graben lassen”: Wie bei den Sportfreunden war es auch bei Casper völlig überfüllt im Bühnengraben. So überfüllt, dass ein Crowdsurfer, der ganz vorbildlich versuchte, zügig aus dem Graben zu kommen, keine Chance hatte, an den Fotografen vorbeizukommen. Also … zückte er erst mal sein Handy und reihte sich ein. 😉

Samstag, 10. August: Wir wissen alle, es wird regnen, die Frage ist nur wann …

Die eigentlich für den Samstag angekündigten Gewitter hatten sich verspätet, und so war von Anfang an klar, dass der Sonntag wohl kaum trocken bleiben würde. Nur das “wann” war eine große Frage. Die große Sintflut wie 2011 am Nachmittag? Oder würde das Wetter vielleicht bis Seeed oder sogar Kakkmaddafakka halten?

Taubertal 2014Nachmittags gab es mehrmal kurze Schauer – keiner davon so ergiebig, dass man sich in Sicherheit bringen oder den Poncho hätte rauskramen müssen. So richtig los ging es dann in der Umbaupause zu Seeed – aber auch hier war es schnell wieder vorbei. Bis die Band dann auf die Bühne kam und wenige Minuten später der Wasserfall startete … Eigentlich waren es nur zwei recht kurze Regengüsse, die dafür aber umso heftiger ausfielen. Aber hey, auch wenn man danach klatschnass war und der Hang sich in eine Rutschbahn verwandelte: wenn das am letzten Abend passiert, trübt es die Stimmung kein bisschen!

Dementsprechend schien auch kaum jemand vor dem Auftritt von Seeed abgereist zu sein. Das Gelände war bestens gefüllt, die Stimmung super, und die Show grandios. Ich muss aber gestehen: Seeed “klicken” bei mir live einfach nicht. Ich habe keine Ahnung, woran es liegt, und da ich ihre Musik eigentlich sehr gerne mag, freue ich mich jedesmal, wenn ich sie auf einem Festival sehen kann – nur um dann in der Menge zu stehen und interessiert zu beobachten, wie um mich rum alle riesigen Spaß haben. Auf mich ist der Funke auch diesmal nicht übergesprungen … Ich glaube allerdings, dass ich damit wohl eine der sehr wenigen auf dem Platz war, denn die Menge ging gut mit. Und somit war zumindest am Sonntag die Entscheidung, wer Headliner und wer Co-Head war, völlig unumstritten.

Was wiederum nicht heißt, dass Ska-P nicht abgeliefert hätte. Im Gegenteil! Auch sie spielten ein fantastisches Konzert vor gut gefülltem Gelände und brachten die Meute zum Tanzen. Wie es ausgesehen hätte, hätte es auch bei ihrem Auftritt schon geregnet, ist allerdings eine andere Frage. Ich hatte das Gefühl, dass für die meisten Zuschauer – die ganz vorne natürlich ausgenommen – Ska-P eher eine Band waren, die man sich eben anschaut, wenn sie schon mal da sind, die einen aber nicht dazu bringen würden, sich nassregnen zu lassen. Aber zu dem Zeitpunkt war noch alles trocken und somit die Stimmung bestens.

Taubertal 2014Musikalisch erwartete ich mir vom letzten Taubertal-Tag am wenigsten. Die Movits, die die Hauptbühne eröffneten, verpasste ich leider aufgrund der Pressekonferenz – sie schafften es aber, zu “früher” Stunde eine beträchtliche Menge Leute vor der Bühne zu versammeln. Und mit ihrer amüsanten Art und mitreißenden Musik hatten sie sich schnell eine willige Fanschar erspielt, die tanzte und hüpfte und auch sonst alles tat, was von ihr verlangt wurde. Ein perfekter Auftakt für den letzten Festivaltag!

Enter Shikari kämpften sehr damit, dass der Hang zwar voll besetzt, aber herzlich uninteressiert an ihrem Auftritt war. Vor der Bühne ging es wild zur Sache, aber auf dem Hang herrschte tote Hose – was sich erst ganz am Ende änderte, als Gitarrist, Bassist und Sänger von der Bühne aus ins Publikum kletterten und den Hang unsicher machten. Vielleicht hätten sie das früher machen sollten, denn plötzlich hatten sie die volle Aufmerksamkeit!

Natürlich stand der Sonntag auch wieder ganz im Zeichen der Emergenza-Bands. Gewinner in diesem Jahr waren The Scheen aus Norwegen, die mit rockiger Musik dann auch auf der Hauptbühne zu unterhalten wussten. Um die folgenden Plätze herrscht ein wenig Verwirrung. Laut Auftrittsreihenfolge müssten Mercury White aus Australien Zweite und The Kitchies aus Frankreich Dritte geworden sein. Die Emergenza-Webseite listet aber The Kitchies als Zweite und Mercury White als Vierte – keine Ahnung, was nun stimmt. Ein Lob jedenfalls an Mercury White, von denen ich noch einige Lieder gehört habe, und das klang sehr professionell und gut.

Taubertal 2014Tja, und dann war da noch Kakkmaddafakka! Die Jungs aus Norwegen lieferten am Sonntag gleich zwei Auftritte ab: einen am Nachmittag im PULS-Biergarten und einen als letzte Band des Festivals auf der kleinen Bühne. Der Nachmittagsauftritt war komplett improvisiert; sie kamen auf die Bühne, kündigten an, dass sie weder geprobt hätten noch sich irgendwelche Lieder überlegt, und improvisierten sich dann durch eine Reihe eigener Lieder sowie diverse Cover (u.a. von Britney Spears, Wheatus, Michael Jackson und Lena). Mag jetzt unprofessionell klingen, war es vielleicht auch, aber es war göttlich! Äußerst amüsant und unterhaltsam, und – so ganz nebenbei – musikalisch absolut eindrucksvoll. Abends setzten sie dann noch einmal eine Schippe obendrauf, mit einem völlig durchgeknallten Abschlusskonzert. Egal, ob man die Lieder vorher kannte oder nicht, am Ende sang und tanzte jeder mit! Auch wenn es schade war, dass doch sehr viel weniger Zuschauer an der kleinen Bühne waren als an den Tagen zuvor. Natürlich verständlich, da der Sonntag ja für die meisten Besucher der Abreisetag war, und zudem war man nass und schlammig – aber wer sich das hat entgehen lassen, der hat leider DAS Konzert des Festivals verpasst! Der perfekte Abschluss, und strahlende Gesichter überall bei der letzten Nachtwanderung Richtung Stadt oder Campingplatz.

Hinter den Kulissen

Zuguterletzt noch ein kleiner Blick “hinter die Kulissen” mit einigen Infos aus den Pressekonferenzen. Relativ unorganisiert, für alle Taubertal-Fans aber sicher trotzdem interessant!

    Taubertal 2014
  • Insgesamt hat das Taubertal maximal 12.000 Besucher pro Tag, was sich aus Tages- und Festivalbesuchern zusammensetzt. Insgesamt waren an diesem Wochenende ca. 18.500 unterschiedliche Besucher im Tal. VIP-Besucher sind in der Gesamtanzahl eingeschlossen, sodass die Vergrößerung bzw. Verlegung der VIP-Tribüne sich nicht auf die Fläche für die “Normal-Besucher” auswirkt. Denn mehr VIP-Tickets bedeutet weniger Nicht-VIP-Tickets und damit die gleiche Fläche pro Besucher. Dennoch war die Fläche am Hang in diesem Jahr ein klein wenig weiter oben abgesperrt; dies machte aber kaum mehr Fläche aus. Die Kapazität der Bühnen beträgt 10.500 Zuschauer für die Hauptbühne und 4000 Zuschauer für die kleine Bühne.
  • Die neue VIP-Tribüne mit Sitz-Stufen wurde nicht in den Hang hineingebaut, sondern aufgeschüttet. Sie soll vorerst stehen bleiben, um zu sehen, wie sie sich in die Landschaft einfügt. Der Blick auf die Bühne ist (meiner subjektiven Meinung nach) deutlich besser als von der alten Tribüne, aber immer noch schlechter als vom öffentlichen Publikumsbereich.
  • Dass die Campingplätze in diesem Jahr erst am Donnerstag geöffnet wurden statt wie bisher mittwochs lag an Sicherheitsbedenken; einerseits wegen der Unfälle im Steinbruch in den letzten Jahren, andererseits und hauptsächlich jedoch daran, dass die Straße, die mitten durch den oberen Camping-Bereich führt, erst ab dem Donnerstag gesperrt werden kann. Die Gefahr, dass ein Festivalbesucher (im Suff, Anmerkung der Redaktion 😉 ) dort nachts einem unbeteiligten Autofahrer, der mit nichts rechnet, vors Auto fällt, ist einfach zu groß. Eine endgültige Entscheidung darüber, ob der Mittwoch als Anreisetag im nächsten Jahr möglich sein wird oder nicht, ist noch nicht getroffen. Die Entscheidung soll für 2015 aber deutlich früher fallen als in diesem Jahr.
  • Ca. 700 Besucher sind dennoch auch in diesem Jahr schon am Mittwoch angereist. Aufgrund der kurzen Ankündigungszeit wurde das in diesem Jahr toleriert, allerdings kam es nicht gut an, dass diejenigen sich dann online damit brüsteten, schon vor Ort zu sein, und dass das Verhalten sich in keiner Weise von dem der letzten Jahre unterschied und damit die Sicherheitsbedenken (=> Besoffene am Straßenrand) noch verstärkte.
  • Umwelttechnisch gibt es in diesem Jahr die neue Aktion “Love your tent”, bei der die mitgebrachten Zelte mit Logos besprüht werden können. So kann man auf verschiedenen Festivals quasi Logos “sammeln” – ein Anreiz, sein Zelt zu pflegen und mehrfach zu verwenden. Bei Müllvermeidung und Entsorgung liegt das Taubertal-Festival weiterhin sehr weit vorne; insbesondere das Green Camping hat sich in den letzten Jahren sehr bewährt. Fun fact: Das Konfetti, das am Freitag in Massen verstreut wurde, bestand komplett aus dünnen Zellstoff-Streifen statt aus Plastik, wie sonst oft. Diese sind ökologisch völlig unproblematisch und lösen sich beim nächsten Regen auf.
    Taubertal 2014
  • Der Nordeingang, der für die meisten Besucher näher liegt als der Haupteingang, ist ein reiner Entlastungseingang für den Fall, dass es am Haupteingang zu langen Rückstaus kommt. Daher wird er nicht, wie im Lageplan notiert, ab 18 Uhr geöffnet, sondern nur, falls einmal Bedarf bestehen sollte.
  • Entscheidend bei der Buchung der Bands sind grundsätzlich die Live-Qualitäten der Bands – es ist wichtiger, dass eine Band tolle Live-Shows abliefert, als dass sie einen großen Namen hat. So kam es diesmal auch zu einem “massiven Hip-Hop-Festival”, wie es von einigen betitelt wurde … Das Resultat war, dass die gleichen Leute im Publikum Bands wie Biffy Clyro, die Sportfreunde, die Broilers, Casper und Seeed abfeierten – eine riesige musikalische Vielfalt, die aber offensichtlich bei allen Taubertal-Besuchern gut ankam. In diesem Jahr kamen alle Headliner aus Deutschland und es war kein internationaler Headliner dabei; dies lag einfach daran, dass diese Bands zur Verfügung standen und auch explizit auf dem Taubertal spielen WOLLTEN, während einige internationale Bands, die kurz vor dem Abschluss standen, letztendlich durch den Gebietsschutz anderer Festivals nicht gebucht werden konnten. Insgesamt entfallen ca. 60-65% des Gesamtbudgets auf Bandgagen.
  • Für das 20. Jubiläum im nächsten Jahr sollte die Erwartungshaltung nicht zu hoch geschraubt werden. Man sollte immer auch die Kapazität des Geländes im Hinterkopf behalten – Bands wie Muse oder Radiohead sind fürs Taubertal einfach nicht realistisch. Selbst Seeed musste von 6 Sattelschleppern auf 3 heruntergehandelt werden, da mehr Equipment im Tal einfach nicht machbar ist. Sollten Metallica natürlich unbedingt beim Taubertal 2015 spielen wollen und mit einem kleinen Laster anreisen, findet sich am Freitagnachmittag aber sicher noch ein Slot für sie. 😉
    Statt einem “größenwahnsinnigen” Booking werden also eher einige Specials zum Jubiläum ausgearbeitet, zu denen es noch keine weiteren Infos gibt. Eine Ausweitung des Festivals auf vier volle Programm-Tage steht aber definitiv nicht zur Diskussion.
  • Der Hintergedanke dabei, dass auch am Abend einige Emergenza-Bands spielten, sich der Zeitplan aber sonst zum ersten Mal nicht zwischen den Bühnen überschnitt war simpel und einfach, es den Besuchern zu ermöglichen, alle beworbenen Bands auch ansehen zu können. Mit einigen Highlights am frühen Nachmittag auf der kleinen Bühne sollte einerseits das Gelände früh gefüllt werden, andererseits waren die Band zu dieser Uhrzeit auf der kleinen Bühne besser platziert, da sich die Zuschauer vor der Hauptbühne eher “verlaufen” hätten.
  • Die Sicherheitsvorkehrungen im Steinbruch wurden in diesem Jahr noch einmal verstärkt; durch stärkere Zäune, klarere Schilder mit Begründung, Androhung rabiater Strafen sowie durch die Platzierung von Securities an den gefährlichsten Stellen. Dadurch und hoffentlich auch die Vernunft des Publikums gab es in diesem Jahr keine Zwischenfälle.
  • Dafür wurden diesmal im Publikum mehrfach Bengalos entzündet, was zwar eindrucksvoll aussehen mag, aber extremst gefährlich ist. Bengalos werden äußerst heiß und können daher zu schwersten Verletzungen führen. Dementsprechend werden sie im Publikum absolut nicht toleriert und jeder Beteiligte polizeilich erfasst und falls möglich zur Anzeige gebracht … Es reicht doch, wenn die Bengalos kontrolliert auf der Bühne abgefackelt werden, alles andere ist völlig unnötig.
    Taubertal 2014

    Zuguterletzt noch ein kurzes Fazit: Wie in den vergangenen Jahren konnte das Taubertal musikalisch und organisatorisch wieder voll überzeugen. Viele sehr tolle Konzerte, auch wenn teilweise nicht klar war, wer nun der eigentliche Headliner war – aber das ist ja auch zweitrangig. Das Publikum kann von mir in diesem Jahr keinen eindeutigen Daumen hoch bekommen, auch wenn es natürlich wieder viele grandiose Aktionen, Verkleidungen und Schilder gab. Im Großen und Ganzen lief auch alles friedlich ab, die Stimmung war mir aber (auf dem Festivalgelände!) oft zu sehr “gegeneinander” statt “miteinander” – das hab ich gerade beim Taubertal früher anders erlebt. Aber vielleicht braucht es dafür auch einfach noch mal ein totales Schlammfestival, bei dem man ohne Zusammenarbeit nicht mehr den Hang hochkommt. 😉 In dem Fall muss ich aber sagen, dass ich dann vielleicht doch lieber in den sauren Publikumsapfel beiße und dafür die Gummistiefel daheim lasse und mir – wie in diesem Jahr – die Sonne auf den Rücken scheinen lasse.

    Danke Taubertal für ein weiteres wunderbares Festival – wir sehen uns nächstes Jahr zum Jubiläum! 🙂

    Taubertal 2014
  • 08.-10.08.2014 Taubertal-Festival

    Saturday, June 14th, 2014
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    TTF_Logo_2014_klNoch 500 Tickets sind verfügbar – so die Meldung letzte Woche. Das heißt, dass es schon sehr bald wieder heißen wird: Das Taubertal-Festival ist ausverkauft!

    Nach der Volljährigkeit im letzten Jahr geht das Taubertal nun ins 19. Jahr. Von Jahr zu Jahr wird eine eigentlich schon super funktionierende Infrastruktur immer weiter verbessert und verfeinert, sodass das Taubertal nicht nur das am schönsten gelegene Festival in Deutschland ist, sondern auch noch eines der angenehmsten für die Besucher.

    Und auch das Line-Up passt dieses Jahr wieder zu 100%: Headliner in diesem Jahr sind die Sportfreunde Stiller, Casper und Seeed – ein wenig “lokaler” als in den letzten Jahren, wo an mindestens einem der Abenden ein internationaler Headliner auf der Bühne stand. Ein Rückschritt? Nicht wirklich, denn es sind alle grandiose Live-Acts! Und mit Biffy Clyro, Jimmy Eat World, The Subways, Ska-P und weiteren ist das Programm international wie immer – und stilistisch breit gefächert, auch das wie immer. Eine tolle Mischung an Bands also!

    Auf der kleinen Bühne steht natürlich wieder das Emergenza-Finale im Fokus, und mit Zebrahead, Russkaja und Kakkmaddafakka gibt es auch dort perfekte Headliner, die ganz verschiedene Fangruppen ansprechen. Der Vorteil davon ist, dass die kleine Bühne ausreicht, weil nur ein Teil der Besucher den Abend dort ausklingen lässt (im Gegensatz zum Kraftklub-Auftritt 2012 dort, der für ziemliches Chaos sorgte). Der Rest macht sich derweil schon auf den Weg zum Zeltplatz oder in den Steinbruch zur After-Party, was die Besucherströme entzerrt.

    Und die Geheimtipps in diesem Jahr? Die spielen eher früh am Tag. Freitags sollte man SDP nicht verpassen – deutscher Rap; lustig, eingängig und wunderbar selbstironisch. Am Samstag sind die Schröders ein Pflichttermin! Endlich wieder zusammen auf der Bühne, und natürlich beim Taubertal dabei, wie schon so oft vorher. Der Sonntag wird von den schwedischen Movits! eröffnet; laut Pressetext eine “explosive Mischung aus schwedischem Hip Hop und mitreißendem Big Band-Sound” – aus eigener Erfahrung völlig durchgeknallt und partytauglich. Perfekt also für den frühen Sonntag-“Morgen” (um 15.30)!

    In nicht mal zwei Monaten ist es also wieder so weit: Bierbänke in der Tauber, Rocker in der Rothenburger Altstadt, Nachtwanderungen zum Campingplatz und ahnungslose Rockstars, die erste Bekanntschaft mit Rothenburger Schneeballen machen. Und natürlich mit einem begeisterten Publikum mitten im wunderschönen Taubertal!

    Tickets gibt es (noch!) für 105 Euro (3 Tage) oder 50 Euro (1 Tag). Alternativ sind auch VIP-Tickets für 200 bzw. 80 Euro im Verkauf. Diese bieten Vergünstigungen wie eine VIP-Tribüne, einen eigenen Bereich Backstage (mit Bewirtung), bevorzugten Einlass und Shuttle-Service.

    Festivals 2014

    Wednesday, April 30th, 2014

    Time to plan this year’s festival season! Usually, I do this in a very similar pattern every year: Mini Rock and Taubertal are planned right from the start. Then I add some festivals in Norway where my favorite Norwegian bands are playing and the remaining line-up is interesting and fun, and then I search around for festivals that happen on the weekends that aren’t filled yet and that look like they are worth checking out.

    This year, everything’s a bit different, and a bit more difficult. I’ll be moving this summer, and if I do something, I do it right, and therefore I’ll move from Germany to Norway. The plan is to move around August 1st, which means that Mini Rock will be really difficult to catch, and Taubertal might be impossible as well – really sad. But then, I’m absolutely used to stress in summer! So let’s wait and see … maybe it’ll work out after all

    These are the festivals that I have on my list right now – let’s see which of these I’ll actually get to see:

    Bukta (Tromsø, July 17-19, 2014)

    www.bukta.no

    The special thing about this festival: It takes place in Tromsø, thus above the polar circle, during the time of the midnight sun. I always wanted to experience that – and this year, it looks like it will actually work out. During the last weeks, quite a few real highlights were added to the line-up: Skambankt are of course my main reason for visiting, but the Dropkick Murphys, Patti Smith, and several Norwegian newcomers like Billie Van really make it worth taking the trip up north.

    Check out the line-up on bukta.no. Tickets cost 1400 NOK (about 170 Euro) for three days – which is not cheap, but pretty “normal” for Norway.

    Mini Rock (Horb am Neckar, August 1+2, 2014)

    www.mini-rock-festival.de

    Not too big, friendly and likable, well organized – and always with a great line-up that contains both well-known names and surprises. This year, the headliners are Anti-Flag and SDP; which gives a good idea about the broad coverage of the festival. And the best part about this variety: The audience goes along with it! There are always fans in front of the stages, they are interested in what is happening, nobody complains about the “wrong” style of music, but people will just come and check out what they like and let others stand in the front if they like it better. And I think that this is mostly what characterizes the flair of the festival. Trailerpark, Maxim, and the Emil Bulls continue the mix of genres … or, to put it differently: Everybody will get to see the bands they love! And those that don’t care for the next act on the main stage can just check out the tent stage instead. Usually, there are always great bands to discover there.

    Check out the full line-up here. Tickets are only 59 Euro including camping and “trash deposit” (which you’ll get back if you keep your camp site clean).

    Taubertal (Rothenburg ob der Tauber, August 8-10, 2014)

    www.taubertal-festival.de

    If it works out for me this year, this will be my seventh Taubertal festival in a row. Why? Because it’s always awesome! The line-up is always right up my alley, the headliners are first class, and the festival grounds are arranged in a way that you can always find a spot with a good view of the stage, even if it’s really crowded. In addition, you can choose between camping and getting a hotel in the city. And either way you can always take a trip to the city center, either walking or taking the shuttle, which means that you have the free choice to start the day with breakfast at some café in town or in the festival beergarden, cooling your feet in the Tauber. Oh right, and then there’s music! This year, some of the acts are Seeed, Biffy Clyro, Casper, Sportfreunde Stiller, Ska-P, and the Subways. Plus SDP and Die Schröders – and many more, of course! The line-up itself is awesome; and if you additionally have lots of memories from previous gigs of these bands at Taubertal – The Subways after the Flood in 2011, Die Schröders on Sunday morning in 2008, Biffy Clyro as the big surprise last year – it’s hard to wait for the festival to start!

    You can find the list of all announced bands here. Tickets for the whole festival are 105 Euro, or 50 Euro per day. There are also VIP tickets for 200 resp. 80 Euro. If you like your festival a bit more comfortable, these tickets are definitely worth the extra money.

    Pstereo (Trondheim, August 15+16, 2014)

    www.pstereo.no

    THE festival in Trondheim – I’ve never been there before, because even though it is a huge festival, the line-up never really convinced me. I guess that’s mostly because the headliners are often huge American or British bands, and it’s easier and cheaper for me to see them at festivals in Germany. 😉 It’s actually the same this year – Biffy Clyro will play at Taubertal Festival as well, and Franz Ferdinand were at Rock’n’Heim last year. But of course, Skambankt are a big plus and the reason for me to NOT miss the festival this year! Oh, and of course the little detail that I will be living in Trondheim from August. 😉

    Here‘s the current line-up, and tickets are 1300 NOK (about 160 Euro).

    Verket (Mo i Rana, August 29+30, 2014)

    www.verketfestival.no

    I’ve been to Verket Festival in Mo i Rana once before, five years ago. Mo i Rana is very far up north as well, just beneath the Arctic Circle. 2009 was the first time the festival was held. In the following years, the line-up was always awesome – but Mo i Rana is a “bit” hard to get to, and without any of my favorite bands in the line-up, I wasn’t really motivated to travel up there again. This year, Skambankt will be playing at Verket; and from Trondheim, it’s only a short trip (more precisely: about 6 hours *g*) to Mo i Rana. Yay! And except for Skambankt, the other announced bands up to now are Seigmen, Morten Harket, and Satyricon, amongst others. Did I say “Yay!” already? 😉

    Not all bands have been announced yet, but you can check out the current bands on www.verketfestival.no. Tickets cost between 1100 and 1500 NOK, depending on when you buy them.

    Concert summary 2013

    Saturday, December 28th, 2013

    2013 is almost over – time for the annual look back at the concerts of the year!

    Let’s start with the numbers: 55 concerts in total, seven of these were summer festivals. There weren’t really a lot of bands I saw more than once or twice … only Itchy Poopzkid with two concerts and two festivals, I think, and die Ärzte with one concert and two festivals. Oh, and of course this weird Norwegian band that I saw a couple of times this year. =;-)

    29 of these concerts were in Germany, the other 26 abroad. Which is a rather strange ratio, I know, but well, I’m a concert junkie. =;-) In addition to the concerts, I attended three WWE events, one musical, one ballet, and one TV award show.

    The smallest concert of all was the Honningbarna concert in Stuttgart: There were ten, maybe fifteen people in the audience. It was great fun, even though I was a bit jetlagged and couldn’t enjoy it as much as I would have a week later. The biggest concert … hmm, not quite sure. Probably Rock’n’Heim festival or the Ärzte concert in Bietigheim-Bissingen. I guess both had an audience of about 20.000.

    Die Ärzte … well, no, I guess it’s over. I tried to give them another chance in Bietigheim-Bissingen, but it just was no fun. If you’re at a concert and think that you could just as well be back home on your couch with a good book – there’s no need to be there. And I had a very similar feeling when they played at Taubertal festival and Rock’n’Heim a month later.

    The festivals: Interestingly, the festivals that I enjoyed most were Trollrock in Norway and Rock’n’Heim. The first one was tiny but awesome – only a few bands every day, so no “overkill”, and great music, nice people, and good weather. The latter … well, I had expected to HATE it there. Big, new (and therefore unorganized), expensive, my last festival of the year. But I wasn’t “working” at the festival, thus not writing any report or taking photos, so I could just do whatever I wanted, and I really enjoyed it. Plus, it was far from sold out, which means the area wasn’t too crowded. So thumbs up!

    Biggest band surprise? Hmm, hard to decide. I LOVED the concerts/festivals with Itchy Poopzkid and Madsen. A perfect mixture and two great bands on stage! Also, I greatly enjoyed the Fozzy concerts I got to see, and I’m looking forward to their next European tour. Beware, I’m coming after you! =;-) And my new discovery of the year is clearly Hoffmaestro – I saw them at some festivals and turned into a fan right away. Their album is just as awesome. The sad part is that they canceled their tour in fall, so I hope I can catch them next year!

    And finally, there was … Kaizers Orchestra. 28 concerts this year – three at the opera in Oslo, one in London, one in New York, and finally seven in a row in Stavanger. If I want to list the “traditional” geographical statistics, it’s Kaizers only. Northern-most concert: Kaizers in Trondheim. Eastern-most concert: Kaizers in Vienna. Southern-most concert: Kaizers in Zurich. Western-most concert: Kaizers in New York City.

    Yes – New York City. And London. Both in one year – within one month, actually. It’s crazy, but it was soooo worth it. The London trip: an awesome week together with great friends, and not only Kaizers, but also WWE and Fozzy. I can’t even pick the highlight of the week – Kaizers were just one of many highlights. New York City had been on my list of cities to visit for a long time. Still, when the concert was announced, I knew I wouldn’t go there. And at the same time I knew I would … and I did. And just like London, it was a great vacation, and the Kaizers concert (and afterparty) were just … surreal. But an experience that I will never forget. And NYC itself would have been worth the trip even without the concert, so it wasn’t fully crazy. =;-)

    Not all Kaizers concerts were amazing this year – I’ve seen them soooo often by now that I know them way too well. What might seem like a great concert to most can be a bit disappointing for me, as I notice if they could do more but just don’t care, like for example at my ten-year anniversary at Ravnefesten in Kristiansand. It was still a great concert, just not as good as it could have been. Still, there’s no concert that I would have wanted to miss. So many memories, so much joy, so much fun. Thank you, Kaizers!

    The last week of concerts in Stavanger was a rollercoaster ride – both emotionally and concerning the “work load” (not only caused by Kaizers of course, as I was also doing “real” work remotely, but there was quite some work related to Kaizers). It was a terrific finale though – of course! Followed and finalized by meeting Janove at the airport in Amsterdam the day after the final show … time to really say goodbye.

    Or so I thought … Just last month, I went to Norway again to hand out the award for the best live band of the year to the best live band of the year! Another surreal experience, and a great honor.

    So this concludes the Kaizers era now. There will surely be less concerts for me next year, and fewer trips to Norway. Skambankt will take over a bit – my first trip to Norway is booked and scheduled already – but I doubt I’ll go there as often as for Kaizers. But we’ll see …

    Apart from Skambankt, I’m looking forward to a Fozzy tour, some great concerts with Thees Uhlmann, Wirtz, Hoffmaestro, and of course some nice summer festivals. Taubertal, Mini Rock, maybe Trollrock again – it’s gonna be a fun year, but it will not be as much and as rushed as this year. Which is good, even for a concert junkie like me. =;-)

    09-11.08.2013 – Photos Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)

    Tuesday, August 13th, 2013
    09-11.08.2013 – Photos Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)

    09-11.08.2013 Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)

    Friday, August 9th, 2013
    09-11.08.2013 – Photos Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)
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    Taubertal-FestivalRothenburg ob der Tauber, Anfang August – 10.000 Musikfans fallen in die historische Stadt ein, erobern das Taubertal, campen auf dem Nachbarhügel und machen sich mittags auf zur Frühstücksjagd in der Innenstadt.

    Oder so ähnlich. 😉 Auf jeden Fall ist es wieder Zeit fürs Taubertal-Festival! Wie immer mit einem hochkarätigen Line-Up, deutschen wie internationalen Headlinern, vielen kleinen und großen Bands am Nachmittag und natürlich dem Emergenza-Weltfinale. Die Wettervorhersage klingt nicht schlecht – Regen nur bis Freitagvormittag, danach dann zwar bedeckt, aber 20-25 °C. Hoffen wir, dass das so stimmt und dass der Regen den Boden nicht allzu sehr aufgeweicht hat und uns somit die Schlammrutschbahn am Hang erspart bleibt.

    Vom Line-up her sind die drei Festivaltage in meinen Augen sehr unterschiedlich. Am Freitag der Ärzte-Tag, mit ein paar Alternative-Rock-Bands als Ergänzung. Am Samstag das volle Rock-Punk-Spaß-Paket mit Bad Religion, Skunk Anansie und Deichkind auf der Hauptbühne und Subway to Sally als Rausschmeißer. Geheimtipp hier: Hoffmaestro als erste Band auf der Hauptbühne – angucken! Der Sonntag ist dann in meinen Augen etwas schwächer, was aber einfach daran liegt, dass mir die Headliner Biffy Clyro sowie Chase & Status bisher nicht sagen – aber was wäre ein Festival ohne Überraschungsbands? Und Pennywise werden mit Sicherheit den perfekten Abschluss liefern.

    Nun also los ins schöne Taubertal – der folgende Bericht wird quasi “live” geschrieben und mehrmals täglich ergänzt. Bitte seht mir Tippfehler und verquere Formulierungen nach; nach Ende des Festivals wird der ganze Bericht noch einmal überarbeitet und glattgebügelt.
    Bandfotos wird es keine geben, nur ein paar Stimmungsfotos. Beim Taubertal spielen einfach zu viele Bands, um das als Fotograf und Redakteur in Personalunion abdecken zu können, und für nur ein paar Bilder lohnt es sich nicht, extra einen Fotopass zu beantragen. Zumal es vom Freitag sowieso gar keine Fotos geben wird, da ich als Online-Medium keine Ärzte-Fotos veröffentlichen (oder auch nur schießen) darf und keine Lust darauf habe, meine (Pocket!-)Kamera vor dem Ärzte-Auftritt vom Gelände zu schaffen.

    Freitag, 09. August 2013 – “Wir üben schon mal für die Ärzte!”

    Taubertal-FestivalAm Nachmittag fallen dann doch noch ein paar Tropfen Regen – aber zum Glück nur ein paar Tropfen, die Aussichten sind gut, und das Gelände ist in deutlich besserem Zustand als befürchtet. Kein Matsch! Und demzufolge ist auch am Nachmittag, kurz vor dem Auftritt von Jennifer Rostock, schon ordentlich was los. Gewöhnlich geht es am Freitag ja doch eher ruhig los, aber in diesem Jahr erfolgte die Anreise laut Auskunft der Veranstalter schon deutlich früher als sonst, und schon am Donnerstagabend waren die ersten Flächen voll. Sogar der Steinbruch musste am Warm-up-Abend mehrfach kurz dichtgemacht werden; wegen Überfüllung geschlossen. 😮 Natürlich ärgerlich für alle, die in der Schlange standen, aber ein sehr gutes Zeichen fürs Festival!

    Mein erstes Konzert des Festivals: Jennifer Rostock. Die habe(n) in der letzten Woche beim Mini-Rock-Festival schon bewiesen, dass ihre Musik zwar klasse ist, die Frontfrau aber unerträglich. Und genau das stellen sie auch heute wieder unter Beweis: musikalisch ist die Band top, die Lieder sind eingängig, die Meute vor der Bühne feiert. Zwischen den Liedern feiern dann nur noch die ersten Reihen und diejenigen, die auch um halb fünf Uhr abends schon genug Alkohol intus haben. Inhaltlich geht es nur um Muschis und Penisse, unterbrochen von dem gelegentlichen Schnaps. Hach ja, wer’s mag … ich gehöre nicht dazu, aber da sowieso gleichzeitig die Eröffnungs-Pressekonferenz stattfindet, muss ich ja auch nicht. 😉 Als ich danach zurück aufs Gelände komme, bin ich allerdings überrascht und erstaunt, wie voll es doch um diese Uhrzeit schon ist.

    Die nächste Band, … And You Will Know Us By The Trail Of Dead, können das Publikum jedoch nicht wirklich halten. Eigentlich schade, denn sie liefern hochwertige, durchkomponierte Musik, die zwischen ruhigen, eindrucksvollen Passagen und ordentlichem Rock abwechselt – aber sie sind halt doch eher eine “Intro-Band”. Nämlich sehr introvertiert; mehr als “How are you doing?” ist da als Publikumsinteraktion nicht zu erwarten. Und damit sind sie für die meisten Besucher wohl doch eher die Begleitmusik zum Abendessen auf dem Hang …

    Taubertal-FestivalAuf dem Weg zu Clockwork Radio mal kurz am Basar vorbei – und gleich eine sehr positive Überraschung: Die Wohnraumhelden! Falls sie angekündigt waren, habe ich das nicht mitbekommen, und wirklich zu erwarten scheint ihren Auftritt auch niemand. Ihr Bus steht mitten im Bazar, und urplötzlich geht es mit Bläserfanfare los – und Wohnraumhelden-typisch sehr chaotisch weiter. Genial! Sie verkünden gleich: “Wir üben jetzt schon mal für die Ärzte!”, und das Publikum gehorcht aufs Wort, stürmt die Fläche vor dem Bus und legt einen ordentlichen Pogo hin. Wunderbar – es lohnt sich also auf jeden Fall, immer wieder mal am Bazar vorbeizuschauen, man könnte unerwartet überrascht unterhalten werden! 🙂

    Jetzt aber weiter, denn eigentlich will ich mir ja Clockwork Radio angucken, die sich vorher schon im Pressezelt mit zwei Unplugged-Songs sehr positiv vorgestellt haben. Dort erinnerten sie mich ein wenig an 77 Bombay Street. (Oh nein, Journalistenregel Nummer 4: “Vergleiche niemals unbekannte Bands mit anderen unbekannten Bands.” Und schon wieder eine Regel gebrochen, ich alter Punk … 😉 ) Verstärkt auf der Bühne kommen sie – was ja auch irgendwo logisch ist – deutlich rockiger rüber. Insgesamt aber immer noch Pop-Rock, tanzbar und mit viel Energie. Super! Laut eigener Aussage sind sie schon zum sechsten Mal beim Taubertal dabei. Wirklich? Dann sind sie mir bisher immer entgangen.

    Taubertal-FestivalAls nächstes sind die Editors an der Reihe. Eigentlich viel zu früh für diese Musik – zwar kein strahlender Sonnenschein, das hat die Sonne heute dann doch nicht geschafft, aber es ist noch hell draußen, und dafür ist die Musik der Editors ja eigentlich viel zu düster. Der Lichtmensch leistet aber volle Arbeit und setzt die Band eindrucksvoll in Szene, mit Nebel und ordentlicher Lichtshow. Das Publikum macht mit – zumindest, bis es dann eine längere Unterbrechung wegen technischer Probleme gibt. Derweil formiert sich an der Seite eine Massenseilsprunggruppe, mit selbstgebasteltem Seil aus verknoteten Pullis. Sehr amüsant, aber irgendwie ein wenig fehlplatziert, als das Konzert dann weitergeht. 😉 Aber die Editors haben das Publikum schnell wieder im Griff, nachdem die Gitarre wieder Töne von sich gibt.

    Im Anschluss spielen Awolnation auf der kleinen Bühne, und im Vorbeigehen klingen sie klasse. Riesige Energie auf der Bühne, und das Publikum feiert sie ab! Leider ist es zu dem Zeitpunkt aber schon völlig überfüllt auf dem ganzen Gelände, sprich vor beiden Bühnen. Ich bin jetzt das sechste Mal in Folge beim Taubertal, das achte Mal insgesamt, aber so voll wie heute wirkte es nie … Ich weiß nicht, ob es auch objektiv betrachtet so ist oder ob es einfach am Headliner liegt, dass ALLE gleichzeitig auf dem Gelände sind, und das am ersten Abend, wo man die Taubertal-Drängelei noch nicht wieder gewöhnt ist. 😉 Fakt ist jedenfalls, es ist unglaublich voll, und besonders seitlich an der Bühne wird gedrängelt ohne Ende.

    Als die Ärzte dann auf die Bühne kommen, wird es noch schlimmer. Vor der Bühne sieht es völlig chaotisch aus, und DÄ selbst machen nach den ersten paar Liedern eine Ansage, dass alle vorsichtig sein und aufeinander aufpassen sollen. Die Hosen machen das immer, die Ärzte nur dann, wenn es wirklich nötig ist. 😉 Aber es scheint alles so weit glimpflich abgelaufen zu sein.

    Taubertal-FestivalDas Konzert ist solide – ein gutes Konzert, aber kein überragendes Ärzte-Konzert. Die Eigenaussage von Bela trifft es ganz gut: “Früher war das mal lustig, aber jetzt? Na ja, lass sie mal reden, die drei älteren Herren. Auf Festivals seh ich sie ja gerne, und sie spielen bestimmt gleich mein Lieblingslied …” Kaum jemand interessiert sich für die Ansagen der drei (gleich zu Beginn fragt Farin schon, ob ihm überhaupt jemand zuhört?). Dennoch ist Tiertag bei DÄ: Zuerst ahmen wir im “Waldspaziergang mit Folgen” Enten nach (“Das muss noch viel entiger klingen!”), dann gibt es “affenschnelle” La Olas. Da die dann doch zu langsam ausfallen, weist Bela darauf hin, dass nicht die eigentliche Geschwindigkeit eines Affen gemeint ist, sondern die Aussterbegeschwindigkeit! Und schon geht’s schneller … Die Setlist ist Standard, nur am Ende gibt es mit “Grace Kelly” und “Meine Freunde” ein paar kleine Überraschungen – übrigens auch für Bela, denn “Lippenlesen steht nicht in meinem Arbeitsvertrag!” Natürlich gibt’s Circle Pits und Walls of Death, wobei die WoD am Hang sehr amüsant aussieht – zumindest der Moment, in dem alle übereinander purzeln. Danach dauert es zu lange, bis alle sich wieder ordnen; hoffentlich ist nichts passiert.

    Schönster Spruch des Abends, als die Feuerzeuge rausgeholt werden: “Was für eine Kulisse! Oben die Japaner, und unten die Sterne … ” Tja, das ist das Taubertal! 🙂

    So, und nun ist es Zeit für die Nachtwanderung zurück in die Stadt, während Frittenbude und The Locos noch den Soundtrack für die Nachtschwärmer liefern …

    Samstag, 10. August 2013 – “Wenn ihr ein Circle Pit auf dem Hügel hinkriegt, mach ich Handstand auf der Bühne!”

    Taubertal-FestivalSamstag, die Sonne scheint, und im Hotel-Frühstücksraum haben alle Anwesenden – inklusive Personal – Taubertal-Bändchen am Handgelenk. Cool!

    Die erste Band auf der Hauptbühne und damit für die meisten die Eröffnung des Festivaltages sind Hoffmaestro. Die Schweden könnten kaum untypischere Musik für eine schwedische Band machen – Reggae und Ska, gemischt mit haufenweise anderen Stilrichtungen von Country über Punk bis hin zu Rave, das Ganze auf Englisch und Schwedisch. Genialst! Ich hatte sie schon beim Mini-Rock gesehen und dort für mich “entdeckt”, aber heute legen sie noch mal einen Hacken drauf. Zu Beginn des Konzerts sitzen ein paar Leute auf dem Hang, und vor der Bühne haben sich maximal zwei bis drei Reihen versammelt. Das ändert sich aber schnell – von allen Seiten strömen die Fans, alte wie neue, und tanzen sich im strahlenden Sonnenschein warm. Interessanterweise behaupten die meisten auf Nachfrage von der Bühne, dass sie Hoffmaestro schon einmal live gesehen hätten – wundert mich, dass sie dann nicht schon vor Beginn vor der Bühne standen? Aber egal, es wird gefeiert, getanzt und – weil Wall of Deaths ja langweilig sind (“Nobody wants to play fucking wall of death anymore!”) – von einer Seite des Geländes zur anderen gerannt. Und weil das flache Gelände irgendwann zu Ende ist, rennt man auch gleich noch den Hang hoch! Wunderbar, riesige Stimmung, und ein toller Auftakt für den Festivaltag.

    Taubertal-FestivalWeiter geht’s mit Itchy Poopzkid. Zum vierten Mal beim Taubertal dabei und dem Publikum bestens bekannt – da dauert es nicht lange, bis der Mob vor der Bühne tanzt. Und auch der Hügel tanzt mit; allerdings dauert das ein bisschen und passiert erst nach den goldenen Worten: “Ihr da am Hügel, steht mal auf!” – “Äh, warum haben wir das erst jetzt gesagt?!” Aber die Stimmung ist auch vorher schon super; es wird getanzt, gepogt, mit den Armen und Kleidungsstücken gewedelt, hingesetzt und aufgesprungen und über die Zuschauer gesurft. Letzteres jedoch nur maximal dreimal pro Person … die Securities im Graben schnappen sich jeden Wiederholungstäter und erklären, dass bei nochmaligem Surfen das Festivalbändchen abgeschnitten wird. Bei dem Spaß, den die Surfer offensichtlich haben, ist das einerseits schade und spießig; andererseits jedoch ist es auch sehr sinnvoll, wie jeder weiß, der schon mal unter einem Surfer gestanden hat …

    Aber zurück zu Itchy Poopzkid. Die covern die Misfits, mit Sibbi am Schlagzeug und Max am Bass (“Unsere Lieder sind zu kompliziert, um sie mit Max am Bass zu spielen!”), und Panzer erklärt, dass sie auf einem Festival schon mal vier Circle Pits gleichzeitig bei diesem Lied hatten. “Und wenn ihr ein Circle Pit auf dem Hügel hinkriegt, mach ich Handstand auf der Bühne!” Nun ja – wer das Taubertal-Publikum kennt, der weiß, dass das nun wirklich kein Problem darstellt. Es gibt sage und schreibe vier (!) Circle Pits auf dem Hügel (!), dazu noch einige vor der Bühne. Und ja, wir bekommen so etwas wie einen Handstand zu sehen – “Oh je, ich und mein großes Maul …” Ein toller Auftritt, und die Freude über die riesige Resonanz des Publikums sieht man den Jungs absolut an.

    Die Emergenza-Bühne kommt bei mir in diesem Jahr leider viel zu kurz – ich weiß nicht genau warum, sind die Umbaupausen in diesem Jahr kürzer? Oder mein Gedächtnis schlechter, sodass ich mehr Pausen für meinen Bericht brauche?

    Taubertal-FestivalAuf der Hauptbühne sind nun jedenfalls Bad Religion an der Reihe. Die Helden meiner Jugend! Mittlerweile alt und grau, aber kein bisschen leiser – außer wenn man zu sehr an der Seite steht, dort ist der Sound furchtbar und der Gesang kaum zu hören, und ich bin sehr erleichtert, als ich feststelle, dass es in der Mitte deutlich besser klingt. Die Show von Bad Religion ist dennoch eher “ruhig” – wenig Bewegung auf der Bühne und kaum Interaktion mit dem Publikum. Dementsprechend bleibt der Hang auch das ganze Konzert über sitzen und rührt sich nicht, und eigentlich geht nur in der ersten Welle “der Punk ab”. Das dafür aber so richtig! Die alten Lieder, insbesondere natürlich der “Punk Rock Song” als letztes Lied, werden abgefeiert, und das zu Recht. Hach ja, lange ist es her, aber die alten Lieder haben mich damals lange begleitet und machen doch ein wenig nostalgisch. “We are back at Taubertal! And we are once again a few years older than last time …” Älter, aber nicht schlechter. 🙂

    Dann ist Zeit für Frauenpower mit Skunk Anansie. Muss ich mehr sagen als: Energie, Energie, Energie? Und dazu diese Stimme! Diese Frau ist einfach Wahnsinn, ohne jede Frage. Am Anfang muss sie ziemlich arbeiten, um auch dem Hang Leben zu entlocken; zuguterletzt klappt aber auch das. Skin läuft über das Publikum (sic!), und am Ende bringt sie alle vor der Bühne dazu, sich hinzuhocken, läuft durch die Menge und lässt sich zurücktragen. Und man sieht jedem im Publikum an, wie großen Respekt er vor dieser Frau hat. Ein wahnsinnig eindrucksvoller Auftritt – wie bislang jedes Konzert von Skunk Anansie, das ich gesehen habe.

    Taubertal-FestivalHeadliner des Abends sind Deichkind, bekannt für ihre extrem energiereiche und abgefahrene Show. Ich habe sie schon zweimal “so halb” live gesehen, aber immer nur aus der Ferne und auch nur Teile des Konzertes. Diesmal also richtig! Und sie erfüllen voll und ganz die Erwartungen. Mit dem Schlauchboot über die Menge (auch wenn die Beschiffung des Hanges nicht so ganz funktioniert 😉 ), in bunten Kostümen auf Leuchtsäulen, Synchrontanz à la Lady Gaga, dann in einem Fass übers Gelände, das später noch als Discokugel zweitverwertet wir. Durchgeknallt, aber gut, und das Publikum springt, singt und feiert! Am Ende dann noch die komplette Reizüberflutung mit vollgestopfter Bühne mit allen Elementen, die man von Deichkind so kennt – Trampoline, Luftballons mit “Deichkind”- und “Leider geil”-Schriftzug, Pyramiden, eine Hüftburg und noch haufenweise anderer Details. Zusätzlich natürlich noch das Luftkissenboot, aus dem Federn über dem Publikum verteilt werden. So stelle ich mir einen LSD-Trip vor … Eine unglaubliche Show, mir persönlich aber fast zu viel des Guten, man kann gar nicht alles aufnehmen.

    Auf der kleinen Bühne stehen zum Abschluss des Tages noch Subway to Sally mit Mittelalter-Metal, lyrischen Texten und riesiger Feuershow auf dem Programm. Und hier zeigt sich mal wieder eines der wenigen Probleme des Taubertal-Festivals: Der Zugang zur “Sounds for Nature”-Bühne ist einfach zu eng. Nach dem Headliner der Hauptbühne ist es quasi unmöglich, sich zur kleinen Bühne durchzuschlagen, selbst wenn man wartet, bis der Großteil der Besucher schon unterwegs Richtung Campingplatz ist. Wenn man es dann aber geschafft hat, sich ein wenig vorzukämpfen, ist vor der Bühne selbst meist noch massig Platz – wo aber eben niemand hinkommt, da man zuvor zwischen Ausgang/Toilette und Cocktail-Stand/Mischpult durch muss, wo sich alles staut. Schade! Die Stimmung vorne bei Subway to Sally wirkte sehr gut, es wäre sicher ein toller Abschluss für den Festivaltag gewesen, aber die Bühne ist einfach für so große Bands zu klein, auch nach dem Headliner.

    Sonntag, 11. August 2013 – “When I say everybody I mean everybody, including you bastards on the hill!”

    Taubertal-FestivalHeute geht es auf der Hauptbühne ein bisschen früher los. Schon um 14:30 stehen Turbostaat auf der Bühne. Zu früh wohl für die meisten – oder die falsche Band für die Zeit? Vor der Bühne haben sich ein paar Fans versammelt, aber der Großteil der Festivalbesucher befindet sich noch auf dem Campingplatz oder vertreibt sich anderweitig die Zeit. Man kann im zweiten Wellenbrecher sogar Kunstturnwettbewerbe verfolgen. 😉 Für Turbostaat auf der Bühne interessieren sich indes wirklich nur die Fans, mehr Zuschauer (oder gar die Hügelsitzer) können die Jungs leider nicht begeistern.

    Das sieht bei den darauffolgenden Irie Révoltés dann GANZ anders aus. Ähnlich wie bei Hoffmaestro gestern füllt sich der Platz vor der Bühne sehr schnell und sehr gut, und ab dem ersten Lied hüpft und klatscht das Publikum, als gäbe es kein Morgen mehr (was – zumindest bezogen aufs Festival – ja auch zutrifft ;)). Ska auf Deutsch und Französisch mit inhaltsreichen Texten, hinter denen das Publikum voll und ganz steht; die Fäuste werden gereckt und Antifa- und “Kein Bock auf Nazis”-Fahnen geschwenkt. Sehr gut! Auf dem Hang wird zwar noch ein wenig gechillt, und die Irie Révoltés sind nicht allzu begeistert, dass dort gesessen wird; aber nachdem sie aufgeben, die Leute zum Aufstehen bringen zu wollen, machen die zum Dank fleißig und begeistert bei allen Aktionen mit.

    Taubertal-FestivalDer nächste Hauptbühnen-Slot ist für die Emergenza-Gewinnerband reserviert: in diesem Jahr haben es Obsolete Radio aus Frankreich geschafft! Sie rocken die Hauptbühne auch richtig, mit sehr eigenem, leicht funkigem und noch mehr rockigen Sound. Nur an den Ansagen mangelt es noch; meist muss ein kurzes “Ja …” zwischen den Liedern reichen. Schade! Das Publikum ist wie meist beim Emergenza-Gewinner doch eher im Pausenmodus. Zwar ist der Hang gut besetzt, vor der Bühne tanzen aber nur wenige, vermutlich andere Emergenza-Teilnehmer. Und dennoch eine tolle Sache und eine super Gelegenheit für Obsolete Radio, sich einem größeren Publikum vorzustellen!

    Das vermutlich beherrschende Thema von nun an: Staub! Wobei die folgende Band, Flogging Molly, da natürlich eher förderlich ist … Mittlerweile haben es vermutlich so ziemlich alle Besucher vom Campingplatz runter aufs Gelände geschafft. Vor der Bühne ist es richtig voll, und wie bei Flogging Molly üblich ist das Publikum in Feierlaune! Dementsprechend wird getanzt und gehüpft und im Kreis gelaufen, und über dem ganzen Gelände steht – wie fast immer am Taubertal-Sonntag – eine riesige Staubwolke. Unangenehm, aber der Stimmung tut das keinen Abbruch. Am sportlichsten dabei ist aber vermutlich die Gummipuppe, die das halbe Konzert vor der Bühne herumfliegt. 😉 Die Ansagen finde ich persönlich dieses Mal eher uninteressant; da habe ich von Flogging Molly schon unterhaltsameres gehört. Aber hauptsächlich geht es ja um die Musik!

    Flogging Molly sind die letzte Band des Abends, die ich kenne und einordnen kann. Aber von Biffy Clyro habe ich bisher nur sehr sehr Gutes gehört und bin dementsprechend gespannt! Und sie erfüllen die Erwartungen: Nach einem langsamen und ruhigen Anfang wird losgerockt, und das mit eingängigen und melodiösen Liedern und ordentlich Show und Posen auf der Bühne. Ein netter Effekt ist die Videowand hinter der Bühne, auf der größtenteils die “normalen” Videobilder vom Konzert laufen, teilweise mit Effekten, manchmal auch komplett unverfremdet. Ich kenne zwar relativ wenig von ihnen, aber die Musik, Punk Richtung Hard Rock, gefällt mir echt gut, und die Lieder gehen schnell ins Ohr. Und alle Musiker oben ohne hat natürlich auch was. 😉 Und wie Biffy Clyro am Ende verkünden: “Nothing tastes as good as Biffy!” Das Publikum sieht das genauso; auch wenn die Konzerte heute allesamt schlechter besucht sind als an den anderen Tagen – die Anwesenden haben Spaß.

    Taubertal-FestivalIm Anschluss schaffe ich es tatsächlich mal rüber zur kleinen Bühne zu Chuck Ragan. Ich muss gestehen, er sagt mir nichts, aber er weiß zu überzeugen! Folk Rock mit Geige, Mundharmonika und Zither, aber eben nicht nur Folk, sondern durchaus auch Rock. Dazu Chucks Reibeisenstimme – ganz schön mitreißend und definitiv tanzbar! Das Publikum ist interessiert, sonderlich viel Stimmung kommt aber nicht auf, dafür ist die Musik vielleicht doch ein wenig “Old School”.

    Heutiger Headliner ist Chase & Status – Elektro & Dubstep. Es ist ja immer Ansichtssache, ob man eine “Band” im Livekonzert sehen will, bei der das meiste vom Band kommt und nur noch ein wenig auf der Bühne ergänzt wird. Bei Chase & Status kommt der Gesang größtenteils vom Band, das Schlagzeug und ein paar Raps sind live, und alles andere kommt von den beiden DJs (die teilweise auch mal zur Gitarre greifen). Kann man mögen oder nicht. Ich finde das als Headliner durchaus akzeptabel, es ist allerdings nicht meine Musik. Daher ziehe ich mich auch nach einigen Liedern zum Berichtschreiben zurück; hauptsächlich auch deshalb, weil ich es unerträglich laut finde. Beeindruckend aber, wie das anwesende Publikum feiert – diese Musik kommt schon sehr gut an, allerdings leider nur bei einem Teil des Publikums. Insgesamt ist es doch sehr leer; am Hang bewegt sich kaum jemand, die meisten Zuschauer dort sitzen sogar. Nur vor der Bühne ist richtig gute Stimmung. Damit ist Chase & Status am Sonntagabend natürlich bestens platziert, denn so können diejenigen, die sich nicht dafür interessieren, schon abreisen.

    Taubertal-FestivalSchade ist dies aber natürlich für Pennywise, die die Rolle des Festivalrausschmeißers innehaben … zumindest ist das meine Vermutung, bevor ich mich auf den Weg zur kleinen Bühne mache. Dort angekommen ist es – noch vor dem Ende des Konzerts von Chase & Status – kein Problem, sich nach vorne durchzudrängeln, aber es ist schon erstaunlich gut gefüllt. Und diejenigen, die vor der Bühne warten, sind offensichtlich Fans und wollen das Festival noch mit Stil abschließen! Und genau so geschieht es auch. Pennywise improvisieren sich ohne feste Setlist, dafür “auf Zuruf” durch ihr Konzert, covern Songs der Beastie Boys und von Nirvana und heizen dem Publikum ordentlich ein. Okay, manchmal hat man das Gefühl, dass 90% der Zuschauer nicht verstehen, was da gerade auf der Bühne geredet wird – aber dafür holen alle noch mal die letzten Pogo- und Circle-Pit-Kräfte aus sich raus. Mitgegrölt wird natürlich auch, wenn auch nicht ganz laut genug, dass “they can hear you up in the village with all the old people”. Nicht nur Pennywise und das Publikum haben Spaß, auch Nathan von Flogging Molly fällt besoffen auf der Bühne herum und singt mit – hach ja, so müssen Punk-Konzerte sein. Der perfekte Festivalabschluss!

    Fazit

    Das 18. Mal Taubertal-Festival, das Festival ist also volljährig geworden. Dementsprechend sind die “Kinderkrankheiten” lang vorbei, und vom Organisatorischen und Aufbau her hat sich nicht viel verändert. Sichtbare Änderungen sind die Erweiterung der VIP-Tribüne sowie ein neuer “Biergarten” auf dem Weg zur kleinen Bühne. Letzterer ist eine sehr nette Sache, vermutlich vor allem, wenn es regnet und man sich über eine Bank zum Sitzen statt des nassen Bodens freut. Da in diesem Jahr doppelt so viele VIP-Tickets verkauft wurden wie im letzten Jahr ist eine größere VIP-Tribüne definitiv angebracht; und da sie dem “normalen” Publikum keinen Platz wegnimmt (da auf dem steilen Teil des Hanges eh niemand stehen kann), gibt es hieran nichts auszusetzen.

    Taubertal-FestivalZusätzlich wurde das Green Camping weiter ausgebaut und auch sehr gut angenommen sowie am oberen Campingplatz ein neues Sanitärkonzept eingeführt. Sprich, es gab in diesem Jahr einige kleine, aber feine Verbesserungen, und genau so soll es auch weitergehen.

    Ein wenig ärgerlich war für einige sicher die Regelung, was an Getränken mit aufs Gelände genommen werden durfte und was nicht. Laut Ansage vor dem Festival war jeweils 1 Liter Alkoholfreies im Tetrapak oder in der PET-Flasche erlaubt – am Einlass wurden dann aber alle Flaschen abgenommen. Am frühen Abend dann die Info, dass das ein Versehen war und Flaschen durchaus erlaubt sind; das wurde dann aber kurz darauf wieder zurückgenommen. Klar, natürlich sind volle PET-Flaschen ein gefährliches Wurfgeschoss, keine Frage – aber waren sie das im letzten Jahr nicht?! Offenbar war es wirklich der Blödheit einiger weniger Besucher geschuldet, die ihre Flaschen geworfen haben. Im nächsten Jahr werden daher vermutlich nur Tetrapaks erlaubt sein. An der Menge soll sich aber nichts ändern.

    A propos Blödheit einiger weniger Besucher: Auch in diesem Jahr gab es wieder einen Unfall im Steinbruch, bei dem ein Besucher schwer verletzt wurde. Allerdings kann man in diesem Jahr noch weniger die Schuld auf die Veranstalter schieben, denn diesmal wurde nicht nur ein Zaun überstiegen, um nachts in den Steinbruch zu gelangen, sondern auch noch ein weiterer Zaun (drei Meter mit Stacheldraht …) untergraben. Wer sich eine solche Arbeit macht, um sich selbst in Gefahr zu begeben, hat die Konsequenzen auch absolut verdient.

    Taubertal-FestivalMusikalisch gesehen bestätigte sich meine Erwartung, dass der Samstag klar der stärkste Tag werden würde und am Sonntag doch viele schon vor dem Headliner abreisen. Aber auch das ist kein Kritikpunkt – so entspannt sich die Abreise, und dennoch herrschte auch bei der letzten Band noch tolle Stimmung. Insgesamt war das Programm wieder wunderbar abwechslungsreich, sodass für jeden etwas dabei war, und es gab fast keine Band, deren Konzert man als langweilig oder gar schlecht hätte bezeichnen können.

    Also mal wieder: beide Daumen hoch für ein tolles Taubertal-Festival 2013, und wir sehen uns 2014!