Ein kurzer Rückblick: Vor vier Jahren, auf dem Pfingstopenair in Passau, habe ich die Goldenen Zitronen schon einmal live gesehen. Ich war vorher total gespannt – hey, “Für immer Punk” live! Nach kürzester Zeit war ich aber… ernüchtert. Um nicht zu sagen “entsetzt”. Das, was die auf der Bühne abzogen, war völlig abgehoben, und darüber hinaus waren sie total arrogant und machten ständig nur das Publikum blöd an.
Vor einigen Tagen sprach ich mit einer Freundin über Platten, die man früher so gehört hat. Sie erwähnte die Goldenen Zitronen, ich erwähnte mein Erlebnis in Passau. Kurz darauf trudelte mir über Twitter die Meldung rein, dass die Zitronen in Tübingen spielen. Ich gab ihr grinsend Bescheid – und NATÜRLICH kommt man dann als Konzertjunkie mit, auch wenn man ein absolut furchtbares Konzert erwartet! 😉
Nun ja, das Konzert hat sich wider Erwarten absolut gelohnt! Es war sehr lustig, skurril – aber auch teilweise wirklich gut. Klar, natürlich bin ich mit einer sehr negativen Erwartung reingegangen. Und die wurde dann auch gleich bestätigt, als das erste Lied ausschließlich aus Klangmalereien bestand und die komplette Band in den seltsamsten Gewändern auf die Bühne kam.
Aber es wurde. Einige Lieder waren sogar wirklich punkig, andere zumindest tanzbar. Zwar alles eher “da da” und skurril, aber noch im vertretbaren Rahmen. Und die Band kommunizierte mit dem Publikum und kam insgesamt absolut sympathisch rüber (wenn auch extrem abgewrackt und fertig, aber nun ja, wie lange sind die jetzt in diesem Business?). Die Band schien Spaß zu haben, das Publikum hatte definitiv welchen, und auch wenn das Konzert relativ kurz schien, hat es sich gelohnt. Und ich kann die Goldenen Zitronen jetzt dann guten Gewissens wieder von meiner “bloß nicht angucken!”-Liste streichen. *g*