Mini Rock Festival

02-03.08.2013 Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)

Sunday, June 2nd, 2013
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Mini-Rock-Festival 2013

Das erste August-Wochenende ist auch in diesem Jahr wieder fürs Mini-Rock-Festival in Horb reserviert! Ein tolles, kleines Festival mit immer spannendem Line-up, organisiert von einer Gruppe Jugendlicher, die das Festival in jedem Jahr routiniert auf die Beine stellen und dafür (voll und ganz zurecht!) großes Lob der auftretenden Bands und der anwesenden Zuschauer einfahren.

In diesem Jahr geht es zurück zu den Wurzeln: Nachdem das Festival in den letzten Jahren immer wieder das Gelände gewechselt hat bzw. wechseln musste, geht es in diesem Jahr zurück auf das alte Gelände, das das Mini Rock schon 2005 bis 2009 beheimatet hat. Wie genau das funktionieren wird, muss sich zeigen – das Gelände war als Festivalgelände top, keine Frage, aber das Festival ist seitdem doch um einiges gewachsen. Dementsprechend wird es interessant zu sehen, um wie viel das verfügbare Gelände vergrößert wurde und ob das Festival insgesamt ein wenig “geschrumpft” ist.

Letzteres kann man vermuten, wenn man das Line-Up betrachtet. Wie gewohnt sind da sehr viele interessante Bands und Künstler dabei, aus einem breiten Spektrum, und schon jetzt ist klar: Musikalisch gesehen wird das Festival auf jeden Fall klasse! Die wirklich großen Namen wie Kraftklub und K.I.Z im letzten Jahr oder Friska Viljor, Fettes Brot oder Madsen bei früheren Veranstaltungen sind diesmal jedoch nicht dabei. Jennifer Rostock, Prinz Pi, Irie Révoltés und Callejon als Headliner spielen doch in einer anderen Liga – was aber nicht negativ sein muss. Lieber viele tolle kleinere Bands als ein großer Headliner nur des Namens wegen. Dass dieses Konzept sich auszahlt, hat das Mini Rock schon oft bewiesen, und auch in diesem Jahr erwarte ich gerade unter den mir unbekannten Bands wieder einige wunderbare Überraschungen und Neuentdeckungen. Das komplette Line-up gibt es auf mini-rock-festival.de.

Gleich zwei Bands schaff(t)en es übrigens über Bandcontests ins Programm. Die Band Redensart gewann den regioactive-Bandcontest, und die Entscheidung über den Gewinner des “3 Gigs for Free”-Contest fällt beim Finale am 8. Juni in Herrenberg.

Da kann also jeder der möchte aktiv am Booking des Festivals mitwirken! Genau wie auch das Design des Festival-Shirts in der Hand der Besucher liegt: Bis Ende Mai konnten Vorschläge eingereicht werden, und zurzeit läuft die Abstimmung über die Shirts bei Facebook.

Und wem das immer noch nicht reicht, der stellt sich einfach selbst auf die Bühne, und zwar am Vorabend des Festivals bei der Warm-up-Party mit Live-Karaoke! Live-Karaoke? Ist Karaoke nicht immer live? Nun ja, der Gesang schon – aber mit einer echten Live-Band im Hintergrund macht es doch gleich noch mal mehr Spaß … hoffentlich nicht nur den Performern, sondern auch dem Publikum. 😉

Tickets fürs Mini-Rock-Festival kosten 46 Euro bzw. 58 Euro (inkl. Camping und 5 Euro Müllpfand). Alle Infos zum Festival und Links zu den Tickets findet man auf mini-rock-festival.de.

04.08.2012 – Photos Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)

Sunday, August 5th, 2012
04.08.2012 – Photos Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)
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03-04.08.2012 Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)

Saturday, August 4th, 2012
03.08.2012 – Photos Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)
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Mini-Rock-FestivalDas erste Wochenende im August – seit einigen Jahren fest reserviert für das Mini-Rock-Festival in Horb! Bisher habe ich es an drei unterschiedlichen Orten erlebt: der erste winzig, ziemlich improvisiert (Parken? Na, irgendwo an der Straße halt!), aber eine tolle Atmosphäre. Der zweite deutlich größer, Parken jwd mit Shuttle-Bus, dafür das Gelände deutlich größer, aber eigentlich genau wie das “alte” Gelände, schön übersichtlich; und auch hier wieder “professionelle Improvisation” und eine tolle Stimmung. Das dritte Gelände, erstmals mit zwei Bühnen, auch recht groß aber ziemlich verwinkelt, ist im letzten Jahr komplett “abgesoffen” und hat sich in ein Schlammbad verwandelt. Und dennoch: die Stimmung war super, die Orga rettete, was zu retten war, und die Zuschauer zuckten mit den Schultern, seufzten einmal tief und warfen sich dann halt in den Schlamm. 😉

Der Blick auf den Wetterbericht dieses Jahr sagte: Hmm. Kann gutgehen, kann auch schiefgehen. Auf jeden Fall sollte es sommerlich werden – und die Gewitterregen hatten wir ja letztes Jahr alle, die können diesmal doch auch an Horb vorbeiziehen, oder? Mini-Rock-FestivalUnd der Wettergott hatte diesmal ein Einsehen: Es blieb bis auf einen kurzen Guss direkt nach dem letzten Headliner trocken, war wunderbar warm und sonnig, aber nicht zu heiß – perfektes Festivalwetter! Und selbst wenn es geregnet hätte – die Organisatoren hatten volle Arbeit geleistet: Der komplette Boden vor der Hauptbühne und dem Zelteingang war mit Platten ausgelegt, sodass da nichts verschlammen kontte. Und auch die Zeltbühne bzw. das komplette Zelt hatte einen Holzfußboden bekommen.

Sonst hatte sich vom Aufbau her kaum etwas verändert – einige andere Stände und Sponsoren natürlich, die Ausfahrt führte nicht mehr am Haupteingang vorbei sondern auf Feldwegen durch die Pampa, und das Pressezelt war einfacher zu finden. 😉 Die Atmosphäre war auf jeden Fall immer noch “typisch Mini-Rock” – man kommt hin, fühlt sich wohl, und selbst wenn man kaum eine Band kennt, kriegt man ein wunderbar unterhaltsames Musikprogramm.

Mini-Rock-FestivalAuf der Hinfahrt überlegte ich, welche Band denn noch mal an welchem Tag spielte – für mich persönlich war das Line-Up in diesem Jahr vorab ein wenig “durchwachsen”, da es wenige echte Highlights enthielt. Kraftklub und Itchy Poopzkid sind natürlich klasse, die sieht man aber auch bei anderen Festivals. Yakuzi sind immer gut, und auf Wirtz freute ich mich auch sehr. Vom restlichen Line-Up kannte ich natürlich einige Namen, aber das waren alles keine Bands, auf die ich besonders “hingefiebert” hätte. Was aber auch nicht schlimm war – gerade beim Mini-Rock habe ich schon so viele neue Bands entdeckt, die ich mir sonst nie angehört hätte, die aber durch tolle Konzerte voll und ganz überzeugt haben. Daher war ich auch absolut nicht abgeschreckt, als ich unterwegs zum Ergebnis kam, dass außer Yakuzi alle meiner “Wunsch-Bands” erst am zweiten Tag dran waren. Also fing alles ganz entspannt mit viel neuer Musik an!

“Ist ja mehr so ein Hip-Hop-Festival hier, oder?” – Freitag, 3. August

Mini-Rock-FestivalNachdem ich TOS leider nur aus der Ferne beim Schlangestehen gehört habe (was schade war, denn das klang sehr vielversprechend, und die fünf Minuten, die ich dann noch zu sehen bekam, ließen vermuten, dass die Jungs ein tolles Konzert abgeliefert haben – keine Frage, wenn sie sich schon mit Glitzergirlanden-Kanonen verabschieden), waren Heißkalt im Zelt mein Festivalauftakt. Und zwar ein sehr vielversprechender Auftakt! Die “Lokalmatadoren” aus Stuttgart erinnerten mich stimmlich ein bisschen an Wirtz, kamen aber noch deutlich punkiger daher. Im Zelt ging es für die frühe Uhrzeit sehr turbulent zu – schon gleich zu Beginn landete ein Crowdsurfer im Graben, und die Band hatte offenbar ihre Fans für die vorderen Reihen mitgebracht. Eindrucksvoll, aber auch voll verdient, denn hier passten die Texte, die Musik und die Show – ob das nun ein trommelnder Bassist war, ein Gitarrist, der Jimi-Hendrix-like die Saiten mit der Zunge zupft oder die Aufforderung zur Wall of Death; es gab auf jeden Fall nicht nur einiges zu hören, sondern auch zu sehen. Der perfekte Einstieg!

Mini-Rock-FestivalAuf der Hauptbühne waren danach Kellermensch dran. Sagte mir gar nichts – umso überraschter war ich, als auf der Bühne dann ein Kontrabass und eine Orgel stand und angekündigt wurde, dass die Herren aus Dänemark kommen. Da stiegen die Erwartungen doch um einiges! Allerdings leider ein bisschen zu hoch … Kellermensch lieferten eine extravagante Show ab; zusätzlich zum Kontrabass gab’s auch noch eine Geige, der Organist begab sich mittendrin Screamo-mäßig ans Mikro, und sie versuchten sich an einer Art “melancholischem Metall”. Aber es zündete nicht. Vor der Bühne herrschte gähnende Leere, der Frontmann wirkte äußerst angespannt, und Interaktion mit dem Publikum gab es quasi nicht. Schade – da wäre viel mehr Potential dringewesen; allerdings passte vermutlich auch das Publikum nicht. Mal abgesehen davon, dass der Großteil des Publikums zu dem Zeitpunkt wohl auf dem Campingplatz weilte. 😉

Mini-Rock-FestivalAuch danach zeigte sich, dass die Hauptbühne am Nachmittag nicht unbedingt der bessere Auftrittsplatz ist. Im Zelt ging es nämlich mit Keule weiter, und die wurden umjubelt und abgefeiert wie sonst was. Sehr eindrucksvoll! Ich hatte die beiden bisher gar nicht auf dem Schirm, aber das war Comedy pur. Claus an der Gitarre, Sera am Gesang und “Banjo” (was allerdings gar nicht abgenommen wurde *g*), der Rest kam vom Band. Die deutschen Texte waren sehr unterhaltsam, perfekt für Festivals – insbesondere, da es natürlich bei jedem Lied bestimmte Interaktionen und “Choreos” gab, die das Publikum begeistert umsetzte. Richtig klasse, und mal wieder eine tolle Neuentdeckung! Und wie sagte Sera so schön: “Ich freue mich, dass wir uns jetzt kennenlernen. Jetzt sind wir noch nicht so berühmt, nicht so abgehoben, wie in ein paar Jahren.” Na, da sind wir doch gespannt!

Mini-Rock-FestivalDamit waren wir dann aber an dem Zeitpunkt, wo sich das Gewicht zwischen Haupt- und Zeltbühne wieder verlagerte, denn jetzt ging der Hip-Hop-Teil des “Hip-Hop-Tages” los. Und zwar mit Rockstah auf der Hauptbühne! Ich bin kein großer Hip-Hop-Fan, daher kann ich nicht mit Hintergrundwissen aufwarten. Rockstah bezeichnete sich jedenfalls als “Nerd-Rapper” und kam auch so rüber – was absolut nicht negativ zu verstehen ist! Die Texte waren durchdacht und amüsant, die Mucke kam zwar großenteils von DJs, war aber richtig gut, und die zahlreichen Fans vor der Bühne feierten. “Und noch mal die Hip-Hop-Arme, als wär’s das Splash!” – so schnell wurde das Mini-Rock zum Mini-Hip-Hop! Und wieder nicht negativ gemeint – genau diese Mischung macht das Mini-Rock zu einem solch tollen Festival. Und wie Casper letztes Jahr konnte sicher auch Rockstah dieses Jahr den einen oder anderen Rocker überzeugen, dass Hip-Hop eigentlich doch eine ganze Menge Spaß machen kann.

Mini-Rock-FestivalIm Zelt hatten danach Findus die schwere Aufgabe, Turbostaat zu ersetzen, die kurzfristig abgesagt hatten – und zwar schon zum zweiten Mal. Nächstes Jahr müssen sie dann wohl mal als Ersatz für eine ausfallende Band einspringen. 😉 Und “schwere Aufgabe” ist in diesem Fall voll und ganz ernst gemeint. Kaum jemand kannte die Band, kaum jemand interessierte sich für sie, und diejenigen, die im Zelt waren, wollten vermutlich größtenteils nur mal gucken, was da denn als Ersatz gebucht wurde. Um es kurz zu machen: Ich fand’s toll! Meine Genre-Klassifizierung war “Neue deutsche Welle meets Punk”, das Ganze auf Deutsch (aber leider schlecht zu verstehen aufgrund des Sounds). Die fünf Hamburger lieferten trotz des recht spärlichen Publikums eine tolle und energievolle Show ab – was die Anwesenden im Publikum auch voll und ganz würdigten, indem sie ausgiebig tanzten. Oder den Holzfußboden als Trampolin missbrauchten. 😉 Für mich also auch eine tolle Neuentdeckung, und die liebevollen Lästereien über Cro sowie die Ausrede “Ist ja mehr so ein Hip-Hop-Festival hier” für das geringe Interesse machten sie gleich sympathisch.

Mini-Rock-FestivalCro war dann der klare Headliner des Abends, der die meisten Zuschauer vor die Hauptbühne ziehen konnte. Wie erwähnt – ich bin kein Hip-Hop-Fan. Dennoch ist mir natürlich bewusst, dass Cro zurzeit echt eine “Größe” der Szene ist, insofern kann ich voll und ganz nachvollziehen, dass sich dieses Konzert keiner entgehen lassen wollte. Aber – insbesondere auch im Vergleich zu Rockstah vorher – fand ich es nicht wirklich gelungen. Cro wirkte ziemlich abgehoben, und seine Publikumsinteraktion beschränkte sich größtenteils auf Phrasen wie “Alle Hände gehen hooooooch!” oder “Wer kann den Text?”. Und dann diese Panda-Maske … die Aufforderung, dass doch mal alle bitte ein Pandageräusch machen sollen, ging dann auch ein wenig in die Hose. 😉 Pluspunkte gibt’s aber dafür, dass er zumindest teilweise von Musikern live unterstützt wurde und nicht alles aus der Konserve kam. Und auch wenn ich nicht allzu begeistert war – das Publikum war es. Besonders vor der Bühne ging es richtig zur Sache und es sah nach einem ziemlichen Gequetsche und Geschiebe aus. Aber auch weiter hinten wurde noch enthusiastisch mitgesungen und getanzt. In der Zugabe durfte dann auch Rockstah noch mal für ein Lied mit auf die Bühne.

Mini-Rock-FestivalNach dem Hip-Hop ist vor dem Ska-Punk – damit ging’s nämlich im Zelt mit Yakuzi weiter. Die Jungs aus Pforzheim machen live immer Spaß (auch wenn ich bei ihnen ein chronischer “Früher war alles besser”-Finder bin), haben sich mittlerweile einen Namen gemacht und konnten das Zelt so einigermaßen füllen. Eindrucksvoll waren alle Mitsing-Teile – da merkte man dann, dass Yakuzi zu Recht den Headliner-Spot von Turbostaat übernommen hatten, denn die Texte saßen. Im Publikum zumindest. Auf der Bühne auch, aber nur, so lange das Publikum nicht plötzlich anfing, mit den Armen zu wedeln – “Hört auf zu winken, das irritiert mich!” Völlig nachvollziehbar, schließlich war der Hip-Hop-Teil ja auch abgeschlossen. 😉 Natürlich gab es auch wieder den Wutbauch – sehr zum Entsetzen der Security, die leicht panisch mitverfolgte, wie alle aufeinander einprügelten. Wobei ich das ja verständlich finde – im Gegensatz dazu, dass es in letzter Zeit auf allen Festivals aufs Strengste verboten zu sein scheint, sich bei anderen Leuten auf die Schultern zu setzen. Aber nun ja, wenn die Regeln so sind, dann muss man halt auf den Wutbauch ausweichen, um die Security zu ärgern.

Mini-Rock-FestivalAls Headliner des ersten Festivaltags standen nun Boysetsfire auf dem Programm. Hier bin ich vermutlich noch ungeeigneter, objektiv vom Konzert zu berichten, da ich mit Hardcore noch weniger anfangen kann als mit Hip-Hop … 😉 Was ich aber berichten kann, ist, dass die Jungs äußerst sympathisch rüberkamen. Auch wenn es einige technische Probleme gab und Sänger Nathan eigener Aussage nach “total schlecht mit Ansagen” ist – was dann aber auch zur Folge hatte, dass wir, im Gegensatz zu Cro, keinerlei leere Phrasen zu hören bekamen. Das Publikum feierte von Beginn an, und verständlicherweise ging es um einiges härter zu als bei den vorherigen Bands. Und das, obwohl insgesamt sichtbar weniger los war als bei Cro! Dennoch regnete es vorne im Graben nur so Crowdsurfer, und man konnte sehen, mit wie viel Enthusiasmus die Fans vor der Bühne bei der Sache waren. Ein toller Abschluss des Festivaltages!

“Rock am Ring ist ein Scheiß gegen euch, so sieht’s aus!” – Samstag, 4. August

Eine kurze Nacht später ging es in Horb auch schon weiter, und wie eigentlich immer gab es auch am Samstag wieder eine gute Mischung aus bekannt und unbekannt, mit gehörigen Überraschungen bei den mir unbekannten Bands und gewohnt tollen Konzerten bei den bekannten Namen!

Mini-Rock-FestivalBei Bender war ich leider noch unterwegs, aber pünktlich zu Die Zahnfee kam ich an der Zeltbühne an. Und wäre beinahe rückwärts wieder aus dem Zelt raus – war das gestern auch schon so extrem laut da drin? Oder hatte die Band den Mischer bestochen? 😉 Aber wofür gibt es Ohrstöpsel … Ein sehr schöner Auftritt der erst vor kurzem formierten Band, die deutschsprachigen Punk spielt. Sie hatten schon im Vorhinein viel Werbung betrieben, sowohl online als auch durch Aushänge auf dem Festival, die Marketing-Abteilung funktioniert also. Und auch die Bestechung der Zuschauer durch das Verteilen von Zahnbürsten (!!) zeigte sicher Wirkung. Verständlicherweise war im Zelt zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich viel los, aber wie immer beim Mini-Rock waren die Anwesenden interessiert und voll bei der Sache – ein sehr schöner Auftakt! Übrigens auch mit sehr gutem Sound, sodass man die Texte verstehen konnte.

Auf der Hauptbühne danach die Überraschung des Festivals, zumindest für mich. Jamaram sagten mir überhaupt gar nichts, und um die Uhrzeit erwartete man ja eigentlich auch keinen Höhepunkt. Aber schon der Bühnenaufbau versprach einiges: 8 Leute, Bläser, die werden doch nicht …? Mini-Rock-FestivalDoch, sie spielten astreinen Reggae, teilweise Ska, mit Texten auf Deutsch, Spanisch, Englisch und Französisch. Natürlich passte das perfekt zum strahlenden Sonnenschein und riss alle Zuschauer voll und ganz mit – und lockte auch ganz offensichtlich viele an, denn vor der Bühne füllte es sich immer mehr, und alle waren voll und ganz dabei. Spätestens, als ein paar Leute auf die Bühne geholt wurden (“Du mit deinem Hasenkostüm, komm gefälligst sofort auf die Bühne!”) und zusammen mit der Band eine Choreo vortanzten, kam richtig Bewegung ins Publikum, und alle tanzten willenlos und enthusiastisch mit. Klasse, richtig toll! Und von da an gab es kein Halten mehr, es wurden Polonaisen getanzt (na ja, “gerannt” trifft es in dem Fall vielleicht eher ;-)), und es war wunderbar zu sehen, wie auch komplett schwarz gekleidete Rocker und Punker sich nicht davor wehren konnten (oder wollten), mit den Hüften zu wackeln und mitzutanzen. Und gute Tipps hatten die Jungs von Jamaram für uns auch parat, da es ja noch früh am Tag war und noch nicht das ganze Geld in Alkoholika umgesetzt war: “Ihr könnt euch den Kater ersparen und lieber ein paar CDs von uns mit nach Hause nehmen!” Aber gerne doch! Das letzte Lied spielte die Band dann einfach mitten im Publikum statt auf der Bühne – umringt von der feiernden Meute. So was nennt man dann wohl Triumphzug!

Mini-Rock-FestivalDamit hatte die nächste Band im Zelt natürlich einen sehr schweren Job. Sim Sin taten aber ihr Bestes und hatten auch einige Fans dabei, die begeistert bei der Sache waren. Wie üblich um diese Uhrzeit war im Zelt aber leider nicht allzu viel los, egal wie sehr Sim Sin sich ins Zeug warfen – und das taten sie! Allein ihr Auftreten mit freiem Oberkörper, Neon-Deko (inklusive neongelber Perlenkette) und Batman-Maske grenzte sie schon von anderen Bands ab, und auch ihr energievoller Auftritt blieb in Erinnerung. Da sie nur zu dritt waren und der Bassist teilweise den Schlagzeuger unterstützte, kam vermutlich ein guter Teil der Musik vom Band, was ich ja immer ungünstig finde. Auch wenn es hier absolut nicht auffiel, und die Energie auf der Bühne machte das voll und ganz wieder wett.

Mini-Rock-FestivalEigentlich wären danach Vierkanttretlager an der Reihe gewesen, die aber kurzfristig absagen mussten. Als Vertretung konnten die Organisatoren Mega! Mega! engagieren, die extra aus Berlin angereist waren. “Wir sind 700 Kilometer gefahren, um hier hinzukommen – mögt ihr die letzten zwei Meter nach vorne kommen?” – tat das Publikum natürlich auch, bzw. diejenigen, die vor Ort waren. Das war nämlich leider ein recht überschaubarer Haufen … sehr schade, insbesondere, wenn eine Band so kurzfristig einspringt. Mega! Mega! spielten Rock mit deutschen Texten, der vom Publikum gut angenommen wurde – richtig gezündet hat es aber nicht. Dennoch verkündete der Gitarrist mehrfach, dass er seine erste Tochter irgendwann “Horb” nennen wird. Da sind wir doch mal gespannt … 😉

Mini-Rock-FestivalIm Zelt war es danach Zeit für die einzige “internationale” Band des Tages, nämlich De Staat aus den Niederlanden. Für mich ein völlig unbeschriebenes Blatt, den Namen hatte ich noch nie gehört, aber sie sind definitiv in Erinnerung geblieben! Allein ihre Erscheinung unterschied sie schon stark von anderen Bands – in Hemden und Anzügen, mit Autohupen, und mit einem wunderbaren Humor. Sie hatten das – auch hier wieder nicht allzu umfangreiche – Publikum sofort in der Hand, sodass ohne jegliche Animation oder Aufforderung mitgeklatscht wurde (und getanzt ja sowieso). Sehr zur Freude der Band: “Clapping people are handsome people!” Musikalisch traue ich mich nicht, das Ganze einzuordnen. Los ging’s mit Rock, plötzlich spielten sie dann Dance/Techno (allerdings in normaler Band-Besetzung!), bevor’s mit A-capella-Chören weiterging, gefolgt von Stadionrock. Am ehesten würde ich die Musik wohl mit Cloroform oder ein bisschen mit Dúné vergleichen. Der Sänger kam jedenfalls ordentlich ins Schwitzen. Das Taschentuch, das er daraufhin gereicht bekam, gab er nach dem Schweißabwischen gleich wieder ins Publikum zurück: “Holy sweat! Go ahead, Sir, sell this one on the internet!” Köstlich!

Mini-Rock-FestivalUngewöhnlich früh waren dann Itchy Poopzkid auf der Hauptbühne dran, die einen gewohnt mitreißenden Auftritt ablieferten. Im Vergleich zu einigen anderen Bands kamen sie in ihren Ansagen aber teilweise ein wenig abwertend rüber – klar, Bananenkostüme und Ganzkörper-Anzüge gibt es auch auf anderen Festivals, aber sind sie deshalb weniger lustig? Und dann das Festival beinahe nach Herrenberg verlegen, ts ts ts … 😉 Und wenn man doch soooo festivalerfahren ist, dann kann einem doch nicht der grobe Schnitzer unterlaufen, dass man darum bittet, statt BHs doch lieber Socken auf die Bühne zu werfen … Sehr amüsant, denn natürlich regnete es danach Socken ohne Ende! Bis die Bitte kam, die Dinger immer nur paarweise zu werfen: “Sonst können wir nichts damit anfangen!” Natürlich gab es auch sonst jede Menge Blödeleien auf der Bühne, und natürlich einen Haufen guter Musik zum Tanzen und Pogen. Sie brachten ein riesiges (und ich MEINE riesiges) Circle Pit zustande, und danach wurde auch noch ganz brav gefragt, ob jemand was dagegen habe, wenn sie eine Wall of Death machen? Gut, das Ergebnis interessierte natürlich niemanden, denn natürlich gab es auch die Wall of Death und überhaupt einen gewohnt tollen Auftritt, der vom beeindruckend zahlreichen Publikum zu Recht umjubelt wurde.

Mini-Rock-FestivalDanach hatte ich eine kurze Pause eingeplant, da mir His Statue Falls nichts sagten. Aber kurz ins Zelt zum Fotos machen war natürlich noch drin – und zu dem Zeitpunkt war die Band noch voll und ganz mit dem Soundcheck beschäftigt, es waren aber schon eine ganze Menge Zuschauer versammelt, die sich in die ersten Reihen drängten. Dazu wurden wir Fotografen auch gleich gewarnt, dass wir uns verdrücken sollten, sobald es heftig wird. Ach herrje, was war denn hier zu erwarten?! Nun ja: eine Techcore-Band aus dem Saarland, die offenbar einen ordentlichen Bekanntheitsgrad hat und schon während des Soundchecks und der darauffolgenden Ansage (die der Sänger gleich mal zusammen mit der Moderatorin absolvierte) sehr sympathisch rüberkam. Meine Musik ist Hardcore nicht, aber dennoch war es absolut eindrucksvoll – sowohl die Masse an feiernden Menschen vor der Bühne als auch die druckvolle, gleichzeitig aber auch melodiöse Musik der Band. Zeit für eine Pause war es für mich trotzdem – die Ansage, dass das Mini-Rock besser ist als Rock am Ring, hörte man aber auch noch auf dem Parkplatz. 🙂

Mini-Rock-Festival2011 noch eine der ersten Bands des Festivals im Zelt, 2012 Co-Head auf der Hauptbühne: Kraftklub! Da könnte man nun eine Band erwarten, deren Mitgliedern der Erfolg zu Kopf gestiegen ist und die einfach nur eins mehr ihrer zahlreichen Konzerte runterbetet – weit gefehlt. Die Jungs sind einfach sympathisch, machen wunderbare Musik und bringen das komplette Festival (was auch ziemlich vollzählig vor der Hauptbühne versammelt war) zum Tanzen und Hüpfen. Und zwar nicht wie andere Bands mit einem stumpfen “jetzt hüpft gefälligst alle”, sondern indem jeder einzeln angesprochen wurde: “Du da hinten mit dem Tanktop, der Typ hier vorne mit dem Computerkopf, ihr da drüben, mit denen wir eben auf dem Campingplatz ein Bier getrunken haben, …” Natürlich wurde zu Beginn erst mal gefragt, wer denn im letzten Jahr im Zelt alles dabei gewesen war – ich muss Sänger Felix aber Recht geben, so viele, wie sich gemeldet haben, waren definitiv nicht dort. 😉 Vor Randale mussten sich alle hinsetzen (und das funktionierte ausgezeichnet, bis sehr weit hinten), nach der Wall of Death sorgten sie sich ums Publikum (und ließen für die verlorene Brille auch gleich mal Licht im Publikum anmachen), und als ein Becher auf die Bühne flog, wurden wir nett darauf hingewiesen, dass es darauf doch Pfand gibt. Hach ja, einfach nur nett und sympathisch! 🙂 Auch wenn’s am Anfang einen kurzen Schreckmoment gab, als der Sänger beinahe kopfüber in den Graben gepurzelt wäre. Zum Glück nur beinahe … Ehrlich gesagt hatte ich mit einem ziemlichen Chaos im Publikum gerechnet bei diesem Auftritt, aber alles lief geordnet ab, obwohl es vor der Bühne gut voll war. Hoffen wir, dass das nächste Woche beim Taubertal genauso gut läuft …

Mini-Rock-FestivalIm Zelt waren zur vorletzten Band dort noch extra Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, mit Gittern zur Unterteilung in Ein- und Ausgang. Sicher sinnvoll, denn nun war es Zeit für die Emil Bulls! Wie erwartet wurde es auch gut voll, aber nie überfüllt; wobei ein großer Teil des Publikums sich auch noch draußen an den Fressständen und vor der Hauptbühne aufhielt. Die Stimmung bei den Bulls war wie gewohnt riesig – ich bin doch jedes Mal wieder überrascht, dass ich ihre Lieder kenne, dabei besitze ich keine Platte und sehe sie nur hin und wieder mal auf ‘nem Festival live … aber die Lieder sind eben einprägsam und die Konzerte eigentlich immer klasse!

Mini-Rock-FestivalHeadliner des Abends waren K.I.Z.. Disclaimer vorab: Ich kann K.I.Z. nicht ausstehen. Ich finde sie einfach nur primitiv, und auch die intelligentesten Texte können das nicht rausreißen, wenn man live kein Wort versteht und sich seine Meinung daher nur aufgrund der unterirdischen Ansagen bilden kann. Und die Überraschung des Abends: Der Sound war richtig, richtig gut, und man konnte tatsächlich etwas verstehen! Daher muss ich auch das Zugeständnis machen, dass die Texte wirklich gar nicht sooo schlecht sind. 😉 Das Publikum feierte auf jeden Fall und hatte einen riesigen Spaß beim Auftritt. Natürlich bieten die Jungs mit ihren Rauch-Sprühern, Geldkanonen und durchgehender Action auf der Bühne auch eine ordentliche Show – sie hatten den Slot also voll und ganz verdient und waren ein passender Abschluss fürs Festival, auch wenn ich mich mit ihnen wohl nie anfreunden können werde. Muss ich ja aber auch nicht – ein feierndes Publikum spricht schließlich für sich! Und dem konnten auch die paar Regentropfen in der Zugabe den Spaß nicht nehmen.

Mini-Rock-FestivalDer richtige Regen wartete zum Glück noch ein paar Minuten, bis sich alle, die noch nicht genug Musik hatten, im Zelt für die letzte Band eingefunden hatten. Dort stand zum Abschluss noch Wirtz auf der Bühne. Der erklärte zwar, dass Auftrittszeiten vor 10 Uhr morgens und nach Mitternacht meist eher unangenehm sind, aber schließlich kommt es ja immer darauf an, ob das Publikum Bock hat! Und das hatte es – wenn auch nur die ersten paar Reihen. Schade, dass sich so wenige richtig für diesen Auftritt interessiert haben, denn Wirtz lieferte ein eindrucks- und energievolles Konzert ab, genau richtig als Abschluss des Festivals. Und live kommen seine Lieder noch um einiges punkiger und rockiger rüber als auf Platte! Sehr schade allerdings, dass er am Ende quasi “abgewürgt” wurde und sein letztes Lied nicht mehr spielen durfte – okay, er war über die Zeit, aber als letzte Band des Abends sollte das doch egal sein. So kam das Ende ein wenig plötzlich, was doch einen leicht schalen Nachgeschmack hinterließ – aber insgesamt war der Abend so gut wie perfekt, daher war das zu verschmerzen.

Mini-Rock-FestivalInsgesamt hat das Mini-Rock also mal wieder voll abgeliefert – angefangen vom Booking mit vielen tollen Live-Bands, ganz egal, ob man die nun kannte oder nicht, über die Organisation, wo wie gewohnt alles passte und es kaum Verbesserungsvorschläge gibt (einzig: mehr Mülleimer!), bis hin zum perfekten Festivalwetter, für das das Mini-Rock-Team zwar nichts konnte, wo aber durch die verbesserte Infrastruktur sichergestellt war, dass auch ein früherer Regenguss das Festival nicht ins Verderben gestürzt hätte.

Was schade war, war die kurzfristige Absage der Autogrammstunden – dies war offenbar einem Kommunikationsproblem zwischen dem veranstaltenden Magazin und den Managements der Bands geschuldet. Sehr ärgerlich, aber es hilft nicht, hier den Schwarzen Peter hin und her zu schieben, hoffen wir, dass das nächstes Mal professioneller abläuft – das Mini-Rock-Team hatte hier jedenfalls gar nichts mit zu tun, außer dass sie am Ende Übermittler der schlechten Nachricht sein mussten …

Mini-Rock-FestivalInteressant fand ich die Publikumsstruktur: Im Gegensatz zu vielen anderen Festivals vor allem in Deutschland war das Publikum sehr gemischt und bestand nicht nur aus feiernden Teenagers – die machten natürlich den Großteil des Publikums aus, aber es gab auch viele ältere Besucher sowie Familien. Und genau das zeigt, dass das Mini-Rock mit seinem gemischten Programm einfach sehr viele Menschen anspricht, und man muss weder Fan einer Band noch Festivaljunkie sein, um in Horb zwei wunderschöne Festivaltage zu verbringen. Wir sehen uns 2013!

03.08.2012 – Photos Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)

Saturday, August 4th, 2012
03.08.2012 – Photos Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)
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03-04.08.2012 Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)

Saturday, June 23rd, 2012
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Mini-Rock-Festival 2012

Anfang August steht wieder das Mini-Rock-Festival in Horb am Neckar an! Lange war unklar, wo genau das Festival denn in diesem Jahr stattfinden würde. Im letzten Jahr ist das Festival komplett im Schlamm versunken, was einerseits natürlich die Akzeptanz des Geländes beim Publikum nicht unbedingt erhöht (wobei bei den Wetterverhältnissen JEDES Gelände Probleme gemacht hätte), was aber andererseits auch den kompletten Boden kaputtmacht – was sich dann wiederum negativ auf die Bereitschaft des Eigentümers auswirkt, das Gelände noch einmal zur Verfügung zu stellen.

Dennoch, nach langen Verhandlungen ist es den Mini-Rock-Organisatoren jetzt gelungen, das Gelände ein weiteres Jahr nutzen zu dürfen, bevor dann im nächsten Jahr ein hoffentlich dauerhafter Standort für das Festival gefunden werden kann. Wettertechnisch müsse man sich in diesem Jahr keine Gedanken machen, so die Veranstalter: “Wir werden vermehrt mit Bodenschutzsystemen arbeiten, die zum einen das Gelände schützen sollen und zum anderen unsere Besucher davor bewahren, bei auftretendem Regen im Schlamm zu versinken.” Das klingt doch sehr vielversprechend – wenn auch hoffentlich unnötig, denn dieses Jahr werden wir doch sicher das Festival im strahlenden Sonnenschein verbringen können, oder? =;-)

Auch vom Line-Up her wurde das Konzept des letzten Jahres beibehalten: Zwei Bühnen, die abwechselnd und ohne Leerlauf zwischen den Konzerten bespielt werden. Das hat Vor- und Nachteile – einerseits gibt es ein durchgehendes Programm, bei dem keine Langeweile aufkommen kann, andererseits muss man für jede Pause, die man sich gönnt, auf ein Konzert (oder einen Teil davon) verzichten. Da das Programm diesmal aber – wie eigentlich immer – wunderbar stilistisch durchmischt ist, sollte das kein größeres Problem sein, denn jeder kann sich seine Rosinen aus dem Programm picken und seine Ruhe- oder Futterpause für die Bands und Stilrichtungen einplanen, die ihn weniger interessieren.

Als Headliner der Hauptbühne wurden in diesem Jahr Boysetsfire und K.I.Z. gebucht – für mich persönlich nicht allzu verlockend, da mir Boysetsfire nicht viel sagen und ich K.I.Z. extremst unsympathisch finde. Aber wer weiß, man wurde schon oft von Bands überrascht… also keine Vorverurteilung! Außerdem gibt es hochkarätige Co-Heads (Cro und Kraftklub – letztere waren im letzten Jahr übrigens eine der ersten Bands auf der Zeltbühne…), und auch im Zelt ist einiges geboten: Yakuzi und Turbostaat am Freitag, Emil Bulls und Wirtz am Samstag. Dies sind jeweils die Headliner – im restlichen Programm gibt’s mit Kellermensch, Rockstah, Vierkanttretlager und Itchy Poopzkid weitere durchaus bekannte Namen. Und zusätzlich noch einen Haufen (mir) unbekannter Bands – und genau die machen ja den Charme des Mini-Rock-Festivals aus, denn was ist ein Festival, wenn man nicht die ein oder andere überraschende Neuentdeckung macht?

Interessant ist, dass diesmal auf das “Midnight Special”, sprich die Band nach dem Headliner auf der Hauptbühne, verzichtet wird. Im letzten Jahr hat das leider nicht allzu gut funktioniert, einfach deshalb, weil das Publikum zu dem Zeitpunkt patschnass und schlammig war und sich alle lieber in ihren Zelten verkrochen haben. Da ist der Abschluss auf der Zeltbühne sicherlich die bessere Alternative!

Das komplette Line-Up und den Zeitplan gibt es hier. Tickets kosten 44 Euro für das ganze Festival (bzw. 54 Euro inkl. Camping und 5 Euro Müllpfand). Tagestickets wird es ab dem 25. Juni zu kaufen geben.

Festivals 2012!

Saturday, June 23rd, 2012
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Dieses Jahr bin ich in meiner Festivalplanung recht spät dran, was unter anderem daran liegt, dass Die Ärzte auf Tour und daher viele Sommer-Wochenenden schon verplant sind. Dennoch gibt es in diesem Jahr mal wieder einige Highlights:

Southside / Hurricane (22. – 24. Juni)
www.southside.de, www.hurricane.de
Southside und Hurricane gehen dieses Wochenende über die Bühne. Das Line-Up ist in meinen Augen in diesem Jahr ziemlich stark – weniger wegen der Headliner, die Ärzte mal ausgenommen, aber wegen vieler kleiner toller Bands. Also auf keinen Fall Katzenjammer, Disco Ensemble, Kraftklub, La Vela Puerca, Thees Uhlmann, Bonaparte, Madsen, Royal Republic oder Eagles of Death Metal verpassen!
Hoffen wir, dass das Sicherheitskonzept insbesondere beim Southside (beim Hurricane war ich noch nicht und kann es daher nicht beurteilen) funktioniert…

Odderøya Live / Stavernfestivalen (11. – 14. Juli)
www.odderoyalive.no, www.stavernfestivalen.no
Zusätzlich zu den Festivals in Deutschland muss bei mir ja auch immer noch das eine oder andere Festival in Norwegen auf dem Programm stehen. Dieses Jahr sind mir Odderøya Live und das Stavernfestival ins Auge gestochen. Bei beiden ist an einem Abend Kaizers Orchestra der Headliner – die anderen Abende werden von anderen großen norwegischen (Raga Rockers beim Odderøya, Dumdum Boys beim Stavernfestival) und schwedischen (Roxette beim Odderøya, Kent beim Stavernfestival) Bands dominiert. Weitere norwegische Künstler wie Jarle Bernhoft und die CC Cowboys sind bei beiden Festivals zu sehen. Odderøya Live findet in Kristiansand statt, das Stavernfestival in Stavern, nahe bei Larvik (und das ist wiederum nahe beim Flughafen Torp in Sandefjord). Beide Festivals sind also aus Deutschland gut erreichbar und eine Reise wert!

Serengeti-Festival (20. – 22. Juli)
www.serengeti-festival.de
Beim Serengeti-Festival war ich im letzten Jahr zum ersten Mal (Bericht), und ich war sehr begeistert. Dieses Jahr wird es bei mir leider nicht klappen… äußerst schade, denn das Line-Up ist wieder klasse! Maximo Park und Deichkind als Headliner, Kraftklub (letztes Mal noch irgendwann am frühen Nachmittag auf der Bühne ;-)) und Gentleman als Co-Heads, und sonst viele “Wiederholungstäter” und kleine, aber vielversprechende Bands im Programm – die perfekte Mischung! Und die Monsters of Liedermaching und Das Pack sind natürlich noch das i-Tüpfelchen…

Mini Rock Festival (3./4. August)
www.mini-rock-festival.de
Das Mini-Rock-Festival in Horb ist bei mir schon seit einigen Jahren fest im Terminplan. Dieses Jahr war ich lange Zeit skeptisch, da mich das Line-Up nicht vollends überzeugen konnte. Boysetsfire und K.I.Z. als Headliner – erstere sagen mir kaum etwas, letztere kann ich nicht ausstehen. Mit Turbostaat – Freitags-Headliner der Zeltbühne – kann ich mich auch nicht anfreunden. Dafür aber umso mehr mit dem Samstags-Headliner der Zeltbühne, Wirtz! Außerdem u.a. am Samstag im Programm: Kraftklub, Emil Bulls, Itchy Poopzkid und Vierkanttretlager – da ist auf jeden Fall für jeden etwas dabei! Und auch der Freitag wird mit Rockstah, Cro und Yakuzi ganz sicher ein voller Erfolg. Zumal das Tolle beim Mini Rock ja gerade immer das Kennenlernen neuer Bands am Nachmittag ist. Ich bin gespannt!

Taubertal-Festival / Open Flair / Rocco del Schlacko (10. – 12. August)
www.taubertal-festival.de, www.open-flair.de, www.rocco-del-schlacko.de
Die drei “Schwester-Festivals” am gleichen Wochenende, wie immer mit sehr ähnlichem Line-Up, wobei das Rocco del Schlacko wie immer ein bisschen kleiner ausfällt – nicht nur vom Line-Up her, sondern auch ganz allgemein von der Größe, was ja nicht unbedingt schlecht ist. Die Beatsteaks, Social Distortion, Boysetsfire, Kraftklub, Panteón Rococó, die Monsters of Liedermaching und einige weitere sind bei allen drei Festivals mit von der Partie. Bush, Madsen, Sondaschule und Skindred sind tolle Schmankerl beim Taubertal und beim Open Flair, dafür hat das Rocco noch die Donots zu bieten. Bei den Headlinern gibt es einen entscheidenden Unterschied: Rocco del Schlacko und Open Flair konnten sich Korn sichern, während das Taubertal Festival mit Placebo einen – in meinen Augen – noch größeren Fang gemacht hat. Die Frage ist also eigentlich nicht, ob man dieses Wochenende auf einem Festival verbringt, sondern nur, auf welchem…

Open Air Gampel (16. – 19. August)
www.openairgampel.ch
Beim Gampel wurde in diesem Jahr lange geunkt, dass das Line-Up sehr schwach wäre – bis dann angekündigt werden durfte, dass die Foo Fighters zugesagt haben! Als weitere Headliner sind Placebo und Cypress Hill dabei, sowie u.a. Deichkind, Bush, Nada Surf, Eagles of Death Metal und Royal Republic. Und leider auch Frei.Wild, was dann doch Punktabzug gibt. Die scheinen auf Schweizer Festivals dieses Jahr beliebt zu sein…
Wie dem auch sei, insgesamt ist das Line-Up sehr hochkarätig, und ich finde es schade, dass sich das Festival in diesem Jahr mit dem Berlin-Wochenende der Ärzte überschneidet. Denn das Gampel ist schon an sich ein tolles Festival, und mit diesem Line-Up ist es erst recht die Anreise aus Deutschland wert!

Rock am See (1. September)
www.rock-am-see.de
Als Abschluss des Festivalsommers bietet sich wie immer das Rock am See in Konstanz an. Green Day, Beatsteaks, Social Distortion, Flogging Molly, Jupiter Jones und Itchy Poopzkid – und alle an einem Tag! Viel besser geht es nicht, oder? Zumal das Festival erfahrungsgemäß auch von der Lokation und Organisation sehr angenehm ist. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen – am besten bei allen Festivals…

05-06.08.2011 Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)

Sunday, August 7th, 2011
05-06.08.2011 – Photos Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)
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Die BühneZum siebten Mal in Folge fand dieses Wochenende in Horb wieder das Mini-Rock-Festival statt; und wie letztes Jahr gab es auch diesmal wieder ein neues Gelände. Letztes Jahr betraf der Umzug hauptsächlich die Park- und Campingsituation; das Gelände an sich war zwar deutlich größer, aber von der Anordnung her sehr ähnlich zum “alten” Mini-Rock. Dieses Jahr war dies anders: Zum ersten Mal gab es eine zweite Bühne, der Campingplatz war ein paar Schritte entfernt, und das Gelände war nicht mehr ein großer, übersichtlicher Platz, sondern ein bisschen verwinkelt. Und dann war da noch das Wetter… aber dazu später mehr.

Die Hauptveränderung zu den letzten Jahren war ganz klar die Zeltbühne. Statt nur einer großen Open-Air-Bühne gab es jetzt also noch eine zweite Bühne im Zelt, die immer in den Pausen der großen Bühne bespielt wurde. So etwas ist natürlich logistisch eine ziemliche Herausforderung – der komplette organisatorische Aufwand verdoppelt sich, was aber souverän gemeistert wurde. Auch sonst passte mit der zweiten Bühne eigentlich alles: Der Wechsel von der Hauptbühne zur Zeltbühne war in wenigen Minuten zu schaffen, das Zelt war nie total überfüllt (auch wenn es teilweise sehr gut gefüllt war), und manche Bands funktionieren im “intimeren” Rahmen einfach deutlich besser als auf einer riesigen Open-Air-Bühne.

Die ZeltbühneWar also alles super mit den zwei Bühnen? Hmm, ich weiß nicht. Eigentlich ja; ganz unvoreingenommen würde ich klar beide Daumen nach oben recken! Die Frage, die sich mir allerdings mehrfach stellte, war: Ist das noch das Mini-Rock? Ich kann den Finger nicht so ganz drauflegen, was mich an der zweiten Bühne “gestört” hat (wichtig: Die Anführungszeichen sind beabsichtigt. Denn eigentlich fand ich’s toll und mich hat nichts gestört). Für mich ist das Mini-Rock ein kleines, gemütliches und entspanntes Festival. Ein viereckiges, übersichtliches Festivalgelände, an einer Seite eine Bühne; in den Pausen setzt man sich irgendwohin hin und relaxt; bei der nächsten Band steht man wieder an der Bühne, egal ob man sie kennt oder nicht, man lernt sie ja kennen. Diesmal gab es durchgehendes Programm, ohne Pausen, sodass man – um alle Bands mitzubekommen – ständig von einer Bühne zur anderen gehetzt ist und nur dann mal eine Pause hatte, wenn man eine Band gar nicht oder nur halb angesehen hat. Das Gelände war für die beiden Bühnen ideal – die Hauptbühne an einer Seite, über einen schmaleren Durchgang der Zugang zum Zelt und die Basar-Stände in einer kleinen Ausbuchtung an der Seite. Perfekt eigentlich. Nur irgendwie nicht “Mini-Rock”; und genau das ist es, was mich ein kleines bisschen zum Zweifeln brachte. Das Gelände ist super und sehr praktisch angelegt, es gibt durchgehend Musik und man kann sich die Rosinen rauspicken – absolut super für ein Festival. Nur das Flair des Mini-Rock ist dabei ein bisschen verlorengegangen, und für mich wirkte es wie ein x-beliebiges Festival. Das fand ich schade; aber es ist definitiv kein objektiver Kritikpunkt. Es ist nur “anders” – und objektiv betrachtet besser! Subjektiv sollte ich wohl den Nostalgie-Faktor abschalten. =;-)

 

“Da muss mehr Hass rein!” – Freitag, 5. August

ZebraheadLeider schafften wir es am Freitag erst recht spät aufs Gelände. Kraftklub standen schon auf der Zeltbühne und begeisterten dort das Publikum. Das Zelt war für die Uhrzeit auch recht gut gefüllt – wobei Kraftklub noch deutlich mehr Zuschauer verdient gehabt hätten! Die, die da waren, feierten jedoch ausgelassen, und es wurde lauthals mitgegrölt. Und natürlich auch gleich mal wieder geübt, wie das mit der Wall of Death ging. Super Auftakt!

Auf der Hauptbühne waren danach Zebrahead dran. Auch die zogen für die Uhrzeit eine beträchtliche Menge an Zuschauern vor die Bühne, und auch hier galt wieder: völlig zu Recht! Die fünf Jungs aus Kalifornien hatten die Menge fest im Griff. Schade nur, dass das Wetter nicht so ganz mitspielte und immer wieder ein paar Tropfen fielen… was Grund zur Sorge gab.

Publikum bei Disco EnsembleIm Zelt danach eine mir völlig unbekannte Band namens Transmitter. Auf den ersten Blick eher unspektakulär – sehr elektronisch, der Frontmann irgendwie unauffällig, und los war im Zelt auch so überhaupt gar nichts. In dem Moment fragte ich mich ein wenig, ob das mit den zwei Bühnen eine gute Idee war – denn traditionell war es beim Mini-Rock ja immer so, dass vor der Bühne außer beim Headliner nicht allzu viel los war, und jetzt sollte sich das also noch auf zwei Bühnen verteilen? Und Transmitter hätten echt ein größeres Publikum verdient gehabt, die setzten nämlich einiges an Energie frei. Mich erinnerten sie stark an Prodigy. Und der Gedanke, für den ich mich später verfluchen sollte: “Jetzt müsste es einen ordentlichen Regenguss geben, damit das Zelt voll wird und die ein ordentliches Publikum haben!”

Nass...Tja. Den Regenguss gab es. Das Zelt wurde davon nicht voller (keine Ahnung, wohin alle verschwunden sind?), aber das Gelände stand danach komplett unter Wasser… Ich hab ja schon viel Dauerregen auf Festivals erlebt, ich habe mich auch schon oft über mangelnde oder auch gute Organisation bei verregneten Festivals ausgelassen, aber hier war einfach nichts mehr drin. Innerhalb von zwanzig Minuten ist das Festival abgesoffen – und egal, was man danach hätte tun können (und das Orgateam leistete da alles, was irgendwie möglich war), da war nicht mehr viel zu retten, da das Gelände einfach komplett voll Wasser stand.

Die blödeste Entscheidung des Tages dann: Hey, der Regenguss ist rum, ich lauf mal schnell ans Auto und hol doch noch meine Gummistiefel! Also, das mit den Gummistiefeln war definitiv KEINE blöde Idee, aber das “der Regenguss ist rum” dafür umso mehr. Ums kurz zu machen: Bis zum Auto war ich schon völlig durchnässt, und die frische, trockene Regenausstattung aus dem Auto war zurück auf dem Festivalgelände dann auch nicht mehr frisch oder trocken.

Prinz PiShantel & Bucovina Club Orkestar war danach aber eine ganz eigene Erfahrung. Es goss wie aus Kübeln, alle waren nass bis auf die Haut, und logischerweise war die Menge vor der Bühne doch recht überschaubar. Aber alle, die da waren, tanzten und feierten, als gäbe es kein Morgen mehr. Die Musik passte dazu natürlich auch perfekt, denn bei dem Klezmer/Gypsy/Ska kann man nicht stillstehen. Und nass war man ja eh, da störte auch das Wasser (ja, Wasser, nicht Schlamm!) auf dem Boden kaum mehr.

Langsam ließ der Regen nach, und die nächste Band war ja eh wieder im Zelt dran: Supershirt! Das Zelt war gerammelt voll, und beim Reinkommen fühlte man sich, als liefe man gegen eine Wand, so feucht und warm war es. Und ich würde behaupten, das war DAS Konzert des Festivals! Egal, ob man die Jungs vorher kannte oder nicht, die Stimmung war der helle Wahnsinn, das Publikum war heiß, von der Bühne flogen die Leuchtstäbe, im Zelt floss der Alkohol, es war eng, heiß, schwitzig – und toll. Außerdem gaben Supershirt zu, dass sie den Regen mitgebracht hatten: “Diese große schwarze Regenwolke war den ganzen Weg über uns. Buht uns aus!” Das tat das Publikum natürlich gerne, aber viel zu brav. “Da muss mehr Hass rein!!”

Friska ViljorOffenbar hatte sich die komplette Feuchtigkeit jetzt ins Zelt verlagert, denn draußen hatte der Regen pünktlich zum Auftritt von Friska Viljor aufgehört. Ich muss gestehen, mit denen kann ich nichts anfangen – obwohl ich ja grundsätzlich riesiger Fan skandinavischer Bands bin, aber die haben bei mir (noch?) nicht gezündet. Dennoch war ich positiv überrascht, da sie deutlich energievoller und enthusiastischer rüberkamen als bei anderen Auftritten, die ich gesehen habe.

Ich nutzte die Zeit, um noch mal zum Auto zu laufen und meine Kamera zu holen (die ich dort vor der Sintflut in Sicherheit gebracht hatte). Das hätte ich mir allerdings sparen können – denn als Prinz Pi auf die Zeltbühne ging, betrug die Luftfeuchtigkeit dort mindestens 100%, und an Fotografieren war nicht zu denken. Wie Supershirt kam auch Prinz Pi super gut an, wobei es allerdings erkennbar war, dass sich das Zelt mit der Zeit leerte. Ein absoluter Wahnsinn aber, wie sowohl Prinz Pi als auch das Publikum die Energie aufbringen konnten, so abzugehen. Und das Ganze quasi ohne Sauerstoff und bei tropischen Verhältnissen!

AmplifierDen Abschluss des Tages bildeten dann Amplifier. Die machten einen tollen Eindruck, ich hätte sie mir gerne noch angehört – aber durchnässt wie wir waren wäre das nicht gut gewesen, sodass wir uns nach ein paar Liedern auf den Weg machten. Wie auch der Großteil des restlichen Publikums; Amplifier hatten wohl den schlechtesten Slot des Abends erwischt.


 

“Ein Glück ist es jetzt hier trocken!” – Samstag, 6. August

SchlammAm nächsten Mittag die große Frage: Wie wird wohl heute das Festivalgelände aussehen? In den letzten Jahren war ich begeistert von der tollen Organisation beim Mini-Rock, aber… ist es diesmal überhaupt möglich, das Gelände nach der Sintflut innerhalb von ein paar Stunden irgendwie wieder instand zu setzen? Die Antwort: nein, war es nicht. Die Organisatoren hatten ihr Möglichstes getan; der Einlassbereich und die Flächen vor den Ständen waren komplett mit Stroh abgedeckt, was die Rutschgefahr doch deutlich minimierte (nicht allerdings die Nässe – man trat nun halt durch das Stroh hindurch in den Matsch), und die wichtigsten Wege, insbesondere der Zugang zum Zelt, waren durch Bretter und Paletten begehbar gemacht. Das Wasser hatte sich aber in schönsten Matsch verwandelt, und ohne Gummistiefel war man definitiv aufgeschmissen. Was viele Nicht-Gummistiefel-Besitzer dazu brachte, einfach barfuß zu laufen – was anhand des warmen Wetters die beste Alternative war!

Während des Tages öffneten sich immer wieder die Schleusen, und es gab noch zwei heftige Wolkenbrüche, sodass es definitiv unmöglich war, das Gelände irgendwie trockenzulegen. Aber das schien kaum jemanden zu stören – nach den ersten paar Schritten war man sowieso eingeschlammt, also war die einzige Option: trotzdem feiern!

Die SupersiegerWir waren schon zu Cirque Royal auf dem Gelände, die uns allerdings nicht überzeugen konnten. Absoluter 08/15-Poprock, nichts Besonderes.

Die Supersieger auf der Open-Air-Bühne waren da schon eher mitreißend. Die beiden Münchner konnten zwar nicht viele Leute vor die Bühne ziehen, aber die, die da waren, hatten Spaß und tanzten im Schlamm. Zumindest ein bisschen…

Ein Wolkenbruch ließ uns dann ins Pressezelt flüchten, sodass wir von On top of the avalanche nur zwei Songs gegen Ende mitbekamen. Die Lokalmatadoren klangen vielversprechend, allerdings erwischten wir zwei Songs, die gegensätzlicher nicht sein könnten, sodass ich nicht mal eine Stil-Einschätzung geben kann, sorry. =;-)

SchlammmenschenLa Vela Puerca waren für mich einer der Gründe, zum Festival zu fahren. Die Uruguayaner machen einfach immer Stimmung – völlig egal wo, wann, und bei welchem Wetter. Leider hatten sie zu Beginn des Konzertes mit schlechtem Sound zu kämpfen und begannen mit einigen unbekannten Liedern, sodass es ein wenig dauerte, bis der Funken übersprang. Aber er sprang, und wie! Wenn sich der Auftritt auch mit der Zeit eher zur “Nebensache” entwickelte – denn das Mosh-Pit wurde im Nullkommanix zum Schlammpit, und das Schlammpit weitete sich auf die komplette Fläche vor der Bühne aus. Und irgendwann bekamen die Schlammrutscher mehr Applaus von den Umstehenden als die Band auf der Bühne… ungewöhnlich. Aber eine Band wie La Vela Puerca lässt sich davon nicht beirren, und das Konzert war wundervoll!

Publikum bei CasperNach Adolar im Zelt, die soliden Rock auf Deutsch darboten, war es auf der großen Bühne Zeit für den insgeheimen Headliner des Tages: Casper! Die Publikumsresonanz war unglaublich; Casper konnte ganz klar die größte Menge an Zuschauern vor die Bühne locken. Und das, obwohl der Untergrund ein reines Schlammbad war! Die Stimmung war genial, und man konnte den Auftritt auch genießen, wenn man wie ich eher skeptisch am Rand stand. Wobei einige Ansagen doch etwas daneben waren – Sätze wie “Ein Glück ist es jetzt hier trocken” zeugen doch eher davon, dass man keinen Schritt nach draußen gewagt hat (denn diese Schlammlache als “trocken” zu bezeichnen… na ja), und es ist nicht gerade guter Stil, die zuvor spielende Band zu dissen à la “diese komische Ska-Band” und “Ska: nein! Rap: fick ja!” Na ja, ich bin wohl die falsche Generation. Und fand den Auftritt trotzdem klasse!

Dann war es Zeit für eine kurze Pause – der Nachteil bei einem ununterbrochenen Programm. Zu Colour Haze kann ich also nichts berichten. Bei Blackmail war ich wieder am Start! Tolle Rockmusik, allerdings muss man vermutlich die Lieder kennen, um die Band richtig abfeiern zu können. Einzelne Zuschauer vor der Bühne waren begeistert am Mitsingen; insgesamt konnte die Band zwar unterhalten, aber nicht vollends begeistern.

Disco EnsembleBei Disco Ensemble sah das dann ganz anders aus! Ich war überrascht, dass das Zelt nicht gerammelt voll war, da Disco Ensemble für mich eine der größten Bands des Festivals waren. Und so sahen es auch die Leute vor der Bühne – weiter hinten schienen die Zuschauer es ein wenig gelassener aufzufassen. Nichtsdestotrotz kochte das Zelt, und die vier Finnen lieferten eine gewohnt energievolle Show ab. Die Setlist (die mir zufällig vor die Kameralinse lief =;-)): Pitch black cloud, Drop dead Casanova, Threat letter typewriter, Semi-eternal flame/Undo, Bad luck charm, Black Euro, Protector, So cold, We might fall apart, White flag, Headphones, Zugaben Bay of Biscay und Stun Gun.

Hot Water Music zogen dann wieder viele Zuschauer vor die Open-Air-Bühne. Die Band hat ja einen gehörigen Kult-Faktor, der mir allerdings bislang verborgen blieb. Zünden konnten sie bei mir nicht, aber das Publikum hatte Spaß.

Als letzte Band im Zelt dann eine gewisse Kuriosität: Long Distance Calling aus Münster. Die fünf Musiker kommen nämlich ohne Sänger aus, spielen also reine Instrumentalmusik! Das ist auf jeden Fall “eigen” – wenn auch in meinen Augen nicht wirklich mitreißend.

Monsters of LiedermachingIch entschied mich also doch fürs Parallelprogramm, nämlich den Soundcheck der Monsters of Liedermaching an der Hauptbühne! Ja, bei denen gehört auch der Soundcheck schon zum Programm… wobei das echte Konzert natürlich noch um einiges besser ist. Wie auch Amplifier hatten die Monsters allerdings mit dem Fluch des “Midnight specials” zu kämpfen, denn viele Zuschauer hatten sich schon in ihre Schlafsäcke verabschiedet. Und die verbleibende Zuschauermenge wurde auch immer geringer, je mehr der Regen zunahm… völlig verständlich. Weniger verständlich war dafür, dass das Publikum im Laufe des Auftritts immer lauter wurde. Genial! Wie immer: Die Monsters sind einfach die Besten! Und der Regen störte kaum, es wurde halt trotzdem gefeiert. Immerhin waren wir so nicht nur das beste Publikum, sondern auch das sauberste! Und Fred und Totte ließen es sich nicht nehmen, mit uns mitzuleiden, und setzten sich an die Bühnenkante in den strömenden Regen… (wo natürlich nicht nur der Regen landete, sondern auch das gesamte Wasser vom Bühnendach – GANZ so schlimm war’s also im Publikum gar nicht *g*)

SchlammIn jedem Fall war das ein wunderbarer und perfekter Abschluss fürs Mini-Rock 2011! Es war nass, es war schlammig, es war eklig – aber die Musik hat begeistert, die Organisation hat gestimmt, und auch wenn das Mini-Rock für mich diesmal irgendwie nicht mehr typisch Mini-Rock war, so ist es meilenweit davon entfernt, ein anonymes 08/15-Festival zu werden, sondern es ist einfach was ganz Besonderes, was hoffentlich noch lange in dieser Form stattfinden wird!

05-06.08.2011 – Photos Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)

Sunday, August 7th, 2011
05-06.08.2011 – Photos Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)

05-06.08.2011 Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)

Saturday, June 25th, 2011
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Mini-Rock-Festival
Zum siebten Mal schon findet dieses Jahr wieder das Mini-Rock-Festival in Horb statt. Im letzten Jahr war der Name eigentlich ein wenig irreführend, denn das Festival ist in den letzten Jahren stark gewachsen und hätte daher mittlerweile mindestens den Namen Medium Rock verdient (wobei es von den auftretenden Bands ja schon lange – und irgendwie zurecht – als Maxi Rock bezeichnet wird). Und der Ausbau des Festivals geht weiter! Die Besucherkapazität wurde zwar ein wenig verringert, dafür wird es in diesem Jahr aber erstmals zwei Bühne geben, was fürs Publikum heißt: keine Atempausen mehr! Bands verpassen muss dadurch aber keiner, da die Bühnen abwechselnd bespielt werden. So gibt’s diesmal also durchgehend Musik auf die Ohren und keine langatmigen Umbaupausen mehr.

Und die Musik? Ein klein wenig zurückgeschraubt haben die Organisatoren dieses Jahr – was allerdings nicht verwunderlich ist, da der letztjährige Headliner Fettes Brot kaum zu toppen war. Aber auch dieses Jahr ist einiges geboten – als Headliner sind Friska Viljor und Hot Water Music dabei, im Zelt sind Prinz Pi und Long Distance Calling die großen Namen. Sehr vielversprechend auch Disco Ensemble, die schon 2008 voll und ganz überzeugen konnten, und La Vela Puerca, einer der Headliner von 2006. Blackmail sind nach 2006 und 2008 sogar schon zum dritten Mal dabei. Und als Abschluss des Festivals gibt’s in der Nacht zum Sonntag noch die Monsters of Liedermaching als Late Night Special – besser geht’s nicht!

Im letzten Jahr zog das Mini-Rock-Festival auf ein neues Gelände; problematisch war dort allerdings, dass Park- und Campingplätze getrennt und nur über einen Shuttle-Verkehr erreichbar waren, was beim Veranstalter Kosten und bei den Besuchern Unmut verursachte. Dieses Jahr gibt es einen weiteren Umzug auf ein neues Gelände, und Parken, Campen und Feiern wird wieder in unmittelbarer Nachbarschaft stattfinden können. Hoffen wir, dass dieses Gelände sich bewährt und das Mini-Rock ein neues festes Zuhause gefunden hat!

Die Fakten: 05.-06. August (Warm-Ip-Party am 04. August). Tickets kosten 46,50 Euro (Tagestickets 23,00 Euro für den Freitag und 26,00 Euro für den Samstag); Camping kostet 8 Euro inkl. 5 Euro Müllpfand – billiger geht’s kaum. Infos zum Line-Up gibt es hier.

Festivals 2011

Monday, May 30th, 2011
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Der Sommer steht vor der Tür (genauer gesagt schickt er schon seit ein paar Wochen die ersten Vorläufer vorbei, wie schön!), das heißt, es ist höchste Zeit, sich endlich mit den Sommerfestivals dieses Jahr zu beschäftigen und zu entscheiden, welche einen Besuch wert sind!

Letztes Jahr verbrachte ich neun Wochenende am Stück auf Festivals und Konzerten – das war schön, das machte Spaß, es war aber auch seeeeehr seeeeeehr anstrengend. Daher für dieses Jahr der Vorsatz: weniger Festivals! Das war anhand der ersten Bestätigungen der großen und kleineren Festivals nicht schwierig. Problem nur: Festivals haben es an sich, dass die Bands erst nach und nach angekündigt werden und das Line-Up sich daher immer mehr verbessert… Und das Resultat: Die Festivals dieses Jahr sind mindestens so vielversprechend wie letztes Jahr, und ich fürchtevermute, ich werde auch diesen Sommer wieder im Freien mit Krach auf den Ohren verbringen…

Also, hier mal (für mich und Euch) ein kleiner Überblick über die relevanten Festivals diesen Sommer!

Rock am Ring/Rock im Park, 3.-5. Juni

Los geht’s am Himmelfahrtswochenende mit Rock am Ring und Rock im Park. Hier fand ich das Line-Up zu Beginn sehr sehr schwach. Mittlerweile aber? Echt nicht übel! Von den Headlinern ist zwar nur System of a Down so richtig mein Fall, aber unter den kleineren Bands verstecken sich einige Perlen, so dass es einem ganz sicher nicht langweilig wird. Besonders stark ist natürlich der RiP-Samstag und RaR-Sonntag mit – für mich – durchgehend tollem Programm. So toll, dass ich sogar über eine Tageskarte nachdenke… System of a Down allein wären es schon wert, und dann noch DIESES Vorprogramm? Mal gucken. Auf jeden Fall war das hier schon mal ein schönes Beispiel dafür, wie ein Line-Up wachsen kann!

Southside/Hurricane, 17.-19. Juni

Ein wenig im Gegensatz dazu das Southside (und Hurricane) dieses Jahr. Hier treffen die Headliner (bis auf die Chemical Brothers) komplett meinen Geschmack, dafür ist bei den kleinen Bands eher wenig dabei, was mich anlockt. Natürlich Kaizers Orchestra, wegen denen ich auch hinfahren werde, aber sonst? Eher dürftig, finde ich. Und da ich ja insgesamt absolut kein Southside-Freund bin (Klartext? Okay: Das Southside ist das am schlechtesten organisierte Festival hierzulande, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis etwas Ernsthaftes passiert, denn es gibt einfach kein Sicherheitskonzept. Siehe hier.), wird es daher bei mir nur der eine Tag werden, nämlich der Samstag. An dem natürlich die Chemical Brothers Headliner sind. Kashmir spielen am gleichen Tag – und zwar parallel zu Kaizers. Juchhe. Na ja, Southside halt. =;-)

Rock a Field, 26. Juni

Vom Rock-a-Field-Festival in Luxemburg hatte ich bisher noch nie gehört. Dieses Mal wurde ich darauf aufmerksam, weil Bullet for my Valentine dort spielen. Und woah, was ist denn das für ein Line-Up? Für EINEN Tag? Nicht schlecht, echt nicht schlecht. Die Gefahr ist natürlich, dass sich die Auftrittszeiten überschneiden und man nur die Hälfte der Bands zu sehen bekommt, aber auch das wäre noch die Anfahrt wert. Nur schade, dass es ein Sonntag ist, ein Samstag wäre praktischer; dennoch glaube ich, das kann ich mir nicht entgehen lassen!

Sonnenrot, 15.-16. Juli

Im Juli geht es dann weiter mit dem Sonnenrot. Das Line-Up des letzten Jahres war unglaublich stark – daher ist klar, dass das kaum getoppt werden kann. Bisher fehlen im Programm noch ein Headliner und ein Co-Headliner; daher ist es schwer, das diesjährige Line-Up wirklich zu beurteilen. Der erste Blick ist jedoch nicht allzu vielversprechend, zumindest was die Bands angeht. Bis auf wenige “Feier-Bands” wie Bonaparte, Russkaja und die Ting Tings (und natürlich Kettcar, für diejenigen, die mit denen etwas anfangen können – da gehöre ich nicht dazu), ist es doch eher durchwachsen. Was aber nichts heißen muss – ich habe das Sonnenrot letztes Jahr sehr positiv empfunden, da die ganze Atmosphäre sehr schön war und man wunderbar neue Bands kennenlernen konnte. Und genau DAS geht ja nur, wenn man die Bands nicht schon alle kennt!

Happiness, 15.-16. Juli

Am selben Wochenende wie das Sonnenrot findet in Schwann bei Pforzheim das Happiness-Festival statt. Die beiden Festivals sind natürlich nicht zu vergleichen, da das Happiness doch sehr viel kleiner ist. Wobei sie sich mit Sum 41 dieses Jahr aber auch einen ziemlich hochkarätigen Headliner geangelt haben! Für mich sind natürlich Disco Ensemble der Grund, da hinzuwollen, und dazu gibt’s noch Yakuzi und eine Handvoll weiterer namhafter Bands. Sehr sehr vielversprechend! Leider ist bei solch lokalen Festivals immer ein wenig die Gefahr, dass die Dorfjugend aufläuft und Alkohol viel wichtiger ist als die Musik. Mal sehen. Einmal war ich bisher dort, das war vom Programm super und vom Publikum durchaus machbar, wenn auch nicht perfekt. Ich bin gespannt, wie es sich mittlerweile entwickelt hat.

Slottsfjell, 14.-16. Juli

Und gleich noch ein Festival am selben Wochenende: das Slottsfjell-Festival in Norwegen. Ich war vor zwei Jahren dort, und das Festival ist wunderschön. Für Norwegen sehr groß, für deutsche Verhältnisse ist das aber immer noch sehr familiär. Dazu aber richtig professionell aufgezogen, was man bei kleineren norwegischen Festivals nicht immer behaupten kann. Aber es passt alles: die Lage, die Organisation, das Publikum, die Verkehrsanbindung – nur das Programm, das passt für mich dieses Jahr leider gar nicht. Kaizers Orchestra sind die einzige Band des Festivals, die mich interessiert – die spielen dafür aber auch gleich zweimal, einmal als Headliner, einmal ein “Privatkonzert” für ein Handvoll Ticketgewinner. Nettes Konzept, aber das restliche Programm reißt das leider nicht raus. =:-( Na ja, nächstes Jahr dann vielleicht wieder?

Eier mit Speck, 29.-31. Juli

Wo wir schon bei Kaizers Orchestra sind: Die spielen auch beim Eier mit Speck-Festival in Viersen. Den Namen kannte ich (den vergisst man ja nicht, wenn man ihn mal gehört hat *g*), sonst hatte ich mich mit dem Festival noch nie beschäftigt. Aber ein Blick aufs Line-Up sagt: nicht unspannend! Natürlich kann man hier kein 1A-Line-Up erwarten (ich meine, Kaizers sind Headliner =;-)), aber für ein kleines Festival kann sich das durchaus sehen lassen. Neben ein paar altbekannten Bands sind einige dabei, von denen man mal den Namen gehört hat, aber sonst noch nichts – ich erwarte hier also ein schönes “Neuentdeckungs-Festival”. Das werde ich mir sicher nicht entgehen lassen! Ich muss mich nur noch zwischen einem Tag und dem ganzen Festival entscheiden…

Mini-Rock-Festival, 5.-6. August

Das Mini-Rock hat sich im letzten Jahr zum “Mindestens Medium wenn nicht fast schon Maxi”-Rock entwickelt, ist dabei aber geblieben wie es war – sehr positiv! Dieses Jahr zeigte sich dann, dass sie den Stand vom letzten Jahr wohl nicht halten könnten. Kein Wunder, Fettes Brot als Headliner waren schon eine Nummer, die sich nicht leicht wiederholen lässt! Daher habe ich sehr skeptisch aufs Line-Up geschaut und hatte das Festival für dieses Jahr innerlich schon abgehakt. Nachdem nun aber noch Disco Ensemble und die Monsters of Liedermaching bestätigt wurden, wendete sich das Blatt… und hey, La Vela Puerca sind auch dabei, sowie ein ganzer Haufen “oh den Namen kenne ich, die wollte ich immer schon mal angucken”-Bands. Also, beide Daumen nach oben, und dabei werden sie noch ganz fest gedrückt, dass das Festival auch ohne einen Headliner wie Fettes Brot das Niveau halten kann!

Prima leben und stereo, 5.-6. August

Einziges Problemchen für mich mit dem Mini-Rock: Am selben Wochenende spielen Kaizers Orchestra in Freising bei München beim Prima leben und stereo. Von dem Festival hatte ich vorher noch nie etwas gehört, und ich muss auch gestehen, dass ich beim Line-Up mehr Fragezeichen vor Augen habe als sonst etwas. Aber auch hier gilt: Kann man nicht mit z.B. dem Mini-Rock vergleichen, da das ein völlig anderes Level ist. Mein Gefühl sagt, dass das hier wohl ein schönes, familiäres, kleines Alternativ-Festival ist. Und zwar mit Kaizers als Headliner. Was will man mehr? Also, außer Sonnenschein und guter Laune an dem Wochenende, versteht sich. =:-)

Taubertal/Open Flair/Rocco del Schlacko, 11.-14. August

Mitte August dann DAS Festivalwochenende des Jahres. Ich verwende das Taubertal jetzt einfach als Synonym für Taubertal, Open Flair und Rocco del Schlacko, obwohl sich das Line-Up der drei Festivals natürlich geringfügig unterscheidet. Das Rocco ist klar “abgeschlagen” mit weniger Bands (dafür ist es aber auch kleiner und billiger), das Open Flair hat noch ein paar Extra-Schmankerl (wie die Busters), und das Taubertal – nun ja, das ist halt das Taubertal und damit eh immer toll. =:-) Und das Line-Up? Nun ja. Draufgucken, staunen, jubeln sag ich da nur! Für mich sind wahnsinnig viele Bands dabei, die ich unbedingt sehen will. Jetzt muss ich mich nur noch für eins der drei Festivals entscheiden… wobei das Taubertal natürlich klar vorne liegt, denn: Es ist halt das Taubertal!

Open Air Gampel, 18.-21. August
Das Open Air Gampel hatte ich bisher kaum auf dem Schirm, und es ist ja auch von Süddeutschland aus nicht gerade “um die Ecke”. Das Line-Up macht die Reise allerdings wert! The Offsping und die Guano Apes sind Bands, die ich sonst noch nirgends im diesjährigen Festival-Line-Up gelesen habe, und zusätzlich gibt es noch NoFX, Skunk Anansie, Chemical Brothers, Simple Plan, Seeed und die Baseballs – von den “kleinen” Highlights, allen voran natürlich Kaizers Orchestra, aber auch Katzenjammer und Russkaja, mal ganz abgesehen. Und Schweizer Festivals sind ja sowieso immer was Tolles, ganz grundsätzlich.

Rått & Råde, 1.-3. September

Mein letztes Sommerfestival 2010 war das Rått & Råde in Stavanger, ein tolles Erlebnis. Dieses Jahr werden Kaizers dort spielen. Das restliche Programm ist zurzeit noch ziemlich unklar… ich hoffe aber auf ein paar richtig tolle Ergänzungen, denn da würde ich gerne wieder hin. Mal sehen, was sich ergibt.

Vermutlich habe ich jetzt noch das ein oder andere Festival vergessen und übersehen, was ich dieses Jahr erwähnenswert finde – das wird dann einfach im Nachhinein ergänzt. Für sachdienliche Hinweise bin ich dankbar! Fakt ist aber auf jeden Fall: Das wird ein lauter und anstrengender Sommer! Ich freu mich drauf! =:-)