Jetzt also das letzte Ärzte-Konzert für dieses Jahr – juchhu! (Ähem… *g* Ich glaube, ich werde nie wirklich Tourer bei die Ärzte. Und ausnahmsweise endet eine Tour, ohne dass ich auch nur ansatzweise ein Tourloch befürchte. =;-))
Konstanz stellte sich als überraschend nah heraus – dennoch war ich aufgrund von Trödelei und Stau erst gegen halb drei vor Ort. Aber schon um drei wirklich am Stadion! Also, auch wenn viele über die Organisation gemeckert haben, von mir ein klares Daumen hoch. Denn einen Busshuttleservice, bei dem man keine zwei Minuten warten muss, um in einen Bus reinzukommen, der außerdem nichtmal total vollgestopft ist, das ist schon klasse. Auf dem Rückweg musste man natürlich etwas warten, aber auch da lief alles sehr gut organisiert und koordiniert ab. Insgesamt also echt klasse!
Ich kam also mitten im Deichkind-Auftritt rein. Und die waren schon sehr unterhaltsam! In der prallen Sonne wurde mir dann aber auch schnell klar, dass ich den Wettervorhersagen vielleicht doch hätte Glauben schenken sollen (aber hey, nach zwei Wochen mit arschkalten Festivals bin ich dann doch lieber vorsichtig). Deichkind hab ich mir trotzdem erstmal fertig angesehen, bevor ich dann mal im Schatten diversen Leuten hallo sagte. Die Plain White T’s sah ich mir dann von hinten an, und ich erkannte die Lieder vom Highfield sogar wieder. Also, nicht übel die Band, aber live jetzt auch nicht so umwerfend, dass ich sie mir mal “richtig” angucken müsste…
Danach kamen dann Bad Religion – die Helden meiner Jugend! Sie sahen aus wie immer, sie wirken auf der Bühne so total gelangweilt wie immer, und der Sound war zumindest vorne echt grausig. Spaß gemacht hat’s trotzdem, auch wenn ich nur die Hälfte der Lieder kannte und sie Generator nicht gespielt haben. =;-)
Iggy und die Stooges hab ich dann größtenteils ignoriert, weil ich langsam dann doch mal was Essbares brauchte und die Essensbeschaffung äußerst chaotisch ablief. Zuerst brauchte man Bons – okay, da hatte ich Glück, da bis zu den Stooges die Schlangen doch deutlich kürzer geworden waren. Oder genauer gesagt standen die Leute alle an der einen Hälfte des Bon-Standes an, während an der anderen Seite die Verkäufer drauf warteten, dass bei ihnen auch mal jemand was kaufen will. Herdentrieb ist praktisch, wenn man nicht mitmacht. =;-) An den Essensständen selbst herrschte dann das heillose Chaos bzw. das Recht des Stärkeren. Na ja, wenn’s ums Essen geht, kann ich mich zum Glück gut durchsetzen. *g*
Den Rest vom Iggy-Konzert fand ich dann stinklangweilig, das hat mich so gar nicht gepackt. Die Stinkefinger im Publikum hätten trotzdem nicht sein müssen. Aber das kennt man ja von Ärztefans… *seufz*
Dann war es Zeit für die Ärzte, und sie begannen (10 Minuten zu früh!) mit “Stick it out/What’s the ugliest…”. Yippieh! Und das war nicht die einzige Überraschung in der Setlist – statt Ägypter wurde in Blumen diesmal Lest die Prawda eingebaut, vor dem halben Lovesong spielte Rod tatsächlich mal Lady, nach der Zugabenpause gab es Zum Bäcker (wenn auch in drei verschiedenen Tonarten gleichzeitig *g*) und am Ende, als DÄ einfach noch nicht von der Bühne runterwollten, den Anfang von Vorbei ist Vorbei in einer a-cappella-Version, Dauerwelle vs. Minipli und Gute Nacht. =:-)
Kurz zusammengefasst also: Ein tolles Abschlusskonzert! Das einzige, was ein bisschen gefehlt hat, waren die Streiche der Crew – aber die haben sie ja schon in Berlin abgeliefert.
Sonst hab ich gar nicht so viel zu berichten, auch wenn eigentlich viel gequatscht wurde. Beim Angeber gab’s gleich ein richtiges Wettrennen rund ums Schlagzeug, als außer Bela auch noch Farin und einer von der Crew mitliefen. Nordic Walking wurde abgefeiert mit diversen Sprechchören (“Ein Nordic Walking, es gibt nur ein…”). Wir mussten diverse Klatscharten ausprobieren, inklusive oben, unten, vorne, hinten, links vom Kopf und in Kooperation mit dem Nebenmann. Wellen gab es auch, z.B. bei Unrockbar, jedesmal dann, wenn das Wort “unrockbar” fiel. Bei Pflegeleicht antworteten die Männer mit “Danke”, daraufhin die Frauen mit “Bitte, gern geschehen” (Zitat Bela: “Nee, ich war mir sicher, das traust du dich nicht!”). Klappte aber nicht, die Frauen waren zu leise, und lauter kriegt man sie dadurch, dass man sie kreischen lässt. Und das klang dann auch recht überzeugend. Statt Zugabe sollten wir die White Stripes singen, und zwar mit dem Text “Bela, Rod und Farin” – gute Idee, aber da wollte das dann plötzlich keiner mehr singen?!? Nu ja, vielleicht, weil Bad Religion sich vorher über die Plain White Stripes lustig gemacht hatten. =;-)
Perfekt wurde kurzfristig in “Warum kann’s nicht pervers sein” umgedichtet, und daraufhin sang dann FU den ersten und Rod den zweiten Teil, bevor Bela wieder übernahm. Aber vorher wurde noch ausgetestet, in welcher Version man das Lied denn spielen sollte. Ska und Rockabilly wurden von Bela nicht so gern gesehen, und beim Publikum kam eh die Slayer-Version am besten an. *g*
Vorm Grafen wurde es dann sentimental – Bela erklärte, dass das die beste Tour seit 10 Jahren gewesen wäre. Worauf Farin zu ihm hinlief und ihm ein Küsschen auf die Wange drückte. =;-) Und bei Zu Spät machte Bela (nachdem er lange erklärt hatte, dass er Farin diesmal ja ganz sicher NICHT ins Wort fallen würde) FU auf Knien einen Heiratsantrag. Den der dann allerdings ablehnte, denn schließlich hat er ja seinen Willi (der Willi, der Willi, der Willi…). Nebenbei wurde Rod noch als Bassisten-Arschloch bezeichnet, kriegte das aber nicht wirklich mit. Dafür gab’s dann später von Bela noch sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz in Form eines dicken Kusses.
Ja, ja, sie lieben sich also wirklich. =;-) Sehr schönes Abschlusskonzert! Und hätten sie nicht um viertel nach elf wirklich von der Bühne gemusst, wäre das sicher noch eine ganze Weile weitergegangen… *gg*