Berlin

20010622 Die Ärzte (Berlin)

Friday, June 22nd, 2001
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Fotos

Die Saarland-Front in Berlin… Anfang des Jahres hab ich laut gelacht, als das vorgeschlagen wurde. Aber nu ja, ich habe auch gelacht, als ich das mit dem Sziget in Ungarn gehört habe. Und ich fürchte, den Lacher bezüglich Japan werde ich auch noch bereuen… =;-)

Aber zum Thema. Wir fuhren also mit vier SLFlern nach Berlin. Morgens um 8 ging’s los, dementsprechend tot waren wir natürlich auch, als wir ankamen… aber egal, endlich in Berlin und nur ganz wenig Zeit, also mußte natürlich alles schnell gehen.
Die Wohnung war spitze, ein Vierbettzimmer mit Küchenzeile und Bad, und das richtig schön zentral und für 30 Märker pro Kopf und Nacht… Und trotzdem mußten wir keinen Ausflug nach Polen machen! =;-)

Dann ging’s los, erstmal am Alexanderplatz was essen und dann gleich an die Wuhlheide. Heute wollten wir alle vorne rein, und waren auch früh genug da, so daß wir ‘ne super Ausgangsposition hatten. Das einzig Negative dabei war, daß Andy uns genau im Blickfeld hatte… nu ja, seit dem Interview hält er uns glaub ich für völlig verrückt. Aber egal… =;-) Wobei er aber wirklich nicht ständig mit dem “Neuen” über uns hätte lästern müssen… *grummel*

Dann kamen die Beatsteaks, und da das Konzert ja auch für sie ein Heimspiel war, war die Stimmung natürlich spitze. Bela, Farin und Rod standen während des ganzen Auftritts an der Seite der Bühne und beobachteten das Geschehen. Und dann gab’s plötzlich eine kleine Setlist-Änderung der Beatsteaks… sie spielten “Bravopunks”! Und zwar richtig gut. Und wer an der Seite der Bühne stand, konnte auch die Reaktion von Farin und Bela sehen *g* – sie zeigten den Beatsteaks das “Zeichen des Punkrock”, nämlich den Stinkefinger… =;-)
Dann wurde wieder ausgiebig gesurft, diesmal auf ‘nem echten Surfbrett statt einem Gitarrenkoffer wie sonst. Und schon war’s vorbei und wir warteten auf die beste Band der Welt.

Diesmal gab’s wieder die “normale” Setlist, also die von Bielefeld, Kelkheim, Bonn, … Ich kann mich an keine besonderen Änderungen erinnern, außer, daß DÄ diesmal die Bullenstaat komplett vergessen haben.

Und zum Thema “vergessen” fällt mir ein, daß ich diesmal mal wieder nicht viel berichten kann. Alzheimer… (Schönen Gruß an den Rest vom Punkrock-Kindergarten! *lol*)

Aber dann gibt das hier halt wirklich mal ‘nen kurzen Bericht, dafür wird’s morgen umso ausführlicher… *g*

Zu Beginn wurde erstmal gelobt: Dies wäre das erste Konzert, bei dem die Leute auf den Rängen schon zu Beginn des Konzerts und freiwillig aufstehen.
Aber auf den Rängen sitzen ja eh nur die Eltern…
Übrigens war laut Bela auch seine Mutter da… “aber die ist einiges gewöhnt”! =;-)

Der “Tagesspiegel” wird übrigens schreiben, daß DÄ deutlich erwachsener geworden sind – erst im 8. Lied kommt zum ersten Mal “ficken” vor!

Während des ganzen Konzerts hielt ein Typ in der Mitte ein rotes T-Shirt mit Aufschrift “Farin, fick mich!” hoch. Das wurde natürlich kommentiert… *g* Farin: “Mußt Du mich hier so bloßstellen?”
Und das Thema kam dann auch wieder bei Rock Rendezvous auf. Farin wußte ja schon, wer diese Nacht sein Partner sein würde… “Du kommst mit zu mir nach Haus, dann zeig ich dir den kleinen Farin und du mir den kleinen Klaus!”
Bela wollte in Berlin aber lieber jemand anderen ficken… *g*

Die Toten in der Leichenhalle kamen diesmal aus der DDR – und dann kam FDJ-Punks! Huch. Doch ‘ne interessante Änderung in der Setlist…

Bela stachelte uns mittendrin immer wieder zu “Halt’s Maul und spiel!”-Sprechchören an. Das war aber auch nötig… *g* Obwohl es halt schon recht unpraktisch ist, wenn die Sprechchöre dann gerade bei “FaFaFa” kommen! =;-)

Radio brennt wurde ungefähr wie folgt angekündigt: “Berlin hat die größte Dichte an Bullen. Wie man auch dort sieht” – “dort” war der Hang, auf dem eine ganze Horde von Polizisten, BGSlern oder was auch immer rumstand… Bela: “Nee, das sind gar keine Bullen, das ist Rammstein, die haben sich verkleidet!” Und dann kam irgendwas mit “brennen”. Was genau, krieg ich leider nicht mehr zusammen. Aber der Spruch war hart!

Bei “Manchmal haben Frauen…” gab’s diesmal eine tolle Überraschung: Mittendrin kam Diane von den Lemonbabies auf die Bühne und sang ihren Part! Dabei war sie “an’s Kreuz geschlagen”, fragt mich nicht, warum…

Natürlich war auch das Madonna-Konzert mehrfach Thema. Aber bei DÄ waren ja deutlich mehr Leute da.

Mittendrin gab’s natürlich auch den obligatorischen “Hey Ho”-Nachschrei-Teil. Wobei es Farin aber nicht gefiel, daß das Publikum die Fragen einfach nachplapperte, schließlich sollten die Fragen beantwortet werden…

Beim lustigen Astronaut sollten diesmal “alle Ärzte-Fans” singen. Nu ja, doch, das war recht laut… *gg*

Nach “Ein Sommer nur für mich” meinte Farin, daß winken ja einfach ist – draufhauen ist viel schwerer. “Aber ihr seid viel mehr als die!” Hoffen wir’s…

Statt “Zugabe” sollten wir diesmal – im Andenken an Sahnie – “Ottomotor” rufen. Denn Zugabe ist ja langweilig, Ottomotor ist viel besser…

OK, und das waren auch schon meine letzten Erinnerungsreste vom ersten Berlin-Konzert. Nicht viel, geb ich zu, aber egal – das Konzert war spitze! Und ich stand mal wieder so richtig schön weit vorne, hoffentlich sind die Fotos was geworden…

Nach dem Konzert gab’s dann ellenlange Diskussionen, was man jetzt noch tun könnte. Und dann haben wir uns tatsächlich überreden (zwingen? *gg*) lassen, doch noch in’s Enzian mitzukommen… Okay, ich gestehe, es war ziemlich lustig. Und teilweise auch feucht-fröhlich… =;-)
Ab fünf Uhr morgens fahren übrigens die U-Bahnen wieder… *g* … weiterlesen!

28.03.2000 Die Ärzte (Berlin, SO36)

Tuesday, March 28th, 2000
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Ich weiß immer noch nicht, wie ich dazu komme, für eine unbekannte Band quer durch Deutschland zu fahren, aber “Die Zu Späten” sollten nun mal in Berlin spielen und das kann man ja gleich mit einer Erstbesichtigung der Hauptstadt verbinden. Nicht eingeplant war dabei natürlich, daß gewisse Leute negativen Einfluß auf das Wetter zu haben scheinen und es so den ganzen Tag aufs Heftigste regnete…
Folgerichtig waren wir bereits klatschnaß als wir gegen 18 Uhr am SO36 eintrafen. Die Zeit bis zum Einlaß reichte dann gar nicht, um alle Bekannten zu begrüßen, aber dafür war ein Platz in vorderer Reihe sicher. Bevor wir uns aber am Hauptact des Abends erfreuen konnten, mußten wir erst mal die noch unbekanntere Vorband “Essen auf Rädern” über uns ergehen lassen. Campino, Breiti & Co. hatten nur eine Stunde Zeit, um allen richtig einzuheizen, aber sie machten ihre Sache wirklich gut. Wider Erwarten gab es keine Buhrufe, so daß man vielleicht auf weitere Zusammenarbeit von Berlin und Düsseldorf hoffen kann.
Auch die Leute von der Security kamen schon von Anfang an auf ihre Kosten. Sie mußten nicht nur die zahlreichen Stagediver bändigen bzw. animieren, sondern entfernten auch geheimnisvolle Kapuzenmänner (“Visum für Goetheburg” – nähere Hinweise erbeten!) effektiv aus dem Publikum.
Nach einer kurzen Umbaupause (Käse & Wurst mußten schließlich in Position gebracht werden) kamen gegen Viertel zehn endlich Torsten, Horst und Dieter auf die Bühne. Wie sich dann herausstellte, handelte es sich bei den Dreien um eine sehr gute Coverband der “besten Band der Welt”. Dabei covern sie nicht nur Melodien und Texte, sondern auch die genialen Ansagen der berühmten Vorbilder. Nach dem Beginn mit Dauerwelle vs. Minipli und vor allem Westerland war die Stimmung sofort da. Steffi (alias Dieter) und Angelika (alias Horst) schaukelten sich gegenseitig hoch, während das Publikum förmlich zu zerfließen begann. Erster Höhepunkt war dann der Publikumswettstreit um den Karaokekönig. Es traten Arian und Caro an. Eigentlich wollte Arian auch noch Bass spielen, aber Horst verteidigte mutig sein Instrument. Trotzdem konnte sich Arians Version von “Du willst mich küssen” durchaus sehen lassen. Caro, selbst noch nicht die Älteste, setzte hingegen auf “Geschwisterliebe”. Sie konnte mit einer konsequent auf weibliche Sicht umformulierten Version glänzen, die großen Anklang fand. Folgerichtig gewann sie damit auch den großen Hauptpreis, einen… Nun ja, wir wollen doch nicht gleich alles verraten!
Nach einer kurzen politischen Einlage (Bullenstaat, Opfer), ging es dann mit Teddybär, Wilde Mädchen und dem Roten Minirock weiter.
Eine Setliste konnten wir nach dem Konzert leider nicht ergattern, daher gibt’s hier auch keine exakten Angaben darüber, welche Stücke genau gespielt wurden. Es waren jedenfalls ziemlich viele…
Die Zu Späten heizten uns natürlich ordentlich ein, wobei wie bei ihren Vorbildern auch viele Stücke komplett umgewandelt wurden, sowohl textlich als auch musikalisch. Bei “Außerirdische” z.B. wurde der Text komplett verändert (“plötzlich landete ein Schulhof im Gras”!?!), “Grace Kelly” begann in einer genialen Ska-Version. Bei “2000 Mädchen” lag die komplette Band vor Lachen am Boden, nachdem Dieter den Text etwas modifiziert hatte (Thema “ficken” und “klein”…) =;-)
Aber irgendwann waren dann auch die Zu Späten am Ende ihres Sets. Zum Glück konnten wir sie aber noch dazu bewegen, ein paar Zugaben zu spielen! =;-) Und plötzlich kam Dieter (oder war es Steffi?) an den Bühnenrand und gestand: “Wir haben Euch belogen!” Großes Entsetzen unter den Fans – was war passiert? Horst ergänzte: “Wir sind schwul.” Darauf wollte Dieter jetzt eigentlich nicht hinaus, sondern er bestätigte daraufhin den Verdacht, der wohl schon in einigen Fans keimte, und erklärte, daß sie gar keine Ärzte-Coverband sind, sondern die echten Ärzte (und Farin konnte endlich die “scheußliche pinke Perücke” abnehmen)!
Da brach unter den Fans großer Jubel aus und für uns hatte sich der Trip nach Berlin doch noch _richtig_ gelohnt =:-).
Als das geklärt war, konnten die drei dann ihren Hit “Elke” anspielen. Es hat zwar ein Weilchen gedauert, da Farin erst noch “We are sailing” unterbringen mußte, aber dann folgte eine tolle Version von Elke. Teilweise war das Lied kaum noch zu erkennen… dann gab es noch ein kleines Abzählspielchen (Farin: “auf” Wir: “dem” Farin: “Fried” Wir: “hof” usw. bis Farin merkte, daß es so nicht aufgeht und wir das Ganze nochmal andersrum anfangen durften…)
Die Ärzte starteten noch eine Aktion “Ärtze-Fans gegen Frischluft” und widmeten der Frischluft das nächste Lied: Schunder-Song. Endlich mal ‘ne gute Aktion, denn wer braucht auf einem Konzert schon Frischluft… =;-)
Irgendwann mußten DÄ dann aber wirklich zum Ende kommen. Es folgte noch das Lied, das einer sehr guten Ärzte-Cover-Band den Namen gegeben hatte: “Zu spät”. Auch hier gab es wieder einige Textveränderungen, die dann auch gleich schauspielerisch umgesetzt wurden: (“Eines Tages werd’ ich mich rächen, ich werd’ mich auf deinen Penis erbrechen.” – und Bela rannte zu Farin…)
Danach kam dann natürlich noch “Gute Nacht”, und weg waren sie.
Insgesamt gab es relativ wenige Ansagen (dafür aber umso bessere Textverunstaltungen!), aber das lag wohl vor allem daran, daß DÄ nunmal nicht die volle Zeit hatten, da “Essen auf Rädern” ja auch schon gespielt hatten und das Publikum dementsprechend fertig war. Aber das fiel absolut nicht negativ auf, und obwohl das Ärzte-Konzert mit zweieinhalb Stunden relativ kurz war, es war trotzdem genial! … weiterlesen!