01.-03.06.2012 Die Ärzte (Wuhlheide, Berlin)

June 6th, 2012
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Es ist Tradition: Die Ärzte spielen in Berlin in der Wuhlheide, und ich bin dabei! Zum ersten Mal 2001, zusammen mit meinen Saarländern – tagsüber Sightseeing, abends Punkrock-Kindergarten im Enzian, und das zweite Konzert habe ich einfach mal mitgeschrieben. Warum auch nicht. *g* 2004 war ich dann mit einer Freundin in Berlin, die nicht mit zu den Konzerten kam, dafür hab ich auf den Konzerten dann liebe Bekannte getroffen, und das Enzian wurde durch die Milchbar ersetzt. 2008 gab’s gleich zwei Wuhlheide-Wochenenden – das zweite war unspektakulär, aber das erste war das schönste überhaupt. Strahlender Sonnenschein, 30°C, Schlafen im Bungalowdorf quasi direkt neben der Bühne, viele liebe Leute, eine Spartakiade, und auf dem Heimweg dann die Frage, ob man mit einer Goldenen Schallplatte im Handgepäck durch die Flughafen-Sicherheitskontrolle kommt. (Kommt man problemlos. *g*)

Ich erinnere mich noch ganz genau an einen Konzertmoment dieses Wochenendes: Ich stand auf dem Rang, DÄ spielten “Lasse red’n”, FU schrie: “Hände hoch!” Und die ganze Wuhlheide riss die Hände in die Höhe und fing an zu klatschen, es war überwältigend, und mir liefen Freudentränen übers Gesicht bei der Erkenntnis, dass man ja irgendwie ein Teil davon ist, ein kleines Rädchen im Getriebe, und wie wunderschön das ist.

Nun ja. Mittlerweile hat mich das Getriebe überrollt, bei diktatorischen “Hände hoch!”-Befehlen denke ich an Klatschvieh, und ich weiß, dass andere Bands meine Liebe sehr viel mehr verdient haben als die Gurken™ aus Berlin. Und dennoch: Es ist die Wuhle. Es ist Berlin. Und ich werde auch nächstes Mal wieder dabei sein, ganz egal wie wuppe mir die Band bis dahin sein wird.

Wir waren wieder im Bungalowdorf. Viele von damals, ein paar Neue, ein paar Unbekannte, und es war toll. Das Wetter war scheiße, arschkalt, aber immerhin hat es nur am letzten Abend geregnet. Ich war alleine da, aber nie alleine, die Nächte waren lang und laut und feuchtfröhlich (und arschkalt). Und abends ging es in die Wuhle, Treffpunkt vorne links auf der Tribüne, um die Gurken™ anzugucken. Also, eigentlich um sie abzufeiern, aber nein – das hat bei mir nicht so ganz funktioniert. Am ersten Abend war ich mehr als ernüchtert: Das Konzert war nicht schlecht, so kann man es nicht sagen. Aber für die Wuhle? Ich mein, DIE WUHLE?! Die Wuhle war tot. Selbst bei Zu spät waren nicht alle dabei, und auch sonst bei keinem der Lieder. Bei allen neuen Lieder war GAR NICHTS los. Und nein, das lag nicht am Publikum, sondern an der Band. Die wurden einfach nicht richtig warm. Na ja, war ja auch arschkalt… Bezeichnend fand ich dabei, wie sie es am Ende nicht schafften, Zu spät auf die 15 Minuten zu strecken, die sie noch übrig hatten. Der Grund dafür war nämlich, dass – gleich zu Beginn der Improvisiererei – Bela und Farin sich gegenseitig ins Wort fielen, beide danach den Kopf einzogen à la “oh je, jetzt isser sauer” und danach einfach nicht mehr reinkamen. Und so waren sie dann 10 Minuten zu früh fertig.

Am nächsten Abend war es besser – sowohl von dem, was die Band ablieferte, als auch von meiner Stimmung. Wobei letzteres durchaus auch am Pegel gelegen haben könnte, ähem. =;-) Aber auch objektiv betrachtet wirkte das Konzert flüssiger. Das Strecken am Ende ging aber wieder genauso schief – nicht ganz so offensichtlich diesmal, und dafür gab es dann noch ein zusätzliches Lied zum Zeitschinden, aber auch hier merkte man wieder, dass es einfach nicht rundlief. Ich hab (zumindest in der Wuhlheide) vorher noch nie bemerkt, dass der Zeitdruck und der strikte Curfew die Konzerte beeinträchtigt.

Der letzte Abend war dann völlig verregnet und dementsprechend nicht nur arschkalt sondern auch noch klatschnass. Dennoch, ich empfand das Konzert eigentlich als das beste der drei – und ja, auch das “Zu spät”-Problem konnten sie diesmal lösen, indem sie einfach gar nicht probiert haben, das Lied durch Improvisationen zu strecken. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung! Dennoch gab’s für mich die klare Erkenntnis: “Manchmal ist es Zeit weiterzugehen…” Doch, auch diese eine Liebe geht zu Ende, und obwohl das Konzert eigentlich toll war, war ich mit den Gedanken ständig woanders, und mich hat es eigentlich nicht wirklich interessiert. Schade, aber so ist es nun mal. Und es tut erstaunlich wenig weh…

So, aber nach so viel Rumphilosophiererei jetzt doch noch ganz kurz und knapp ein paar Details, die mir im Gedächtnis geblieben sind. Es sind für drei Konzerte sehr sehr wenige, das liegt aber einfach daran, dass ich vor lauter Bungalowdorf nicht dazu kam, mir Notizen zu machen. Und so ein Gehirn funktioniert ja auch nicht so gut, wenn’s arschkalt ist. =;-)

  • Es gab zwar nicht so viele La Olas wie früher, aber ein paar dann schon – sehr eindrucksvoll fand ich ja die Zeitlupen-La-Ola. Die Aufsteh-La-Ola hingegen war doch eher unspektakulär.
  • Am letzten Tag war das Publikum bunt wie nie, durch die ganzen Regenklamotten. Sah lustig aus. Warum Rod das Publikum ständig (an allen Tagen) als Königspinguine bezeichnete, wurde mir aber nicht ganz klar.
  • Die Setlist enthielt ein paar kleine Überraschungen, aber nichts wirklich Spektakuläres. Zitroneneis wurde am ersten Abend an- und am zweiten Abend komplett gespielt, Popstar hatte ich auf dieser Tour noch nicht zu hören bekommen, Revolution auch nicht, Geh mit mir war auch eine nette Überraschung. Es gab aber nichts, was einen umgehauen hätte, weil man es so gar nicht erwartet hätte.
  • Immer noch grausam: Waldspaziergang mit Folgen. Die Choreo mit T-Shirts in der Luft rumwirbeln mag nett aussehen, der Gesang tut aber simpel und einfach weh.
  • Und M+F ist nicht viel besser – warum spielt Farin den Anfang ganz alleine?! Das klingt furchtbar dünn. Und außerdem noch falsch. Nee, das funktioniert einfach nicht.
  • Der Vier-Töne-Test ist übrigens von Hurt geklaut. Äh ja. Und natürlich ist Hurt von Johnny Cash, schon klar.
  • Gott ist Berliner! Zumindest, wenn Bela gerade nicht auf der Bühne zu sehen ist, aber trotzdem ins Mikro spricht und sich als Gott ausgibt. *g*
  • Bei Tittenmaus übernahm Bela die Gitarre, Farin den Bass und Rod das Schlagzeug. Wo Rod dann natürlich auch das Publikum beglückte und Sticks schmiss. Das wurde Bela aber schnell zu bunt: “Hey, das sind meine Stöckchen!!”
  • Am letzten Abend spielten die Hosen parallel bei Rock am Ring – und nachdem auch an den anderen Tagen schon einige Hosen-Sprüche vor Schrei nach Liebe fielen, spekulierte Bela, ob DTH wohl gerade dasselbe Lied spielen würden wie DÄ.
  • Viele Sprüche gingen komplett unter, weil sie irgendwo zwischen Bühne und Publikum verloren gingen. So machte Farin z.B. irgendwann eine Anspielung darauf, dass es am Sonntag ja das ganze Konzert über nicht dunkel sein würde. Aber das schien kaum jemand im Publikum mitzubekommen, und ähnliche Sachen gab es mehrfach. Keine Ahnung, ob das an Band oder Publikum lag, und ob es sowas früher nicht gab oder ob es mich nur nicht gestört hat…
  • Bei Dinge von denen kamen FU und Bela einmal als Waldorf & Statler raus, einmal als Nonne und Priester. Letzteres hatten sie ja bei Rock im Park schon mal gemacht, das fand ich also nicht allzu kreativ (auch wenn’s gut aussah), ersteres könnte man seeeeehr gut als Selbstironie auslegen… *hüstel*
  • Mehrfach wurden bei den Konzerten Bengalos gezündet – woraufhin Bela einmal anmerkte, dass das Konzert jetzt wohl wiederholt werden müsse. Aber ohne Publikum natürlich. Geisterkonzert. *lol*

Wie gesagt, nur ein paar Kleinigkeiten, aber wofür gibt’s Mitschnitte… *g*

Und das Fazit des Wochenendes: Es war toll! Die Wuhle ist toll, das Bungalowdorf ist toll, die Leute sind toll. Die Gurken™ sind mir wuppe. Ich werde mir sicher noch die Konzerte, für die ich Karten habe, ansehen, aber bei der nächsten Tour (so es eine geben wird) werde ich die Anzahl der Konzerte wohl drastisch reduzieren. Die Wuhle wird aber ganz sicher wieder dabei sein! Und zwar bitte wieder im Bungalowdorf mit denselben Leuten. Und besserem Wetter – erwähnte ich schon, dass es arschkalt war? =;-)

26.05.2012 Die Ärzte (Köpi-Arena, Oberhausen)

May 27th, 2012
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Na bitte, es geht doch…

Nach dem doch sehr enttäuschenden Tourauftakt in Zwickau nun also mein zweiter Versuch für diese Tour, beim zweiten Oberhausen-Konzert. Was hatte ich erwartet? Nun ja, ich hatte mir schon ein deutlich besseres Konzert erhofft, dazu natürlich ein echtes Bühnenbild und eine abgestimmtere Setlist. Ich hatte nicht erwartet, dass ich komplett geflashed und glücksstrahlend aus dem Konzert komme – klar, wäre natürlich die Optimal-Version gewesen, aber mir war klar, dass es dafür doch SEHR viel brauchen würde.

Meine Erwartungen wurden auch erfüllt – das Konzert war deutlich flüssiger, deutlich stimmiger, die Setlist war ein wenig abwechslungsreicher (auch wenn mir immer noch mehr alte Lieder fehlen). Es gab ein Bühnenbild – nicht so aufwendig, wie man es erwarten könnte, aber absolut akzeptabel. Die Stimmung im Publikum war super, deutlich besser als in Zwickau. Und die Gesamtqualität war um Klassen besser. Ich fand das Konzert gut; es kommt aber lange nicht in die Nähe meiner “Top-Ärzte-Konzerte”. Aber das wäre zurzeit auch eher schwierig, glaube ich.

K.I.Z. waren wie erwartet grottig – allerdings nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Die Ansagen waren diesmal fast schon niveauvoll, verglichen mit dem einen Festivalauftritt, den ich von ihnen gesehen habe, und ihrem Interview für die Prawda. Zum letzten Song “Hölle” kam dann auch Bela auf die Bühne, aber er schien sich nicht wirklich wohl zu fühlen…

Dann war es nach nur einer halben Stunde Umbau Zeit für DÄ. Los ging es gleich damit, dass (nach den ersten drei Liedern, versteht sich) Farin feststellte, dass wir sie ja eigentlich fürs Konzert gar nicht brauchen und wir einfach selber singen könnten. Klappte auch, und das wurde dann auch am Ende noch mal aufgegriffen, als DÄ eigentlich fertig waren, das Publikum aber noch nach Westerland verlangte. Das sollten wir dann einfach selber singen, was auch super klappte – bis zu der Stelle, wo die Strophe weitergeht, wo alle aber immer in den Refrain übergehen. Pff…

Interessant fand ich, dass das erste Lied, was so RICHTIG Reaktionen im Publikum zog, “Ein Lied für dich” war. Vorher, bei den neuen Stücken, war weitaus weniger Begeisterung da. Na, was sagt uns das…?

Vor “Deine Schuld” (*rolleyes*) bekamen wir noch kurz “We will rock you”, weil Bela auch mal mit nur ein paar Tönen eine Reaktion vom Publikum bekommen wollte. Der Unterschied: Das Lied ist nicht von ihm… =;-)

Gequatscht wurde deutlich mehr, Publikumsinteraktion gab’s auch – das lag also wirklich an der Unsicherheit zum Tourauftakt, dass das in Zwickau fehlte. Aber nun ja, warum machen sie es dann nicht wie andere Bands und spielen vor der Tour ein paar Warm-up-Gigs? Da erwartet man dann etwas ganz anderes als beim Tourauftakt… *seufz*

Jedenfalls gab’s La Olas – auch wenn FU da offenbar einen gewissen Maulkorb bekommen hat. =;-) Laut Bela macht er sich jedoch super als Diktator. Er braucht nur noch eine kleine Südseeinsel, wo er das auch ausleben kann. Oder er macht es wie gehabt beim Konzert – indem er z.B. dafür sorgt, dass bei “Zu spät” nicht mitgeklatscht wird, sondern stattdessen “Klatsch! Klatsch! Klatsch!” gerufen. *lol*

An Überraschungen in der Setlist gab es “Mein kleiner Liebling” und “Tittenmaus” (beide wurden zwar bei anderen Konzerten der Tour schon gespielt, aber ich hätte nicht erwartet, dass sie es fest in die Setlist schaffen) – mit diversen Nostalgie-Momenten: Bela erzählte von seinem alten VHS-Player. Mit Fernbedienung. An einem Kabel. In der Niebuhrstraße 38b – womit sie dann auch offiziell das Geheimnis der Tourshirts lüfteten.

Dann gab es die Live-Premiere von “M&F”, was auch recht gut funktionierte – kennt man ja auch anders beim ersten Mal, ne? *hüstel* Ich muss aber auch sagen, dass die anderen neuen Lieder, die gespielt wurden (deutlich weniger als in Zwickau) mittlerweile auch besser klangen. Sogar Captain Metal.

Als Deko gab es zwei Videowände, die aber nicht von Beginn an verwendet wurden, sowie ein paar “Licht-Würfel”, die ganz nett eingesetzt wurden. Und es veränderte sich immer wieder das komplette Bild, was es abwechslungsreicher machte. Die “Bassdusche” (Rods Bassverstärker wurde immer weiter “aufgemotzt”, bis er wirklich drunterstehen konnte) war ein ganz netter Gag, aber ich fürchte, dass sich das schnell abnutzt. Beim halben Lovesong wurden auf der Videowand durchgehend Fotos von bekannten Paaren eingeblendet, das kam sehr gut an – auch wenn es sich für die Band seltsam anfühlen muss, wenn das Publikum plötzlich und aus dem Nichts anfängt zu jubeln, nur weil auf der Leinwand gerade Beavis & Butthead (oder wer auch immer) auftauchen. *g*

So, eigentlich wollte ich doch nur einen kurzen Bericht schreiben… *hüstel* Fazit: Es war ein schönes Konzert, es hat Spaß gemacht. Nach München fahr ich aber trotzdem nicht, dafür hätte ich richtig begeistert sein müssen…

16.05.2012 Die Ärzte (Stadthalle, Zwickau)

May 17th, 2012
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Tourauftakt der “Das Ende ist noch nicht vorbei”-Tour. In Zwickau – ach ja, da war doch was, letztes Jahr… 90 Minuten, fliegende Becher, Sitzblockade. Diesmal also wieder Tourauftakt, diesmal nicht Laternen-Joe sondern DÄ, und ja: normale Konzertlänge!

Zum ersten Mal seit langem schreibe ich nur einen Konzertbericht, fühlte mich beim Konzert nicht verpflichtet, mitzuschreiben, mitzudenken, vorzuarbeiten für die Nacharbeit. Yay! Aber: … nee. Das war nichts. Das war überhaupt nichts. Und ich weiß nicht, wieviel davon einfach am Tourauftakt lag, wieviel “Vorbelastung” ist und wieweit die Band sich wirklich, objektiv statt subjektiv, verändert hat. Also jetzt die geballte Kritik…

Nein, ein DÄ-Konzert muss nicht perfekt sein. Verspieler und Textvergesser gehören dazu, aber – in Maßen! Ich habe mich eigentlich durchgehend gefragt: “WAS haben die eigentlich zwei Wochen geprobt?!?” Weder die alten noch die neuen Lieder saßen, der Sound war absolut grottig, und Bela hat so gut wie keinen Text richtig auf die Reihe bekommen. Bei den alten Stücken hakte es größtenteils an Einsätzen, Übergängen und natürlich am Text, die neuen funktionierten live einfach nicht. Das lag einerseits an der Auswahl – die ruhigen Stücke, die eh kaum jemand so toll findet, werden natürlich nicht plötzlich live total abgefeiert werden… könnte man sich eigentlich denken. Andererseits auch an der Umsetzung. Wie, der Waldspaziergang ist live nicht singbar? So eine Überraschung aber auch… Für Farin schien es tatsächlich eine Überraschung zu sein; mittendrin wechselte er dann von Kopfstimme im Refrain auf “Kraft”, aber das wird er nicht länger als ein paar Konzerte durchhalten… Captain Metal wurde gespielt, MUSSTE gespielt werden, war aber eine ziemliche Enttäuschung. Bela spielte zwangsläufig im Sitzen, in seinem eigenen Tempo, Farin und Rod suchten sich ihrerseits beliebige Tempi raus – Gratulation, dass sie nicht völlig auseinandergefallen sind. Farin an der Gitarre bemühte sich, aber es klang furchtbar leer – und falsch noch obendrein. Tja. Das HABEN sie vermutlich geprobt, aber nicht wirklich erfolgreich… zeiDverschwÄndung – nun ja, hat nicht so wirklich interessiert, und die Live-Umsetzung war auch höchst fragwürdig. Der Schlumpf-Teil im Refrain wirkte einfach nur albern, der Gesang war schlecht, und Farins “aber es gibt doch nichts Besseres zu tun” mit Antwort von Bela: “Als was? Als was denn?” (FU: “Das weiß ich doch nicht, ist dein Lied!”) erinnerte mich ganz furchtbar an Hollys “Keiner versteht mich, Alter!” – und sorry, aber das geht ja nun mal gar nicht, wenn Bela Farin auf die Ebene eines Musizier-Untertans stellt…

Soviel zum Musikalischen. Die Setlist: äh, hallo? Quasi nichts Altes, von Zu spät und Ist das alles mal abgesehen… Dafür haufenweise Lieder vom neuen Album (was natürlich absolut okay ist), viel Jazz ist anders, und sonst nur mal hier und da ein einzelnes Liedchen; da kam keinerlei Nostalgie auf. Los ging’s mit Ist das noch Punkrock, Bettmagnet und Tamagotchi – hrmpf. Nee, das ist kein Punkrock mehr…

Was fast schon weh tat, war die Betretenheit auf der Bühne – einige Lieder, allen voran Sohn der Leere und Das darfst du, zogen absolut NULL Resonanz im Publikum, und man konnte Bela und Farin (Rod hab ich nicht gesehen ;)) ansehen, wie unangenehm ihnen das war. Klar, das kann man sicher auf den Tourauftakt schieben; man muss ja erst mal ausprobieren, was funktioniert und was nicht. Aber man kann es auch so auslegen, dass sie einfach den Kontakt zum Publikum verloren haben und sich das durchaus vorher hätten denken können – wenn sie nicht der Meinung wären, dass das Publikum eh ALLES abfeiert, was sie tun.

Sehr bezeichnend auch die Situation gegen Ende, als Bela und Rod anfingen rumzuimprovisieren: “Wir spielen jetzt die Suite aus Tabaluga und Lili!” Farin, völlig perplex, dachte offenbar, dass das ein wirklich existierendes Lied wäre, merkte mehrfach an, dass er da nicht mitmachen kann, weil er es nicht kennt, und stand blöd und völlig fehl am Platze rum, bis die beiden dann wieder aufhörten. Tja, ist ja auch SEIN Metier, das Rumimprovisieren, da haben die anderen beiden sich fernzuhalten – oder wie?! Heieiei, ein Herz und eine Seele, die drei…

Zu Beginn des Konzertes wurde das Publikum konsequent gesiezt – was aber spätestens bei “Ihre Schuld” (*rolleyes* da half es auch nichts, dass der Anfang rückwärts gespielt wurde…) allen auf den Keks ging. Bela beschloss dann, dass wir ihnen doch das Du anbieten sollten, alle waren erleichtert, und es folgte der beste Spruch des Abends – nicht wie sonst fast immer von Rod, sondern diesmal vom Publikum. Bela: “Und wie heißen Sie?” – Publikum: “Zwickau!” GEIL!

Das war’s aber auch schon so ziemlich mit Interaktion. Keine La Olas, keine Chöre, keine Aufforderung zum Hinsetzen – klar, das kann man auch alles auf den Tourauftakt und die dementsprechende Nervosität schieben. Genau wie ich davon ausgehe, dass es bei den kommenden Konzerten auch noch eine Bühnendeko geben wird – nicht nur ein paar Verstärker, Schlagzeug und Mikros vor weißem Vorhang. Aber ganz ehrlich: Auch die Leute, die beim Tourauftakt dabei waren, haben 38 Euro Eintritt gezahlt. Und dafür war das Gebotene doch SEHR SEHR schwach. Und DÄ waren sich dessen voll und ganz bewusst; Farin traute sich am Ende nicht mal, DÄ als Beste Band der Welt zu bezeichnen. Zu Recht. Bzw. eben zu Recht nicht. *seufz*

Ich bin SEHR gespannt, wie sich die Konzerte in den nächsten Tagen verändern werden, und ich hoffe sehr, dass sich an Setlist sowie an der musikalischen Darbietung noch EINIGES tun wird und DÄ am Ende vielleicht sogar ihre (Zusammen!-)Spielfreude wiederfinden… =:-/

Gampel 2011

February 25th, 2012
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Toll war’s am Gampel 2011! Ein kleiner Rückblick:

Concert summary 2011

December 31st, 2011

It’s the end of December! So it’s time for another “concerts of the year” blog entry, looking back at all concerts of 2011! And a little outlook on 2012 of course…

Let’s start with the statistics: I saw 49 concerts this year – less than I had expected before I counted, but still quite a lot. Count in the literature reading (of a rock musician *uhem*), the four Sonny musicals and one WWE event, and I’m at an average of more than one concert/event per week again… *argh* No wonder I was kinda tired of concerts and especially festivals a few times this year!

Yep, especially festivals: I attended 10 festivals this year, one in early June (Rock im Park), on in mid June (Southside), and the rest in the seven weeks from mid July until early September. OK, I only attended one day for half of the festivals, but that still leaves five full festivals with LOTS of great music! And temperatures between 5°C and 30°C, thunderstorms and waterfalls, mud, and sunburn as well.

For the first time, I “worked” as photographer at some of the festivals and spent the first three songs of each band in the aisle in front of the stage. It was fun, no doubt, but I found out it’s not really what I long to do. It’s nice once in a while, but I’ll rather concentrate on the music instead of taking pictures that I’ll never ever look at again (and that are too bad to make any money out of them – especially since I don’t plan to make money out of going to concerts instead of going there to enjoy the concerts!).

Of course, most of the concerts I saw this year where somehow related to Kaizers Orchestra – all in all, I saw them 20 times this year. *cough* That might sound boring, seeing one band over and over and over, but it’s not. I love their concerts, I can’t get enough, and for some reason I don’t get tired of seeing them. There were some weaker concerts of course, like the one in Gent or at Eier mit Speck, but then there were so many concerts where I had blinking hearts in my eyes after they went off and couldn’t stop smiling for hours afterwards. Hell, I was close to tears at Vega! Because of Kaizers, and because of the beautiful time I had with my tour- and travel companions. THANK YOU for the wonderful time!

Apart from Kaizers, I saw four concerts of Die Ärzte (ok, actually three were not Die Ärzte but Laternen-Joe, but… you know how it is), four of Itchy Poopzkid (including an amazing tour conclusion just a week ago), and four of Monsters of Liedermaching (and these four were all completely different).

The last years, I listed the “geographical dimensions” of my concert trips – that’s not really that impressive this year. I was traveling a lot, but not really that far… I guess the south-eastern point would be Wien or Graz, south-west would be Gampel (probably the best festival of the year! Even though Serengeti was also amazing, just way too cold and overshadowed by the shootings in Norway). North-west was Amsterdam and north-east probably Oslo, with Øya and the Spektrum concert.

Most impressive concerts? Hmm, that one’s always hard to answer. Especially since all concerts are so different… I already mentioned the Kaizers tour, and all in all, that’s probably my favorite. The most surprising concert for me this year was Fozzy in Copenhagen. Yes, in Copenhagen… I never traveled that far for a band I hadn’t seen live before. But it was SO SO SO worth it! They just blew me away. Newcomer of the year was definitely Kraftklub. I hadn’t heard about them before I saw them live at Serengeti, where I instantly fell in love with them. I saw them again at Mini Rock (another great festival I haven’t mentioned yet, but it should be mentioned because it started out as a tiny festival and has constantly grown over the years, without losing its great atmosphere) and then just a few weeks ago at a club show. The club show was so crowded it was hard to enjoy the concerts, but then, it was impossible to not enjoy it. They will make it big! No newcomer but someone I hadn’t noticed before is Wirtz – I saw him at Taubertal, was very impressed, loved his gig at Gampel as well and was a bit disappointed by his club show a few months later. But then, I didn’t know his songs well enough; I do love the album now that I have it. And finally, I must mention Xutos & Pontapés; a Portuguese band that actually played in Switzerland and Luxembourg this year, yay! Great concerts, and a great experience as well.

So, what’s coming up in 2012? Actually, I thought at a concert a few weeks ago (don’t remember which concert it was, it doesn’t really matter either): “OK, maybe I should cut back on concerts a bit next year; if I don’t see so many concerts, I might appreciate the ones I see even more.” Makes sense, right? Sounds like a plan, right?

Well, looking at my concert schedule for 2012 demolishes that plan, sort of. =;-) There’s already 31 concerts planned; 16 times Die Ärzte, 7 times Kaizers Orchestra (and they haven’t even announced their European tour yet…). Plus probably a few festivals – Mini Rock is pretty much set, Taubertal would be fun again as well, and the rest is up to the bands that will be playing.

Guess I will be busy next year as well. Happy 2012!

19.12.2011 Die Ärzte, XX-Konzert (Westfalenhalle, Dortmund)

December 30th, 2011
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Ein Konzert nur für Mädels… ähm ja. Okay. Man hat ja nicht die Wahl, zu welchem der Konzerte man geht, ne? Dazu nehme man dann noch einen großen Topf schlechter Stimmung, Weihnachts- und sonstigen Stress, schlechtes Wetter und fünf Stunden Anfahrt, die – natürlich – mit einem Stau beginnen. Hrmpf.

Nun ja. Insgesamt lief die Hinfahrt dann doch sehr gut, das Hotel war vielversprechend, und wir eröffneten den Abend in äußerst netter Gesellschaft im Kentucky Schreit Ficken (mit Rotkäppchen, versteht sich, schließlich ging’s zum Mädelskonzert!). An der U-Bahn-Station Westfalenhalle dann der erste Wow-Moment: ausschließlich Mädels auf den Rolltreppen. Bis auf die Schwarzhändler, die vergeblich versuchten, noch irgendwo einen Euro rauszuschlagen, höhöhö.

An und in der Halle setzte sich das alles dann fort. Bis auf ein paar Verkäufer und einige wenige Securities, die aber allesamt höchst amüsant verkleidet waren, echt nur Frauen! Und: eine tolle Atmosphäre. Gut, am Anfang fiel das nicht weiter auf, aber später im Konzert dann. Kein Gedränge, kein Geschubse, kein Gepöbel. Ich schlängelte mich nach dem Fotografieren von ganz hinten bis direkt hinter den Wellenbrecher vor, ohne mich irgendwo durchdrücken zu müssen und ohne auch nur einmal blöd angemacht zu werden. Nicht mal das Mädel, dem ich mich fast vor die Nase gestellt hab, hatte irgendwas dagegen; schließlich konnte sie ja trotzdem noch sehen. Trotzdem total ungewohnt, ich hätte echt ein paar böse Worte erwartet! *g*

Nach ein paar Liedern verriet uns einer der Securities (im Blümchenkleid *g*), dass wir noch vorne reinkönnen, wenn wir außenrum gehen. Gesagt, getan, und so standen wir wie immer vorne links, massenweise Platz, perfekte Sicht zur Bühne, yay!

Und obwohl ich ein absolut uninteressantes und mich null beeindruckendes Konzert erwartet hatte: Das war toll! Es war einfach ein sehr schönes Konzert. Endlich wieder die ärzte, so wie man sie kennt (oder zu kennen meint *seufz*) und liebt (oder mal geliebt hat…). Der Funke ist übergesprungen, die Setlist war toll, die Atmosphäre super. Man hat an der Publikumsreaktion kaum gemerkt, dass nur Mädels da waren (zumindest nicht mit Ohrstöpseln) – es mag ein wenig leiser und ein wenig höher gewesen sein, aber deutlich weniger auffällig, als ich es erwartet hätte. Toll fand ich dafür einige Reaktionen des Publikums: Sobald DÄ zu sehr ins Machohafte abrutschten oder wenn irgendwelche Sprüche einfach anderweitig daneben waren, gab es NULL Resonanz. Also nicht mal Buh-Rufe, sondern einfach Stille. Für die Herren auf der Bühne wohl nicht so angenehm, aber hey – endlich mal ein funktionierender Niveau-Checker… *lol*

Gut, mit den Herzchen, Federn, Luftballons, Konfetti und was weiß ich noch alles haben sie natürlich sehr sehr tief in die Klischee-Kiste gegriffen, und es waren viele Balladen in der Setliste, sowie außerdem noch tolle Hits wie Deine Schuld, Ist das alles und Manchmal haben Frauen (allesamt Hasslieder!), aber man muss ja auch mal Zeit haben, kurz ins Forum zu gucken (oder aufs Klo oder zum Bierstand zu gehen – wenn man denn ein Bändchen für den vorderen Bereich gehabt hätte). Das Reinschweben am Anfang hab ich aus dem Fotograben nicht mitgekriegt, den Hubschrauber am Ende fand ich doch ein wenig ZU dick aufgetragen, aber die knapp drei Stunden dazwischen waren definitiv toll. Und tanzbar. Aber warum Mädels in der Zugabenpause Fußball-White-Stripes-Chöre anstimmen, ist mir ziemlich unbegreiflich, ehrlich gesagt. *g*

Inhaltlich kann ich keine Details mehr aufzählen, dafür ist das Konzert jetzt doch schon ein wenig zu lange her. Und offenbar gibt’s ja wohl irgendwann eine DVD davon. Fakt ist, dass das Konzert richtig, richtig Spaß gemacht hat, was ich absolut nicht erwartet hatte. Woraus ich folgere, dass die drei es konzerttechnisch durchaus noch draufhaben und auch die Konzerte im kommenden Jahr wohl sehr unterhaltsam sein werden… =:-)

17.11.2011 Fozzy (The Rock, Copenhagen)

November 18th, 2011
17.11.2011 – Photos Fozzy (The Rock, Copenhagen)

Waaaah! You know these concerts where you feel absolutely unprepared going in, and then you are totally blown away afterwards??
Or wait, if you’re not a concert junkie, you might not know this feeling. =;-) So, to elaborate: Fozzy is a band I discovered rather late; only this year, actually. So I got several albums at the same time, liked them, but never really had the time to listen to them as closely as I would have liked. I expected them to be a good live band, so I kept an eye on the tour dates… but I was reasonable enough to NOT drive three hours to see them warm up for some other band – was it Accept? – this spring. Or wait, was that actually reasonable? Naaah, now I think: that was plain out stupid! Gosh, what the hell was that?! =:-D

But let’s back up. I decided to include a little stopover in Copenhagen on my way to Norway, to see Fozzy there. Everybody would consider that crazy, I did myself (yes, okay, I needed to stop over anyway – but only for an hour, not for a day… *g*). But well, Fozzy played at The Rock; The Rock is a cool venue, and I desperately wanted to check out Fozzy. However, I felt unprepared. I knew the songs somewhat, but basically only the hook lines, just like you know songs you’ve been listening to in the background, but never taken the time to REALLY check them out.

Didn’t matter. Didn’t matter AT ALL! Fozzy absolutely blew me away, and it was just an amazing night. Awesome! *speechless*

But I’m getting ahead again, let’s start in the beginning. I didn’t get the name of the first support band – their music was nice, but there were too few people in the audience, so everyone was listening, but nobody really… cared, I guess. Still, not bad!

The crowd got more involved with the second band, Sister. Or well, crowd… there weren’t really a lot of people there, it looked really empty. However, the ones that were there were enthusiastic! Seemed like there were a lot of Sister fans at the concert, because there was quite a bit of dancing and cheering in the front. I had pretty mixed feelings about their gig. First of all: the music was good. Really good! I liked it a lot. But then, their outfit?! What was this supposed to be? Horror punk? Death metal vampyre style? Hey, if I wanted vampyres, I would watch Twilight… =;-) Anyway, good music, good atmosphere in the audience!

And then it was time for Fozzy! I was really sceptical at that time. I mean, there were SO few people in the audience, and of course that meant that the audience really wasn’t very loud. And you know these big American bands, if they play in front of an empty hall that doesn’t make noise, and they are totally annoyed and just try to get done with their concert, right?
Right? Wrong! So totally wrong! Fozzy came on, the audience cheered as loud as possible (which wasn’t that loud), and from one second to the other, the band exploded on stage, the audience was blown away, and the concert started out like none of the support bands had managed even remotely. Uuuh…. waah! So much energy on stage, so much “we don’t care how many you are and if you don’t know us, but you’re gonna have fun now! We’re ALL gonna have fun now!” And oh yes, we had… =:-) It’s hard for me to really describe the concert – all in all, it was just amazing. Chris Jericho is the perfect front man and got the crowd absolutely excited. However, I was really surprised how fast I went from “oh my gosh, that is Chris Jericho there, three meters from me” to “wow, what a great band with a great front man”! =:-) And yep, it wasn’t only Chris, not at all. All band members were so involved, obviously having great fun on stage (which is always great to watch!), and they played a perfect concert. Chris’ singing might not be perfect, but then – who cares? With so much energy on stage you hardly notice. And if you do, well… just sing along loudly. Even if you’re unprepared and only know the hook lines…
SO impressive, I was really blown away. As you might notice, I can’t really express myself, except for: THIS WAS AWESOME!

So on the next tour, I KNOW that I have to go see a concert. Or two… I hope I won’t have to go to Copenhagen again to see them, but if I have to… I will.

I did not wait for an opportunity for a little chat or some pictures after the concert – maybe I should have, but then, I’ve seen it before that that ruins the magic of the concert. Maybe next time. So I’ll say it here instead: Thanks so much, Fozzy, for an amazing concert! =:-)

11+12.11.2011 Sonny (Stavanger)

November 13th, 2011

11/11/11 – St. Kaizers Day, or something like that! Apart from the new album and the Spektrum DVD, the Kaizers musical “Sonny” celebrated its premiere, and I definitely couldn’t miss out on that of course… here’s my report!
Now, I’ve written so many concert reviews – but how do you write about a musical? Well, maybe I should first note that I will stick to the term “musical”, even though Kaizers keep calling it “music theatre”. But I don’t really see the difference there… =;-)

I went into the show with high expectations, but with expectations that were probably impossible NOT to fulfill. I love musicals, I love Kaizers, so nothing could go wrong here. =;-) And that’s just how it turned out: I was absolutely flashed afterwards, totally impressed and amazed! However, I was very very glad to see the play two days in a row, because after the first time, I was quite “overwhelmed”. I can’t really say how much of this was due to the language and how much to the story; unfortunately, that’s hard for me to separate. Regarding the language, I was surprised how much I actually understood – in fact I got almost everything except for a few small skirmishes and jokes, but as long as there was only one person talking, I had no problem understanding – despite (or maybe because of? *g*) the west coast dialect. And of course the songs were familiar anyway (even though I have to admit that the lyrics of the old songs are the ones I know least, since I didn’t know Norwegian back then). However, the play involved a huge number of people and characters, which you had to recognize and keep apart, and there was a lot of story to keep up with. And that, in connection with the language, was pretty hard for me; I felt a bit like this was too much to keep up with at the same time, and I was lost in the storyline a couple of times. However, I found it interesting that Janove said lateron that it would be helpful to see the play more than once to really understand it … that’s absolutely true, and the second time I was able to fill in almost all of the “holes”, but that’s not really the sense of a theater play, right?! But then I can imagine that a Norwegian native doesn’t have the problems that I had, and that usually, it should be possible to understand the story the first time around. I guess I had a little disadvantage after all, language-wise… =;-)

Rogalandteater is tiny – well, at least if you compare it with German musical theaters. *g* I guess that it takes about 400 people. Of course there were lots of celebrities in the audience during the premiere, and probably a more “typical” theater audience. On the second day, the audience was noticeably younger. The stage was impressive – despite the very simple set design, with two stair structures that were used in different ways and various stage props. And in relation to the rather small auditorium, the stage seemed absolutely gigantic!

Also regarding the music, “impressive” is probably the word that fits best. Some of the Kaizers songs were hardly changed at all and just sung by the actors, others were very different from the original version. And many left a huge impression simply because of the amount of people on stage and because the context was so bombastic. Phenomenal! Wow! So you’ve heard the songs a hundred times, and suddenly they hit you again, as if they were all new … =:-) I was especially impressed by the versions of Bak et Halleluja and Ompa til du dør, which fit so perfectly into the mood of the play, and which were just absolutely impressive. And also Rullett, Dieter Meyers, Evig pint, and especially Drøm hardt were simply brilliant.

The actors are no trained musical singer, and this showed a little sometimes. But in general, this wasn’t negative, and it didn’t really matter that you could notice some weaknesses whenever the singing parts got really difficult. Quite the opposite; each actor used his or her own way of singing the songs, and this of course is really exciting because we know the songs only in the way that Janove (or Geir) sings them. The best singers by far were Vicente and Victoria, who both sing just amazing. Vicente shone with Dieter Meyers Inst, presented alone at the piano, and with a spine-tingling version of Evig pint, while Victoria was particularly impressive in Kvite Russer. (By the way: Can we please distribute the roles the same way at concerts in the future? So that we girls get to sing “lalala” and the guys get the “Kvite Russer” part? Thank you. *g*) Unfortunately, the main character number 3, Sonny, was a letdown regarding the singing, which I thought was really really sad. =:-( His “big moments” in the play are the beginning of Maestro and Kontroll på kontinentet – and both were just bad. This is a real pity, especially since Kontroll follows just after Maestro, so that the quality drops considerably from one moment to the other. What a shame! But that might be the reason why it is called “music theater” and not “musical”. =;-)

What I was wondering most about beforehand was how the songs would fit into the story. Would they really fit in “naturally”? Or would they rather be “pushed in” wherever there was an opening to put in a song? Well, I didn’t get to a final conclusion for this question… it’s something in between. Some of the songs fit really well, some pretty good (in these cases, a name or a line was changed to make them fit – like for example in Ompa til du dør), but some also leave the impression that they don’t really fit but there’s a constructed context, as if someone wondered how these songs could be included after all. Still, these songs aren’t out of place, they just don’t fit in naturally. A good example is probably the side story around Fader Martin and Fru Conrades – the two sing Bris and Di grind together, but both songs don’t contribute anything to the story. So it feels a bit as if the songs were put in to stretch the play and to give the main actors a little break. But I have to say here that this might just be my personal view – I know the songs very well, and therefore I interpret them in a certain way; perhaps you can understand them differently as well, so that they fit better into the context and contribute something to the story. So here we are back at the language problem. =;-)

So, let’s get to the story now. Here’s a clear SPOILER WARNING! If you want to see the play yourself and you want to be surprised, don’t read on … =;-)

About the story: The character that leads through the entire play is Lucifer. She acts as a kind of “storyteller”, but she’s also the one who transports death. She’s in the background of almost every scene.

Vicente, Victoria, and Sonny grow up together during the war, and they are part of the resistance movement Resistansen. Vicente (the leader of Resistansen) and Sonny become blood brothers, Vicente and Victoria are a couple, but Sonny loves Victoria as well – Victoria, however, can marry only one of the two of course, and that will be Vicente. Sonny manages to arrange a meeting with Resistansen’s biggest nemesis Monsieur Clavier. Vicente takes on the job to meet Monsieur Clavier, under the alias “Tony Fusciante”, and to dispose of him. However, “someone” rats on him and his gun is not loaded, so Clavier can overwhelm and capture him. Before Clavier does that, however, he forces Vicente to play a round of Russian Roulette, while he himself sings Rullett – in French! Absolutely brilliant. From now on, I always want this song in French. *g*

Victoria and Sonny return to Resistansen with the bad news that Vicente didn’t make it and is dead, and Sonny follows Vicente as leader of Resistansen. After years of torture at the hands of Monsieur Clavier (or rather his German torturer – “Ve know who you arr” – hilariously funny!), Vicente, who didn’t rat on Resistansen, is rescued by Monello. Monello tells him that Resistansen is going down, that Sonny took over everything (including Victoria) and that Vicente has a son who is raised by Sonny. Monello is shot on the run, and Vicente must cope on his own in a world that has changed. Nobody can tell him where to find Resistansen, and a “Dieter Meyer” has taken control. It turns out that this Dieter Meyer, also known as Maestro or Papa, is Sonny, who teamed up with Monsieur Clavier to form a huge mafia organization. So basically: Sonny, Dieter Meyer, Maestro, and Papa are all the same person! And Sonny is the “bad guy”! =:-o Helge’s comment after the play, when I, totally confused, stuttered something like “what, where, how – Sonny is the bad guy, what the hell…?” (Did I mention that I felt quite overwhelmed and didn’t really want to give any opinion about the play right afterwards, but instead think through it all again before I make up my mind, when suddenly Helge stood there and wanted to know what I thought? *g*): “Well, I knew that, of course.” Oh really? *g* Doesn’t really help me though, ’cause I have a solidarity problem here. Damn, I LIKED Sonny!!! *lol*

Anyway, back to the play. So we have the mafia organization Dieter Meyers Inst. with its leader Maestro/Sonny, who is also raising Vicente’s son Camille. Victoria still loves Vicente, but she’s married to Sonny and has to do what he wants. Vicente puts a good face on things, acts as if the past was forgiven and forgotten, and apparently joins forces with Sonny again. Sonny, in turn, remains suspicious (and righteously so) and repeatedly proves how mercilessly he steers his organization. For he is the Maestro! He divides the population into those who are submissively at his side and the “waste”, which ends up in the clutches of Dr. Mowinckel. Maybe the best scene of the play: Vicente gets an impression of the suffering of the “waste”, while they are singing Drøm hardt. Absolutely captivating and impressive! And right after that, Dr. Mowinckel comes on stage, funnily humming the Drøm hardt chorus, and stands in front of one of the “zombies” (yes, zombies, in the theater! *yeah*) that he has created and says “Eg har et spøkelse på min rygg”. *rofl*

In the end, there’s the showdown between Sonny and Vicente, because Sonny is demanding unconditional allegiance. He aims the gun at Vicente, a gunshot rings out – and Sonny falls dead to the ground. Not he has pulled the trigger, but Vicente’s son Camille. Vicente, Victoria and Camille are free, and at then end of the play, they all sing “Sonny” – but I have to say that this was something I couldn’t place at all. This is the perfect song to conclude, of course … but they just shot the bad guy, and suddenly he’s the good old blood brother again? This left me completely confused the first time; the second time I found it a bit more acceptable – as a sort of “completion”; this is how it once was, and now things are different. Still… quite confusing.

So well – I said there was “a lot of story”, didn’t I? =;-) That’s really the only criticism I have. There’s so much happening that you must be “on guard” every second to avoid being left behind. And I must confess, for me there are still a few small question marks left in the story … but I’ll still have the chance next weekend to fill in the “holes”. =;-)

And all in all I can only say: Awesome! Amazing! Fantastic! A completely new experience. And yet, totally “Kaizers”. So if you have the chance to watch this – definitely do so! And even if you don’t know Norwegian: It’s worth a visit just for the new versions of the songs already – not even mentioning the fact that a musical is always amazing and impressive, no matter if you can understand or not. =:-)
Yay, I want to see it again! And I definitely wouldn’t mind a second play, like Kaizers and Tore Renberg are hinting at already … *g*

08.11.2011 Katzenjammer (LKA, Stuttgart)

November 9th, 2011

Hmm… over the last couple of years, I saw quite a few Katzenjammer concerts, and I was always very enthusiastic afterwards. These girls are just so adorable, so lovable, the music is fantastic, and the concerts are incredibly fun. This time it’s the first time that this feeling was different. It’s hard for me to put my finger on the “why” or “how”. It’s not because of the girls! They were as lovely as ever, the music was great as well, but somehow it feels like… well, maybe they have outgrown me? Sounds weird, I know…

But: LKA was sold out. Or maybe not sold out, I didn’t check, but so crowded that you had to fight your way through to get to a place where you could enjoy the concert. The audience was rather old for Germany. In Norway, that’s one of the things I love about concerts: that I’m not the oldest one there, but that adults actually attend concerts. However, it’s different in Germany… So you have this huge crowd at the venue, and they applaud nicely after each song and nod their heads and… well, no “and”. That was it. No wild dancing, no jumping around, no partying to the Katzenjammer songs. And come on, these songs deserve it. This BAND deserves it! But no, the audience was quietly listening, clapping when a song was done, tapping their feet, nothing else. A grown-up audience, in a way.

I hate to accuse a band of selling out, of becoming mainstream – and I’m certainly not gonna do that for Katzenjammer. They didn’t sell out, they didn’t go mainstream, they didn’t do anything. Their music is just like it was, they are doing just what they used to do at concerts (even though I think they could use a break from touring – they did seem a bit tired at times). But obviously their music appeals to the mainstream audience, and these people come by to see a concert.

Which is great, don’t get me wrong! It’s fabulous to see all those people falling in love with Katzenjammer. And all in all, the show was really nice. It just wasn’t what I expect from a Katzenjammer concert. There, I want to start dancing during the first song and not stop until the last. And I would love the people around me to join. And not just stand there gaping. Too bad they did just that.

It seemed like this show was a “bad one”. I assume that most other Katzenjammer shows have a better crowd – judging from the band reaction and their “helplessness” when people just didn’t react at all. So no, I don’t blame Katzenjammer at all. I don’t blame anyone. It just felt a bit like I need to take a little break from Katzenjammer concerts in the future – to come back in a year or two and be blown away by their show again.

So: Takk for sist og ha det bra, Katzenjammer! =:-)

16.10.2011 Thees Uhlmann (LKA, Stuttgart)

October 16th, 2011
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Ich habe in den letzten Wochen die Konzertberichte hier ein wenig vernachlässigt, und dieses hier wird wohl auch kein klassischer Konzertbericht. Eigentlich möchte ich ja nicht Berichte und Blog-Einträge vermischen, aber irgendwie… geht es hier nicht anders, glaube ich.

Thees Uhlmann im LKA. Sein Album fand ich – wie alle Tomte-Alben – wunderschön, allerdings fiel es mir schwer, es musikalisch von Tomte abzugrenzen. Live wurde das schon klarer. Thees wirkte viel offener, lockerer, entspannter, und das zeigte sich auch in der Musik. Vielseitiger, leichtmütiger und weniger “nölig” – einfach toll! Er wolle uns nicht sagen, wie wir uns zu verhalten haben, und keine Circle Pits und Moshereien einfordern. Dafür dürften wir uns aber auch nicht beschweren, wenn er auf der Bühne rumtanzt (“Ich will mich nicht tanzen sehen, aber ich werde es gleich tun!”). Weitere Ansagen dürfen leider nicht berichtet werden, denn: “Ihr dürft es nicht weitersagen, dass das hier so entgleist ist…” Ach Thees, das kennt man doch, und es ist so wunderbar sympathisch und menschlich, dass man nur vor Freude grinsen kann.

Aber… dann ist da noch der dunkle Schatten, der über dem ganzen Konzert schwebt. Warum ist das da auf der Bühne “Thees Uhlmann solo”? Warum ist das nicht Tomte? Und was bedeutet das für die Zukunft?

Ich habe so viele Erinnerungen an Tomte, obwohl ich sie nur 10 Mal gesehen habe – für meine Verhältnisse relativ wenig. Das erste Mal in Hannover im Schwimmbad, ohne sie zu kennen. Beim Freiburger Zeltmusikfestival (“Ich will zurück nach Hamburg! Ich will zurück zu meinen Depressionen!”) und fünf Jahre später beim Ulmer Zelt, um 180° gedreht (“Ich bin so gut drauf! Happy Uhl!”). Mit mehr als einem Kloß im Hals beim Abschiedskonzert für Rocco Clein. Beim Open Flair, als die Sonne untergeht, während Thees Uhlmann “Das ist nicht die Sonne die untergeht, sondern die Erde die sich dreht…” singt. Mitten in einer anderen Tour im Stuttgarter Theaterhaus, wo mir bei “Geigen bei Wonderful World” die Tränen übers Gesicht laufen. “Ich lebe mich durch eines der schönsten Leben, mit den schönsten Songs der Welt…” JA!

Noch vor kurzem habe ich zu einer Freundin gesagt, dass das Ende zu einer Band dazugehört, dass ein Abschluss die Band “konserviert” und dass es daher ein Grund ist, sich wehmütig zu verabschieden, aber nicht zur Trauer. Und das empfinde ich auch genau so. Aber wie ist es, wenn der Abschluss fehlt und der Abschied als dunkle Wolke über sonst wundervollen Konzerten schwebt? Wenn man ein Konzert in vollen Zügen genießt, gleichzeitig aber fürchtet – ohne Gewissheit zu haben -, dass die alten Erinnerungen alte Erinnerungen bleiben werden und nicht mehr aufleben dürfen?

Das tut weh. Und bei einer Wahl zwischen Tomte und Thees solo würde ich Tomte wählen. Und auch das tut – nach einem so tollen Konzert – weh. Ich will beides, verdammt noch mal!!

Ach ja, und Thees: BITTE keine Gitarren schmeißen. Das kann auch mal schiefgehen. Und das tut dann erst recht weh – sogar als Zuschauer…