Das gibt es nicht. Das gibt es einfach nicht. Ich versteh nicht, wie sich eine Band jeden Abend auf’s Neue selbst toppen kann – das geht doch gar nicht! Dachte ich zumindest bis heute – aber es geht sehr wohl. Berlin war super, Leipzig und Fulda waren noch viel besser, und Köln war der Hammer!
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Konzerte
01.04.2000 Die Ärzte (Köln, Kantine)
Saturday, April 1st, 200020000330 Die Ärzte (Fulda, Kreuz)
Thursday, March 30th, 2000 Oh je… wie soll diese Tour enden?
Leipzig war absolut genial, und Fulda, nun ja, ich würde nicht sagen, daß es besser war, aber auf keinen Fall war es schlechter!
Wie schon bei den letzten Konzerten der Die Zu Späten kamen auch diesmal drei mir doch ziemlich vertraute Musiker auf die Bühne, die den Ärzten mal wieder zum Verwechseln ähnlich sahen. Und wie bei den letzten Konzerten stellte sich am Ende auch heraus, daß sie ihnen nicht nur ähnlich sahen! =;-)
Ganz zu Beginn meinte Farin, wir sollten nicht zu viel erwarten, denn Leipzig wäre wohl nicht zu toppen. Nun ja, das dachte er zu diesem Zeitpunkt! Aber um das gleich vorweg zu nehmen: Am Ende meinte Bela, es wäre das verdammt beste Konzert der Tour gewesen, und das kann sogar gut stimmen. Die Show selbst war zwar nicht besser oder schlechter als in Leipzig, aber das Publikum war doch etwas tanz- und mitsingbegeisterter.
So, jetzt aber zum Konzert. Nach den ersten paar Liedern (Dauerwelle vs. Minipli, Westerland, Ohne Dich, Angeber, Gute Zeit, Außerirdische – wie immer also) brüllten einige aus dem Publikum “Ausziehen, Ausziehen!”. Farin konterte sofort: “Da sieht man’s mal wieder. Egal wo wir bis jetzt waren, alles großte Städte mit Universitäten, nirgendwo hat jemand ‘Ausziehen’ gerufen. [doch! in Leipzig!] Aber hier in Fulda… na ja, keine Universität, aber dafür ein Bischof. Ist auch so, wenn der Papst kommt. Die Delegationen aus allen Ländern, die Spanier, die Franzosen, alle huldigen ihn, und dann die Leute aus Fulda: ‘Ausziehen! Ausziehen!’…”
Ziemlich bald kam dann auch schon die alltägliche Karaoke-Aktion. Eine männlicher Sänger war schnell gefunden, dieser wollte auch sofort loslegen, aber zuerst mußte ja noch eine Sängerin auf die Bühne geholt werden. Die erste wurde sofort zurück ins Publikum geschickt, da sie selbst sagte, sie könne die Texte nicht auswendig… Also wurde ein anderes Mädel gesucht, und – lange Rede, kurzer Sinn – nachher standen auf einmal zweie auf der Bühne. Nu gut, dann eben dreimal Karaoke!
Zuerst sang Stefan (?) “Elke”. Er lag zwar ungefähr zweieinhalb Töne zu hoch, aber das machte er durch gesundes Selbstvertrauen wieder wett. Farin fragte ihn gleich, ob er nicht bei ihnen einsteigen wollte… Stefan übernahm nämlich sofort die ganze Show, flitzte über die Bühne, schrie in jedes Mikro, das er finden konnte (da half Farin auch sein strenges “Das ist mein Mikro!” nichts…) und schleuderte sein T-Shirt ins Publikum.
Danach hatten es Isabelle und Frieda natürlich schwer, mit ihren Auftritten zu glänzen. Aber sie brachten sie trotzdem beide sehr gut über die Bühne! Isabelle sang “Opfer”, zwar ziemlich schrill, aber sehr textsicher. Frieda brachte DÄ dann fast aus dem Konzept, als sie sich “Micha” wünschte. Ehrlich gesagt fand ich die Begleitung etwas – nun ja – eigen, aber man konnte das Lied immerhin erkennen. Und Frieda schlug sich auch ganz gut, auch wenn sie den Einsatz verpaßte und das Mikro viel zu leise war.
Auf jeden Fall hatten die drei ihre Gewinne redlich verdient. Was es gab? Wird nicht verraten! Nur soviel – Farin meinte nach dem Konzert: “Jeder gibt 20 Mark, und die Gewinne müssen auf der Autobahn gekauft werden.”
So, was gab es noch auf dem Konzert? Bei El Cattivo verpaßte Bela komplett seinen Einsatz, bzw. er wußte nicht, welches Lied kommt… Omaboy wurde leicht abgewandelt in “Farinboy”… am Schluß gab es noch ‘ne A-Capella-Version von “Blue Suede Shoes” und “Paul” *grummel*… sie spielten “Blue Print” an … und ein ganz tolles Coverlied, nämlich “Tittenfetischist”, das nur leider ein bißchen lang war (ungefähr dreieinhalb Takte *g*).
Das Lied “Wilde Mädchen” widmete Farin dieses Mal Käpt’n Karg. Tja, wenn man ‘nen FC mit haufenweise minderjährigen Fans leitet, sollte man vielleicht nicht im Fernsehen auftreten… =;-))
Am Ende gab es dann zum ersten Mal auf der Tour (zumindest seit Berlin, vorher war ich nicht dabei) auch noch “Schwanz ab”. Rod war zwar nicht sehr begeistert und wollte eigentlich gar nicht mitspielen, und Farin sparte sich das Singen auch (wofür gibt’s schließllich das Publikum?), aber Bela hatte mal eine wohlverdiente Pause.
Viel zu schnell war das Konzert auch schon wieder vorbei. Beinahe hätten die drei noch ihre traditionelle Pyramide vergessen, aber Farin machte schnell noch eine 1-Mann-Pyramide, und weg waren sie mal wieder…
Was uns die Möglichkeit gab, uns schnell warm anzuziehen und vor dem Hintereingang in Lauerstellung zu begeben. Und wie erwartet tauchten DÄ auch relativ schnell auf, schrieben bereitwillig Autogramme, ließen sich fotografieren (aber den Finger auf den Blitz!!! *g*) und hatte sogar noch die Zeit, Fans zu verprügeln (nein, keine Anzeige bitte, es war alles lieb gemeint!) und auf nackten Hintern zu unterschreiben…
Ich hab auch ein ganz tolles Foto mit Farin gekriegt (wird gleich noch eingescannt). Die Entstehung war auch ganz witzig: Ich: “Krieg ich noch ein Foto?” Farin: “Wie heißt das Zauberwort?” Ich: “BITTE!!!” (Ich gebe zu, nicht sehr originell…) Farin: “Nee, falsch. ‘Arschloch’ wäre richtig gewesen. Aber na ja…” Und dann hab ich mein Foto doch noch gekriegt. Ich frag mich nur, wie er gucken wird, wenn ich ihn in Köln frage: Unterschreibst Du noch mein T-Shirt, Arschloch? =;-))
Der ganze Abend endete dann erst mal an der nächsten Autobahnraststätte. Aus irgendeinem seltsamen Grund waren an meinem Auto nämlich beide Scheinwerferlampen gleichzeitig durchgebrannt, und nachts fährt es sich nicht so gut ohne Licht… daher hatten wir noch genug Zeit, in der Raststätte die Gewinne in Augenschein zu nehmen und zu überlegen, was es wohl morgen abend in Köln zu gewinnen gibt. Mein Favorit war ja eine absolut ätzende Fell-Leder-Jacke, die wohl kein Mensch freiwillig anziehen würde. Aber mal sehen…
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20000329 Die Ärzte (Leipzig, Conne Island)
Wednesday, March 29th, 2000Wow, Leipzig rockt…
Das faßt diesen Abend wohl am besten zusammen, denn das Konzert in Leipzig war einfach nur genial, noch besser als Berlin!
Natürlich kamen wir viel zu spät (trifft sich ja gut… *gg*) in Berlin weg und mußten uns ordentlich beeilen, damit wir es noch rechtzeitig zum Konzert schafften, bzw. rechtzeitig eine Stunde vor dem Konzert, denn man will ja auch ‘nen guten Platz ergattern.
Den bekamen wir auch problemlos, ich schaffte es diesmal echt bis in die zweite Reihe, mit kleinen Leuten vor mir und direkt vor (bzw. unter =;-) ) Farin – ideale Ausgangsposition!
Da das Konzert live im Internet übertragen wurde (konnte ich leider nicht sehen… wann gibt’s das als Bootleg? Bin interessiert!), fing es relativ pünktlich um 20:15 Uhr an. Zuerst gab es eine kleine Erklärung, daß dieses Konzert ja in aller Welt zu empfangen wäre und die Ansagen daher multilingual sein müßten. Die Erklärung gab’s passenderweise auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Chinesisch…
Nu ja, und dann ging es so richtig los. Die Setlist war bis auf einige wenige Ausnahmen identisch mit der von Berlin (vielleicht krieg ich sie bis Ende der Tour mal irgendwann zusammen…).v Allerdings scheint sich mittlerweile die Sache mit dem Karaoke-Singen rumgesprochen zu haben – diesmal fanden sich zwei Leute, die ziemlich ungewohnte Sachen forderten. Trotzdem konnten sie die Zu Späten nicht aus dem Konzept bringen: Olaf, Tobi und Yoko spielten tapfer “Wie ein Kind” und “FDJ-Punks”, und das, obwohl letzteres Lied ja noch nicht mal von ihrer Vorbild-Band war!
Die Sängerin kam nur unter lautstarker Hilfe des Publikums halbwegs durch den Text und bei den “FDJ-Punks” konnten leider weder der Karaoke-Sänger Jens noch der Die-Zu-Späten-Gitarrist den Text so richtig, aber die Stimmung war trotzdem super. Und natürlich gab es auch wieder einen tollen Hauptpreis, nämlich… nee, das verrate ich nicht!
Diesmal wurde es sogar richtig politisch: Nicht nur, daß die drei “FDJ-Punks” spielten, nein, sie gingen auch mehr oder weniger ausführlich auf Kohl’s Spendenaffäre ein (“Ist das alles?” fragt Kohl beim Spendensammeln, Helmut Kohl wird böse enden, denn er sammelt zu viel Spenden). Als das Publikum “Erwin” forderte, fragte der Gitarrist verwirrt: “Moment, hieß der nicht Erich?” =;-), womit er sich beim einheimischen Publikum wieder sehr beliebt machte.
Die Zu Späten waren heute super drauf und hatten auch mehr Zeit, ihre Lieder anzusagen und zu – nun ja – verunstalten. Bei “Roter Minirock” konnten sie sich nicht entscheiden, in welchem Musikstil sie dieses Lied spielen wollten, also mußte das Publikum entscheiden. Vorher gab es natürlich ein paar Kostproben: Ska, Rockabilly, Reggae, Heavy Metal, US-Punk oder vielleicht Drum’n’Bass? Auch nach der Abstimmung waren sie sich nicht einig, also spielte jeder, was er wollte – es klang interessant, aber dann lag der pinkhäuptige Gitarrist vor Lachen am Boden (und nicht nur er… *g*) und es gab dann eine Rheinhard- Mey – Liedermacher – Version. Auch ganz nett! =;-)
Daraufhin kochte die Stimmung dann endgültig über, und ein Hit folgte dem anderen. Viel zu schnell verschwanden die drei dann auch schon von der Bühne, daran konnten auch laute “Olaf-Olaf”-Sprechchöre nichts ändern. Aber auch heute kamen sie natürlich noch einmal raus und spielten ein paar Zugaben…
Elke spielten sie diesmal in einer relativ “normalen” Version. Zumindest anfangs – an der Friedhofs-Stelle wurde es dann mal wieder ziemlich chaotisch. Wie von gewissen Bootlegs bekannt ist, kann Farin den Text von “Another one bites the dust” nicht. Tobi allerdings konnte ihn – wenn auch nicht so ganz original, dafür aber passend auf Elke umgewandelt. Irgendwie schaffte er es sogar, wieder auf das ursprüngliche Lied zurückzukommen, auch wenn es ziemlich schwierig war…
Langsam aber sicher wurde die Stimmung vor wie auf der Bühne immer besser, sofern das noch möglich war. Es hagelte Sprüche am laufenden Bande, die teilweise mit halbvollen Bier-Bechern beantwortet wurden (tststs…), und es wurde immer mehr improvisiert. Plötzlich stimmte der Bassist “Jingle Bells” an, und die anderen spielten brav mit. Na, da müssen sich die Chinesen aber gewundert haben, warum eine deutsche Band Ende März schon Weihnachtslieder spielt…
Als Abschluß folgte auch heute wieder “Zu spät”, oder sollte ich sagen “Schön wär’s”? Die drei äußerten ihre geheimsten Wünsche, jeweils gefolgt von einem hämischen “schön wär’s” der Mitmusikanten… Z.B. Yoko: “Tobi ist ein Spermaverwerter” – Tobi: “… nicht so schön wär’s”. Man merke, daß “Speers” grammatisch falsch ist, daß sich “Speere” aber nicht auf “wär’s” reimt und man daher “wäre” benutzen muß. Aber egal.
Dann kam der Abschied, wie schon in Berlin natürlich mit “Gute Nacht”, das diesmal aber etwas länger dauerte, da die drei sich erst noch outen mußten. Und siehe da, wir waren schon wieder auf sie reingefallen: Es waren gar nicht Die Zu Späten, sondern wir hatten schon wieder ganz zufällig Die Ärzte aus Berlin (aus Berlin) “getroffen”! Na, wir haben aber auch ein Glück…
Ich wußte nicht, daß man auch ein a-capella-Stück verunstalten kann, aber – man kann. “Gute Nacht” im “Staying Alive”-Sound, das macht was her! =;-)
Irgendwann brachten sie das Lied aber dann doch noch halbwegs zuende, dann gab es noch die Pyramide (muß man gesehen haben!), und weg waren sie. Und ich stand naß und glücklich vor der Bühne und verbrachte die nächsten zehn Minuten damit, Farin’s Plek zu suchen, das er am Ende in’s Publikum geworfen hatte. Und da ich ja so ein Glück habe, bin ich jetzt tatsächlich stolze Besitzerin eines Plektrums! *freu* Nein, wird nicht verkauft. =;-)
Diesmal hatten wir uns entschlossen, nach dem Konzert noch zu warten und uns Autogramme zu holen. Also erst zum Auto umziehen, und kaum waren wir zurück, ging auch schon die Tür auf und unsere Götter erschienen. Bela versuchte zwar, die Autogrammjäger mit einem gelallten “Ich kann jetzt keine Autogramme schreiben, ich bin zu besoffen…” abzuschrecken, hatte aber keinen Erfolg. Sprich, zusätzlich zu einem super Konzert hab ich jetzt auch noch ein Plektrum und ein Autogramm!
Allerdings immer noch keinen Stick, alle Sticks, die in meine Richtung flogen, wurden von einem Mädel in der ersten Reihe abgefangen. Sie hatte am Ende vom Konzert drei Stück, finde ich eigentlich nicht in Ordnung, wer einen Stick ergattert hat, sollte danach auch mal jemand anderem ‘ne Chance geben. Nu ja, manche sind vielleicht zu fanatisch oder müssen frieren, wenn sie kein Brennholz bekommen. … weiterlesen!
28.03.2000 Die Ärzte (Berlin, SO36)
Tuesday, March 28th, 2000Ich weiß immer noch nicht, wie ich dazu komme, für eine unbekannte Band quer durch Deutschland zu fahren, aber “Die Zu Späten” sollten nun mal in Berlin spielen und das kann man ja gleich mit einer Erstbesichtigung der Hauptstadt verbinden. Nicht eingeplant war dabei natürlich, daß gewisse Leute negativen Einfluß auf das Wetter zu haben scheinen und es so den ganzen Tag aufs Heftigste regnete…
Folgerichtig waren wir bereits klatschnaß als wir gegen 18 Uhr am SO36 eintrafen. Die Zeit bis zum Einlaß reichte dann gar nicht, um alle Bekannten zu begrüßen, aber dafür war ein Platz in vorderer Reihe sicher. Bevor wir uns aber am Hauptact des Abends erfreuen konnten, mußten wir erst mal die noch unbekanntere Vorband “Essen auf Rädern” über uns ergehen lassen. Campino, Breiti & Co. hatten nur eine Stunde Zeit, um allen richtig einzuheizen, aber sie machten ihre Sache wirklich gut. Wider Erwarten gab es keine Buhrufe, so daß man vielleicht auf weitere Zusammenarbeit von Berlin und Düsseldorf hoffen kann.
Auch die Leute von der Security kamen schon von Anfang an auf ihre Kosten. Sie mußten nicht nur die zahlreichen Stagediver bändigen bzw. animieren, sondern entfernten auch geheimnisvolle Kapuzenmänner (“Visum für Goetheburg” – nähere Hinweise erbeten!) effektiv aus dem Publikum.
Nach einer kurzen Umbaupause (Käse & Wurst mußten schließlich in Position gebracht werden) kamen gegen Viertel zehn endlich Torsten, Horst und Dieter auf die Bühne. Wie sich dann herausstellte, handelte es sich bei den Dreien um eine sehr gute Coverband der “besten Band der Welt”. Dabei covern sie nicht nur Melodien und Texte, sondern auch die genialen Ansagen der berühmten Vorbilder. Nach dem Beginn mit Dauerwelle vs. Minipli und vor allem Westerland war die Stimmung sofort da. Steffi (alias Dieter) und Angelika (alias Horst) schaukelten sich gegenseitig hoch, während das Publikum förmlich zu zerfließen begann. Erster Höhepunkt war dann der Publikumswettstreit um den Karaokekönig. Es traten Arian und Caro an. Eigentlich wollte Arian auch noch Bass spielen, aber Horst verteidigte mutig sein Instrument. Trotzdem konnte sich Arians Version von “Du willst mich küssen” durchaus sehen lassen. Caro, selbst noch nicht die Älteste, setzte hingegen auf “Geschwisterliebe”. Sie konnte mit einer konsequent auf weibliche Sicht umformulierten Version glänzen, die großen Anklang fand. Folgerichtig gewann sie damit auch den großen Hauptpreis, einen… Nun ja, wir wollen doch nicht gleich alles verraten!
Nach einer kurzen politischen Einlage (Bullenstaat, Opfer), ging es dann mit Teddybär, Wilde Mädchen und dem Roten Minirock weiter.
Eine Setliste konnten wir nach dem Konzert leider nicht ergattern, daher gibt’s hier auch keine exakten Angaben darüber, welche Stücke genau gespielt wurden. Es waren jedenfalls ziemlich viele…
Die Zu Späten heizten uns natürlich ordentlich ein, wobei wie bei ihren Vorbildern auch viele Stücke komplett umgewandelt wurden, sowohl textlich als auch musikalisch. Bei “Außerirdische” z.B. wurde der Text komplett verändert (“plötzlich landete ein Schulhof im Gras”!?!), “Grace Kelly” begann in einer genialen Ska-Version. Bei “2000 Mädchen” lag die komplette Band vor Lachen am Boden, nachdem Dieter den Text etwas modifiziert hatte (Thema “ficken” und “klein”…) =;-)
Aber irgendwann waren dann auch die Zu Späten am Ende ihres Sets. Zum Glück konnten wir sie aber noch dazu bewegen, ein paar Zugaben zu spielen! =;-) Und plötzlich kam Dieter (oder war es Steffi?) an den Bühnenrand und gestand: “Wir haben Euch belogen!” Großes Entsetzen unter den Fans – was war passiert? Horst ergänzte: “Wir sind schwul.” Darauf wollte Dieter jetzt eigentlich nicht hinaus, sondern er bestätigte daraufhin den Verdacht, der wohl schon in einigen Fans keimte, und erklärte, daß sie gar keine Ärzte-Coverband sind, sondern die echten Ärzte (und Farin konnte endlich die “scheußliche pinke Perücke” abnehmen)!
Da brach unter den Fans großer Jubel aus und für uns hatte sich der Trip nach Berlin doch noch _richtig_ gelohnt =:-).
Als das geklärt war, konnten die drei dann ihren Hit “Elke” anspielen. Es hat zwar ein Weilchen gedauert, da Farin erst noch “We are sailing” unterbringen mußte, aber dann folgte eine tolle Version von Elke. Teilweise war das Lied kaum noch zu erkennen… dann gab es noch ein kleines Abzählspielchen (Farin: “auf” Wir: “dem” Farin: “Fried” Wir: “hof” usw. bis Farin merkte, daß es so nicht aufgeht und wir das Ganze nochmal andersrum anfangen durften…)
Die Ärzte starteten noch eine Aktion “Ärtze-Fans gegen Frischluft” und widmeten der Frischluft das nächste Lied: Schunder-Song. Endlich mal ‘ne gute Aktion, denn wer braucht auf einem Konzert schon Frischluft… =;-)
Irgendwann mußten DÄ dann aber wirklich zum Ende kommen. Es folgte noch das Lied, das einer sehr guten Ärzte-Cover-Band den Namen gegeben hatte: “Zu spät”. Auch hier gab es wieder einige Textveränderungen, die dann auch gleich schauspielerisch umgesetzt wurden: (“Eines Tages werd’ ich mich rächen, ich werd’ mich auf deinen Penis erbrechen.” – und Bela rannte zu Farin…)
Danach kam dann natürlich noch “Gute Nacht”, und weg waren sie.
Insgesamt gab es relativ wenige Ansagen (dafür aber umso bessere Textverunstaltungen!), aber das lag wohl vor allem daran, daß DÄ nunmal nicht die volle Zeit hatten, da “Essen auf Rädern” ja auch schon gespielt hatten und das Publikum dementsprechend fertig war. Aber das fiel absolut nicht negativ auf, und obwohl das Ärzte-Konzert mit zweieinhalb Stunden relativ kurz war, es war trotzdem genial! … weiterlesen!
19990827 Die Ärzte (Warped Tour in Minden und Duisburg)
Friday, August 27th, 1999 Die einzigen Konzerte der Ärzte 1999 waren vier Auftritte bei der Warped Tour. Diese Tour startete in Australien und kam dann über Amerika nach Deutschland, die Ärzte spielten jedoch nur bei den Terminen in Deutschland.
Natürlich waren die Konzerte keine reinen Ärzte-Konzerte, sondern Festivals. Die Idee dahinter war, daß es keine Headliner geben sollte, sondern daß alle Bands die gleichen Voraussetzungen haben. Die Reihenfolge wurde jeden Tag neu ausgelost ;-), und jede Band hatte ungefähr gleich viel (oder wenig) Zeit.
Wie gesagt, es waren leider nur vier Termine: Berlin, Hamburg, Minden und Duisburg. Für mich eigentlich alles viel zu weit weg, aber was tut man nicht alles für ein Ärzte-Konzert? Ich war also in Minden und in Duisburg dabei! Und es hat sich gelohnt, denn es war natürlich absolut genial…
Sowohl in Minden als auch in Duisburg waren die Ärzte als letzte Band angesetzt (soviel zum Thema Auslosung…. *gg*). Die anderen Gruppen waren, na ja, sagen wir durchwachsen. Es gab einige, die echt super waren, z.B. die Pietasters, eine Ska-Band, oder die Beatsteaks, eine Berliner Punk-Band. Die haben ordentlich Stimmung gemacht, und in Minden haben sie sogar eine Coverversion von Madonna’s Dickdarm gebracht – und gar nicht mal so schlecht! In Duisburg standen dann während ihrem Auftritt die Ärzte hinter der Bühne und haben ganz interessiert zugehört, beim letzten Lied haben dann sogar Bela und Rod mitgespielt – tja, Pech für diejenigen Ärzte-Fans, die erst auf den letzten Drücker gekommen sind…
Aber natürlich gab es auch Bands, die wirklich ziemlich mies waren. Überhaupt nicht gefallen haben mir vor allem Control Machete, die irgendeinen seltsamen mexikanische Hiphop gespielt haben… Überhaupt waren die Hiphop-Bands alle ziemlich daneben! Fand ich zumindest. *gg*
Die Ärzte kamen in Minden dann um 22:10 an die Reihe und hatten 50 Minuten Zeit. Ist zwar eigentlich gar nichts für ein Ärzte-Konzert, aber bei der Warped Tour hatten sonst alle Bands nur ungefähr 30, höchstens 40 Minuten.
Beim Konzert hab ich es tatsächlich nach vorne geschafft, obwohl ich mich erst bei der Band vorher nach vorne gedrängt habe. Tja, was soll ich zum Konzert selbst sagen? Es war natürlich super, ein typisches Ärzte-Konzert eben. Die Setlist war ziemlich seltsam, aber umso interessanter. Sie haben angefangen mit Dauerwelle vs. Minipli, dann kam Langweilig und dann Elke (bei Elke gab es in Minden überhaupt keine größeren Kommentare, warum denn auf dem Friedhof kein Platz war – scheinbar ist das in Berlin und Hamburg ziemlich entgleist, denn Farin sagte nur: “Wir haben keine Zeit, deshalb – auf dem Friedhof war kein Platz!”). Aber sie haben auch einige “untypische” Lieder gespielt, z.B. BGS, Lest die Prawda und … Hier kommt Alex! Ich weiß nicht mehr so ganz, wie sie darauf kamen, aber es hat erstaunlich gut geklappt!
Bei Schopenhauer zündete Bela ein Skateboard an… Es brannte zwar nicht richtig, aber der Gag kam trotzdem gut! 😉 Bela ist übrigens wirklich blond – und hat stoppelkurze Haare! Obenrum sieht er also genau aus wie Farin… Und es paßt absolut überhaupt nicht zu ihm! 🙁
Mit Sprüchen haben sie sich in Minden relativ zurückgehalten, jedenfalls sind mir keine besonders lustigen im Gedächtnis geblieben. In Minden haben sie eben mehr Wert auf die Stücke gelegt, was ja auch sinnvoll war. Und in Duisburg war das dann alles ziemlich anders!
Offiziell sollten sie dort nur 30 (!!!) Minuten Zeit haben, aber sie haben dann doch eine Stunde gespielt. Und sie waren echt super drauf… Die Setlist war fast genau gleich wie in Minden, nur die Reihenfolge war ein kleines bißchen anders. Aber das Konzert war 10 Minuten länger, und das, obwohl sie nicht mehr Stücke gespielt haben… Farin fragte auch einmal, ob er weiterreden soll oder lieber das nächste Stück spielen – na ja, das Publikum war für reden! Und irgendwann schrie dann mal jemand, er soll jetzt endlich aufhören zu labern, daraufhin diskutierte er erstmal fünf Minuten darüber, daß er doch so gerne redet… zum Schieflachen! Überhaupt gab’s in Duisburg einen ganzen Haufen super Sprüche, aber die sind natürlich nur live richtig witzig… Zum Beispiel stand Bela auf dem Schlagzeug und kündigte als nächstes Lied “Alleine in der Nacht” an. Und im letzten Moment sagte er “Diese Lied widme ich …. meinem Schwanz!” Und dann ging’s los, obwohl Farin komplett daneben war! Er war nur noch am Lachen…. *g*
Außerdem hieß es bei dem Konzert noch, daß Farin jetzt neuerdings Scientologe ist und überhaupt noch ein ganzer Haufen Werbung für Scientology… Und zwei Stücke später sagte Farin dann auf einmal: “So, an alle die jetzt noch grübeln: das war ein Scherz, nur ein schlechter Scherz!”
Dann kündigte Farin das 12xU-Cover “Lest die Prawda” an, und während er gerade dabei war, ganz genau zu erläutern, von wem das nächste Stück wäre, rief jemand aus dem Publikum “12xU”. Daraufhin war dann Farin komplett beleidigt: “Petze! Sowas! Kommt zum Ärzte-Konzert und sagt dann vor! Wo gibt’s denn das? Jetzt spielen wir es eben nicht. Das habt ihr davon!” Und dann schmollte er ‘ne Minute, und dann haben sie’s natürlich doch gespielt.
Ich wußte vorher nicht, daß auch das Stücke-Anzählen lustig sein kann… Einmal waren sie ganz stolz: “Wir zählen nicht wie die anderen primitiven Punkbands hier einfach 1-2-3-4 an, nein, wir zählen sogar 1-2-3-4-5-6…Meine Freunde!” Und bei einem anderen Stück spielte sich folgender Dialog… äh, Trialog?!?… ab: Bela: “Farin, sag mal eins!” – Farin: “Eins!” – Bela: “Rod, sag mal zwei!” – Rod: “Zwei!” – Bela: “Bela, sag mal drei vier!” – Bela: “Drei vier!” *gg* Okay, das kommt jetzt nicht so gut, aber live war’s echt witzig!
Außerdem gab es auch noch Seitenhiebe auf andere “Künstler” (Sorry, aber die Anführungszeichen müssen sein, manche Leute kann man einfach nicht als Künstler ohne Anführungszeichen bezeichnen!) Mittendrin ging’s mal um Wolfgang Petry, aber das hab ich nicht so ganz mitgekriegt… Auf jeden Fall wollte sich Bela ein Freundschaftsbändchen um den Arm binden, weil er Farins Freund ist. Und der allabendliche Seitenhieb auf Ice-T durfte natürlich auch nicht fehlen: Farin Urlaub heißt ab jetzt nicht mehr Farin Urlaub, sonder Farin Motherfucker Urlaub Bitch! Das waren nämlich die beiden Worte, mit denen Ice-T auf der Bühne auskam… Hab ich eigentlich schon gesagt, daß Ice-T furchtbar war?
Beim lustigen Astronaut durften wir dann auch singen, wie immer. Aber nicht nur la la, sondern auch noch lu lu und – damit DÄ noch ein bißchen Geld verdienen – auch noch vans vans und diebels diebels… Das darf doch nicht Wahrstein! (Zitat Bela…)
Natürlich gab’s auch noch ‘nen Haufen Sprüche unter der Gürtellinie, wie sollte es bei einem DÄ-Konzert auch anders sein?!? Das fing schon gleich am Anfang an, als Bela ankündigte, er werde jetzt seine Madonna-Handshow vorführen, Rod ein Spagat machen und Farin ins Publikum wichsen. Rod machte gleich brav ein Spagat (na ja, oder sowas ähnliches zumindest… Es sah eigentlich sogar relativ professionell aus, wenn man mal davon absieht, daß er nachher nach hinten umfiel…), und Farin schnallte sich die Gitarre ab und stellte sich an den Bühnenrand. Das war’s dann aber (zum Glück? *g*) schon!
Aber den besten Spruch kann man sich auf de
r Spackenfront-HP anhören: Farin erzählte, daß Bela ja Sehnenscheidenentzündungen vom Onanieren hätte. Bela: “Ja, sogar drei, eine im Fuß!” Farin: “Ich sag nur: Hauptsache Scheide…..” Tja, und dann rannte er ganz schnell vom Mikro weg, so nach dem Motto “Haltet mich vom Mikro fern, sonst entgleist das Konzert völlig!” Einfach zum Schieflachen!
Wie in Minden wurde auch in Duisburg bei “Schopenhauer” wieder ein Skateboard abgefackelt. Scheinbar hatte Bela während der Tour ein ziemlich enges Verhältnis zu diesem Skateboard aufgebaut… Jedenfalls wurde es (als es mal wieder nicht richtig brennen wollte) auf der Bühne, nun ja, begattet !?!
Gegen Ende der Konzertes wurde alles dann noch wilder: Bela wollte Farin heiraten, aber nur, wenn Farin ihm dann die Kontovollmacht gibt (was der natürlich nicht machen konnte, war schließlich Managersache…). Also haben sie dann doch nicht geheiratet 🙁
Dafür haben sie danach eine große Sache loswerden wollen: Bela kündigte an, daß dieses Konzert sehr besonders wäre, weil es nämlich das letzte Konzert der Ärzte wäre! Sie würden sich jetzt endgültig auflösen. Natürlich gab es sofort Riesenproteste von den Fans, und Bela grinste sich einen ab… Dann ging Bela zurück zum Schlagzeug, um das nächste Lied anzufangen, und zwar Elke (mit dem Text “Es fing an, als er mich anrief, da war ich gleich verloren – er hatte Dollarzeichen in den Augen…” usw., jedenfall komplett auf DÄ gemünzt!)
Mittendrin hat dann Bela abgebrochen, ist nach vorne gekommen und meinte zu Farin: “Komm, laß uns die Ärzte wieder gründen, das hier fehlt mir sonst!” Sprich, für genau 2 Minuten gab es keine Ärzte mehr… *gg* Aber es kam einfach gut, schließlich gab es in letzter Zeit immer wieder Trennungsgerüchte, und das war ein ziemlich gutes Statement dagegen!
Danach haben sie dann nochmal mit Elke angesetzt, und der Text ist wieder ziemlich entgleist. Diesmal erzählte Farin, daß Elke jetzt schlank ist – deshalb gibt’s in Äthiopien keine Hungersnot mehr, das ganze Fett von Elke wurde dorthin geschickt. Dann hatte Elke ‘ne Geschlechtsumwandlung, und jetzt spielt sie Baß in der besten Band der Welt… *lol* Aber “der schlanke Rodrigo” klingt nicht gut, deshalb spielen sie immer noch “die fette Elke”.
Tja, viel zu schnell war das Konzert dann auch wieder vorbei. Zugaben gab es keine, auch in Minden nicht. Immerhin hat Farin sich noch entschuldigt und gemeint, sie würden sehr gerne noch weiterspielen, aber sie dürften es nunmal nicht.
Das Ganze hat sich jedenfalls mehr als gelohnt, auch wenn beide Auftritte zusammen noch kürzer als ein “echtes” Ärzte-Konzert waren… Aber sie haben ja schon länger keine Konzerte mehr gespielt, also waren sie richtig heiß drauf – und dementsprechend super war die Stimmung, vor allem in Duisburg.
Außerdem hab ich noch ‘nen ganzen Haufen Leute getroffen und super viel Spaß gehabt. Trotzdem hoffe ich, daß es ganz ganz bald wieder ‘ne richtige Tour gibt! … weiterlesen!
19981107 Die Ärzte (Saarbrücken)
Saturday, November 7th, 1998Nach dem Konzert auf der Loreley war für mich klar: Nochmal! Und da ich im Oktober in Saarbrücken mit dem Studium anfing, und die Ärzte Anfang November da spielten, war auch klar, wo ich das nächste Konzert sehen würde!
Meine Eltern waren sehr begeistert ;-), als sie mitbekamen, daß der Hauptgrund, warum ich vorher dringend mal nach Saarbrücken mußte, nicht das Studium war… sondern daß ich mir schnell ‘ne Karte für’s Ärzte-Konzert besorgen wollte! Das war gar nicht mal so einfach – schließlich kannte ich mich in der Stadt noch überhaupt nicht aus. Aber wofür gibt’s ein Telefonbuch, und irgendwann hatte ich sogar ‘nen Parkplatz gefunden. Karten gab’s noch haufenweise, und ich war froh! *g*
Na ja, irgendwann war der “große Tag” dann da. Leider hatte ich niemanden mehr gefunden, der mitkommen wollte (merke: CoLi‘s sind Ärzte-feindlich!), aber egal, dann halt alleine. Ich war schon relativ früh an der Halle, da vorher im Radio angekündigt wurde, daß das Konzert doch ‘ne halbe Stunde früher anfangen würde. Aber irgendwie ließ der Einlaß doch mal wieder auf sich warten, und ich war auch nicht rabiat genug, so daß ich am Ende “nur” ungefähr in der zehnten Reihe stand. War aber nicht so schlimm, die zehnte Reihe war immer noch viel näher an der Bühne als die zweite auf der Loreley! Und bis die Ärzte kamen, war ich dann ja auch noch weiter vorne… *g*
Schließlich kamen vor den Ärzten noch – Überraschung! – die Busters! (Deshalb hatte das Konzert auch früher angefangen – normalerweise gab es ja in der Halle keine Vorgruppen.) Und die Busters haben in Saarbrücken nunmal – na ja, ich kann jetzt nicht von Heimvorteil sprechen, schließlich kommen sie nicht aus Saarbrücken – aber sie kommen da einfach super an. Es ging richtig gut ab, die Stimmung bei den Busters war sogar noch besser als bei den Ärzten auf der Loreley! Nichts gegen den Loreley-Auftritt… aber der hier würde besser werden, merkte man schon bei der Vorgruppe!!!
Und genauso war’s dann auch. Haufenweise super Sprüche, guter Sound und tolle Stimmung. Und das Konzert wurde ja auch noch mitgeschnitten! Da kamen bestimmt einige gute Aufnahmen bei raus (werden wir ja bald hören! *g*). Kein Wunder: schließlich wurden am Anfang erstmal ein paar Schlüsse geübt! Die Ärzte spielten einen Schluß, das Publikum jubelte, und seltsamerweise (Farin guckte ganz überrascht!) waren sie beim ersten Versuch schon zufrieden… 😉
Und wie gesagt, es gab haufenweise Sprüche. Natürlich hab ich die meisten davon direkt wieder vergessen :-(, aber so ein paar weiß ich noch:
Farin: Das ist das Gute bei einer Massenveranstaltung: Wir stehen hier vorne und machen gar nichts, und ihr – tanzt!
(Großes Gejohle in der Halle, großes Gejammere vorne… *g*)
Farin: Oh, ich sehe, euch hier vorne gefällt die Idee nicht so gut. Aber keine Angst! Wir tanzen ja nur nach oben und nicht nach vorne – oder?
(Und dann ein dämonisches Grinsen… – Nu ja, es wurde doch nach vorne getanzt, aber das gehört dazu! *g*)
Bela: Sind die noch da, ich höre gar nichts!
Farin: Ich weiß, wie man das testen kann…
Und dann mußten wir schreien. Und zwar: WIR – SIND – ANWESEND! 😉
Farin (nachdem er gerade mit Rod den Platz getauscht hat): Rod, ist dir klar, daß auf der Seite eben noch Farin Urlaub stand? Du trittst in große Fußstapfen!
Farin: Jetzt kommt das Lied, das wir beim letzten Konzert hier dreimal spielen mußten. Scheinbar gibt er hier Lokalpatriotismus! Und das nur, weil in dem Lied einmal Saarbrücken vorkommt! Also…
Ich will wieder ins Saarland, ich will zurück nach Saarbrücken!
Ach nee… Es war ja:
Du willst mich Saarbrücken!
Oder war es:
Claudia hat’n Saarbrücken…
Nee, alles Quatsch, natürlich:
Ich wär gern Saarbrücken’s Dickdarm!
Und dann kamen die Zugaben:
Farin: Ihr seid ja immer noch da! Ich dachte, ich könnte jetzt mal mit Bela alleine sein…
Farin: Wollt ihr noch mehr? Ja? Na gut, dann fangen wir wieder von vorne an!
Und dann kam wieder “Ein Lied für dich”! 😉
Farin: Wollt ihr wirklich noch mehr? Das nächste Lied ist sehr lang. Ich meine SEHR SEHR lang!
Genau. Und dann kam das Medley!
Insgesamt war das Konzert also wieder mal genial, die Stimmung war noch besser als sonst und es hat sich absolut gelohnt! … weiterlesen!
19980830 Die Ärzte (St.Goarshausen, Loreley)
Sunday, August 30th, 1998Mein erstes “echtes” Ärzte-Konzert! Und natürlich super…
Die Anfahrt war schon ziemlich witzig: Wie waren mit vier Mädels unterwegs, eine davon kannte die Ärzte zwar kaum, wollte aber trotzdem mitkommen. Und im Auto fragte sie dann: “Also, der Blonde ist Bela?”. Nu ja, das war gerade die Zeit von MsS, und daher war die einzig mögliche Antwort: “Nein, der Blonde ist nicht Bela. Der Blonde ist mittlerweile rothaarig und heißt außerdem Farin!” Nur leider hat sich dann im Konzert rausgestellt, daß das auch absoluter Quatsch war, weil der Blonde eben doch wieder blond war und der, der nicht blond war, rothaarig war oder so… Jedenfalls war das schon mal ein Lacher!
Und dann mußten wir noch mit der Fähre übersetzen, und ich glaube nicht, daß die Fährleute schon oft so viel Trubel auf ihrer Fähre hatten… Schließlich liefen in jedem Auto Ärzte auf voller Lautstärke! *g*
Na ja, irgendwann waren wir dann wirklich angekommen und haben uns auch direkt vorne in Wartestellung begeben. Und obwohl wir ungefähr in der zweiten bis dritten Reihe standen, waren wir furchtbar weit von der Bühne weg! Das Gelände ist nämlich ein großes Amphi-Theater, und zur Bühne geht es erst noch einige Stufen hoch. Und vor den Stufen muß dann ja auch noch Platz für die Securities sein… *seufz* Jedenfalls war die Absperrung ganz weit weg von der Bühne!
Die erste Vorgruppe waren die Chainsaw Hollies. Bei einem Stück spielte auch Bela mit. Danach kamen dann die Busters! Und die sind nunmal wirklich super, die Stimmung war einfach nur toll. Leider fing es dann mittendrin an zu regnen, aber nur ganz wenig. Und die Busters brachten uns dann dazu, ganz laut zu brüllen “Keinen Regen”, und der Regen hielt sich dran!
Zwischen den Vorgruppen kam auf einmal Bela auf die Bühne und sagte, er wolle uns einen guten Freund vorstellen: Farin Urlaub! Bela verschwand, Farin kam und sagte, er wolle uns einen guten Freund vorstellen: Rodrigo Gonzalez! Farin verschwand, Rod kam und sagte, er wolle uns einen guten Freund vorstellen: Bela B.! Rod verschwand, Bela kam und sagte, er wolle uns einen guten Freund vorstellen: Farin Urlaub! Bela verschwand, Farin kam und so weiter und so fort… Drei Runden waren es mindestens! *gg*
Das war natürlich schon ein guter Anfang für’s Konzert! Und man merkte auch während dem Auftritt, daß die drei echt gut drauf waren. Leider war das Publikum etwas lahm, aber das lag wohl eher am Gelände als am Publikum. Es war doch sehr verteilt, und durch die Absätze im Zuschauerraum wurde jede Bewegung ziemlich gebremst. Was natürlich auch nicht so schlecht war, weil man so vorne stehen und trotzdem was vom Konzert mitkriegen konnte! Und besonders bei Stücken wie “Ich weiß nicht (ob es Liebe ist)” war die Stimmung einfach super.
Die Setlist war wohl nicht viel anders als bei den anderen Open Airs der Attacke Royal, und die Sprüche waren witzig, aber nicht unbedingt einmalig. Mittendrin machten wir ständig La Ola (dank den Busters; die hatten uns das nämlich beigebracht! ;-)), und irgendwann wollten die Ärzte auch mal. Das klappte auch ganz gut, solange Bela und Rod das machten… Als dann Farin dazukam und sie eine “Drei-Mann-La-Ola” versuchten, war die Koordination dann nicht mehr so toll – aber dafür umso witziger!
Durch das Konzert bin ich dann erst recht auf den Geschmack gekommen und hab mir gleich eine Karte für das Saarbrücker Konzert besorgt! … weiterlesen!
19970518 Die Ärzte (Rock am Ring)
Friday, May 16th, 1997Mein erstes Mal Rock am Ring… und gleichzeitig mein erstes Ärzte- Konzert! Eigentlich war es sogar mein erstes “richtiges” Konzert, denn vorher hatte ich mich nie irgendwo nach vorne getraut.
Erst mal war ich natürlich sehr beeindruckt von der Atmosphähre bei Rock am Ring. Das ist wirklich ein ganz besonderes Erlebnis, und ich kann nur jedem raten, mal hinzufahren! Ich war mit einigen Freundinnen da, und wir hatten unseren Spaß… Samstags abends – äh, nachts, oder vielleicht doch besser morgens? – jedenfalls nach einer ziemlich witzigen Nacht in einer absolut technofreien Disco (wo mittendrin ‘ne Stunde lang nur Ärzte gespielt wurde – YEAH!) beschlossen drei von uns, daß wir am nächsten Morgen ganz vorne stehen würden und natürlich auch eine Stick fangen würden. Na ja, das mit dem Stick hat leider nicht geklappt…
Ungefähr zwei Gruppen vorher fingen wir an, uns nach vorne zu arbeiten. Nach Neneh Cherry schafften wir es dann wirklich bis in die dritte Reihe, und mehr wollten wir ja gar nicht. Tja, leider kam danach noch “Live”, eine englische Band, von der ich vorher noch nie etwas gehört hatte. Obwohl mir einige Lieder doch irgendwie bekannt vorkamen! Zum Glück stand hinter mir eine Gruppe Engländer, die das Schlimmste von mir abhielten, denn wie gesagt, ich war vorher noch nie bei einem Konzert vorne. Und bei Live war es doch ziemlich wild… 😉
Aber schließlich hatte ich ja noch den Auftritt der Ärzte in Aussicht, sonst hätte ich es sicher nicht lange vorne ausgehalten. Irgendwann hatte ich mich dann dran gewöhnt, und ich fand die Band gar nicht mal schlecht. Nachdem Live fertig waren, hab ich sogar meine Freundin wiedergefunden, und wir waren immer noch in der dritten Reihe (bzw. mal wieder! *g*). Während der Umbaupause fing es dann mal kurz an zu regnen, aber es hörte sofort wieder auf.
Und dann ging es los! Und nu ja, ich dachte vorher, bei Live wäre es wild gewesen – bei den Ärzten war es noch wilder! Und ich mitten drin… *g* Daher weiß ich auch irgendwie nicht mehr so sonderlich viel vom Konzert, außer daß es einfach nur genial und superspitze war! Durch das Konzert wurde ich erst richtig zum Ärzte-Fan, auch wenn ich während dem Auftritt mehr mit Stehenbleiben bzw. Wiederaufstehen beschäftigt war als mit sonstwas… 😉
Irgendwann ging leider mein Schnürsenkel auf (es war halt das erste Konzert, da denkt man nicht an alles…), und ich mußte ein Stück nach hinten. Aber das war auch nicht schlimm, ich hatte trotzdem meinen Spaß! Die Setlist krieg ich beim besten Willen nicht mehr zusammen, ich weiß nur noch, daß sie wirklich “Mein Freund Michael” gespielt haben, darauf hatte ich nämlich gewettet. Aber das war ja eigentlich auch klar, schließlich war das Festival am Nürburgring!
Nach dem Auftritt mußten wir sofort weg, wir konnten noch nicht mal mehr KISS sehen, die an dem Abend Headliner waren. Denn am nächsten Morgen um halb vier ging’s auf Klassenfahrt nach Italien! Mit gaaaannnnzzzz vielen Ärzte-Kassetten im Gepäck und noch mehr blauen Flecken… … weiterlesen!