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10-12.08.2012 Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)

Friday, August 10th, 2012
10-12.08.2012 – Photos Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)
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Taubertal-FestivalRothenburg ob der Tauber ist immer einen Wochenendausflug wert – und ganz besonders im August am Taubertal-Wochenende! 2002 war ich zum ersten Mal beim Taubertal-Festival; damals war alles noch eine Spur kleiner, die Bühnen standen anders, aber schon damals erklärte ich das Festival zu einem der schönsten, die ich je besucht hatte. Wunderschön gelegen im Taubertal mit Blick auf die historische Stadt, keine ellenlangen Wege zwischen den Bühnen, dafür spaßige Nachtwanderungen zum Campingplatz, “Es gibt nur einen Busfahrer”-Chöre im Bus in die Stadt und “Es gibt nur einen Bassisten”-Chöre nachts vorm Backstage (ja, wir waren jung und peinlich, aber es war lustig), die ganze Nacht über System of a Down von unseren Zeltnachbarn, und ganz viele liebe und nette Festivalbesucher mit lustigem Dialekt.

Gut, das mit dem Dialekt mag sich geändert haben, da das Festival mittlerweile Besucher aus ganz Deutschland anzieht, der Rest ist geblieben: Jedes Jahr ein fantastisches Line-Up, ein tolles Areal, solide Organisation und eine Infrastruktur, die zwar nicht mit ganz kleinen Festivals vergleichbar ist (bei der Menge an Besuchern ist es einfach unmöglich, jegliche Schlangen zu vermeiden), die aber immer funktioniert, egal ob bei 40°C im Schatten oder bei 15 cm Schlamm auf dem Gelände.

Taubertal-FestivalDieses Jahr bin ich zum siebten Mal beim Taubertal-Festival, zum fünften Mal in Folge, und auch wenn ich diesmal faul und bequem im Hotel schlafe statt im Auto auf dem Campingplatz, wird das Festival sicher genauso toll wie immer. Die Bands sind vielversprechend, das Wetter soll trocken und sommerlich bleiben, also auf ins Getümmel! Nur die Nachtwanderung werde ich wohl dieses Jahr vermissen … dafür kann ich mich vormittags noch schön mit Rothenburger Schneeballen eindecken. Warum gibt es die eigentlich nicht unten im Tal zu kaufen? Das wäre doch mal eine Marktlücke! Zumal das Festival doch mehr und mehr zum Image von Rothenburg beiträgt und mittlerweile, nach nunmehr 17 Jahren, auch voll und ganz in der Bevölkerung akzeptiert (und natürlich als Wirtschaftsfaktor geschätzt) wird.

Hier nun also mein Bericht. Fotos gibt es diesmal nur einige wenige, um die Stimmung vom Festival wiederzugeben; die Band-Fotos überlasse ich dann doch lieber den “echten” Fotografen. =;-)

“Ich habe Sauerkraut in meinen Lederhosen!” – Freitag, 10. August

Taubertal-FestivalWie immer wurde der Taubertal-Festivaltag von den Emergenza-Bands eröffnet. Als erste Band auf der Hauptbühne standen am Freitag Fiddler’s Green auf dem Programm – Folk-Rock aus Franken, ein perfekter Auftakt für das Festival! Für die Uhrzeit hatte sich schon eine beeindruckende Menge an Zuschauern vor der Bühne versammelt, die begeistert tanzten und im strahlenden Sonnenschein den Festivalbeginn feierten. Fiddler’s Green erklärten, dass der Sinn eines Festivals ja ist, maximalen Spaß zu haben; und dafür organisierten sie auch gleich mal ein Circle Pit und eine “Wall of Folk” – eigentlich dasselbe wie eine Wall of Death, nur mit weniger Gewalt und mit reinem Seitentauschen statt in der Mitte aufeinander einprügeln. Die Lieder musste man nicht kennen, um bei diesem Auftaktkonzert Spaß zu haben, die Stimmung war sofort super.

Als nächste Band waren Sondaschule an der Reihe. Es war offensichtlich, dass sich vor der Bühne die Fans eingefunden hatten – überraschend war, dass außer in den vorderen Reihen relativ wenig los war. Obwohl der Ska-Punk von Sondaschule doch perfekt zum Wetter passte und voll und ganz zum Tanzen einlud … Vor der Bühne passierte auch genau das, sodass sich sofort riesige Staubwolken entwickelten. Für Sondaschule eine Überraschung, da es doch sonst immer regnet beim Taubertal-Festival – “oh, es staubt wieder im Taubertal?” Na, sehr viel lieber Staub als Schlamm! Zusätzlich zu einigen neuen Liedern, inklusive der neuen Single “Es ist wie es ist”, bekamen wir noch ein Rancid-Cover zu hören. So etwas ist bei Festivals ja immer ein super Eisbrecher, so auch hier. Ein toller Auftritt!

Taubertal-FestivalUnd genauso ging es auch weiter – Royal Republic sind als tolle Live-Band bekannt! Und sie stellten das auch unter Beweis, allerdings brauchten die Schweden einige Lieder, um warm zu werden. Zu Beginn ließ der Sound zu wünschen übrig, und so ganz schien der Funke nicht überzuspringen. Sobald sie aber die Hits ihres Debütalbums auspackten, wurde klar, woher sie den Ruf als überragende Liveband haben: Da wurden Drum-Solos zelebriert, mit allen Rockstarklischees gespielt (aber immer sympathisch an der Grenze zu gespielt arrogant – typisch skandinavisch eben), und natürlich das Publikum mit einbezogen in die typischen Publikumsspielchen, links gegen rechts und jetzt alle zusammen … Und auch hier wurden mit Ace of Spades auch die bedient, die vorher keine Royal-Republic-Lieder kannten. Die sich nun aber sicher das bald erscheinende Album besorgen werden!

Ich muss gestehen, mit den darauffolgenden Broilers konnte ich verhältnismäßig wenig anfangen – mir ist bewusst, dass sie ein Urgestein des deutschen Punkrocks sind, aber an mir sind sie relativ vorbeigegangen. Aber das sollte sich ja heute ändern! Vor der Bühne war ordentlich was los, und es war auffällig, dass überall im Publikum mitgesungen wurde, also nicht nur ganz vorne, sondern auch weiter hinten und überall auf dem Hang. Klasse! Die Broilers sorgten sich auch um ihr Publikum und achteten darauf, dass es vorne nicht zu eng wurde, und genauso am Hang: “Kugelt doch alle mal da runter, sodass es hier vorne noch enger wird!” Bei anderen Festivals absolut verboten, hier von der Band gefordert: Alle, die sich mögen, sollen sich auf die Schultern nehmen – ein einzigartiger Anblick!

Taubertal-FestivalMittlerweile war das Gelände sehr gut gefüllt, und dementsprechend wurde langsam auch die kleine Bühne mehr und mehr beachtet. Dort spielten im Anschluss an die Broilers Templeton Pek – mir bekannt von ihrer Tour als Vorband von Itchy Poopzkid, aber offenbar haben sie sich mittlerweile noch deutlich mehr Popularität erspielt. Für die kleine Bühne war recht viel los, und die Stimmung war gut: Es wurde ordentlich gepogt und getanzt, und das komplette Moshpit verschwand in einer riesigen Staubwolke. Dennoch wurde die Band abgefeiert, und sie heizten das Publikum mit ihrem Punkrock auch gut an.

Wieder auf der Hauptbühne waren nun The Wombats an der Reihe. Eine der wenigen echten Charts-Bands, und dementsprechend war jetzt auch ein Großteil der Festivalbesucher vor Ort. Es war aber offensichtlich, dass hier eher “gepflegtes Interesse” vorherrschte als wirkliche Begeisterung – vorne waren natürlich die Fans versammelt, wie nicht anders zu erwarten, aber sonst wurde doch eher auf die Hits gewartet. Die Wombats lieferten ihren Alternative-“Brit-Pop”, sehr professionell, unterhaltsam, aber für mich ohne den zündenden Funken. Wie beim letzten Mal, als ich sie live gesehen habe, war ich nicht vollends überzeugt, auch wenn die Hits natürlich richtig gut ankamen.

Leider bekam ich von Yellowcard im Anschluss nur ein paar Minuten mit, da ich vorher mit meinem Bericht beschäftigt war. Schade! Ich hatte sie letztes Jahr beim Gampel gesehen, und ohne vorher von ihnen gehört zu haben, war ich begeistert. Und die zwei Lieder diesmal reichten aus, um den Eindruck wieder zu bestätigen: Eine wunderbar energievolle Band mit eingängigen Liedern, die sich außerdem auch durch den Geiger auf der Bühne von anderen Bands abhebt. Und die Tatsache, dass der dann mittendrin auch einfach mal so ein Salto macht, zeigt wohl, dass Yellowcard eine tolles Live-Band sind! Das Publikum wusste das zu würdigen – vor der Sounds-for-Nature-Bühne war richtig viel los. Zum Teil lag das sicher daran, dass jeder vom Einlass aus dort vorbei musste, aber dass viele der Zuschauer dort “hängenblieben”, das lag natürlich an der Band!

Taubertal-FestivalDann war es Zeit für den Headliner: Placebo! Los ging’s gleich mit beeindruckender Light-Show und großen “Placebo”-Laufschriften; gefolgt von einem grandiosen Auftritt mit alten und neuen Liedern. Sänger Brian Molko machte alle Ansagen konsequent auf Deutsch (und zwar überraschend gutem Deutsch!), und das, obwohl er behauptete, sein Deutsch sei doch eher eingeschränkt: “Ich kann nicht viel Deutsch sprechen, aber ich kann sagen: Ich habe Sauerkraut in meinen Lederhosen!” Insgesamt fand ich es allerdings schwierig, die Stimmung einzuschätzen. Ich selbst fand das Konzert grandios – um mich rum herrschte aber eine ziemliche Gleichgültigkeit. Der halbe Hang saß noch (beim Headliner!), zu Beginn gab es sogar kurz “Hinsetzen”-Rufe – was aber zum Glück keiner der “Steher” befolgte. Die Menschenmenge vor der Bühne war eindrucksvoll, und es gab ordentlich Applaus. Dennoch fand ich die Stimmung recht ruhig; es wurde kaum mitgemacht oder -geklatscht. Das kann aber auch mein Eindruck gewesen sein, da ich recht weit hinten stand und sich die Stimmung bis dort vielleicht einfach ein bisschen verlor. Interessant fand ich es, als Molko das Publikum abwechselnd zum Jubeln animierte, was vorne dem Eindruck nach auch gut funktionierte, was man weiter hinten aber gar nicht richtig mitbekam. Fakt ist jedenfalls, dass Placebo ein extremst beeindruckender Headliner war, mit einer Wahnsinnspräsenz und -stimme von Brian Molko!

Taubertal-FestivalAls letzte Band des Abends spielten nun Kraftklub auf der kleinen Bühne. Ich hatte bis kurz vorher nicht entschieden, ob ich mir dieses Konzert ansehen wollte oder nicht – Kraftklub will man zwar natürlich nicht verpassen, ich erwartete aber ein furchtbares Chaos und Gedrücke. Kurzentschlossen machte ich mich dann doch ein paar Minuten vor dem Ende von Placebo auf den Weg zur kleinen Bühne, um zu sehen, wie überfüllt es denn ist, und konnte mich nach ganz rechts vorne durchschlängeln. Dort war zwar (verständlicherweise) der Sound grausam, dafür war es dort vom Gedränge her absolut erträglich. Ich kann also nicht berichten, wie voll es wirklich war – es sah teilweise recht übel aus, aber laut Kraftklub wurde das Gelände schon vor dem Ende von Placebo abgeriegelt. “Einlassstopp! Ihr müsst also für die mit abgehen, die sich Placebo zu Ende angeguckt haben!” Und das tat das Publikum! Zu Beginn waren Kraftklub zwar ein wenig skeptisch – die Taubertal-Besucher seien doch eher mittelmäßige “Klätscher” – aber zum Ende hin waren sie voll und ganz überzeugt, spätestens, als das Publikum ohne jegliche Aufforderung von selbst anfing, “Scheiß in die Disko” zu singen. Vom poppenden Pärchen auf dem Hang neben der Bühne bekam die Band offenbar nichts mit, das hätte sonst sicher noch amüsante Kommentare gegeben, aber auch so wurde zwischen den Liedern viel gequatscht und in den Liedern gerockt. Der perfekte Abschluss für den ersten Festivaltag!

Übrigens stimmte es, dass das Gelände um die kleine Bühne zum Konzertbeginn von Kraftklub abgeriegelt werden musste; aber schon nach drei oder vier Liedern hatte sich die Situation entspannt, sodass der Einlass wieder freigegeben werden konnte. Das befürchtete Chaos blieb also aus, auch wenn natürlich einige Fans den Auftritt leider nicht mitverfolgen konnten.

“Sitting on your bed watching YouTube is not gonna replace a live concert!” – Samstag, 11. August

Taubertal-FestivalIm letzten Jahr eröffneten die Monsters of Liedermaching das Festival, diesmal waren sie die erste Band am Samstag. Überraschenderweise wirkte es so, als wäre weniger los als bei Fiddler’s Green am Freitag – vielleicht täuschte der Schein und es kamen im Laufe der Show noch mehr Zuschauer, aber auch wenn nicht, tat es der Stimmung keinen Abbruch. Wie immer witzelten die Monsters sich durch ihr Programm, das Publikum (inklusive Hügel) war voll und ganz dabei, und es gab einen bunten Mix aus alten Hits und Liedern vom neuen Album “Schnaps & Kekse”, das passenderweise gestern erschienen ist. Dafür wurde natürlich ordentlich Werbung gemacht, denn: “Wir haben gerade ein Sommerloch in den Charts, und wenn ihr alle hier die Platte kauft, dann sind wir auf Platz eins!” – oder zumindest irgendwas mit eins, es könnte auch 101 sein … Natürlich wurden Hang, Hügel und VIP-Tribüne gegeneinander ausgespielt, nur um sie nachher allesamt wieder zu vereinen: “Wir sind doch alle eine große Familie!” Und das stimmte – beim letzten Lied sprang sogar der Hügel wie aufgefordert auf und tanzte kurz mit. Toll!

Taubertal-FestivalNach ein bisschen Emergenza und viiiieeeel Staub vor der kleinen Bühne ging’s auf der großen weiter – nicht nur mit dem Staub, sondern natürlich mit Skindred! Eine wunderbare Live-Band … ich kann ja eigentlich nichts mit Hardcore anfangen, aber “Hardcore-Reggae” ist noch mal was ganz anderes! Harte Musik, dazu melodischer Gesang, und das Ganze mit einer Energie, bei der man einfach mittanzen muss. Zu Beginn war noch nicht allzu viel los, bis auf die vor der Bühne versammelten Fans – aber Skindred erspielten sich problemlos ihr Publikum! Am Ende war gute Laune überall, und alle stimmten mit Skindred überein, dass “Sitting on your bed watching YouTube is not gonna replace a live concert!” Der Frontmann verstand es bestens, das Publikum zu “beschimpfen” und so noch mehr anzupeitschen, nur um kurz darauf zu erklären, wie toll die Stimmung auch auf der Bühne ankommt. Nur Beyoncé mitsingen, das geht ja gar nicht (auch wenn sie doch selbst das Lied eingespielt haben!): “I’m fucking disgusted with you guys singing Beyoncé! Don’t you like your music with guitars?” Und klaro – das kam natürlich noch viel viel besser an! Ein klarer Triumphzug; viele, die Skindred bisher nicht auf dem Schirm hatten, werden den Namen sicher in Erinnerung behalten.

Bei den H-Blockx waren die Voraussetzungen natürlich ganz andere – die sagten wohl so ziemlich jedem etwas! Ich habe bei ihnen schon sehr unterschiedliche Konzerte erlebt; manche eher durchwachsen, andere klasse. Ihr Konzert beim Taubertal gehörte ganz klar zu den tollen Konzerten! Insbesondere die Hits wurden vom Publikum tierisch abgefeiert, aber auch sonst war die Stimmung super. Frontmann Henning Wehland wirkte ernsthaft gerührt: “Es ist wichtig, dass man sich nach 22 Jahren auch mal wieder richtig wie ein Rockstar fühlen kann – danke dafür!” Taubertal-FestivalUnd außerdem versprach er noch, dass die nächste H-Blockx-Tour ausschließlich auf dem Taubertal stattfinden würde – das sagt vermutlich alles über die Stimmung aus, oder? Zum Abschluss gab es noch “Ring of Fire” – wobei für das zugehörige Circle Pit vor der Bühne wohl die Bezeichnung “Ring of Dust” besser gepasst hätte …

Nachdem auf der kleinen Bühne ZSK die Menge begeistert hatte, war es Zeit für Madsen. Die sind ja gerne mal als “Mädchenband” verschrien, und ich muss gestehen, dass auch ich immer wieder darauf reinfalle und daher ein ruhiges Konzert erwartete. So hatte ich es mir gerade auf dem Hang bequem gemacht, als Madsen gleich mit “Du schreibst Geschichte” loslegten – und rockten! Lang hielt es mich daher nicht auf dem Hügel … Es wurde auch sehr schnell voll vor der Bühne, und vermutlich wurde jeder, der wie ich die Band immer wieder unterschätzt, schnell eines Besseren belehrt. Und ich hatte das Gefühl, dass sie durch den zusätzlichen Live-Gitarristen auch noch einmal eine Schippe Rock draufgelegt haben. Dafür spielten sie aber recht viel Neues, was der Stimmung nicht unbedingt gut tat – “Lass die Musik an” kam super an, da es ein richtig guter Stadionrocksong ist und außerdem auch schon bekannt, die anderen neuen Lieder klangen zwar auch vielversprechend, wurden aber nicht so sehr abgefeiert. Nett die Überraschung beim Hit “Die Perfektion”, wo Sänger Sebastian und Schlagzeuger Sascha kurz die Plätze tauschten – so bleiben auch alte Songs interessant! Wie gut Madsen beim Publikum insgesamt ankamen, konnte man beim letzten Lied sehen, als sie sich beim Hang entschuldigten: “Ich müsst dann auch mal aufstehen, tut uns leid!” – und der KOMPLETTE Hang stand auf. Wahnsinn!

Taubertal-FestivalIch war vorab sehr gespannt auf den Auftritt von Bush. Vor 15 Jahren hatte ich sie bei Rock am Ring gesehen, mich in ihr Album verliebt, sie danach aber komplett aus den Augen verloren. Dementsprechend kannte ich verhältnismäßig wenige Lieder – und dennoch war der Auftritt sehr eindrucksvoll. Schade war, wie wenige Zuschauer vor der Bühne waren – für den Co-Head war es doch sehr leer. Der Hang war gefüllt, aber das Konzert war da nur Nebensache. Zumindest zu Beginn! Denn Gavin Rossdale wusste, wie er ein Publikum für sich begeistern kann, und zog alle Register. Als er mittendrin für ein Lied die Gitarre ablegte und sich stattdessen ein Funkmikro schnappte, machte er einen “kleinen” Ausflug ins Publikum – einmal quer über den ganzen Hügel, besoffene Schläfer aufwecken, dann quer durchs ganze Gelände auf die Rollstuhltribüne und zurück auf die Bühne. Die Security kam kaum hinterher, und alle Umstehenden waren voll und ganz begeistert. Klasse! Und danach stand dann auch der Hang: “I found a way to get you guys to stand up!” Dementsprechend war die Stimmung am Ende grandios – es mag ein ziemlicher Arbeitssieg gewesen sein, aber es war ein klarer Sieg. Das erklärte auch Frontmann Rossdale: “This is way better than I expected – not sure what I expected, but this is definitely better!”

Taubertal-FestivalOb nun Bush oder The Boss Hoss der eigentliche Headliner des Abends waren, darüber kann man sich sicher streiten. Die letzte Band des Abends waren jedenfalls The Boss Hoss. Sie fuhren eine Texas-Country-Show auf, im kompletten Outfit, mit texanischem Akzent und konsequent englischen Ansagen. Im Vergleich zu anderen Headlinern war allerdings relativ wenig los – vor der Bühne war es gut voll, aber weiter hinten und am Hang war doch viel Platz. Auch die Stimmung war eher ruhig, so ganz konnte die Musik von The Boss Hoss nicht zünden. Ich persönlich hätte auch zumindest ein paar der alten Coverversionen bekannter Lieder erwartet – so kannte man nur sehr wenig, und das wirkte sich natürlich auf die Stimmung aus. Außerdem war es, trotz des schönen Sommerwetters tagsüber, am Abend doch recht kalt und unangenehm – kein Wunder, dass sich viele schon in ihre Zelte verkrochen hatten.

Wie immer wurde der Abend auf der Sounds-for-Nature-Bühne beendet. Dort lieferten Bonaparte ihre abgefahrene Zirkus-Show ab – äußerst energievoll, mit wilden Kostümen und einem Haufen Action auf der Bühne. Diesmal war es nicht allzu überfüllt; vermutlich waren die meisten Besucher wirklich schon auf dem Zeltplatz. Dennoch konnten Bonaparte sich nicht über mangelndes Publikum beklagen, und sie feierten eine begeisterte – und begeisternde! – Party.

“Alle Hände machen klatsch, auch die Sitzhände!” – Sonntag, 12. August

Taubertal-FestivalWie schon die anderen beiden Tage fing auch der Festivalsonntag mit einer absoluten Stimmungsband an: Russkaja kommen zwar nicht wirklich aus Russland, sondern aus Österreich, aber der “Ska”-Teil des Namens stimmt dafür absolut. Das allein reicht eigentlich schon, um ein partyhungriges Festivalpublikum zum Tanzen zu bringen; wenn dazu dann aber auch noch Aufforderungen wie “Alle Hände machen klatsch, auch die Sitzhände!” kommen und das Publikum zum “Traktor” aufgefordert wird – die vegetarische Alternative zur Stierhatz von Pamplona, in Russland läuft man statt vor Stieren halt vor Traktoren weg – dann bleibt keiner mehr ruhig stehen!

Genauso ging es dann natürlich auch bei Panteón Rococó weiter. Diesmal kam der Ska aus Mexiko, und im strahlenden Sonnenschein wurde weiter getanzt! Ich hätte zwar insgesamt mehr Publikum erwartet, aber die, die schon auf dem Festivalgelände waren, hatten offensichtlich einen Heidenspaß. Panteón Rococó heizten unter anderem mit einer Ska-Coverversion von “Krawall und Remmidemmi” ein und ließen das Publikum von einer Seite auf die andere und wieder zurück marschieren, was wunderbar aussah – und den Beteiligten mindestens genauso viel Spaß machte wie den Zuschauern.

Taubertal-FestivalDirekt im Anschluss daran wurden auf der Sounds-for-Nature-Bühne die Emergenza-Gewinner verkündet. Zufällig hatte ich genau die ersten beiden Gewinnerbands gesehen – mir persönlich hatte zwar der 2. Sieger besser gefallen, der 1. Sieger konnte aber kurz darauf auf der Hauptbühne beweisen, dass sie würdige Gewinner waren. Hurricane Love aus Schweden spielten eingängige Popmusik – man könnte jetzt das böse Wort “Kommerz” erwähnen, aber das wäre sicher nicht fair. Ihr Auftritt auf der kleinen Bühne konnte beeindruckend viele Zuschauer halten, das zeugt klar von ihren Qualitäten, und auch wenn sich wie (leider!) gewohnt doch recht wenige Besucher für ihr Sieger-Konzert auf der Hauptbühne interessierten, machten sie da klar, dass ihre Lieder einen ziemlichen Wiedererkennungswert haben und auch im großen Rahmen absolut funktionieren!

Weiter ging es dann aber mit dem absoluten Kontrastprogramm: Heaven Shall Burn waren an der Reihe. Wie schon erwähnt kann ich mit Hardcore nicht wirklich etwas anfangen, und mit Metalcore noch weniger … Daher bin ich sicherlich die Falsche, um den Auftritt qualitativ zu bewerten – ich könnte höchstens sagen, dass die Jungs schicke Hemden und einen lustigen Dialekt hatten, aber das ist wohl wenig objektiv. Ganz objektiv war es aber mehr als eindrucksvoll, dass Heaven Shall Burn tatsächlich einen Circle Pit über das gesamte Gelände zustande brachten – und ich meine das gesamte Gelände inklusive Hang! Wahnsinn, wie eine Horde von Menschen den Hang hinauf und einige Meter weiter wieder runterjoggte. Die Stimmung war also bestens!

Zumindest bei denjenigen, die mit Metalcore etwas anfangen konnten; die anderen fanden zu der Zeit an der kleinen Bühne ein tolles Alternativprogramm. Taubertal-FestivalAls dritte des Emergenza-Festivals durften dort noch einmal Rhys Crimmin & The Toms spielen. Die Australier spielten tanzbaren “Aussie-Folk” mit Kontrabass, Geige, Akustikgitarre und Didgeridoo und kamen sehr gut an.

Auch die darauffolgenden Vize-Sieger, The Joking aus Frankreich, wussten zu begeistern. Es gab Old-School-Rock’n’Roll, und das Publikum tanzte! Nur das Mitsingen klappte nicht ganz so, wie von der Band beabsichtigt – das könnte aber auch an gewissen Kommunikationsschwierigkeiten gelegen haben. Ich brauchte auch ein bisschen, um ihre Frage “Are you ‘ot?” zu verstehen … Das änderte aber nichts daran, wie toll ihre Musik und die Show (inklusive Tanzeinlage am Ende) war.

Auf der Hauptbühne läuteten nun Social Distortion die Endphase des Festivals ein. Die Band rund um Mike Ness war von vielen heiß erwartet worden; allerdings wirkte es so, als wäre ihr Auftritt zwar absolut massentauglich, aber nicht unbedingt “massenbegeisternd”. Vor der Bühne waren klar die Fans versammelt, und auch wenn weiter hinten alle durchaus interessiert schienen, gab es da überraschend wenig vollauf begeisterte Die-Hard-Fans. Der solide, super gespielte Rock konnte sicher dennoch alle überzeugen – und zum Abschluss gab es dann sogar zum zweiten Mal bei diesem Festival den “Ring of Fire” zu hören.

Taubertal-FestivalHeadliner des Tages waren die Beatsteaks. Ich muss gestehen, dass ich sehr skeptisch war, wie sie als Headliner funktionieren sollten – klar, sie haben in den letzten Jahren eine riesige Popularität erlangt, aber kann man sie deshalb in eine Klasse mit Placebo stecken?! Oh ja, man kann, das bewiesen sie mit ihrem Auftritt voll und ganz. Natürlich war das Beatsteaks-Konzert absolut nicht mit dem von Placebo zu vergleichen, aber vom Spaß- und Feierfaktor her hatten die Beatsteaks vielleicht sogar die Nase vorne. Gleich mit zwei Schlagzeugern, Arnims typisch berlinerischem Gequatsche zwischen den Songs und einem Haufen Publikumsinteraktion (von einfachem Mitsingen über La Olas, Hinsetzen und auf die Schultern nehmen war alles dabei) schafften sie es, das komplette Publikum zu fesseln, nicht nur den vorderen Bereich – so viel Bewegung war auf dem Hang und hinten bei den Bierständen bei den anderen Headlinern definitiv nicht: “Können die auf dem Hang eigentlich auch springen, oder haut’s euch dann nach unten weg?” Vorne regnete es nur so Crowdsurfer (was wohl weder der Security noch den Zuschauern in den ersten Reihen so furchtbar gut gefallen haben dürfte), und im Publikum wurden mittendrin mehrfach Bengalos angezündet; die wurden dann aber immer schnellstens (und mitsamt dem Anzünder) nach draußen verfrachtet. Und auf der Bühne lieferten die Beatsteaks derweil alle ihre Hits sowie ein paar Perlen ab – wunderbar. Arnim brachte es zum Abschluss auf den Punkt: “Wegen genau diesen Abenden machen wir Musik!”

Und wegen genau diesen Abenden lieben wir Musik. Danke Beatsteaks, danke Taubertal!

… und sonst?

Taubertal-FestivalViel hat sich nicht geändert beim Taubertal – der Tal-Campingplatz wurde in ein “Green Camping” umgewandelt, was mitten in der Natur natürlich äußerst sinnvoll ist und gut angenommen wurde; auch im nächsten Jahr soll es wieder ein Green Camping geben. Das Gelände an sich war unverändert (wobei ich das Gefühl hatte, dass die Absperrung vom Hang zur Bühne dieses Mal ein wenig weiter weg von der Bühne stand, das kann ich aber nicht sicher sagen). Die Kamera vor der Hauptbühne, die ich im letzten Jahr als sehr störend empfunden hatte, war diesmal nach unten verlagert, sodass man sie fast nicht wahrnahm – sehr gut, denn die Bilder sind dadurch sicher nicht schlechter, aber das Publikum wird weniger gestört. Die Anreise und die komplette Abwicklung lief absolut problemlos, alle kleinen Probleme und Wehwehchen scheinen also mittlerweile behoben zu sein, und die Zahl der Sanitätseinsätze blieb deutlich unter der der Vorjahre. Überschattet wurde der Festivalbeginn durch einen Unfall im Steinbruch am frühen Freitagmorgen, bei dem ein Besucher abstürzte – nachdem er Absperrgitter überkletterte. Ganz klar ein Schock für den Veranstalter, auch wenn es natürlich streng genommen unter “eigene Blödheit” verbucht werden muss.

Taubertal-FestivalNicht genug gelobt werden kann der tolle Hang an der Hauptbühne – auf welchem anderen Festival hat man einen solch tollen Blick auf die Bühne? Und dazu kann man bei schönem Wetter entspannt auf dem Boden sitzen und gleichzeitig die Auftritte der Bands mitverfolgen. Das bringt einerseits jeder Band mehr Zuschauer – diejenigen, die sonst noch auf dem Zeltplatz “abhängen” würden, können das genauso gut auf dem Hang tun. Andererseits sorgt es auch dafür, dass man immer ein Plätzchen findet, von dem aus man das Geschehen auf der Bühne gut mitverfolgen kann; nicht wie bei anderen Festivals, wo man ganz früh da sein muss, um einen halbwegs akzeptablen Platz zu ergattern. Angenehm sind auch die relativ lockeren Regeln; die Tatsache, dass man bis zu einem Liter Nicht-Alkoholisches im Tetrapak oder PET mitnehmen darf, lässt die Zuschauer natürlich früher aufs Festivalgelände kommen. Sich bei anderen auf die Schultern zu setzen wird geduldet, genau wie Crowdsurfing (auch wenn das offiziell verboten ist); das alles sorgt dafür, dass sich Securities und Zuschauer im Allgemeinen bestens verstehen und das Miteinander sehr locker und sympathisch abläuft. Auch das trägt zur tollen Stimmung des Festivals bei!

Taubertal-FestivalZum ersten Mal in der siebzehnjährigen Geschichte verlief das Festival ohne einen Tropfen Regen. Sehr angenehm! Auch wenn fehlender Schlamm natürlich zur Folge hat, dass der trockene Boden staubt … Hin und wieder wurde der Bereich vor den Bühnen gewässert, was viel half, und sonst sorgte der Staub beim tanzenden Mob vor der Bühne halt für die gehörige Festivalbräune. =;-)

Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt – der Haupteingang am hinteren Ende des Festivalgeländes ist für alle Tagesbesucher und “Berg-Camper” ein wenig störend, da man erst einmal ums Gelände herum muss, dafür sorgt dieser Einlass aber dafür, dass auch die “kleine” Sounds-for-Nature-Bühne mehr frequentiert wird. Diese ist ja nachmittags für die Emergenza-Bands reserviert, die im Allgemeinen unbekannt sind, dennoch aber ein Publikum verdient haben. Es ist ein bisschen schade, dass sich die Emergenza-Auftritte mit denen auf der Hauptbühne überschneiden; allerdings ist es anders natürlich nicht machbar. Taubertal-FestivalEs sei aber jedem ans Herz gelegt, die Emergenza-Konzerte nicht einfach zu ignorieren: Durch die kurze Spielzeit kann man so viele kleine Bands in kompakten Auftritten für sich entdecken und sie zusätzlich natürlich auch noch unterstützen! Eine tolle Chance für die jungen Bands aus den verschiedensten Ländern, für die das Emergenza-Finale immer eine tolle Erfahrung (und natürlich eine super Chance zum Kontakteknüpfen!) ist.

Wie immer also ein wunderbares Festival – diesmal mit Staub statt Schlamm, Sommerwetter am Tag und herbstlicher Kälte nachts, aber wie immer mit toller, sehr abwechslungsreicher Musik und entspannter Atmosphäre. Für 2013 sind bisher keine großen Neuerungen geplant. Viele Bands sind schon so gut wie gebucht, und wir können uns auf “viele Bekannte” und “abwechslungsreiche Headliner” freuen – und das tun wir natürlich!

03-04.08.2012 Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)

Saturday, June 23rd, 2012
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Mini-Rock-Festival 2012

Anfang August steht wieder das Mini-Rock-Festival in Horb am Neckar an! Lange war unklar, wo genau das Festival denn in diesem Jahr stattfinden würde. Im letzten Jahr ist das Festival komplett im Schlamm versunken, was einerseits natürlich die Akzeptanz des Geländes beim Publikum nicht unbedingt erhöht (wobei bei den Wetterverhältnissen JEDES Gelände Probleme gemacht hätte), was aber andererseits auch den kompletten Boden kaputtmacht – was sich dann wiederum negativ auf die Bereitschaft des Eigentümers auswirkt, das Gelände noch einmal zur Verfügung zu stellen.

Dennoch, nach langen Verhandlungen ist es den Mini-Rock-Organisatoren jetzt gelungen, das Gelände ein weiteres Jahr nutzen zu dürfen, bevor dann im nächsten Jahr ein hoffentlich dauerhafter Standort für das Festival gefunden werden kann. Wettertechnisch müsse man sich in diesem Jahr keine Gedanken machen, so die Veranstalter: “Wir werden vermehrt mit Bodenschutzsystemen arbeiten, die zum einen das Gelände schützen sollen und zum anderen unsere Besucher davor bewahren, bei auftretendem Regen im Schlamm zu versinken.” Das klingt doch sehr vielversprechend – wenn auch hoffentlich unnötig, denn dieses Jahr werden wir doch sicher das Festival im strahlenden Sonnenschein verbringen können, oder? =;-)

Auch vom Line-Up her wurde das Konzept des letzten Jahres beibehalten: Zwei Bühnen, die abwechselnd und ohne Leerlauf zwischen den Konzerten bespielt werden. Das hat Vor- und Nachteile – einerseits gibt es ein durchgehendes Programm, bei dem keine Langeweile aufkommen kann, andererseits muss man für jede Pause, die man sich gönnt, auf ein Konzert (oder einen Teil davon) verzichten. Da das Programm diesmal aber – wie eigentlich immer – wunderbar stilistisch durchmischt ist, sollte das kein größeres Problem sein, denn jeder kann sich seine Rosinen aus dem Programm picken und seine Ruhe- oder Futterpause für die Bands und Stilrichtungen einplanen, die ihn weniger interessieren.

Als Headliner der Hauptbühne wurden in diesem Jahr Boysetsfire und K.I.Z. gebucht – für mich persönlich nicht allzu verlockend, da mir Boysetsfire nicht viel sagen und ich K.I.Z. extremst unsympathisch finde. Aber wer weiß, man wurde schon oft von Bands überrascht… also keine Vorverurteilung! Außerdem gibt es hochkarätige Co-Heads (Cro und Kraftklub – letztere waren im letzten Jahr übrigens eine der ersten Bands auf der Zeltbühne…), und auch im Zelt ist einiges geboten: Yakuzi und Turbostaat am Freitag, Emil Bulls und Wirtz am Samstag. Dies sind jeweils die Headliner – im restlichen Programm gibt’s mit Kellermensch, Rockstah, Vierkanttretlager und Itchy Poopzkid weitere durchaus bekannte Namen. Und zusätzlich noch einen Haufen (mir) unbekannter Bands – und genau die machen ja den Charme des Mini-Rock-Festivals aus, denn was ist ein Festival, wenn man nicht die ein oder andere überraschende Neuentdeckung macht?

Interessant ist, dass diesmal auf das “Midnight Special”, sprich die Band nach dem Headliner auf der Hauptbühne, verzichtet wird. Im letzten Jahr hat das leider nicht allzu gut funktioniert, einfach deshalb, weil das Publikum zu dem Zeitpunkt patschnass und schlammig war und sich alle lieber in ihren Zelten verkrochen haben. Da ist der Abschluss auf der Zeltbühne sicherlich die bessere Alternative!

Das komplette Line-Up und den Zeitplan gibt es hier. Tickets kosten 44 Euro für das ganze Festival (bzw. 54 Euro inkl. Camping und 5 Euro Müllpfand). Tagestickets wird es ab dem 25. Juni zu kaufen geben.

03-04.08.2012 Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)

Saturday, August 4th, 2012
03.08.2012 – Photos Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)
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Mini-Rock-FestivalDas erste Wochenende im August – seit einigen Jahren fest reserviert für das Mini-Rock-Festival in Horb! Bisher habe ich es an drei unterschiedlichen Orten erlebt: der erste winzig, ziemlich improvisiert (Parken? Na, irgendwo an der Straße halt!), aber eine tolle Atmosphäre. Der zweite deutlich größer, Parken jwd mit Shuttle-Bus, dafür das Gelände deutlich größer, aber eigentlich genau wie das “alte” Gelände, schön übersichtlich; und auch hier wieder “professionelle Improvisation” und eine tolle Stimmung. Das dritte Gelände, erstmals mit zwei Bühnen, auch recht groß aber ziemlich verwinkelt, ist im letzten Jahr komplett “abgesoffen” und hat sich in ein Schlammbad verwandelt. Und dennoch: die Stimmung war super, die Orga rettete, was zu retten war, und die Zuschauer zuckten mit den Schultern, seufzten einmal tief und warfen sich dann halt in den Schlamm. 😉

Der Blick auf den Wetterbericht dieses Jahr sagte: Hmm. Kann gutgehen, kann auch schiefgehen. Auf jeden Fall sollte es sommerlich werden – und die Gewitterregen hatten wir ja letztes Jahr alle, die können diesmal doch auch an Horb vorbeiziehen, oder? Mini-Rock-FestivalUnd der Wettergott hatte diesmal ein Einsehen: Es blieb bis auf einen kurzen Guss direkt nach dem letzten Headliner trocken, war wunderbar warm und sonnig, aber nicht zu heiß – perfektes Festivalwetter! Und selbst wenn es geregnet hätte – die Organisatoren hatten volle Arbeit geleistet: Der komplette Boden vor der Hauptbühne und dem Zelteingang war mit Platten ausgelegt, sodass da nichts verschlammen kontte. Und auch die Zeltbühne bzw. das komplette Zelt hatte einen Holzfußboden bekommen.

Sonst hatte sich vom Aufbau her kaum etwas verändert – einige andere Stände und Sponsoren natürlich, die Ausfahrt führte nicht mehr am Haupteingang vorbei sondern auf Feldwegen durch die Pampa, und das Pressezelt war einfacher zu finden. 😉 Die Atmosphäre war auf jeden Fall immer noch “typisch Mini-Rock” – man kommt hin, fühlt sich wohl, und selbst wenn man kaum eine Band kennt, kriegt man ein wunderbar unterhaltsames Musikprogramm.

Mini-Rock-FestivalAuf der Hinfahrt überlegte ich, welche Band denn noch mal an welchem Tag spielte – für mich persönlich war das Line-Up in diesem Jahr vorab ein wenig “durchwachsen”, da es wenige echte Highlights enthielt. Kraftklub und Itchy Poopzkid sind natürlich klasse, die sieht man aber auch bei anderen Festivals. Yakuzi sind immer gut, und auf Wirtz freute ich mich auch sehr. Vom restlichen Line-Up kannte ich natürlich einige Namen, aber das waren alles keine Bands, auf die ich besonders “hingefiebert” hätte. Was aber auch nicht schlimm war – gerade beim Mini-Rock habe ich schon so viele neue Bands entdeckt, die ich mir sonst nie angehört hätte, die aber durch tolle Konzerte voll und ganz überzeugt haben. Daher war ich auch absolut nicht abgeschreckt, als ich unterwegs zum Ergebnis kam, dass außer Yakuzi alle meiner “Wunsch-Bands” erst am zweiten Tag dran waren. Also fing alles ganz entspannt mit viel neuer Musik an!

“Ist ja mehr so ein Hip-Hop-Festival hier, oder?” – Freitag, 3. August

Mini-Rock-FestivalNachdem ich TOS leider nur aus der Ferne beim Schlangestehen gehört habe (was schade war, denn das klang sehr vielversprechend, und die fünf Minuten, die ich dann noch zu sehen bekam, ließen vermuten, dass die Jungs ein tolles Konzert abgeliefert haben – keine Frage, wenn sie sich schon mit Glitzergirlanden-Kanonen verabschieden), waren Heißkalt im Zelt mein Festivalauftakt. Und zwar ein sehr vielversprechender Auftakt! Die “Lokalmatadoren” aus Stuttgart erinnerten mich stimmlich ein bisschen an Wirtz, kamen aber noch deutlich punkiger daher. Im Zelt ging es für die frühe Uhrzeit sehr turbulent zu – schon gleich zu Beginn landete ein Crowdsurfer im Graben, und die Band hatte offenbar ihre Fans für die vorderen Reihen mitgebracht. Eindrucksvoll, aber auch voll verdient, denn hier passten die Texte, die Musik und die Show – ob das nun ein trommelnder Bassist war, ein Gitarrist, der Jimi-Hendrix-like die Saiten mit der Zunge zupft oder die Aufforderung zur Wall of Death; es gab auf jeden Fall nicht nur einiges zu hören, sondern auch zu sehen. Der perfekte Einstieg!

Mini-Rock-FestivalAuf der Hauptbühne waren danach Kellermensch dran. Sagte mir gar nichts – umso überraschter war ich, als auf der Bühne dann ein Kontrabass und eine Orgel stand und angekündigt wurde, dass die Herren aus Dänemark kommen. Da stiegen die Erwartungen doch um einiges! Allerdings leider ein bisschen zu hoch … Kellermensch lieferten eine extravagante Show ab; zusätzlich zum Kontrabass gab’s auch noch eine Geige, der Organist begab sich mittendrin Screamo-mäßig ans Mikro, und sie versuchten sich an einer Art “melancholischem Metall”. Aber es zündete nicht. Vor der Bühne herrschte gähnende Leere, der Frontmann wirkte äußerst angespannt, und Interaktion mit dem Publikum gab es quasi nicht. Schade – da wäre viel mehr Potential dringewesen; allerdings passte vermutlich auch das Publikum nicht. Mal abgesehen davon, dass der Großteil des Publikums zu dem Zeitpunkt wohl auf dem Campingplatz weilte. 😉

Mini-Rock-FestivalAuch danach zeigte sich, dass die Hauptbühne am Nachmittag nicht unbedingt der bessere Auftrittsplatz ist. Im Zelt ging es nämlich mit Keule weiter, und die wurden umjubelt und abgefeiert wie sonst was. Sehr eindrucksvoll! Ich hatte die beiden bisher gar nicht auf dem Schirm, aber das war Comedy pur. Claus an der Gitarre, Sera am Gesang und “Banjo” (was allerdings gar nicht abgenommen wurde *g*), der Rest kam vom Band. Die deutschen Texte waren sehr unterhaltsam, perfekt für Festivals – insbesondere, da es natürlich bei jedem Lied bestimmte Interaktionen und “Choreos” gab, die das Publikum begeistert umsetzte. Richtig klasse, und mal wieder eine tolle Neuentdeckung! Und wie sagte Sera so schön: “Ich freue mich, dass wir uns jetzt kennenlernen. Jetzt sind wir noch nicht so berühmt, nicht so abgehoben, wie in ein paar Jahren.” Na, da sind wir doch gespannt!

Mini-Rock-FestivalDamit waren wir dann aber an dem Zeitpunkt, wo sich das Gewicht zwischen Haupt- und Zeltbühne wieder verlagerte, denn jetzt ging der Hip-Hop-Teil des “Hip-Hop-Tages” los. Und zwar mit Rockstah auf der Hauptbühne! Ich bin kein großer Hip-Hop-Fan, daher kann ich nicht mit Hintergrundwissen aufwarten. Rockstah bezeichnete sich jedenfalls als “Nerd-Rapper” und kam auch so rüber – was absolut nicht negativ zu verstehen ist! Die Texte waren durchdacht und amüsant, die Mucke kam zwar großenteils von DJs, war aber richtig gut, und die zahlreichen Fans vor der Bühne feierten. “Und noch mal die Hip-Hop-Arme, als wär’s das Splash!” – so schnell wurde das Mini-Rock zum Mini-Hip-Hop! Und wieder nicht negativ gemeint – genau diese Mischung macht das Mini-Rock zu einem solch tollen Festival. Und wie Casper letztes Jahr konnte sicher auch Rockstah dieses Jahr den einen oder anderen Rocker überzeugen, dass Hip-Hop eigentlich doch eine ganze Menge Spaß machen kann.

Mini-Rock-FestivalIm Zelt hatten danach Findus die schwere Aufgabe, Turbostaat zu ersetzen, die kurzfristig abgesagt hatten – und zwar schon zum zweiten Mal. Nächstes Jahr müssen sie dann wohl mal als Ersatz für eine ausfallende Band einspringen. 😉 Und “schwere Aufgabe” ist in diesem Fall voll und ganz ernst gemeint. Kaum jemand kannte die Band, kaum jemand interessierte sich für sie, und diejenigen, die im Zelt waren, wollten vermutlich größtenteils nur mal gucken, was da denn als Ersatz gebucht wurde. Um es kurz zu machen: Ich fand’s toll! Meine Genre-Klassifizierung war “Neue deutsche Welle meets Punk”, das Ganze auf Deutsch (aber leider schlecht zu verstehen aufgrund des Sounds). Die fünf Hamburger lieferten trotz des recht spärlichen Publikums eine tolle und energievolle Show ab – was die Anwesenden im Publikum auch voll und ganz würdigten, indem sie ausgiebig tanzten. Oder den Holzfußboden als Trampolin missbrauchten. 😉 Für mich also auch eine tolle Neuentdeckung, und die liebevollen Lästereien über Cro sowie die Ausrede “Ist ja mehr so ein Hip-Hop-Festival hier” für das geringe Interesse machten sie gleich sympathisch.

Mini-Rock-FestivalCro war dann der klare Headliner des Abends, der die meisten Zuschauer vor die Hauptbühne ziehen konnte. Wie erwähnt – ich bin kein Hip-Hop-Fan. Dennoch ist mir natürlich bewusst, dass Cro zurzeit echt eine “Größe” der Szene ist, insofern kann ich voll und ganz nachvollziehen, dass sich dieses Konzert keiner entgehen lassen wollte. Aber – insbesondere auch im Vergleich zu Rockstah vorher – fand ich es nicht wirklich gelungen. Cro wirkte ziemlich abgehoben, und seine Publikumsinteraktion beschränkte sich größtenteils auf Phrasen wie “Alle Hände gehen hooooooch!” oder “Wer kann den Text?”. Und dann diese Panda-Maske … die Aufforderung, dass doch mal alle bitte ein Pandageräusch machen sollen, ging dann auch ein wenig in die Hose. 😉 Pluspunkte gibt’s aber dafür, dass er zumindest teilweise von Musikern live unterstützt wurde und nicht alles aus der Konserve kam. Und auch wenn ich nicht allzu begeistert war – das Publikum war es. Besonders vor der Bühne ging es richtig zur Sache und es sah nach einem ziemlichen Gequetsche und Geschiebe aus. Aber auch weiter hinten wurde noch enthusiastisch mitgesungen und getanzt. In der Zugabe durfte dann auch Rockstah noch mal für ein Lied mit auf die Bühne.

Mini-Rock-FestivalNach dem Hip-Hop ist vor dem Ska-Punk – damit ging’s nämlich im Zelt mit Yakuzi weiter. Die Jungs aus Pforzheim machen live immer Spaß (auch wenn ich bei ihnen ein chronischer “Früher war alles besser”-Finder bin), haben sich mittlerweile einen Namen gemacht und konnten das Zelt so einigermaßen füllen. Eindrucksvoll waren alle Mitsing-Teile – da merkte man dann, dass Yakuzi zu Recht den Headliner-Spot von Turbostaat übernommen hatten, denn die Texte saßen. Im Publikum zumindest. Auf der Bühne auch, aber nur, so lange das Publikum nicht plötzlich anfing, mit den Armen zu wedeln – “Hört auf zu winken, das irritiert mich!” Völlig nachvollziehbar, schließlich war der Hip-Hop-Teil ja auch abgeschlossen. 😉 Natürlich gab es auch wieder den Wutbauch – sehr zum Entsetzen der Security, die leicht panisch mitverfolgte, wie alle aufeinander einprügelten. Wobei ich das ja verständlich finde – im Gegensatz dazu, dass es in letzter Zeit auf allen Festivals aufs Strengste verboten zu sein scheint, sich bei anderen Leuten auf die Schultern zu setzen. Aber nun ja, wenn die Regeln so sind, dann muss man halt auf den Wutbauch ausweichen, um die Security zu ärgern.

Mini-Rock-FestivalAls Headliner des ersten Festivaltags standen nun Boysetsfire auf dem Programm. Hier bin ich vermutlich noch ungeeigneter, objektiv vom Konzert zu berichten, da ich mit Hardcore noch weniger anfangen kann als mit Hip-Hop … 😉 Was ich aber berichten kann, ist, dass die Jungs äußerst sympathisch rüberkamen. Auch wenn es einige technische Probleme gab und Sänger Nathan eigener Aussage nach “total schlecht mit Ansagen” ist – was dann aber auch zur Folge hatte, dass wir, im Gegensatz zu Cro, keinerlei leere Phrasen zu hören bekamen. Das Publikum feierte von Beginn an, und verständlicherweise ging es um einiges härter zu als bei den vorherigen Bands. Und das, obwohl insgesamt sichtbar weniger los war als bei Cro! Dennoch regnete es vorne im Graben nur so Crowdsurfer, und man konnte sehen, mit wie viel Enthusiasmus die Fans vor der Bühne bei der Sache waren. Ein toller Abschluss des Festivaltages!

“Rock am Ring ist ein Scheiß gegen euch, so sieht’s aus!” – Samstag, 4. August

Eine kurze Nacht später ging es in Horb auch schon weiter, und wie eigentlich immer gab es auch am Samstag wieder eine gute Mischung aus bekannt und unbekannt, mit gehörigen Überraschungen bei den mir unbekannten Bands und gewohnt tollen Konzerten bei den bekannten Namen!

Mini-Rock-FestivalBei Bender war ich leider noch unterwegs, aber pünktlich zu Die Zahnfee kam ich an der Zeltbühne an. Und wäre beinahe rückwärts wieder aus dem Zelt raus – war das gestern auch schon so extrem laut da drin? Oder hatte die Band den Mischer bestochen? 😉 Aber wofür gibt es Ohrstöpsel … Ein sehr schöner Auftritt der erst vor kurzem formierten Band, die deutschsprachigen Punk spielt. Sie hatten schon im Vorhinein viel Werbung betrieben, sowohl online als auch durch Aushänge auf dem Festival, die Marketing-Abteilung funktioniert also. Und auch die Bestechung der Zuschauer durch das Verteilen von Zahnbürsten (!!) zeigte sicher Wirkung. Verständlicherweise war im Zelt zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich viel los, aber wie immer beim Mini-Rock waren die Anwesenden interessiert und voll bei der Sache – ein sehr schöner Auftakt! Übrigens auch mit sehr gutem Sound, sodass man die Texte verstehen konnte.

Auf der Hauptbühne danach die Überraschung des Festivals, zumindest für mich. Jamaram sagten mir überhaupt gar nichts, und um die Uhrzeit erwartete man ja eigentlich auch keinen Höhepunkt. Aber schon der Bühnenaufbau versprach einiges: 8 Leute, Bläser, die werden doch nicht …? Mini-Rock-FestivalDoch, sie spielten astreinen Reggae, teilweise Ska, mit Texten auf Deutsch, Spanisch, Englisch und Französisch. Natürlich passte das perfekt zum strahlenden Sonnenschein und riss alle Zuschauer voll und ganz mit – und lockte auch ganz offensichtlich viele an, denn vor der Bühne füllte es sich immer mehr, und alle waren voll und ganz dabei. Spätestens, als ein paar Leute auf die Bühne geholt wurden (“Du mit deinem Hasenkostüm, komm gefälligst sofort auf die Bühne!”) und zusammen mit der Band eine Choreo vortanzten, kam richtig Bewegung ins Publikum, und alle tanzten willenlos und enthusiastisch mit. Klasse, richtig toll! Und von da an gab es kein Halten mehr, es wurden Polonaisen getanzt (na ja, “gerannt” trifft es in dem Fall vielleicht eher ;-)), und es war wunderbar zu sehen, wie auch komplett schwarz gekleidete Rocker und Punker sich nicht davor wehren konnten (oder wollten), mit den Hüften zu wackeln und mitzutanzen. Und gute Tipps hatten die Jungs von Jamaram für uns auch parat, da es ja noch früh am Tag war und noch nicht das ganze Geld in Alkoholika umgesetzt war: “Ihr könnt euch den Kater ersparen und lieber ein paar CDs von uns mit nach Hause nehmen!” Aber gerne doch! Das letzte Lied spielte die Band dann einfach mitten im Publikum statt auf der Bühne – umringt von der feiernden Meute. So was nennt man dann wohl Triumphzug!

Mini-Rock-FestivalDamit hatte die nächste Band im Zelt natürlich einen sehr schweren Job. Sim Sin taten aber ihr Bestes und hatten auch einige Fans dabei, die begeistert bei der Sache waren. Wie üblich um diese Uhrzeit war im Zelt aber leider nicht allzu viel los, egal wie sehr Sim Sin sich ins Zeug warfen – und das taten sie! Allein ihr Auftreten mit freiem Oberkörper, Neon-Deko (inklusive neongelber Perlenkette) und Batman-Maske grenzte sie schon von anderen Bands ab, und auch ihr energievoller Auftritt blieb in Erinnerung. Da sie nur zu dritt waren und der Bassist teilweise den Schlagzeuger unterstützte, kam vermutlich ein guter Teil der Musik vom Band, was ich ja immer ungünstig finde. Auch wenn es hier absolut nicht auffiel, und die Energie auf der Bühne machte das voll und ganz wieder wett.

Mini-Rock-FestivalEigentlich wären danach Vierkanttretlager an der Reihe gewesen, die aber kurzfristig absagen mussten. Als Vertretung konnten die Organisatoren Mega! Mega! engagieren, die extra aus Berlin angereist waren. “Wir sind 700 Kilometer gefahren, um hier hinzukommen – mögt ihr die letzten zwei Meter nach vorne kommen?” – tat das Publikum natürlich auch, bzw. diejenigen, die vor Ort waren. Das war nämlich leider ein recht überschaubarer Haufen … sehr schade, insbesondere, wenn eine Band so kurzfristig einspringt. Mega! Mega! spielten Rock mit deutschen Texten, der vom Publikum gut angenommen wurde – richtig gezündet hat es aber nicht. Dennoch verkündete der Gitarrist mehrfach, dass er seine erste Tochter irgendwann “Horb” nennen wird. Da sind wir doch mal gespannt … 😉

Mini-Rock-FestivalIm Zelt war es danach Zeit für die einzige “internationale” Band des Tages, nämlich De Staat aus den Niederlanden. Für mich ein völlig unbeschriebenes Blatt, den Namen hatte ich noch nie gehört, aber sie sind definitiv in Erinnerung geblieben! Allein ihre Erscheinung unterschied sie schon stark von anderen Bands – in Hemden und Anzügen, mit Autohupen, und mit einem wunderbaren Humor. Sie hatten das – auch hier wieder nicht allzu umfangreiche – Publikum sofort in der Hand, sodass ohne jegliche Animation oder Aufforderung mitgeklatscht wurde (und getanzt ja sowieso). Sehr zur Freude der Band: “Clapping people are handsome people!” Musikalisch traue ich mich nicht, das Ganze einzuordnen. Los ging’s mit Rock, plötzlich spielten sie dann Dance/Techno (allerdings in normaler Band-Besetzung!), bevor’s mit A-capella-Chören weiterging, gefolgt von Stadionrock. Am ehesten würde ich die Musik wohl mit Cloroform oder ein bisschen mit Dúné vergleichen. Der Sänger kam jedenfalls ordentlich ins Schwitzen. Das Taschentuch, das er daraufhin gereicht bekam, gab er nach dem Schweißabwischen gleich wieder ins Publikum zurück: “Holy sweat! Go ahead, Sir, sell this one on the internet!” Köstlich!

Mini-Rock-FestivalUngewöhnlich früh waren dann Itchy Poopzkid auf der Hauptbühne dran, die einen gewohnt mitreißenden Auftritt ablieferten. Im Vergleich zu einigen anderen Bands kamen sie in ihren Ansagen aber teilweise ein wenig abwertend rüber – klar, Bananenkostüme und Ganzkörper-Anzüge gibt es auch auf anderen Festivals, aber sind sie deshalb weniger lustig? Und dann das Festival beinahe nach Herrenberg verlegen, ts ts ts … 😉 Und wenn man doch soooo festivalerfahren ist, dann kann einem doch nicht der grobe Schnitzer unterlaufen, dass man darum bittet, statt BHs doch lieber Socken auf die Bühne zu werfen … Sehr amüsant, denn natürlich regnete es danach Socken ohne Ende! Bis die Bitte kam, die Dinger immer nur paarweise zu werfen: “Sonst können wir nichts damit anfangen!” Natürlich gab es auch sonst jede Menge Blödeleien auf der Bühne, und natürlich einen Haufen guter Musik zum Tanzen und Pogen. Sie brachten ein riesiges (und ich MEINE riesiges) Circle Pit zustande, und danach wurde auch noch ganz brav gefragt, ob jemand was dagegen habe, wenn sie eine Wall of Death machen? Gut, das Ergebnis interessierte natürlich niemanden, denn natürlich gab es auch die Wall of Death und überhaupt einen gewohnt tollen Auftritt, der vom beeindruckend zahlreichen Publikum zu Recht umjubelt wurde.

Mini-Rock-FestivalDanach hatte ich eine kurze Pause eingeplant, da mir His Statue Falls nichts sagten. Aber kurz ins Zelt zum Fotos machen war natürlich noch drin – und zu dem Zeitpunkt war die Band noch voll und ganz mit dem Soundcheck beschäftigt, es waren aber schon eine ganze Menge Zuschauer versammelt, die sich in die ersten Reihen drängten. Dazu wurden wir Fotografen auch gleich gewarnt, dass wir uns verdrücken sollten, sobald es heftig wird. Ach herrje, was war denn hier zu erwarten?! Nun ja: eine Techcore-Band aus dem Saarland, die offenbar einen ordentlichen Bekanntheitsgrad hat und schon während des Soundchecks und der darauffolgenden Ansage (die der Sänger gleich mal zusammen mit der Moderatorin absolvierte) sehr sympathisch rüberkam. Meine Musik ist Hardcore nicht, aber dennoch war es absolut eindrucksvoll – sowohl die Masse an feiernden Menschen vor der Bühne als auch die druckvolle, gleichzeitig aber auch melodiöse Musik der Band. Zeit für eine Pause war es für mich trotzdem – die Ansage, dass das Mini-Rock besser ist als Rock am Ring, hörte man aber auch noch auf dem Parkplatz. 🙂

Mini-Rock-Festival2011 noch eine der ersten Bands des Festivals im Zelt, 2012 Co-Head auf der Hauptbühne: Kraftklub! Da könnte man nun eine Band erwarten, deren Mitgliedern der Erfolg zu Kopf gestiegen ist und die einfach nur eins mehr ihrer zahlreichen Konzerte runterbetet – weit gefehlt. Die Jungs sind einfach sympathisch, machen wunderbare Musik und bringen das komplette Festival (was auch ziemlich vollzählig vor der Hauptbühne versammelt war) zum Tanzen und Hüpfen. Und zwar nicht wie andere Bands mit einem stumpfen “jetzt hüpft gefälligst alle”, sondern indem jeder einzeln angesprochen wurde: “Du da hinten mit dem Tanktop, der Typ hier vorne mit dem Computerkopf, ihr da drüben, mit denen wir eben auf dem Campingplatz ein Bier getrunken haben, …” Natürlich wurde zu Beginn erst mal gefragt, wer denn im letzten Jahr im Zelt alles dabei gewesen war – ich muss Sänger Felix aber Recht geben, so viele, wie sich gemeldet haben, waren definitiv nicht dort. 😉 Vor Randale mussten sich alle hinsetzen (und das funktionierte ausgezeichnet, bis sehr weit hinten), nach der Wall of Death sorgten sie sich ums Publikum (und ließen für die verlorene Brille auch gleich mal Licht im Publikum anmachen), und als ein Becher auf die Bühne flog, wurden wir nett darauf hingewiesen, dass es darauf doch Pfand gibt. Hach ja, einfach nur nett und sympathisch! 🙂 Auch wenn’s am Anfang einen kurzen Schreckmoment gab, als der Sänger beinahe kopfüber in den Graben gepurzelt wäre. Zum Glück nur beinahe … Ehrlich gesagt hatte ich mit einem ziemlichen Chaos im Publikum gerechnet bei diesem Auftritt, aber alles lief geordnet ab, obwohl es vor der Bühne gut voll war. Hoffen wir, dass das nächste Woche beim Taubertal genauso gut läuft …

Mini-Rock-FestivalIm Zelt waren zur vorletzten Band dort noch extra Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, mit Gittern zur Unterteilung in Ein- und Ausgang. Sicher sinnvoll, denn nun war es Zeit für die Emil Bulls! Wie erwartet wurde es auch gut voll, aber nie überfüllt; wobei ein großer Teil des Publikums sich auch noch draußen an den Fressständen und vor der Hauptbühne aufhielt. Die Stimmung bei den Bulls war wie gewohnt riesig – ich bin doch jedes Mal wieder überrascht, dass ich ihre Lieder kenne, dabei besitze ich keine Platte und sehe sie nur hin und wieder mal auf ‘nem Festival live … aber die Lieder sind eben einprägsam und die Konzerte eigentlich immer klasse!

Mini-Rock-FestivalHeadliner des Abends waren K.I.Z.. Disclaimer vorab: Ich kann K.I.Z. nicht ausstehen. Ich finde sie einfach nur primitiv, und auch die intelligentesten Texte können das nicht rausreißen, wenn man live kein Wort versteht und sich seine Meinung daher nur aufgrund der unterirdischen Ansagen bilden kann. Und die Überraschung des Abends: Der Sound war richtig, richtig gut, und man konnte tatsächlich etwas verstehen! Daher muss ich auch das Zugeständnis machen, dass die Texte wirklich gar nicht sooo schlecht sind. 😉 Das Publikum feierte auf jeden Fall und hatte einen riesigen Spaß beim Auftritt. Natürlich bieten die Jungs mit ihren Rauch-Sprühern, Geldkanonen und durchgehender Action auf der Bühne auch eine ordentliche Show – sie hatten den Slot also voll und ganz verdient und waren ein passender Abschluss fürs Festival, auch wenn ich mich mit ihnen wohl nie anfreunden können werde. Muss ich ja aber auch nicht – ein feierndes Publikum spricht schließlich für sich! Und dem konnten auch die paar Regentropfen in der Zugabe den Spaß nicht nehmen.

Mini-Rock-FestivalDer richtige Regen wartete zum Glück noch ein paar Minuten, bis sich alle, die noch nicht genug Musik hatten, im Zelt für die letzte Band eingefunden hatten. Dort stand zum Abschluss noch Wirtz auf der Bühne. Der erklärte zwar, dass Auftrittszeiten vor 10 Uhr morgens und nach Mitternacht meist eher unangenehm sind, aber schließlich kommt es ja immer darauf an, ob das Publikum Bock hat! Und das hatte es – wenn auch nur die ersten paar Reihen. Schade, dass sich so wenige richtig für diesen Auftritt interessiert haben, denn Wirtz lieferte ein eindrucks- und energievolles Konzert ab, genau richtig als Abschluss des Festivals. Und live kommen seine Lieder noch um einiges punkiger und rockiger rüber als auf Platte! Sehr schade allerdings, dass er am Ende quasi “abgewürgt” wurde und sein letztes Lied nicht mehr spielen durfte – okay, er war über die Zeit, aber als letzte Band des Abends sollte das doch egal sein. So kam das Ende ein wenig plötzlich, was doch einen leicht schalen Nachgeschmack hinterließ – aber insgesamt war der Abend so gut wie perfekt, daher war das zu verschmerzen.

Mini-Rock-FestivalInsgesamt hat das Mini-Rock also mal wieder voll abgeliefert – angefangen vom Booking mit vielen tollen Live-Bands, ganz egal, ob man die nun kannte oder nicht, über die Organisation, wo wie gewohnt alles passte und es kaum Verbesserungsvorschläge gibt (einzig: mehr Mülleimer!), bis hin zum perfekten Festivalwetter, für das das Mini-Rock-Team zwar nichts konnte, wo aber durch die verbesserte Infrastruktur sichergestellt war, dass auch ein früherer Regenguss das Festival nicht ins Verderben gestürzt hätte.

Was schade war, war die kurzfristige Absage der Autogrammstunden – dies war offenbar einem Kommunikationsproblem zwischen dem veranstaltenden Magazin und den Managements der Bands geschuldet. Sehr ärgerlich, aber es hilft nicht, hier den Schwarzen Peter hin und her zu schieben, hoffen wir, dass das nächstes Mal professioneller abläuft – das Mini-Rock-Team hatte hier jedenfalls gar nichts mit zu tun, außer dass sie am Ende Übermittler der schlechten Nachricht sein mussten …

Mini-Rock-FestivalInteressant fand ich die Publikumsstruktur: Im Gegensatz zu vielen anderen Festivals vor allem in Deutschland war das Publikum sehr gemischt und bestand nicht nur aus feiernden Teenagers – die machten natürlich den Großteil des Publikums aus, aber es gab auch viele ältere Besucher sowie Familien. Und genau das zeigt, dass das Mini-Rock mit seinem gemischten Programm einfach sehr viele Menschen anspricht, und man muss weder Fan einer Band noch Festivaljunkie sein, um in Horb zwei wunderschöne Festivaltage zu verbringen. Wir sehen uns 2013!

14.07.2012 Stavernfestivalen (Stavern)

Sunday, July 15th, 2012
14.07.2012 – Photos Stavernfestivalen (Stavern)

StavernfestivalenKaizers Orchestra were playing in Stavern, on the weekend when I was in Norway anyway – a great opportunity to check out Stavernfestivalen! I had planned to go there a couple of years ago when Kaizers played there the last time, but in the end, it hadn’t worked out. This time, I planned ahead and made it happen – just for one day, but better than nothing, right?

I gotta admit though that Stavernfestivalen had a bit of a disadvantage. I came there right from Odderøya Live, a festival that was so well organized that it just basically blew my mind. Now, arriving at Stavernfestivalen, not really being sure which bus stop to get off and in which direction to walk to get there – hmm, not the most positive first impression you could have… =:-/ Getting in worked just fine, except that there were no lanyards left for the press passes – which is pretty inconvenient, you can’t just hold the pass in your hand all day, right? The guy at the accreditation booth was really helpful though and gave me his lanyard. Thanks a lot! StavernfestivalenAnd I guess that sums of a bit of the festival spirit – things often weren’t going the way they should, but people were trying to help where possible; just that sometimes, they just didn’t have a clue how… Which can be really charming, and I know quite a few festivals in Germany where it is just the same, but since I was so used to the professional organization from the festival before, it left a negative impression.

Next, I tried to find out if there were some photo rules or some kind of press area, which again took a lot of asking around and being sent from A to B to C and back to square one. And in the end, it turned out that I didn’t really need any of it, because the main stage was so high up that there was no chance to take any good pictures from the aisle in front of the stage anyway. Well, but then it was allowed to take photos throughout the whole night from anywhere else, so I just skipped the first three songs in the aisle… =;-)

StavernfestivalenOn the first days, there were a lot of complaints about too few toilets on the festival grounds – guess they got that fixed up before Saturday. Hardly any queues whatsoever, and I thought it was rather funny to have the Dixies out above the sea on a little pier… *g*

There was a huge selection of food on the festival – from Thai to Mexican to grilled meat and of course junk food. And also here, queues seemed reasonable (if you didn’t try to get your food right after one band had finished, of course…). The disadvantage here was the cashless system – you had to buy a “cashless card” for 50 kroner just to be able to buy anything on the festival grounds. Then you would load up the card with any amount, pay with it, and then get the rest of the money (minus the 50 kroner for the card) refunded in the end. IF you had a Norwegian bank account. If not, like me, you had to plan ahead thoroughly to make sure no money was left on the card…

StavernfestivalenThe festival grounds were so-so: There were two stages, both with enough space in front of them, and so high that you could see without problems – if you weren’t standing too close, that is. =;-) Very nice were some “natural stands” with stone boulders in the back, where people could sit and enjoy the concerts. The bad part, however, was that there was just one narrow way to the big stage, where everybody had to walk… And of course that one was really crowded, and people gathered on this side of the stage because it was hard to make it to the other side. You couldn’t get to the other side from the back, because the VIP area blocked the way. Not a good arrangement, in my opinion… =:-/

StavernfestivalenTwo stages is a great idea, in general. However, if there are two stages, I would expect a continuous program. Not sure if there were just delays or if this was how it was planned, but there were always long breaks between the shows on the two stages. In my opinion, it doesn’t necesaarily make sense to have two stages then…

All this might sound really negative, but all in all, Stavernfestivalen is a nice festival. Even though a few things were a bit chaotic, others were organized perfectly – the night busses, for example, or the food and drinks. And it seemed like the audience was really enjoying themselves, and this is the most important part, of course! Even though the size of the festivals probably didn’t really differ a lot, Stavernfestival seemed much smaller than Odderøya Live – Odderøya Live was the “professional” festival, Stavernfestival the slightly improvised, local festival, with its own festival spirit.

Well, and now I wrote a full festival report without even writing about the music! =;-) But I’ll keep that short as well, because I was quite busy throughout the day and only got to see parts of the shows.

StavernfestivalenBjørn Eidsvåg was playing rather early in the day, but a lot of people showed up for his concert. And everyone seemed to have lots of fun! No wonder, since he managed to capture the crowd not only by his songs, but also by his stories inbetween. That’s what a headliner has to do, right? And the headliner is the artist who plays on the big stage first, right? =;-) And he took care of us: “Before Kaizers and Bernhoft tonight, you’ll first get some decent music now!”

Next up on the big stage was The Soundtrack of our Lives. Very nice and entertaining music, but unfortunately, there weren’t as many people in the audience as they would have deserved. Still, a great show!

I pretty much missed Jarle Bernhoft after that, but judging from what I had seen at Odderøya Live and what the crowd seemed like from afar, he had a huge audience and delivered another pompeous concert.

StavernfestivalenDen Svenska Björnstammen played on the small stage right before Kaizers played on the big one, and they gathered a huge crowd with their party music. Nice to watch, and a great warm-up for the headliner!

Concluding the day and the whole festival, Kaizers Orchestra played an amazing concert and convinced everyone why they are Norway’s best live band at the moment! You can read all about their concert in my full report on kaizers.konzertjunkie.com!

14.07.2012 Kaizers Orchestra (Stavernfestivalen, Stavern)

Sunday, July 15th, 2012
14.07.2012 – Photos Kaizers Orchestra (Stavernfestivalen, Stavern)

If you first go to Norway to see Kaizers Orchestra, you have to catch more than only one concert – so after Odderøya Live, I went to see them again at Stavernfestivalen! Actually, I had planned to attend that festival a couple of years ago already when Kaizers last played there, but in the end, that didn’t work out. This time, it did!

I was at the festival pretty early already, around 2 p.m. – much too early, as it turned out. Especially compared to Odderøya Live, the festival wasn’t as well organized; you can read more about the whole festival in my festival report. But in the end, after a lot of ups and downs and maybes and frustration and you name it, there was actually time for a small, very exclusive special little thing… check back soon for more about this! =:-)

Just after 11 p.m., Kaizers Orchestra came on stage. This time, I skipped taking pictures in front of the stage – the stage was so incredibly high up that it was almost impossible to see anything from the aisle anyway (just like from the front row), let alone take pictures. And in addition, the photographers had to leave the aisle after two (again *g*) songs on the side where it was obvious that it would be terribly crowded and pushy throughout the concert. So I chose the other side, which was less crowded and more relaxed, and decided to take my pictures from the front row instead. =;-) So if the pictures turned out any good, you’ll get some different, rather unusual pictures in the next couple of days. *g*

The concert itself was a typical festival show – there’s not that much more to say about it. Personally, I liked the show in Kristiansand a bit better, but that might have been up to my general attitude that day. Objectively, there was hardly a difference between the two concerts. There were a few small changes in the setlist: They played Knekker deg til sist this time, but no Tokyo Ice (well… okay, fine with me), and Apokalyps meg was replaced by Evig pint (yayayay!! *gg*).

The talking inbetween the songs was almost identical to what they were saying at Odderøya Live – this time, they had asked Bjørn Eidvsåg to sing along with the Jackal in Din kjole lukter bensin mor, but he had said no, so Hellraizer had to take over again. As always, the Russian opening for Hjerteknuser won the vote – so it seems there’s not that much difference between Eastern Norway and Western Norway (where Kaizers had played the night before) after all. We also got the introduction at the end again, where everyone was dragged to the front separately (and the Jackal took care that Helge looked good before he dragged him to the front). And the Jackal still doesn’t know the lyrics of Prosessen – while in Kristiansand, the “andre applauderer” part was much too late in the song somehow, we actually got it twice this time.

What was very funny was when during Bøn fra helvete, Hellraizer accidentally dropped his oil barrel stick down in the aisle in front of the stage – which they tried to cover up first, with an oscar-worthy performance by Hellraizer and the Jackal. Where’s the stick?! Usually it falls down after you throw it up in the air, must have been really high this time?! After the crew remained unsuccessful trying to convince the securities in the aisle to give the stick back, the Jackal started fishing for it with his microphone… took a bit as well, but in the end they managed to get their stick back just in time for the next barrel part. *g*

During Svarte katter, Omen started polishing his megaphone this time, while the whole band was screaming at him to SIT DOWN NOW. And, as tradition has it, the one in the band with the longest beard is allowed to choose the last song of the encores. For a long time, this used to be Hellraizer, but now he was passed by… uh… what was the name of the guy on the organ again? =;-)

The guy on the organ started playing Maestro, and as final conclusion, we got Die Polizei. Again with impressive singing by the audience, even long after the band had gone off.

A great conclusion to the festival, no doubt about it! And now it’ll take WAY too long until my next Kaizers concert… =:-/

The setlist:

I ett med verden
Tusen dråper regn
Støv og sand
Knekker deg til sist
Din kjole lukter bensin, mor
En for orgelet, en for meg
Diamant til kull
Ompa til du dør
Bøn fra helvete
Prosessen
Evig pint
Philemon Arthur & The Dung
Svarte katter & flosshatter
Hjerteknuser

KGB
Drøm videre, Violeta
Maestro

Die Polizei

12.07.2012 Kaizers Orchestra (Odderøya Live, Kristiansand)

Friday, July 13th, 2012
12.07.2012 – Photos Kaizers Orchestra (Odderøya Live, Kristiansand)

It’s been almost three months already since my last Kaizers concert – a good reason to ignore all thoughts saying that “Kaizers festival concerts suck anyway” and to get on the way to Norway once again! ‘Cause no matter what, Kaizers festival concert are definitely better than no Kaizers concerts at all…

The first stop was Kristiansand, and Odderøya Live festival. With a very diverse, but interesting line up – you can read my full report about the festival here. Kaizers were playing on the second day of the festival; as headliner of course! I noticed again how strange it is for us Europeans that it’s still light outside when the headliner enters the stage… which, however, is great for taking photos. *g*

Since I was there as press, I spent the first songs in the aisle taking pictures. And you could see right from the start that this would be a great concert – the kids in the front were more than enthusiastic, screaming their lungs out, and of course they were equipped with shirts and gas masks and you name it. As always, the securities didn’t understand the short break in I ett med verden and shoved us out of the aisle during the third song already – but well, Kaizers concerts are more fun in the audience anyway than when you’re busy with the camera all the time. =;-)

Next up were Din kjole lukter bensin, mor and En for orgelet – the first one with an extra special duet partner who harmonizes with the Jackal’s “very difficult voice” – yes, of course Hellraizer. =;-) They screwed up the ending of En for orgelet, the part with the concert drum – but hey, there’s hardly a band that can screw up so charmingly as Kaizers… *g*

Suddenly, the Jackal found a shoe heel on stage, so they had to check who lost that one. But it must have been someone in Bernhoft’s band, ’cause everbody’s shoes were still intact. =;-)

Then it was time for a song that they wrote when they didn’t know how to play any instruments yet… “Well, not that we knew it now – Hellraizer can’t even read music! I can…” To Hellraizer: “Naah, okay, I can’t either… but this is what it sounds like if you write a song without knowing anything!” The song was Bøn fra helvete – and in the middle of the song, Omen was almost hit by Hellraizer’s barrel stick, but luckily Hellraizer managed to catch it in mid-air at the last second.

In Prosessen, people were not “only” from all over the country this time, but from all over Kristiansand. =;-) And without exaggeration: Kaizers had a firm grip on Kristiansand! The atmosphere was great, especially during the big hits. During Hjerteknuser, for example, everyone was waving their hands, right to the very back of the area – a beautiful view!

And as always, the Russian opening with the Kaizer vodka was chosen for Hjerteknuser… Only 150 people voted for the French opening, compared to 6000 for the Russian. The Jackal knew how to estimate that exactly, because he worked for the police before and learned to estimate the size of crowds on the square in Stavanger… Gosh, I’m so happy I understand Norwegian by now – I must have missed out on so much before!?! *rofl*

After Tokyo Ice – a nice surprise for me, even though this song was played at quite a few festivals before – they announced that after one of the brightest Kaizer songs they would now play the darkest. Hmm… Evig pint? De involverte? No… Apokalyps meg. *grr* No, I don’t like that song. Anyway, it was impressive, I gotta admit… they manage to bring it across with so much energy that it is just amazing to see.

During Svarte katter, Helge was THE ONE again, as always. He seemed so incredibly angry during his solo part; almost frightening! =;-) But the Jackal wasn’t impressed; he just told him over and over again “Now sit down!” And after the song, he explained: “Helge doesn’t say much, but if he does, he says it LOUD.” *gg*

At the end, everyone was dragged to the front to get some extra applause. And the Jackal dusted Helge off thoroughly before dragging him to the front… =;-)

Then, after the encore, the concert was over – or at least everyone thought so and left. It got really empty in the front, even though the lights and music didn’t come on yet. Fortunately, Kaizers didn’t mind, and so we still got Die Polizei. And everyone was singing along in the end (okay, the timing was terribly off, but still)… amazing!

A terrific concert, and I just love love love this band, damn!

The setlist:

I ett med verden
Tusen dråper regn
Støv og sand
Din kjole lukter bensin, mor
En for orgelet, en for meg
Diamant til kull
Ompa til du dør
Bøn fra helvete
Prosessen
Tokyo Ice til Clementine
Apokalyps meg
Philemon Arthur & The Dung
Svarte katter & flosshatter
Hjerteknuser

KGB
Drøm videre, Violeta
Maestro

Die Polizei

11-13.07.2012 Odderøya Live (Kristiansand)

Sunday, June 10th, 2012

The festival season is right around the corner! I didn’t write much about this year’s festivals yet, but that doesn’t mean that this summer will be boring concertwise. Oh no, not at all!

As always, there are lots of big and small festivals taking place in Norway. And as a rough estimate, you can probably say that all those festivals that did not have Kaizers Orchestra as headliner last year have them this year. =;-) Being the huge Kaizers fan that I am, of course I pick my festivals according to where Kaizers are playing. And for me, the most important factor when deciding which of the festivals to attend is not the location – it can be worth traveling to the middle of nowhere for an amazing festival – but the rest of the line-up. You want to have a great time on all days, not only the one when Kaizers are playing, right?

So this time, the choice was really easy: Odderøya Live in Kristiansand! The line-up speaks for itself: The first day of the festival features, amongst others, Raga Rockers from Norway and John Fogerty from the US. You might not know Raga Rockers when you are not into Norwegian music – but you miss out on something! Having been around for 30 years now, they are an “institution” in Norway. However, this will be their last tour; another reason not to miss their concert! For sure, Raga Rockers and John Fogerty will provide a great opening day for the festival.

Day two has, amongst others, Honningbarna, Jarle Bernhoft, and Kaizers Orchestra. Honningbarna is a young Norwegian punk rock band that has really taken off the last two years. Similarly Jarle Bernhoft – no, not regarding the “punk rock” part, but he also made it big in 2011, even being elected the “Spellemann” of the year, which is one of the highest music awards in Norway. And then there’s Kaizers Orchestra as headliner – a guarantee for a great concert with everyone in the audience singing along every single line of every song.

Last but not least, day three offers concerts by CC Cowboys and Roxette, and some more of course. CC Cowboys is another band that every Norwegian knows and loves. I saw them at a festival a couple of years ago, didn’t know any of their songs, and was captivated right away because they just manage to drag you along, even if you don’t know them. Amazing! This time, I know their songs, so I’m really looking forward to their show. I guess I don’t need to introduce Roxette – everyone knows their old hits, and they also have a new album out now, so I guess we’ll get a nice mixture of old and new.

So, thumbs up for this amazing line-up! And if that is not enough to convince you to pay Odderøya Live a visit – how about the location? The festival takes place in Kristiansand, in walking distance to the city center, so you can enjoy the city life and a festival at the same time. And all of this in the middle of July, where the chances that the weather will play along are highest. You might even be able to visit the beach before walking out to the festival for the night!

Getting to Kristiansand is easy – if you’re coming from abroad, you can fly directly to Kristiansand, or take the ferry from Hirtshals. Kristiansand is also on the train line from Oslo to Stavanger. There’s lots of hotel accommodation available, and in general, Kristiansand is worth a visit, especially in summer.

The ticket price for a festival pass is about 1500 NOK – this might seem a lot to Europeans, but for Norwegian standards, that is a very fair price. And well worth the money! There are also day passes available.

You can find all information at odderoyalive.no or on Facebook. Tickets can be purchased online at Billettluka.

Odderøya Live

11-13.07.2012 Odderøya Live (Bendiksbukta, Kristiansand)

Friday, July 13th, 2012
11.07.2012 – Photos Odderøya Live Day 1 (Kristiansand)

Odderøya LiveTime for another festival in Norway! Kristiansand, Norway’s “summer city”, is the perfect place for a summer festival – a great and easy to reach location, a huge potential audience, and of course lots of sun in the summer time! Starting in the nineties already, Kristiansand hosted Quartfestivalen, which featured huge international bands. After quite a few financial problems, Quart had to close down, and now the slightly smaller Odderøya Live festival took over.

This festival isn’t necessarily aimed at drawing lots of people from other cities or even from abroad – most acts are Norwegian (or at least Scandinavian) and play a wide variety of music, basically everything that is popular and on the radio. John Fogerty (Creedance Clearwater Revival), Kaizers Orchestra and Roxette as headliners – that covers quite a bit of ground! As a result, the festival audience is very heterogeneous; and on average quite a bit older than at other festivals. Which isn’t necessarily a bad thing… =;-)

Odderøya LiveI had been to Kristiansand and Odderøya, the location of the festival, once before. What I remembered about the island (or rather peninsula) was that it was huge, long ways to walk to get anywhere, quite far to even get there. Hmm… I must have been tired the day I went for a walk there. =;-) Actually, the festival is just a few minutes walk from the city center, out in the green, in beautiful surroundings and with a view towards the sea. My first impression of the festival was very positive: a fairly big, square area with lots of space, slanting down towards the stage – which means that no matter where you are standing, you have a great view. Except for the hall hosting the bar and the toilets and a few meters in front of it, there’s only grass and gravel though… great for sitting, but let’s hope it doesn’t rain. =;-)

Day 1

Odderøya LiveThe first artist of the festival was Sordal. According to the information in the program, he has been playing in lots of very different bands ranging from prog rock and Norwegian pop to electronica – and you could hear that. While you could probably classify all his songs as “pop rock”, they were very varied. A very nice start into the festival!

Next up was Daniel Norgren from Sweden. He was advertised as “a mixture between Mississippi blues/country and Swedish forests” – hmm, okay? Sounds interesting. And it was! Daniel sang and played guitar and drums (at the same time of course) and was accompanied by stand-up bass and organ. His performance reminded me a bit of Jarle Bernhoft’s solo gigs – not necessarily considering the musical style, but from the way he presented himself on stage. Odderøya LiveVery enigmatic and enthusiastic; it showed how much he enjoys playing music.

Both bands were perfect warm-ups for the evening. The area slowly started to fill up – very slowly though, I guess most people were planning to arrive in time for Raga Rockers. However, those who were there already were sitting on the ground, enjoying the music and relaxing in the sun.

Yes, there was sun! Even though the weather forecast hadn’t been the best, there was no rain and the sun came out in the afternoon. The perfect conditions for a festival!

Odderøya LiveWhen it was time for Raga Rockers, it had filled up quite a bit – still far from full, but a good crowd. I was suprised, however, that most people were still stitting down – I mean, Raga Rockers is a rock band! If you’re not into Norwegian music, you probably don’t know them, but they are one of the “big four” of Norwegian music and have quite a cult status. And rightly so! Their songs are very catchy, and you have to stand and dance and jump around to enjoy them… =;-)

However, I got to admit that I was a bit disappointed by their concert. The setlist was good, the music was great, the sound was pretty bad in the beginning but got better – but I was missing the energy on stage. OK, the band members aren’t the youngest anymore, and this might be their last tour. However, they were barely moving on stage, which killed the atmosphere in my opinion. It didn’t reflect in the music, fortunately, so when you closed your eyes the concert was just as captivating as I had expected, but I really would have hoped to see that on stage as well. A bit of a pity! But still great to get to see them. The audience got more and more into it throughout the concert – by the last few songs, most people were on their feet and singing along, so Raga Rockers managed to capture the audience without even moving. =;-) That’s a bit of a feat to accomplish as well!

Odderøya LiveHeadliner of the night was John Fogerty. Honestly, I had never heard that name before the festival, but of course I had heard the name Creedance Clearwater Revival – and that is basically John Fogerty. So I expected an old-style rock’n’roll concert, and that’s just what we got! He came on 20 minutes late, but played almost two hours. And only hits in the end, of course!

There was quite a crowd by the time John Fogerty came on – maybe not quite sold out, but a huge audience. As expected, the average age was a bit higher than at other festivals; no wonder considering the headliner. But there were quite a few younger people in the audience as well, and both young and old were enjoying the show and singing along loudly. The few rain drops in the middle of the set couldn’t ruin the atmosphere, and this concert was clearly the highlight of the first day.

Day 2

Odderøya LiveThe program of the second day was completely different from the one of the first day. Aimed at a much younger audience, we got a “radio hits day” today. At first, it looked like nobody was interested in the first act of the day – by the time Gabrielle was supposed to start, the area was entirely empty. However, it turned out that she had arrived late, so the start of the concert had to be moved back a bit, and the doors hadn’t opened yet.

Once the first people started coming in, it filled up really nicely, and as expected, the audience was a lot younger. The first row was filled entirely by teenagers. Behind them, everyone was enjoying a nice start into the festival, again relaxing in the sun and listening intently.

Odderøya LiveGabrielle came on about 20 minutes late. She got a few radio hits in Norway, and the audience seemed very positive about her show. Norwegian pop, accompanied by two keyboards and drums, and a great voice. A nice way to start into the festival!

Next up was LidoLido. Again, clearly aimed at a younger audience – he’s a rapper, with a full backing band. LidoLido himself is fairly young and seemed like a really likeable guy. He also included some “citations” of well-known international songs into his show, and it seemed like he managed to convince not only the kids that had gathered in front of the stage, but also the rest of the crowd that was still enjoying the sun. My only criticism: too much bass. But as LidoLido pointed out, you can never have enough bass, so I guess that was intended. =;-)

Odderøya LiveObviously, not only the audience was quite a bit younger today compared to yesterday – also the average age on stage was much lower. The next band on stage was Honningbarna – young guys (actually from Kristiansand!) playing punk music, who got hugely popular in Norway during the last two years. And rightfully so! I hadn’t managed to see them live yet, I had just heard they were quite a rip-off of Skambankt, another Norwegian band. And yep, in a way that is true, but they do add their own elements to the music. The singer plays a cello during some songs, and while his singing might not be the best, he brings the lyrics across. In addition, everyone is always in motion; lots of energy on stage, which is great to watch! They had their own little fanclub gathered in front of the stage, who were really into the concert and were singing along enthusiastically. Add constant “Barna! Barna!” choirs to that and you have an amazing show!

Odderøya LiveYesterday, after the Raga Rockers concert, I posted on Facebook: “Let’s start a band and play Raga Rockers songs the way they should be played!” Guess I was late with my idea… Honningbarna ended their set with “Noen å håte”, THE Raga Rockers song, and they performed it in the way I would have expected it to be presented yesterday. Both thumbs up for Honningbarna!

Next it was time for Jarle Bernhoft. I knew him because he warmed up for Kaizers Orchestra on their last European tour – back then he was playing solo, all alone on stage, imitating all instruments by himself. This time, he was playing with his band – an 11-piece orchestra. Very impressive, especially with the lights and theatralic backdrop. All in all, it was completely different than what I knew of him; actually, I hardly recognized some of his songs. But it was great, and the audience loved it! Pure pop, but with a full band, with background singers and brass… revue style. Totally different from all the other concerts so far on the festival.

Odderøya LiveA lot of people in the audience regarded Bernhoft as the headliner of the night – but I assume they were convinced by the REAL headliner, Kaizers Orchestra. As always, they delivered a captivating show, playing their hits and some special extras, and really getting the audience involved. When they played their biggest hit Hjerteknuser, everyone (and I mean EVERYONE) was waving their hands in the air… beautiful! Read the full report of the Kaizers concert on kaizers.konzertjunkie.com.

Day 3

Hmm… I might be repeating myself, but the third day started just like the other days: with clear blue sky, bright sunshine, and everyone sitting in the grass, enjoying the music. Just perfect! =:-)

Odderøya LiveThe first artist on stage was Hanne Kolstø. Switching between guitar, keyboard, and tambourine, using samples and loops, accompanied just by one guy on guitar and keyboards, she delivered a great show. She definitely managed to captivate everyone who had made it to the festival grounds already, just by her presence on stage. In the beginning it was still rather empty, but Hanne quickly found out that everyone in the front was there to see Roxette, the headliner of the night. They were from Spain and Germany – and since Hanne didn’t want to leave them out, she started talking in Norwegian and English between the songs, until she got an OK from the Norwegians to continue in English only. =;-) One example of how she made the audience relate to her – she really had a wonderful presence on stage, very likable.

Odderøya LiveI don’t want to continue with “in contrary to the next artist”, this would be mean. But unfortunately, it’s not that far off. Bertine Zetlitz played professional pop, with a full band, which was nice to listen to – but compared to Hanne Kolstø, she seemed like a bit of a “diva”. I guess that would have been different if she hadn’t played in exactly this slot. But she did, and it seemed like the audience enjoyed her show, but it was much more distant and professional than Kolstø’s show right before. At the end of her set, she tried to make the audience sing along, which worked so-so. But then, people were surprised when she suddenly went off, without even announcing her last song. A professional show, but with less heart than other artists, unfortunately…

Odderøya LiveNext it was time for another Norwegian “cult” band, namely CC Cowboys. Their disadvantage was that they didn’t really fit into the program of the day – they would have fit perfectly into the first day with Raga Rockers and John Fogerty. Since today was more of a “pop” day, they had a hard time, especially in the beginning. Also, they started off rather slow. Not sure if those were new songs that the audience didn’t know (I didn’t) or if they just decided to start it calmly and then build it up… but the first half of the concert didn’t really catch on. After that, however, they brought on all their hits and the audience got more and more excited. In the end, everyone was singing along and dancing, just the way it’s got to be!

Odderøya LiveA last break before the final headliner: Roxette! I had been looking forward to their show, but mostly because they are a band of my childhood. I didn’t really expect much, but I thought it would be cool to get to hear all the old songs again. And what can I say? I was totally flashed! Actually, I still knew the lyrics of most songs by heart, and it was incredibly nice to hear them live. The show was energetic – even though Marie’s illness is very obvious and she hardly moved on stage. Per and the rest of the band took care of that part. Her voice, however, was in great shape! They concluded the concert with Joyride, Listen to your heart and The Look, giant water balloons in the audience, and lots of energy on stage. Awesome!

The only downside to this last concert was the audience – while on the other days, most people were at the festival to enjoy the concerts, it seemed that this time the majority was there for the party and didn’t even care about the concert. They sang along during the most well-known songs, but apart from that, it was hard to enjoy the concert between all the talking and all the drunk people falling around. A pity! But fortunately, this was the only day this was noticeable this badly. And the great concert absolutely made up for it!

Odderøya LiveAll in all, Odderøya Live turned out to be a great festival. The whole organization of the festival was very professional, and everything was taken care of. The location is perfect – of course the weather played along, it might have been different with rain. But the way it was, it was a perfect summer festival.

Beforehand, it seemed a bit like the organizers were doubtful about the presales and about how many people would actually show up. They ended up with probably about 6000 a day, which is a great number! The atmosphere was great throughout the whole festival: During the days, everything was relaxed – sunshine, beer and music – and at night, there were amazing concerts and a crowd that was mostly into what was happening on stage. Thus the perfect mixture. Thanks Odderøya Live, see you next year! =:-D

06-07.07.2012 Die Ärzte (Schleyerhalle, Stuttgart)

Wednesday, July 11th, 2012
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Hups, da war doch was – aus akutem Zeitmangel (wer legt auch Ärztekonzerte in Stuttgart und das Böblinger Stadtfest aufs selbe Wochenende?!) jetzt also nur ein knapper Kurzreport zu den beiden Konzerten in Stuttgart.

Das Wellenbrecher-Konzept in Stuttgart war ja bekannt – zwei Wellenbrecher, jeweils mit Auslasskarten. Sprich, zum Einlass da sein sollte ausreichen… es reichte auch, das Konzept war allerdings “ein wenig” erweitert worden, und zu den Auslasskarten für ganz vorne gab es auch noch Bändchen für die zweite Welle. Und keiner wusste so genau, wie das alles funktionieren sollte und wann man wie wo durch durfte. Mal durfte man nur den einen Eingang nehmen, dann nur den anderen Ausgang, und irgendwann durfte man dann mit Bändchen nicht mal mehr in den normalen Innenraum (häh?). Aber egal, man musste es jeweils nur woanders noch mal probieren, da klappte es dann; die Absprachen waren also offenbar nicht so wirklich klar.

Was allerdings klar war, war, dass in der ganzen Halle ein absolutes Rennverbot bestand. Sehr lustig anzusehen beim Einlass, als alle gebremst wurden, und während des Konzerts dann auch vorne im Graben. Äh ja. *lol*

Insgesamt waren die Konzerte gut, sie haben Spaß gemacht und waren mittendrin immer wieder sehr amüsant, aber es waren keine Überfliegerkonzerte.

Ein paar Details vom Freitag:

– Los ging’s mit der Frage: “Seid ihr gut drauf?” – Publikum: “Ja!” – “Sollen wir das ändern?” *g*
– Bei beiden Konzerten hatte Rod einen Aufsteller von Tabaluga und Peter Maffay bei sich stehen… warum auch immer. Besonders beim ersten Konzert wurde der immer wieder zelebriert – mittendrin stellte Rod sich hintendran und ließ so Maffay für ihn Bass spielen.
– FU sprich “lynchschwäbisch”. Immer, wenn er das spricht, wollen Leute ihn aufknüpfen…
– Das Highlight vom Freitag: Die Kollisions-La-Ola zu Ehren von Higgs. Im Publikum wurde ein Fan als Higgs-Teilchen auserkoren, und von dem ausgehend bewegte sich die La Ola dann in verschiedensten Gewschwindigkeiten auseinander. Das war zwar physikalisch nicht ganz korrekt, aber: “Wir können euch ja nicht in einem Radius von 12 Kilometer aufeinander zurennen lassen.”
– Rod verstand die ganze Aufregung nicht: “Hier stehen doch die drei Gottesteilchen!”
– Und für Samstag wurde uns dann Schrödingers Katze versprochen: “Wir lassen den Vorhang zu, und das Publikum ist dann schon tot?” *rofl*
– Übrigens gab FU zu, eigentlich Animateur auf Mallorca zu sein. Und sein Lehrer kommt aus Nordkorea…
– Vor Langweilig wurde kurz Yoko Ono angespielt – aber Bela wollte offenbar nicht, daher blieb es beim Anspielen.
– Nach der Zugabenpause kamen DÄ zurück auf die Bühne und meinten, sie hätten keine Lieder mehr und müssten also wohl wieder von vorne anfangen – und genau das taten sie auch. Also, FU und Rod zumindest, Bela nicht. *rolleyes* Also spielte FU den Anfang von Ist das noch Punkrock einfach gleichzeitig auf Gitarre und Schlagzeug. Nur das mit dem Singen klappte dann nicht mehr.
– Vor Unrockbar setzten sich mal wieder hin, oder zumindest alle “bis auf die üblichen Widersetzer… die mit den Security-T-Shirts!” FU versicherte dann, dass er die Verantwortung übernimmt, und überzeute tatsächlich auch die Securities, sich hinzusetzen. Allerdings klappt das erst, als er es auf schwäbisch erklärte. Also, auf lynchschwäbisch, genauer gesagt. *g*

Der Samstag war weniger ereignisreich, was aber nicht heißt, dass das Konzert schlechter war – ich könnte diesmal nicht sagen, welches besser oder schlechter war.

– Erst mal wurden die Ränge zum Aufstehen aufgefordert, und zwar auch die VIP-Tribüne: “Auch wenn du der Sohn von Vom bist, du wirst stehen beim DÄ-Konzert!” (Vorband waren diesmal ja Cryssis, wo Vom Ritchie Schlagzeug spielt.)
– Dann wurde die Willenlosigkeit des Publikums getestet, indem erst mal alle hochhüpfen und Kikeriki schreien sollten. Und das machten fast alle. Unglaublich. Fragt sich nur, ob es positiv ist. =;-)
– Den Tanz vor Wir sind die Besten haben sie seit Frankfurt beibehalten. Diesmal erzählten sie noch, dass sie ja die Gogoboys vom Ballhaus Spandau wären.
– Mittendrin entdeckten DÄ, dass sie den Hallenausgang direkt im Blick hatten. Und daraufhin wurde natürlich alles kommentiert… “Da gehen Leute! Halt, wartet! Wir spielen auch was von den Hosen!” Umso erleichtert waren sie natürlich, als auch wieder jemand reinkam… “Ha, jetzt kommen sie wieder. Na ja, jetzt ist es ja auch kostenlos. Wir verteilen ja immer noch Gratiskarten nach Beginn, damit es auch voll wird.”
– Dann gab’s noch ein Geburtstagsständchen “Happy 30 to you” für die Toten Hosen, warum hab ich aber vergessen. =;-)
– Und plötzlich ging’s um die Ulkigen Pulkigen, und sie spielten tatsächlich Currywurst! Und sogar so ziemlich komplett! Das Lied wird ja auch immer in ihrer Limo gespielt, mit dem Ergebnis, dass der Fahrer anfängt zu weinen und gegen einen Bus fährt, in dem dann alle sterben. Daraufhin sagt der Busfahrer: “OK, dann fahre ich jetzt euch. Ich hoffe, ihr mögt es kalt!” Äh ja, war lustiger, als es sich jetzt so liest… *g*
– FU hatte seinen Privatsecurity, der ihm im Graben immer gefolgt ist, sobald er die Seite gewechselt hat – das bereitete ihm sehr viel Freude, besonders, wenn er sich heimlich wegschleichen konnte. *lol*
– Das Publikum wirkte offenbar ein bisschen leiser: “Gestern waren die Wutbürger da!”
– Als La Ola gab’s diesmal eine Ja-Nein-Vielleicht-La-Ola. Nette Idee, Umsetzung aber eher unspektakulär, fand ich…

So, jetzt erst mal Ärzte-Pause bis Berlin, und dann der Tourabschluss in der Waldbühne!

29.+30.06.2012 Die Ärzte (Festhalle, Frankfurt)

Sunday, July 1st, 2012
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Ach herrjemineh, was war das denn bitte? Zuerst beschloss ich am Donnerstagabend, das Freitags-Konzert sausen zu lassen und nur am Samstag hinzufahren. Dann entschied ich mich morgens noch mal um, mit dem Hintergedanken, dass ich mich um Stau auf der Hinfahrt ja nicht scheren muss, wenn die Alternative zum zu spät ankommen ist, das Konzert komplett ausfallen zu lassen, und mit der Vorfreude auf einen wunderschönen Shopping- und Eis-ess-Sommertag in Frankfurt. Den hab ich gekriegt, und zusätzlich ein Konzert am Freitag, das mir richtig Spaß gemacht hat! OK, und ein Standard-Konzert am Samstag, aber ich will nicht meckern, dafür hab ich keine Hageldellen im Auto, weil ich immer da war, wo die schwersten Unwetter gerade nicht waren. =;-)

Am Freitag kam ich also um Punkt 20:30 in die Halle, zwei Minuten später ging das Licht aus und kurz darauf ging’s los – die ersten drei Lieder stand ich irgendwo hinten außen, es war heiß, schwitzig, eklig und doof, weil ich nichts gesehen habe und überhaupt, so weit weg?! Also doch mal gucken, ob die Wellenbrecher offen sind… und wups, stand ich zweite, dritte Reihe links außen, wie immer also. *g* Und irgendwie… ach, ich weiß nicht. Es machte Spaß. Ich hab’s nicht erwartet, ich weiß auch nicht, woran es lag, ich bin genauso negativ reingegangen wie immer (eigentlich noch negativer, weil ich ja eigentlich gar nicht da sein wollte und bei den ersten Liedern schon innerlich geseufzt habe “ach je, noch drei Stunden…”). Aber irgendwie hat’s diesmal gezündet, die drei schienen Freude an dem zu haben, was sie da auf der Bühne taten, und das kam rüber.

Ohne dass das irgendwie vorab angekündigt gewesen wäre, wurde in Frankfurt eine DVD aufgezeichnet – ich glaube nicht, dass das meine Laune in irgendeiner Form beeinflusst hat; drauf zu sehen sein werde ich eh nicht, ich würde es auch nicht wollen, und bis das Ding erscheint (wenn es denn erscheint, weiß man ja vorher nie), hab ich eh vergessen, was in den Konzerten passiert ist. =;-) Aber war eine nette Überraschung.

SEHR amüsant fand ich den “Kranich” – und das war mal wieder so eine Aktion “wie früher”, wie man sie von DÄ kennt. Dieses “wir machen einfach mal und beömmeln uns dann selbst über das Ergebnis”. Bela musste kurz von der Bühne, warum auch immer, und Farin, der gerade die Wedelei für den Waldspaziergang erklärt hatte, machte einfach weiter: “Das macht ihr also im Refrain. Und in den Strophen – wer von euch kann Kung Fu? In den Strophen macht ihr den Kranich!” OK, ich kenn den Kranich ja nur aus Karate Kid, aber genau den sollten wir also machen. Und – Publikum ick liebe dir – das taten auch fast alle. Und es sah sowas von bescheuert aus, aber irgendwie auch cool, und natürlich kam das von da an immer und immer wieder vor… Hach, klasse!

Sonst hab ich mir noch folgendes notiert (ja, ich bin uncool und mache mir während des Konzerts Notizen, man wird halt alt und vergesslich, und außerdem schreiben sich so Konzertberichte deutlich einfacher und schneller, als wenn man erst im Gedächtnis kramen muss *g*):

– Wir haben zwar verhältnismäßig wenig für den Eintritt bezahlt, aber wir wissen ja noch nicht, wieviel der “Austritt” kostet… und 10 Euro fürs Klo hätten wir sicher auch noch nie gezahlt.
– Aber wer braucht bei der Hitze schon ein Klo? Farin: “Die schwitzen das alles aus!” Bela: “Das heißt, wenn wir tief Luft holen, atmen wir Urin ein?!”
– Am Anfang von “Wir sind die Besten” führten Farin und Bela uns ihren Standardtanz der 80er (am zweiten Abend als “die Nähmaschine” betitelt) vor. Zum Schreien!
– “La Ola kommt aus dem Spanischen und bedeutet: sich zum Horst machen!”
– Rod hat Chuck Norris Gitarren- und Ukulenenunterricht geben. Aber die Saiten waren natürlich aus Stacheldraht!
– Nachdem die Akustik-Gitarre ihren Dienst versagte, wurde erklärt, dass das auf der DVD natürlich rausgeschnitten wird und nie passiert ist. “Und jetzt guckt mal alle hier her… *zing*”
– Farin kann ja total gut schnalzen. Es gibt ja auch Coverversionen aller Ärzte-Lieder, die nur geschnalzt sind – Teenagerliebe wurde gleich mal demonstriert…
– Farin: “Jetzt steht nicht rum mit offenem Mund! Klatscht gefälligst mit!”
– Es war heiß. Und schwül. Und echt kreislaufkillend, wie man vorne an einigen Mädels, die rausgetragen wurden, sehen konnte… Farin: “Grenzerfahrung auf der Bühne: Wenn man bei langen Tönen nur noch Sterne sieht…”
– Extra für die DVD machte Bela auch wieder seine Pfandbecheransage, dass man das Pfand doch an Viva con Agua spenden soll. Hehrer Gedanke, allerdings gab es nur Wegwerfbecher…
– Vor dem letzten Lied wurde noch wild hin und her improvisiert – Du willst mich küssen, Lust for life (hat Rod da etwa MsS angespielt?!) und eine fast vollständige Version von Gwendoline. Yay!

Insgesamt also ein sehr unterhaltsamer und spaßiger Abend – für mich äußerst überraschend. *g*

Weiter ging’s am nächsten Tag auf dem Rang. Mein Plan “Ach, für eine Person findet man auch um sieben noch ‘nen ordentlichen Platz” ging auf – also, theoretisch zumindest, praktisch ist die Festhalle einfach scheiße und man sieht auf dem Rang überhaupt nichts, weil die Leute in der gleichen Reihe vor einem stehen statt daneben. *rolleyes* Insofern kann es sein, dass mir das Konzert einfach deshalb nicht so viel Spaß gemacht hat, weil ich schlecht gesehen habe – ich glaube aber eher, dass einfach das Besondere des ersten Konzerts, was auch immer das war, gefehlt hat. Es war in meinen Augen also ein absolutes Standardkonzert, wo ich mittendrin immer wieder mit “ok, eine Stunde noch” auf die Uhr geguckt hab.

Lost ging’s mit Sator – die gefielen mir richtig gut, würde ich mir auch so angucken. Aber gerne auch in Stuttgart als Vorband. (OK, nicht dass ich die Wahl hätte bei den blöden Wellenbrechern in Stuttgart…)

Meine Notizen:
– Zu Beginn wurde stummer Applaus geprobt. Man braucht ja Schnittmaterial für die DVD. =;-)
– Farin hieß das ganze Konzert über (mehr oder weniger konsequent) Stefanie.
– Vor Heulerei hatte Farin offenbar einen kompletten Blackout – oder ich habe nicht verstanden, was los war. Zumindest probierte er ewig herum, bis er herausfand, wie das Lied noch mal ging.
– Von wegen “oder ich hab’s nicht verstanden” – die drei fragten immer wieder mal, ob wir noch folgen können. Denn das war teilweise ziemlich unmöglich… das war doch sehr absurder Humor, den sie da präsentiert haben.
– Es war wieder extrem heiß – insgesamt vermutlich nicht ganz so schlimm wie am ersten Abend, aber auf dem Rang dafür noch unangenehmer als unten. Farin wies uns darauf hin, dass es nicht schlimm ist, wenn wir nicht mehr können. “Ihr dürft auch gehen, wenn ihr platt seid. Wir haben alle Bilder…”
– Wunderbarer Insider bei Unrockbar, als alle saßen: “Ihr könnt euch die Zeit auch mit Rudern vertreiben!” Verstand leider kaum jemand, sodass sie die drei, vier Ruderer nicht durchsetzen konnten…
– Bei Dinge von denen kam Bela als Darth Vader und Farin als… ?!? Ich weiß es nicht. Sie nannten es nachher “Humungus”, aber fragt mich nicht…
– Auf jeden Fall scheint es ziemlich ehrenrührig gewesen sein. Bela hatte die Kostüme ausgesucht, er war also schuld, und als Revanche spielte Farin beim folgenden Geh mit mir absichtlich falsch.
– In Zu spät bauten sie einen Haufen völlig unbekannter Lieder ein – Bela Lugosi’s dead z.B., wie mir Google im Nachhinein verriet. Öh ja. Lehrstunde, wie man die Stimmung im letzten Lied komplett killt…
– Das sahen sie dann auch ein, und so gab’s noch was obendrauf. Zuerst Gute Nacht in einer Mariah-Carey-Version, und danach noch Vollmilch und Dauerwelle vs. Minipli. Vollmilch war sehr nett, da Farin das während des Konzerts schon einige Male angespielt hatte, es aber nie angenommen wurde.

Und das war vermutlich auch mein Kritikpunkt am Konzert – es gab furchtbar viel unverständliche Rumblödelei, wo das Publikum absolut nicht involviert war, und jeder Versuch, ein ungeplantes Lied anzuspielen, wurde komplett übergangen.

Aber hey, dafür war das erste Konzert umso toller. 🙂