So, hier dann mal ein kurzer “Rahmenbericht” zum Taubertal – richtig ausführlich sind eigentlich nur die Berichte zu den Konzerten von Kaizers Orchestra und die Ärzte.
Los ging’s für mich schon donnerstags, da ich einerseits “meinen” Parkplatz ganz am Anfang des Zeltplatzes wieder haben wollte (was erfolgreich war *g*) und mir andererseits das im Stau stehen sparen wollte. Das gab’s diesmal aber gar nicht, scheinbar verteilt sich die Anreisewelle mittlerweile doch besser. Kaum angekommen fing es an zu regnen – trotzdem machte ich mich auf den Weg in den Steinbruch, um zumindest noch ein bisschen von Duné mitzubekommen – am Ende bekam ich sogar das ganze Konzert zu sehen, weil sie wegen des Regens und der kaum anwesenden Zuschauer deutlich später anfingen. Und die waren klasse! Da freu ich mich doch schon gleich aufs Chiemsee-Ärzte-Konzert!
Der Freitag war insgesamt eher wenig ereignisreich – erstmal ging’s in die Stadt, weil nichts wirklich Interessantes auf dem Programm stand. Da schockte mich dann allerdings der Geräuschpegel doch etwas, muss ich sagen – vielleicht hätten sie die Hauptbühne doch nicht so aufstellen sollen, dass sie direkt Richtung Stadt strahlt… Klar, natürlich ist es angenehm, dass man beim Bühnenwechsel nicht vom Gelände runtermuss, und die kleine Bühne bekommt so deutlich mehr Zulauf als das Zelt früher. Aber abgesehen davon, dass so ja eine Bühne komplett weggefallen ist (früher gab es ja die Hauptbühne, die Zeltbühne und die Emergenza-Bühne!), ist so halt auch das Gelände und damit das Gedrängel viel größer. Und dass sich die Sicht verbessert hätte, finde ich eigentlich nicht. Fakt ist aber: Mir ist das Taubertal mittlerweile echt zu groß. Schade… =:-(
Als ich dann gegen Abend aufs Gelände kam, gab’s erstmal She male trouble und ein bisschen Turbostaat, bevor ich zu Nephew an die Hauptbühne wechselte. Die gefielen mir auch echt gut, aber da musste ich mich echt übers Publikum aufregen. Denen war nämlich größtenteils scheißegal, was da auf der Bühne passierte. OK, hatte den Vorteil, dass ich problemlos bis in die fünfte, sechste Reihe vorlaufen konnte – aber da war dann ein Desinteresse, das war nicht mehr feierlich. Ständiger Durchgangsverkehr, Gequatsche ohne Ende, und ständig irgendwelche Sauflieder. Kein Wunder, dass Nephew sichtlich angepisst waren… Apropos angepisst – dass ich an dem Abend mindestens dreimal beobachtet habe, dass Leute mitten in die Menge gepisst haben, fand ich ja echt die Höhe. Zumal es für die Jungs nu echt genügend Pinkelmöglichkeiten gab, und es war ja auch nicht so, dass es einen geschlossenen Wellenbrecher gegeben hätte, in den man nicht mehr reingekommen wäre, wenn man mal raus geht zum pinkeln… Absolut eklig.
Nu ja, nach Nephew waren dann die Fantastischen Vier dran, die mich nicht so wirklich überzeugen konnten – hauptsächlich, weil ich kaum was kannte von dem, was sie so gespielt haben. Und am Ende, als wahrscheinlich die Hits kamen, war ich ja schon auf dem Weg zu Kaizers Orchestra. Die übrigens toll waren, näheres siehe hier.
Tagesabschluss dann im Steinbruch mit den Donots im Regen, die komplett geflasht vom Publikum waren. Tolles Konzert! Danach legten dann noch die Beatsteaks auf, obwohl sie für den nächsten Tag angekündigt waren – war mir persönlich herzlichst schnuppe, aber die Informationspolitik war doch etwas daneben.
Samstags ging’s dann schon früh aufs Gelände. Lily Electric und Slut konnten mich aber beide nicht so ganz mitreißen. Panteón Rococó schon eher, aber ich war definitiv nicht in Tanzlaune und schaute mir das Ganze im Sitzen am Hang an – trotzdem sehr nett. Statt den Editors gab’s für mich dann die Schwarzwald Library an der kleinen Bühne, die waren klasse, wenn auch so gar nicht das, was ich erwartet hätte. Dann noch ein bisschen Bloodlights (auch super, aber das, was ich erwartet hatte *g*) ging’s dann zu Fettes Brot zurück an die Hauptbühne.
Und die waren echt der Hammer! War ja zu erwarten, aber die begeisterten echt das ganze Gelände. Und waren davon selbst sichtlich begeistert. *g* Super Konzert!
Da ich mir einen recht guten Platz ergattert hatte und Moneybrother mich ja noch nie begeistern konnte, blieb ich einfach gleich mal da und wartete auf die Hives. Auch die machten ordentlich Stimmung und hatten einen riesigen Spaß auf der Bühne – für mich spielt gerade bei Hives-Auftritten aber immer so ein bisschen die Wehmut mit, dass da auf der Bühne ganz genauso Kaizers stehen könnten – die würden ganz genauso Stimmung machen und auch so toll ankommen! Nur würden bei ihnen halt keine Leute kommen… *grmbl*
Culcha Candela sparte ich mir dann, und was auch immer im Steinbruch los war, klang auf die Entfernung am Zeltplatz echt gut, aber ich war müde und bevorzugte dann doch mein Bettchen… =;-)
Der erste Höhepunkt des Sonntags waren natürlich die Schröders – der Auftritt war auch echt gut, und für die Tageszeit hatten es echt viele Leute vor die Bühne geschafft. Allerdings überzeugten sie mich diesmal nicht absolut. Denn bis auf ihre drei Hits spielten sie nur Lieder, die es so (noch) nicht auf Platte gibt… und das find ich bei Festivals halt echt doof. Zumindest bei mir wäre die Stimmung doch besser gewesen, hätte ich das eine oder andere Lied gekannt. Und die drei Hits hätten sie dafür dann auch rauslassen können. =;-)
Die Zeit danach hatte ich mir eigentlich für die Fotopass-Abhol-Odyssee aufgespart – wider Erwarten klappte das aber alles problemlos (von dem kleinen Problemchen, dass man mit einem Pass, auf dem groß “No Backstage” draufsteht, natürlich nicht zum Backstage gelegenen Fotografentreffpunkt kommt, mal abgesehen *g*), so dass ich mir dann doch noch Danko Jones ansehen musste (nein, kann ich immer noch nicht ausstehen). Ich verzog mich dann auch schnellstmöglich zur kleinen Bühne, da spielten The Heavy – na ja, auch nicht sooo mein Ding, aber immerhin besser als Danko Jones. Danach dann noch ein bisschen Anti-Flag und auf zur nächsten Odyssee, die da diesmal fotografieren hieß… und so ungefähr ‘ne halbe Stunde nach Konzertbeginn von DÄ konnte ich dann auch anfangen, das Konzert zu genießen. =;-) Näheres hier.
Weil ich nach DÄ dann nicht mit dem großen Strom den Berg raufschwimmen wollte, guckte ich mir noch die letzte Band auf der kleinen Bühne an (The Courteeners) – die hätte ich wahrscheinlich gut gefunden, wenn ich nicht so furchtbar fertig gewesen wäre. So hatte ich dann nochmal die Möglichkeit, mich über die kleinen Ärgernisse des Festivals aufzuregen. Warum stellt man nicht mal hier und da eine Mülltonne auf?!? Und warum gab’s auf dem Gelände so wenig Klos? Und warum machen die Wasserklos so früh wie irgend möglich zu?
Nu ja, aber das waren Kleinigkeiten. Insgesamt ist das Taubertal schon immer noch ein schönes Festival (und das von mir, meines Zeichens Festivalhasser!). Allerdings wird es immer größer, und auch wenn die Leute weiterhin sehr nett und umgänglich sind – langsam aber sicher wird es einfach zu viel für den begrenzten Platz. Also bitte nicht NOCH größer nächstes Jahr!