Als ich in die Halle reinkam, wollte ich eigentlich sofort wieder fahren… =:-( Eine riesige Halle, keine Tribünen, und die Bühne an der Längsseite aufgebaut, so dass das Publikum sich extrem in die Breite, aber nicht nach hinten verteilen konnte. Ein Garant für schlechte Stimmung… außerdem noch ein offener Wellenbrecher in der Mitte, was ganz klar bedeutete, dass das Gedrücke und Geschiebe furchtbar werden würde – und so war es dann auch. OK, natürlich hatte ich mir dafür auch einen sehr anfälligen Platz ausgesucht – knapp vor dem Wellenbrecher und relativ an der Seite. Aber dafür war die Sicht gut. Und ab den Zugaben wurde es dann auch immer leerer und leerer, und so klappte bei Unrockbar sogar das hinsetzen, was ich mir erst überhaupt nicht vorstellen konnte.
Aber ich greife vor. Zuerst kam nämlich die Vorband, Blowfly. Von Farin angekündigt, der darauf hinwies, dass das ihre Gäste wären und dass man Gäste gut behandelt! Tat das Augsburger Publikum auch, und ich fand Blowfly nun echt nicht so schlimm, wie vorher oft behauptet wurde. Die Musik war gut, hingucken musste man ja nicht unbedingt (wobei das auch nicht weh tat), und schade war nur, dass man nichts von dem, was gesungen wurde, verstehen konnte.
Aber dann war es Zeit für DÄ! Und die legten relativ “normal” los. Die Pfeiler in der Mitte der Halle wurden Günter (Jauch) und Herbert (Grönemeyer) getauft, gefolgt von einigem Gemurmel von Farin, dass doch sehr ans Alabama-Konzert erinnerte (hab aber leider den Wortlaut vergessen *g*). Beim Reaktionstest mussten wir plötzlich statt jubeln Augsburger Puppenkiste spielen – den Zusammenhang hab ich vergessen, aber es war lustig. Die Mitte musste hampeln, FUs Seite musste sich verbeugen, und Rods Seite musste eine Lok nachmachen. Warum auch immer. Das Gehampel sah aber auch wirklich ZU schön aus. *lol* Das war dann natürlich auch der Running Gag des Abends.
Nach Farins Herzchen-LaOla rief Wikipedia an und beschwerte sich, dass jetzt der Speicher voll wäre *lol*, und natürlich bekamen wir am Anfang den Unterschied zwischen langem und kurzem Applaus erklärt (kurz= genau ein Mal klatschen). Kurzen Applaus kann man natürlich auch vier mal hintereinander machen, oder 17 Mal, oder 0 Mal. Bela: “Der war für Rod!” *rofl*
Plötzlich spielte irgendwer “Guns of Brixton” an. Die anderen beiden stiegen ein, aber bevor der Gesang losging, brach Farin ab. Bela war enttäuscht, also eine kurze Umfrage, ob sie es spielen sollten – natürlich! Und los ging’s mit “Spitz wie Lumpi!” *jubel* Kannte zwar um mich rum keiner, aber scheiß egal, Paarty! =:-) Danach durfte sich dann Farin was wünschen, also gab es “FDJ-Punks”! Yeah! Leider verdrehte FU den Text und so wurde das Lied schwer verkürzt, aber hey, egal. Dann war wieder Bela dran, mit “Die Einsamkeit des Würstchens”! Um mich rum haufenweise völlig verwirrter Gesichter, aber ich war im Himmel… =:-) Tja, und danach bettelte dann Farin “Bitte, bitte, darf ich????” Und zwar Micha spielen, und ja, er durfte! =:-D
Dann war die Zeit “nur für uns drei” beendet und das normale Programm ging weiter. Schade, aber hey, die 10 Minuten waren alle Strapazen wert. =:-) “Nicht nur die beste, sondern auch die primitivste Band der Welt!” Ach iwo! Dafür versauten sie dann “Das ist Rock’n’Roll” komplett (“Du kannst dich nicht aufführen als wärst du der Farin und ein Vollidiot!”), aber hey, das seh ich ihnen bei diesem Konzert noch gerade so nach. *g*
Nach der Zugabenpause, gab es dann “Manchmal haben Frauen”. Und zwar in einer Ska-Reggae-Version. Und zwar nicht nur die ersten paar Takte, sondern komplett! Mittendrin übernahm dann mal kurz Rod das Schlagzeug, weil Bela ja singen musste. *g*
Bei Pflegeleicht mussten diesmal die Frauen “Uiuiuiui” singen, den Zeigefinger in die Luft strecken und sich einmal um sich selbst drehen. Und was macht ein Mann, wenn er sowas sieht? Genau: Machopose und “goil!”. Beim ersten Versuch schmiss die Band sich komplett weg… Na ja, nicht nur die. *g*
Tja, und Höhepunkt des Abends (obwohl… der war eigentlich schon mit dem Uralt-Teil vorbei *g*) war dann wie immer “Zu spät”. Bela war mal wieder der Meinung, dass Farin nicht immer nur vom Rächen singen, sondern es endlich auch mal tun sollte. Mit irgendwelchen Wendungen, die ich völlig vergessen (oder verdrängt) habe, kam FU dann zum Schluss, dass er mit 44 nu wirklich schon einige Titten gesehen hätte. Große, kleine, fette, feine, was auch immer. Hauptsache groß. =;-) Und davon ließen die drei dann auch nicht mehr ab, und plötzlich wollten sie unbedingt welche im Publikum sehen. Und improvisierten ein “Lied an die Brust”, das sich dann aber sehr schnell in ein Lied an die Bootlegger verwandelte, denn für die war diese Improvisation natürlich das Größte! Nun ja, auf jeden Fall hatten sie damit Erfolg, und am Ende lüpften gleich drei Damen ihr T-Shirt. “WIr wollten uns als beste Band der Welt beweisen – jetzt könnt ihr uns ruhig in die Psychiatrie einweisen.” Och nöö, muss nicht sein. *g*
Vorbei ist vorbei fiel diesmal aus, da irgendwie alle Leute nach der bis dahin letzten Zugabe verschwanden – na gut, dann halt nicht. Das Konzert war auch so lang und ereignisreicht genug, aber absolut! =:-D
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