20000330 Die Ärzte (Fulda, Kreuz)

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Oh je… wie soll diese Tour enden?
Leipzig war absolut genial, und Fulda, nun ja, ich würde nicht sagen, daß es besser war, aber auf keinen Fall war es schlechter!
Wie schon bei den letzten Konzerten der Die Zu Späten kamen auch diesmal drei mir doch ziemlich vertraute Musiker auf die Bühne, die den Ärzten mal wieder zum Verwechseln ähnlich sahen. Und wie bei den letzten Konzerten stellte sich am Ende auch heraus, daß sie ihnen nicht nur ähnlich sahen! =;-)
Ganz zu Beginn meinte Farin, wir sollten nicht zu viel erwarten, denn Leipzig wäre wohl nicht zu toppen. Nun ja, das dachte er zu diesem Zeitpunkt! Aber um das gleich vorweg zu nehmen: Am Ende meinte Bela, es wäre das verdammt beste Konzert der Tour gewesen, und das kann sogar gut stimmen. Die Show selbst war zwar nicht besser oder schlechter als in Leipzig, aber das Publikum war doch etwas tanz- und mitsingbegeisterter.
So, jetzt aber zum Konzert. Nach den ersten paar Liedern (Dauerwelle vs. Minipli, Westerland, Ohne Dich, Angeber, Gute Zeit, Außerirdische – wie immer also) brüllten einige aus dem Publikum “Ausziehen, Ausziehen!”. Farin konterte sofort: “Da sieht man’s mal wieder. Egal wo wir bis jetzt waren, alles großte Städte mit Universitäten, nirgendwo hat jemand ‘Ausziehen’ gerufen. [doch! in Leipzig!] Aber hier in Fulda… na ja, keine Universität, aber dafür ein Bischof. Ist auch so, wenn der Papst kommt. Die Delegationen aus allen Ländern, die Spanier, die Franzosen, alle huldigen ihn, und dann die Leute aus Fulda: ‘Ausziehen! Ausziehen!’…”
Ziemlich bald kam dann auch schon die alltägliche Karaoke-Aktion. Eine männlicher Sänger war schnell gefunden, dieser wollte auch sofort loslegen, aber zuerst mußte ja noch eine Sängerin auf die Bühne geholt werden. Die erste wurde sofort zurück ins Publikum geschickt, da sie selbst sagte, sie könne die Texte nicht auswendig… Also wurde ein anderes Mädel gesucht, und – lange Rede, kurzer Sinn – nachher standen auf einmal zweie auf der Bühne. Nu gut, dann eben dreimal Karaoke!
Zuerst sang Stefan (?) “Elke”. Er lag zwar ungefähr zweieinhalb Töne zu hoch, aber das machte er durch gesundes Selbstvertrauen wieder wett. Farin fragte ihn gleich, ob er nicht bei ihnen einsteigen wollte… Stefan übernahm nämlich sofort die ganze Show, flitzte über die Bühne, schrie in jedes Mikro, das er finden konnte (da half Farin auch sein strenges “Das ist mein Mikro!” nichts…) und schleuderte sein T-Shirt ins Publikum.
Danach hatten es Isabelle und Frieda natürlich schwer, mit ihren Auftritten zu glänzen. Aber sie brachten sie trotzdem beide sehr gut über die Bühne! Isabelle sang “Opfer”, zwar ziemlich schrill, aber sehr textsicher. Frieda brachte DÄ dann fast aus dem Konzept, als sie sich “Micha” wünschte. Ehrlich gesagt fand ich die Begleitung etwas – nun ja – eigen, aber man konnte das Lied immerhin erkennen. Und Frieda schlug sich auch ganz gut, auch wenn sie den Einsatz verpaßte und das Mikro viel zu leise war.
Auf jeden Fall hatten die drei ihre Gewinne redlich verdient. Was es gab? Wird nicht verraten! Nur soviel – Farin meinte nach dem Konzert: “Jeder gibt 20 Mark, und die Gewinne müssen auf der Autobahn gekauft werden.”
So, was gab es noch auf dem Konzert? Bei El Cattivo verpaßte Bela komplett seinen Einsatz, bzw. er wußte nicht, welches Lied kommt… Omaboy wurde leicht abgewandelt in “Farinboy”… am Schluß gab es noch ‘ne A-Capella-Version von “Blue Suede Shoes” und “Paul” *grummel*… sie spielten “Blue Print” an … und ein ganz tolles Coverlied, nämlich “Tittenfetischist”, das nur leider ein bißchen lang war (ungefähr dreieinhalb Takte *g*).
Das Lied “Wilde Mädchen” widmete Farin dieses Mal Käpt’n Karg. Tja, wenn man ‘nen FC mit haufenweise minderjährigen Fans leitet, sollte man vielleicht nicht im Fernsehen auftreten… =;-))
Am Ende gab es dann zum ersten Mal auf der Tour (zumindest seit Berlin, vorher war ich nicht dabei) auch noch “Schwanz ab”. Rod war zwar nicht sehr begeistert und wollte eigentlich gar nicht mitspielen, und Farin sparte sich das Singen auch (wofür gibt’s schließllich das Publikum?), aber Bela hatte mal eine wohlverdiente Pause.
Viel zu schnell war das Konzert auch schon wieder vorbei. Beinahe hätten die drei noch ihre traditionelle Pyramide vergessen, aber Farin machte schnell noch eine 1-Mann-Pyramide, und weg waren sie mal wieder…
Was uns die Möglichkeit gab, uns schnell warm anzuziehen und vor dem Hintereingang in Lauerstellung zu begeben. Und wie erwartet tauchten DÄ auch relativ schnell auf, schrieben bereitwillig Autogramme, ließen sich fotografieren (aber den Finger auf den Blitz!!! *g*) und hatte sogar noch die Zeit, Fans zu verprügeln (nein, keine Anzeige bitte, es war alles lieb gemeint!) und auf nackten Hintern zu unterschreiben…
Ich hab auch ein ganz tolles Foto mit Farin gekriegt (wird gleich noch eingescannt). Die Entstehung war auch ganz witzig: Ich: “Krieg ich noch ein Foto?” Farin: “Wie heißt das Zauberwort?” Ich: “BITTE!!!” (Ich gebe zu, nicht sehr originell…) Farin: “Nee, falsch. ‘Arschloch’ wäre richtig gewesen. Aber na ja…” Und dann hab ich mein Foto doch noch gekriegt. Ich frag mich nur, wie er gucken wird, wenn ich ihn in Köln frage: Unterschreibst Du noch mein T-Shirt, Arschloch? =;-))
Der ganze Abend endete dann erst mal an der nächsten Autobahnraststätte. Aus irgendeinem seltsamen Grund waren an meinem Auto nämlich beide Scheinwerferlampen gleichzeitig durchgebrannt, und nachts fährt es sich nicht so gut ohne Licht… daher hatten wir noch genug Zeit, in der Raststätte die Gewinne in Augenschein zu nehmen und zu überlegen, was es wohl morgen abend in Köln zu gewinnen gibt. Mein Favorit war ja eine absolut ätzende Fell-Leder-Jacke, die wohl kein Mensch freiwillig anziehen würde. Aber mal sehen…

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