Gnaah… beim Highfield war’s arschkalt, und in Prag dann das komplette Gegenteil – draußen strahlender Sonnenschein bei knapp 30 Grad, und drinnen haufenweise schwitzende Menschen und keine Lüftung. Oder, anders ausgedrückt, absolut unaushaltbar… *seufz*
Aber was tut man nicht alles, und wir hatten schnell einen brauchbaren Platz hinterm Mischpult gefunden – super Sicht und kein Gedränge (so dass also nur der eigene Schweiß lief, zum Glück). Und wenn man ganz genau hinhörte, konnte man auch hier und da mal jemanden tschechisch sprechen hören…
DÄ waren sich offenbar sehr bewusst, dass fast nur Deutsche im Publikum waren – dennoch (oder gerade deshalb?) sprachen sie auf der Bühne ausschließlich englisch (wobei sie mittendrin auch mal portugiesisch vorschlugen, aber außer mir war da wohl keiner dafür *gg*). Fand ich echt klasse!
Los ging es – aus welchem Grund auch immer – mit Stick it out/What’s the ugliest.. – yeah! =:-) In dem Moment erhoffte bzw. befürchtete ich ja kurz ein “Obskuritäten-Konzert”, aber nein, danach kam dann eigentlich die ganz normale Setlist. Leicht gekürzt, da DÄ nur gut zwei Stunden Zeit hatten, aber die gespielten Stücke waren fast alle auch in der “normalen” Setlist drin. Die Ausnahmen waren nur Du willst mich küssen (das statt dem Ägypter in Blumen gespielt wurde) und Ohne dich für Lüde (warum auch immer). Allerdings – und das fand ich ja echt gemein! – spielten DÄ bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit irgendwelche anderen Stücke an. Z.B. Was hat der Junge doch für Nerven, was dann vom Publikum immer wieder aufgegriffen wurde (Bela: “Wie, ihr seid die Ärzte?!?”), Zitroneneis, Buddy Hollys Brille, … Und nein, nicht dass das jetzt falsch verstanden wird: Ich erwarte in Prag keine andere Setlist und keine großen Überraschungen (wobei wir das ja mit Stick it out sogar gekriegt haben!). Aber – völlig egal bei welchem Konzert – diese Anspielerei ist ganz furchtbar. *grmbl*
Das war aber aus meiner Sicht auch der einzige Kritikpunkt. Das Konzert war nämlich echt lustig, auch wenn DÄ aufgrund des Englisch-Sprechens deutlich weniger geredet haben als sonst.
Zuerst mal wurde Bela als Udo Jürgens vorgestellt. Die Udo-Sprechchöre wurden dann simpel und einfach durch ein Aber bitte mit Sahne-Cover abgewürgt. *rofl* Und in den Anfang vom nächsten Lied baute Farin dann noch schnell Griechischer Wein ein. =;-) Dabei wollte Bela doch viel lieber Karel Gott sein und von Maja und Willi singen!
Vor Westerland wurde dann mal schnell die Hitparade der 80er durchgespielt, denn jetzt sollte ja “DER 80er-Hit” folgen. Und als das Publikum vor 1/2 Lovesong noch Lady forderte, spielte Rod kurzerhand das Lied für Lady Di (sprich Candle in the wind). Natürlich ohne den Text zu können… =;-) Als das Publikum dann die Lichtshow übernehmen sollte, bettelte Farin verzweifelt “nein, keine Feuerzeuge!” – wobei ich nicht weiß, ob er sich da auf die Hitze oder das in Tschechien nicht existierende Rauchverbot bezog…
Ach ja, und: “Czech drugs are the best – czech this out!” *lol* Ja, Kalauer, schon klar, kannte ich aber vorher noch nicht. =;-)
Bei Pflegeleicht (bzw. “Deine Freundin wäre mir zu anstrengend”, was übersetzt laut Rod “your bitch sucks!” heißt *lol*) mussten die Männer schreien “Me is bad” (schlechtes Englisch für “Mir ist schlecht”), worauf die Frauen eigentlich antworten sollten “then puke, fucker” – das klappte irgendwie aber nicht, also gab’s als Antwort nur ein popeliges “huh”. Insgesamt war das Publikum für ein Clubkonzert schon ein kleines bisschen lahm, fand ich – was aber aufgrund der absoluten Saunatemperaturen definitiv nicht verwunderlich war, ehrlich gesagt. Und DÄ gingen darauf auch gar nicht weiter ein.
Zu spät ging dann relativ zivilisiert über die Bühne, gar keine Sauereien diesmal – den größten Szenenapplaus gab es aber für die Zeile, in der es darum ging, was DÄ doch für Fans haben, die so viel Geld für ein Konzert ausgeben… *rolleyes* Ns ja, und daraufhin fiel FU wieder ein, dass sie ja eigentlich nur englisch sprechen wollten und dass das ja eigentlich auch für die Improvisationen in Zu spät gelten müsste… er schaffte es dann auch einigermaßen, eine Zeile zu übersetzen, aber als Bela dann weiter improvisieren wollte, kam er absolut nicht zu Rande. Was ich ja völlig verständlich finde, auf deutsch haben die beiden mittlerweile so viel Übung und einen riesigen “Reim-Vorrat” – auf englisch ist es nochmal was GANZ anderes. Also brachten sie das Lied dann doch auf deutsch zu Ende und verschwanden von der Bühne. Das Publikum war vollends durch und forderte noch nicht mal eine weiter Zugabe… =;-)
An der Luft dann noch allgemeines Hallo und Tschüß, und wir machten uns auch sehr schnell auf den Weg. Tolles Konzert, und durch die englischen Ansagen auch durchaus was Besonderes! Aber nein, man hat nichts Weltbewegendes verpasst, wenn man nicht da war. =;-)