7.8.2007 Disco Ensemble (Gloria Flames, Oslo )

This entry doesn't exist in English.

Da schmeißt man seinen Urlaub um, setzt sich tagsüber in den Zug statt nachts, versucht wilde norwegische Emails zu verstehen, um auch sicher reinzukommen, rennt dann hungrig durch halb Oslo, um sich danach mit halbverbrannter Pizza vollzustopfen, nur um sich dann eklig verschwitzte Kerle in viel zu kleinen Jeans und Pyjama-Oberteilen (wahlweise Omas feschestem Pullunder) anzutun und dabei vor Hitze zu zerfließen. Aber hey – das war es wert! =;-)

Eigentlich wollte ich den Abend ja noch in Trondheim verbringen und dann über Nacht nach Oslo fahren, um meinen Flug nach Budapest zu erwischen. Aber die Entscheidung, früher zurück zu fahren, war nicht nur wegen Disco Ensemble gut getroffen – Trondheim ist zwar toll, aber nicht soooo groß, ich hätte mich am letzten Tag also wohl eher gelangweilt. So konnte ich also auf der Fahrt auch noch die Landschaft genießen, und das Wetter in Oslo war noch besser als das in Trondheim, sogar abends noch. Also ging es im schönsten Sommerwetter erst mal kurz ins Internationalen (zum CD-Kaufen natürlich, wie immer *g*) und dann weiter zum Gloria Flames. Mit einem kurzen Abstecher zum Konzert von The Captain & Me, die zwar klasse waren, auf die ich mich aber nicht so wirklich konzentrieren konnte, denn Disco Ensemble standen an dem Abend doch irgendwie im Vordergrund. *g*

Also weiter zum Gloria Flames und erstmal lecker Abendessen. Während wir nebenbei der Band beim Kickern zugucken konnten und zum ersten Mal aufstöhnen, wie die schon wieder gekleidet waren… Ich mein, es geht mir ja wirklich nicht ums Aussehen, aber manche Sachen find ich einfach furchtbar. Nix gegen enge Jeans, z.B. Aber wenn sie dann so eng sind, daß die Betreffenden sie leider nicht ganz hochziehen können und sie damit ‘nen halben Meter unterm Arsch hängen (also praktisch Baggy-Röhrenjeans) – *grusel*. Und bei Oberteilen gibt es auch Abstufungen von toll über okay und machbar bis grausam. Und rot mit weißen Punkten gehört definitiv in die Kategorie no-go…

Aber nun ja, so hatten wir zumindest Gesprächsstoff, während Disco Ensemble aufgebaut haben. Und hätten Wetten abschließen können, ob sie sich vor dem Auftritt noch umziehen würden – leider traute sich keiner, darauf zu wetten. =;-)

Aber los ging es ja auch erstmal mit der Vorband Davy Jones’ Locker, die super waren. Musikalisch top, nett anzusehen, und eine ordentliche Show. Auch wenn es mich irgendwie irritierte, als sich ganz am Anfang plötzlich ein Typ neben mich stellte und ganz ungeniert nach einer Wasserflasche auf der Bühne griff. Ich war noch am Überlegen, ob ich ihn wohl darauf hinweisen sollte, daß das Wasser für die BAND gedacht war (und wie ich das auf Norwegisch erklären könnte), als der Typ sich das Mikro schnappte und zu den anderen auf die Bühne kletterte. *hüstel* Gut, daß Norwegisch bei mir etwas länger dauert. Ähem.

Nun ja, aber dann war es endlich Zeit für Disco Ensemble. Ich hatte beschlossen, meinen Fotoapparat gar nicht erst auszupacken, denn einerseits war ich viel zu nah an der Bühne, um ohne Blitz auch nur ansatzweise brauchbare Bilder machen zu können, und andererseits war es eh viel zu dunkel. Äh ja, und außerdem sagte mir mein Unterbewußtsein, daß ich DAVON eh keine Bilder machen wollen würde. Und genau – sie hatten sich natürlich NICHT umgezogen. Argh. Zumindest der Bassist hätte sein braunes Uroma-Top ruhig gegen IRGENDWAS anderes eintauschen können (hey, ich wär schon über ein weißes T-Shirt froh gewesen! *gg*), und der Sänger… tja, der hatte weiterhin sein rotes gepunktetes Schlafanzugoberteil an. Und gemeinerweise hatte Linda mich beim Umbau noch darauf aufmerksam gemacht, daß hinten sein Etikett rausgeklappt war. Was von Anfang bis Ende einen furchtbaren Drang in mir verursachte, immer dann, wenn er sich nach vorne beugte, mal kurz das Schildchen wieder reinzustecken. Gnaaah. Aber ich konnte mich beherrschen. =;-)

Und dann ging es endlich los, und es war der absolute Hammer. Ich hatte Disco Ensemble bisher nur auf Bühnen erlebt, die für sie eigentlich viel zu groß waren. Diesmal spielten sie in einem winzigen Club, mit direktem Kontakt zum Publikum (ich war ständig damit beschäftigt, dem Gitarrenhals auszuweichen *g*), und einem Haufen feiernder Norweger vor der Bühne. Es war echt Wahnsinn. Man merkte ihnen zwar ein bißchen an, daß sie das gerade nicht so ganz gewohnt waren, aber genauso konnte man ihnen ansehen, wie sehr sie es genossen. Und obwohl sie noch nie in Oslo gespielt hatten, konnten die ersten Reihen jeden Text und feierten ohne Ende. Dementsprechend war nach kürzester Zeit jeder patschnass, aber das war dann auch egal – das war ein einziger Triumphzug!

Viel mehr kann ich zum Konzert auch nicht berichten, außer, daß es deutlich länger und stimmiger wirkte als die Festivalauftritte, die ich von DE bisher erlebt habe. Aber klar – im Club kommt alles besser rüber, gar keine Frage. *g* Und daß diesmal auch alte Lieder gespielt wurden (ich muß mir dringend mal die erste Platte beschaffen!), genau wie ein paar neue und natürlich fast das komplette First Aid Kit-Album. Nur warum sie beim Titelsong immer die letzte Strophe weglasse… *grmbl*

Yeah. Es war wild, es war laut, es war heiß – und weit und breit keine 14-jährigen kreischenden Mädels (ähm, okay, die wären dann auch leicht geschmacksverirrt, ehrlich gesagt… *hüstel*), dafür umso mehr gute Laune und Ausgelassenheit. Klasse. Perfekt. Wahnsinn.

NOCHMAL!!!1

Tags: , , ,

Comments are closed.