Eigentlich wollte ich mir diesen “Rahmenbericht” um die Highfield-Konzerte von Kaizers Orchestra und Die Ärzte ja sparen, aber insgesamt war das Highfield doch sehr nett, so dass ich durchaus was zu schreiben habe.
Zuerst mal ganz allgemein zum Festival: Das Gelände fand ich total klasse. Sehr kurze Wege vom Parkplatz zum Zeltplatz und zum Festivalgelände selbst. Das Festivalgelände schön weiträumig, so dass man immer irgendwie durchkam (auch wenn es teilweise schon sehr voll war – aber ich kam mitten im Beatsteaks-Konzert problemlos vom Zelt bis seitlich direkt an die Hauptbühne, und das innerhalb weniger Minuten). Vor den Hives gab es vorne plötzlich ein furchtbares Geschiebe und Gedrücke, was mich für das DÄ-Konzert schon Schlimmes erahnen ließ – aber es war zum Glück nur sehr kurzfristig und die Situation wurde schnell besser. Die Sicht auf die Bühne fand ich sehr gut, man konnte von fast überall aus gut sehen. Nur zwei Leinwände an den Seiten der Bühne wären noch gut gewesen.
Das Zelt war natürlich auch toll, schön klein und gemütlich. Sehr seltsam fand ich nur, dass man fast hinter der Bühne reinkam und nur auf einer Seite rundgehen konnte, so dass alle auf derselben Seite standen. Aber wie ich später gemerkt habe, wurden die Leute dann doch durch einen anderen Eingang reingeschickt, wenn das Zelt auf der “Eingangsseite” zu voll wurde.
So, was gab’s an Konzerten? Die Subways hab ich leider verpasst, da ich einen alten Zeitplan hatte und die demnach eigentlich erst am Sonntag spielen sollten – sie spielten aber am Freitag nachmittag, tja, dumm gelaufen. Tocotronic ignorierte ich gekonnt, die Plain White T’s fand ich super, wobei ich mich da zum ersten Mal schwer über das Publikum geärgert habe. Da hatte man nämlich mal wieder den typischen Fall von “wir bleiben jetzt hier, auch wenn uns die Band nicht interessiert, weil das ist ja ein Festival und wir können sowieso machen, was wir wollen”. In dem Fall alle Umstehenden mit lautstarkem Gequatsche, Geschreie und Ringkämpfen nerven… *grr* Insgesamt muss ich auch sagen, dass ich auf Festivals selten ein Publikum mit so hohem Aggressionspotential erlebt habe. Es gab zwar eher wenige wirklich hoffnungslos Besoffene, aber das macht das ja fast noch schlimmer, wenn man weiß, dass die Leute, die da gerade wie bekloppt in den Vordermann reinrennen, eigentlich noch zurechnungsfähig sind…
Aber zurück zu den Konzerten. Freitag abend spielten dann noch die Sportfreunde Stiller – gutes Konzert, zumindest, bis ich mich Richtung Zelt und Kaizers Orchestra absetzte. Bloc Party verpasste ich dann, und die Killers können mich einfach nicht begeistern, so dass ich mich da dann auf die kurze Wanderung zum Auto zurück machte.
Der nächste Tag fing erst recht spät an für mich, mit Gogol Bordello. Und nun ja – ich verstehe ja, warum die Spaß machen, aber richtig überzeugen konnten sie mich noch nicht, keine Ahnung warum. The (International) Noise Conspiracy war dann der perfekte Soundtrack zum Mittagessen, und an Flogging Molly kann ich mich nicht wirklich erinnern – wahrscheinlich war ich da schon im Zelt, um auf Henry Rollins zu warten. Von dem hatte ich vorher nie etwas gehört – ich war aber beim Pukkelpop versehentlich in seinen Vortrag reingestolpert und sehr begeistert davon. Daher wollte ich mir dann die verpasste erste halbe Stunde beim Highfield anschauen – wider Erwarten hatte der aber keinen festen Vortrag, sondern er erzählt frei von der Leber weg. Beeindruckend! Natürlich wiederholten sich ein paar der Geschichten, die er zum besten gab, aber die Erzählungen unterschieden sich so stark, dass einem da definitiv nicht langweilig wurde.
Kettcar verpasste ich danach dann aufgrund diverser Ticket- und Fotopassgeschichten quasi komplett, aber hey, bei Kettcar mach ich das doch gerne… *hüstel* Allerdings kam – wenn ich das richtig mitgekriegt habe – am Ende noch Bela für ein Lied auf die Bühne. Aber da war ich grad auf dem Klo. =;-)
Danach dann die Hives mit furchtbarem Gedrängel, wie schon angesprochen, und die Ärzte, wie im separaten Bericht nachzulesen.
Der Sonntag begann sehr früh mit Jennifer Rostock – war okay, aber jetzt nicht absolut umwerfend, fand ich. Danach ging’s für mich dann wieder zurück zum Auto, und ich machte mich erst für Less than Jake wieder auf den Weg zurück zum Gelände. Die waren dann auch ganz gut, aber sie schaffen es einfach nicht, mich wirklich zu begeistern. Madsen dann schon eher, denn die waren richtig gut – und sichtlich begeistert über das Publikum. =:-) Serj Tankian hatte ich ja beim Pukkelpop schon gesehen – war okay, kommt aber nicht an SoD dran, finde ich. Die Dropkick Murphys kannte ich gar nicht, fand sie aber absolut okay, und nach ihrem Auftritt hatte ich dann irgendwie so gar keinen Bock, jetzt blöd rumzustehen und auf die Beatsteaks zu warten – also ging ich mal kurz ins Zelt gucken und war komplett begeistert von Mindless Self Indulgence. So völlig durchgeknallt, und ein perfekter Abschluss des Festivals!
Dennoch schlug ich mich dann noch nach vorne durch zu den Beatsteaks – und fand auch ihr Konzert klasse. =:-) Die Massenwanderung zum Parkplatz war dann eigentlich echt lustig – und innerhalb von gerade mal zehn Minuten war ich mit dem Auto vom Parkplatz runter. Hätte ich NIE erwartet, aber das lief echt perfekt ab. Großes Lob an die Organisation!
Insgesamt also ein schönes Festival, und auch nicht zu groß. Mal abwarten, wie das Lineup nächstes Jahr ist… =;-)
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