Ein kostenloses Festival mit tollen Bands in Darmstadt – nun ja, das mit dem kostenlos stellte sich dann als nicht ganz so raus (denn wir brauchten ja ein Hotel und mußten natürlich auch alle Freßstände durchprobieren), aber dafür stimmte die Sache mit den tollen Bands absolut!
Los ging es freitags mit 3 Stunden Vorwärtsstehen auf der Autobahn. Dann ein sehr lustiges Einchecken im Hotel, wo wir schonmal vor den ganzen Besoffenen und Verwirrten gewarnt wurden – das Hotel lag nämlich ca. 200 Meter vom Einlaß entfernt. =;-) Und dann ging es auch schon los, das Gelände erkunden. Teilweise war das Gedränge furchtbar, aber mit der Zeit entdeckten wir dann die günstigsten Wege – und insgesamt war das Publikum sehr angenehm, man “durfte” überall durch und keiner meckerte, wenn man sich vorbeidrückte. Das hab ich schon anders erlebt.
Die erste Band, die wir uns ansahen, waren dann Schein aus München. Eine sehr seltsame Mischung aus Ska und HipHop mit einem hyperaktiven Trompeter und einem Sänger, der wie ein junger Keks aussah. Aber die waren definitiv nicht übel! Und als sie dann Deichkind coverten, kochte der Platz vor der Bühne.
Wir verschwanden kurz vor Schluß, denn wir wollten einen guten Platz bei den Busters. Und auch wenn die Menge vor der Hauptbühne von hinten aus sehr gedrängt aussah und wir schon fast aufgeben wollten, konnten wir schnurstraks in die erste Reihe marschieren. Klasse! Der perfekte Platz also – und es hat sich gelohnt. Das Konzert war toll, und auch wenn Rob gefehlt hat, war der Sound perfekt. Und die Bläser spielten auch richtiger als in Stutensee. =;-)
Lustig war es auch, die Securities im Graben zu beobachten. Einer war _völlig_ unerfahren und versuchte, Leute ganz leise und unauffällig zu überreden, sich doch bitte zu benehmen. Die anderen waren doch etwas durchsetzungsfähiger, aber als die Busters zum Stagediven aufforderten, “so richtig mit aufs Gitter steigen und so!”, waren sie doch etwas überfordert und wurden immer nachgiebiger. Wir warteten darauf, daß sie die Leute von sich aus hochheben würden. *gg* Derweil lachte der Keks sich auf der Bühne scheckig, als ein Mädel rückwärts vom Gitter kippte. Aber sie wurde immerhin von den Securities aufgefangen. =;-)
Das Busterskonzert war ein einmaliger Triumphzug – und absolut verdient. Die Stimmung war klasse, die Kulisse beeindruckend und das Publikum begeistert.
Am nächsten Tag wurde dann erstmal Darmstadt besichtigt, die Innenstadt unsicher gemacht und diverse Cafés begutachtet, bevor wir eine kleine Wanderung zum Jagdhofkeller machten, wo abends ja Geoff Berner spielen sollte. Das war allerdings völlig unnütz, da wir da außer dem stolzen Eintrittspreis keine weiteren Infos auftreiben konnten, was bedeutete, daß ich schweren Herzens auf das Konzert verzichten mußte…
Stattdessen trafen wir die perfekte Entscheidung, uns abends zu Virginia Jetzt! wieder in die erste Reihe zu begeben. Und da ich 5Bugs vom Schröders-Konzert her sehr positiv in Erinnerung hatte und über Karpatenhund auch noch nichts Schlechtes gehört hatte, sicherten wir uns also schon sehr früh unsere Plätze. 5Bugs waren wie erwartet klasse, und mitten im Konzert wurde es rund um die Bühne immer dunkler. Wir warteten nur darauf, daß das große Unwetter losbrechen würde. Aber – wir blieben verschont. Und merkten erst NACH dem Auftritt, daß der große Regenguß schon stattgefunden hatte, wir in der ersten Reihe aber trocken unterm Dach standen. *lol* Sagte ich schon, daß das eine _sehr_ gute Entscheidung war, sich vorne hinzustellen? =;-)
Karpatenhund waren dann eher durchwachsen – die Musik war nett, aber eher langweilig. Dafür war der Gitarrist direkt vor uns extremst lecker. =;-) Eine Mischung aus Pål Jackman und Olson Involtini. Wir hatten also was zu gucken. *g* Und nachdem Karpatenhund fertig waren, kamen sie unten in den Graben, um Merch zu verkaufen und Autogramme zu schreiben. Die Umbaupause wurde also auch nicht langweilig. *gg*
Und ‘ne halbe Stunde zu spät kamen dann endlich Virginia Jetzt! auf die Bühne. Das Konzert war toll wie immer, auch wenn die Stimmung nicht wirklich rüberkam – aber kein Wunder, bei dem Wetter waren natürlich viel weniger Menschen da als am Abend vorher. Es hat trotzdem Spaß gemacht. Aber warum VJ! dann zehn Minuten vor eins schon aufhörten und auch nicht für eine weitere Zugabe zurückkamen, kann ich nicht verstehen. Die hätten theoretisch 40 Minuten länger spielen können – hey! =:-(
Frierend ging es zurück ins Hotel, und am nächsten Tag war dann die große Frage, wie wir die acht Stunden bis zur ersten interessanten Band rumkriegen sollten. Aber mit ausgiebigem Frühstück, diversen Cafés und einem sehr lustigen Kinofilm schafften wir es. Zu Open Season waren wir dann wieder beim Schlossgrabenfest. Die waren nicht übel, und die Choreographien der Bläser beeindruckten uns. =;-)
Danach stürmten wir dann mal wieder los Richtung “vorne” – und landeten doch tatsächlich wieder in der ersten Reihe. Ähem. Hat sich aber auch wieder gelohnt. Boppin’ B wurden gefeiert ohne Ende, und schon beim Soundcheck war es äußerst lustig. Und nachher war der Geräuschpegel einfach unglaublich, auch wenn wir es nicht schaffen, das Hotel an der anderen Seite des Platzes zum Einsturz zu bringen. =;-)
Nach Boppin’ B wollten wir uns dann schnell auf den Weg machen, denn es war ja noch eine ganz schöne Strecke bis nach Hause. Aber natürlich schauten wir vorher noch kurz bei Sirqus Alfons vorbei, einer schwedischen Comedytruppe, die mich beim Open Flair mal komplett umgehauen hatte. Das hätten sie auch diesmal schaffen können, wenn wir nicht hundemüde gewesen wären und es außerdem fast unmöglich war, die Bühne zu sehen. Schade.
Aber das Festival war absolut klasse – auch wenn das Wetter nicht perfekt war, aber wir hatten da einfach Glück. Und alle Darmstädter sollten sich glücklich schätzen, ein solch tolles Umsonst&Draußen vor der Haustür zu haben!
Tags: Darmstadt, Review, Schlossgrabenfest