Endlich mal ein Festival im Sonnenschein – das mußte ich ausnutzen. Dafür nahm ich es auch auf mich, sonntags morgens um halb neun aufzustehen und in den Zug zu steigen… und es hat sich gelohnt! Ein wirklich ruhiges, entspanntes Festival. Kein Gedränge. Sonnenschein. Lecker Essen und Trinken. Wasser umsonst. Gute Musik. Was will man mehr?
Eigentlich war ich nur wegen zwei Bands hingefahren – nämlich Boppin’B und Madsen. Beiden Konzerte waren erwartet toll. Die Neuentdeckungen waren diesmal nicht sooo vielversprechend, da hätte ich mir mehr erwartet. Aber dafür, daß ich insgesamt nur recht wenige Bands gesehen habe (wegen relativ langer Spielzeit aller Bands und meiner Faulheit) und immerhin eine davon richtig gut fand (nämlich Torpedo Schönfeld), war das nicht übel. Und daß ich mir fast den kompletten Auftritt einer Söhne-Mannheims-Kopie angesehen hab, obwohl ich so gar nichts damit anfangen konnte, war ja meine eigene Schuld. =;-)
Parallel zum Boppin’B-Auftritt stellten sich auf der anderen Bühne die Nationalspieler von Ghana zur Schau – die hab ich also leider verpaßt. Aber ich war auch so gut bedient. Denn schon der Boppin’B-Soundcheck wäre sein Geld wert gewesen – wenn es denn überhaupt Geld gekostet hätte. Keine Kabel, alte, klapprige Saxophonisten, und dann ein Schlagzeuger mit Mikrofonmonopol. Es war lustig… oh ja. Das Konzert war dann gewohnt klasse, Frank war das Evil Saxophon from Hell (was ihm selbst wohl am meisten Angst gemacht hat), ausnahmsweise wurde nochmal “Küss mich” ausgegraben (juchhe!), und na ja, leider (oder glücklicherweise?) verläßt mich mein Gedächtnis, sonst könnte ich hier noch seitenweise weiterschreiben.
Ein paar Bands später standen dann Madsen auf der Bühne – und die verwundern mich ja immer wieder. Wie kann man so sympathisch Unrockstar sein? Sie wirken einfach wie die netten Jungs von nebenan, die versehentlich auf der Bühne gelandet sind und sich darüber amüsieren, was sie da wohl sollen. Und nebenbei tolle Konzerte abliefern! Die Ansagen sind witzig (wir erfuhren z.B. alles darüber, wie Axl Rose beim Novarock “die Schlange” machte und daß sie ja bald mit den Sachen, die so auf die Bühne fliegen während der Konzerte, einen Secondhandladen aufmachen würden), die Musik ist klasse, und sie toben wild über die Bühne. Da könnte man ihnen nur noch wünschen, daß das Publikum nicht ausschließlich aus 14jährigen besteht – aber irgendwann werden auch die Älteren darauf aufmerksam werden, daß das eine tolle Band ist, die Respekt und Achtung verdient. Auch wenn sie selbst sich sowas von nicht ernst nehmen. =;-)
Nach dem Madsenkonzert mußte ich dann gleich losspurten zum Zug, etwas schade, aber so wäre ich immerhin noch zu halbwegs humanen Zeiten zu Hause gewesen – wenn ich nicht in Stuttgart meine S-Bahn verpaßt hätte, natürlich. Aber so konnte ich noch kurz über die Königsstraße laufen und den Spaniern beim Feiern zugucken. Auch ein netter Ausklang. =:-)
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